Meine Erfahrungen zu den Thermosoles:
Direkt bei
www.thermosoles.eu für 99 Euro bestellt. Nur dort bekommt man sie für den Einführungspreis.
Die Sohlen wurden aus der verschweiÃten Folie genommen, neugierig in Augenschein genommen und dann wurde das Handbuch studiert.
Später dann folgte der Aufladeprozess.
Und hier beginnt der insgesamt enttäuschende Ausflug in die Welt kabelloser Heizsohlen:
1. Die Steckverbindung Ladegerät/Stecker und Sohlen/Buchsen wirkte wenig robust auf mich. Die Stecker lieÃen sich zu leicht reinstecken und wieder herausziehen. Bewegte man den Stecker einwenig oder erschütterte die Verbindung, flackerte die Ladegerät-LED unruhig zwischen grün und orange hin und her. Dieses Phänomen legte sich später dann merkwürdigerweise.
2. Die maximale Aufladedauer wird bei erstmaligem Laden mit 8 Stunden angegeben. Die Kontrollleuchte am Netzteil wechselte von orange/rot (rot ist es nicht wirklich) auf "Grün" schon nach zwei oder drei Stunden.
Erste Konfusion. Waren die Sohlen schon in Gebrauch? Kann ja nicht sein, sie waren verschweiÃt. Und es sah nicht nach einem 5-Euro-BeutelverschweiÃer aus.
3. Um eine geringe Abnutzung der Sohlen während der Testphase zu erreichen, schaltete ich die Sohlen ein und stellte sie hochkant auf das Fensterbrett. Die FuÃsohlenbereiche lagen wenigstens 6 cm auseinander, so dass sie sich möglichst wenig gegenseitig in der Temperatur-Regelung beeinflussten. Aber beide FuÃsohlenbereiche hatten geringstmögliche Entfernung zur etwas undichten Fensterrahmen-Verbindung, so dass die eintretende kalte Luft auf kurzem Wege auf die Thermostaten in den Sohlen trifft. Zusätzlich wurde immer mal wieder das Fenster geöffnet (AuÃentemperatur circa minus 2 Grad) und die Zimmer-Heizung ausgeschaltet. Die Heizung war kalt und gab während der Testdauer keine Restwärme mehr ab.
Diesen Test führte ich mehrere Male durch und beobachtete immer wieder, ob die roten LEDs an den Sohlen noch leuchteten. Nach zwei bis drei Stunden war dann meist kein Leuchten mehr zu sehen und ein Anfassen gab dann schlieÃlich letzte Gewissheit: Der Ofen war aus.
Wo waren die versprochenen "bis zu 8 Stunden" geblieben? Unter welchen, wohl eher Laborbedingungen gleichenden Umständen, hat man diese Dauer erreicht? Praxisnah ist das jedenfalls nicht.
4. Im einzigen echten Praxistest erwiesen sich die Sohlen dann endgültig als "nur eingeschränkt empfehlenswerte Heizsohlenlösung".
Ich hatte Sommerschuh-ähnliches Schuhwerk an, Luft konnte also problemlos zirkulieren. Der Fuà verlor Wärme und bekam die Kälte des Bodens und einströmender Luftmassen auf indirektem Wege mit. In den ersten zwei Stunden nach dem Verlassen der Wohnung merkte ich von der Kälte durch das Joggen und sich-Bewegen nicht viel. Schlimm wurde es halt erst nach dem Auskühlen/sich Beruhigen.
Irgendwann spürte ich dann das Zwiebeln/Brennen und legte die Sohlen dann erwartungsvoll ein. Natürlich nicht, ohne mich vergewissert zu haben, dass sie eingeschaltet sind. (was man durch das Aufleuchten der Kontroll-Dioden sieht)
Ich wartete und wartete ... 5 Minuten. 10 Minuten. 20 Minuten. Nach einer halben Stunde konnte ich gerade mal ein Stoppen des Erfrierungsvorganges feststellen. Ich hatte zwar immer noch keine warmen FüÃe, aber wenigstens ist es nicht schlimmer geworden.

Von der erreichten Heizleistung her würde ich sagen, ist diese durch zwei Paar Wintersocken kaum spürbar, zudem sind ja noch die dünnen Sohlen der Schuhe drunter und die kalten Umgebungstemperaturen (um den Gefrierpunkt) präsent.
Wer sich also den Heizeffekt auf Knopfdruck erhofft, wird bitter enttäuscht sein. Zudem kann man sich nicht wirklich sicher sein, ob auch tatsächlich die maximale Betriebstemperatur von 41° erreicht wurde und ob das Heizelement kraft seiner makellosen Funktionstüchtigkeit diese Temperatur auch schafft.
Auf die aufgetretenen Ungereimtheiten angesprochen, sagte man mir, man hätte die Sohlen im Werk möglicherweise schon vorgeladen. Ich solle mich darüber nicht wundern, das passiert ab und zu. Ich solle doch über diesen Service froh sein.
Schön und gut, aber dann sollte man den Kunden durch Hinweis im Handbuch über diese Möglichkeit informieren, damit er nicht denkt, er hätte ein fehlerbehaftetes Produkt erworben.
Des Weiteren sprach ich ihn auf die auf mich wenig robust wirkende Steckverbindung an und wurde mit Plädoyers über Patente und EU-konforme Vorschriften und MaÃe belehrt.
Auch hätte man durch Verlagerung des Werks nach China die Ausschussrate von 25 auf unter 5 Prozent senken können.
Am Ende des Telefonats hatte ich den Eindruck, der Anbieter dieses Produktes ist zu sehr von den Qualitäten überzeugt, dass es gar nichts bringt, ihn auf die Ungereimtheiten anzusprechen. Erst sehr spät schlug er den Umtausch der Sohlen vor.
Vom Prinzip her ist so eine kabellose Heizsohle natürlich etwas wirklich Feines. Kein Kabelsalat und kein wie auch immer geartetes Anbringen von Batterie-Packs mehr. Das Einlegen der Sohlen an sich ist je nach Schuh unterschiedlich schwer zu bewerkstelligen, da man ein Knicken unterlassen sollte. Seltsamerweise sieht das Einlegen der Sohlen im Vorführungsvideo mal wieder so wunderbar easy aus ... Oder es folgt in solchen Videos immer ganz galant der rettende Schnitt ...
Warum haben die da eigentlich niemanden gezeigt, der sich am Einlegen dieser Sohlen in Thermostiefel versucht?
Anyways: Mein Fazit: Nur bedingt empfehlenswert. Die Heizleistung reicht nicht aus, um kalte FüÃe warm zu machen. Aber man kann sicher in geeignetem Schuhwerk den Erfrierungs- bzw. Abkühlungsprozess stoppen oder verlangsamen oder gar die FüÃe die ganze Zeit über relativ warm halten. Denkbar für mich persönlich wäre deshalb eine Kombination aus wirklichen Heizsohlen (Knickplättchen-Lösung)und einer anschlieÃenden Thermosohlen-Behandlung.
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Womit ich abschlieÃend noch ein Wort zu den "Knickplättchen-Sohlen" vom Roseversand etwas sagen möchte: Auf diese bin ich ebenfalls durch dieses Forum gestoÃen und habe mir ein Paar bestellt.
Um es kurz zu machen: 13, 90 ⬠sind sie nicht wert.
Mal abgesehen davon, dass das Laufen mit solchen Sohlen eher unangenehm bis schmerzhaft sein kann und sie auch recht viel Platz im Schuh beanspruchen:
Die angegebene Heizleistung sowohl vom Hersteller (Produktverpackung) in Höhe von 1, 5 Stunden als auch die Angaben auf der Webseite vom
Rose-Versand (1 bis 3 Stunden) sind übertrieben und entsprechen reinem Wunschdenken. Nach 15 Minuten waren die Dinger kalt. Damit sind sie in ihrer Heizdauer noch schlechter als günstige Handwärmer. Wer die Sohlen nicht gerade in Thermostiefeln einlegt (circa eine halbe Stunde Nutzen bei minus 7 Grad AuÃentemperatur) wird nach 10 Minuten wieder zu einem neuen Paar greifen wollen. Das ist ein sehr seltsames Verhalten, denn bisher dachte ich, dass die Heizdauer direkt etwas mit der in so einem Wärmer enthaltenen Menge zu tun hätte. Und die wirkt auf mich nicht weniger als in einem Standard-Handwärmer für ein Euro pro Stück. Und selbst dieser liefert noch nach 20 Minuten mehr Wärme ab, als es "die ausgekochte Pocketheizung" tut.
Nach zwei Wochen trat aus einer Sohle schon kristallisierendes Salz aus; ich hatte sie wohl zu früh belastet und nicht gewartet, bis der Brei sich verfestigt hat. Dabei wirkten sie auf mich anfänglich recht stabil; das Knickplättchen ist mit einer Art Plastikring vor versehentlichem Druck von der Seite oder groÃflächigem Druck geschützt, damit kein versehentlicher Kristallisationsvorgang ausgelöst wird. (Ãrgerlich, wenn man mit der Anzahl der Sohlen knapp kalkuliert!)
Aber es kann auch andere Gründe haben; bei Handwärmern ist mir das auch schon passiert und dort ist das Argument des zu groÃen Press-Drucks eher nachrangig.
Von der Heizleistung her wirklich das, was man mit "Wärme" assoziiert, besonders, wenn die Zehen schon angefroren sind. Und sie erstreckt sich halt auch nahezu gleichmäÃig über den ganzen Fuà und nicht nur im Zehenbereich. Zwar dauert der ganze Spaà effektiv nur 10 Minuten, aber dafür können die FüÃchen danach wieder für eine halbe Stunde (je nach Schuhwerk!) aufatmen. Immerhin.
Und jetzt wollte ich mir die Thermi-ic Basixx bestellen. Sollte ich das tun?