Schnitzeljagd 2019: Die Zeiten ändern sich (oder werden wir alt?)

Wir waren als Wiederholungstäter bei der Singletrail Schnitzeljagd 2019 in Sölden am Start - und werden das Gefühl nicht los, dass wir trotz unseres geringen Alters so langsam nicht mehr mitkommen: Die neuen Trails und die Radsportler scheinen sich immer stärker zu wandeln. Zeit, sich ein paar Gedanken zum Auftakt der Kulinarischen Trilogie 2019 zu machen.


→ Den vollständigen Artikel „Schnitzeljagd 2019: Die Zeiten ändern sich (oder werden wir alt?)“ im Newsbereich lesen


 
@nuts
Denkt doch mal um, lasst Enduro Enduro sein und kommt mit so einem Bericht dahin wo noch richtig gebiked wird.
Viele regionale XC-Rennen haben gerade fahrtechnisch anspruchsvolle Strecken und dann kommen die Vereinskids mit ihren 26ern und springen und droppen da rum das einem die Tränen beim zugucken kommen.
Oder solche Rennen wie der Franken-Bike Marathon: da sind Dinger drin,da würde sich mancher Murmelbahnspezi nen DHler wünschen.
Da wird der Sport noch als das zelebriert als was er geboren wurde: eine Mischung aus Kraft, Ausdauer und Fahrtechnik.
 
Da hier im Thread ja anscheinend 9 von 10 bei der Schnitzeljagd garnicht dabei waren, komme ich jetzt mal mit knallharten Fakten.

Normalerweise ist es bei der Schnitzeljagd nicht möglich den Trail von der Stallwiesenalm runter zu umgehen, da sich der Checkpoint mitten im Trail befindet.

Das war "anscheinend" dieses Jahr bei den ersten Startern auch noch so, der Kontrolleur Mensch am Checkpoint hat sich aber dann mitsamt seinem Campingstuhl auf den Forstweg gesetzt um die Teilnehmer der Schnitzeljagd auf E-Bikes bzw. Akkus zu kontrollieren. Wer mit E-Bike teilnimmt, bekommt keinen Checkpoint Stempel und ist so automatisch disqualifiziert. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl war die Kontrolle auf dem Trail anscheinend zu umständlich, deswegen hat er seinen Punkt auf den Forstweg verlagert und die Leute beim Uphill schon abgestempelt.
Ich hab den netten Kontrolleur mit seinem Fischerhut darauf angesprochen, genau so hat er es mir auch erklärt.

Ich habe den Mann oben im Scott stand darauf angesprochen ob der Trail nach unten denn gesperrt sei, da sich der Checkpoint ja auf dem Forstweg befindet. Der war sichtlich verwundert, da er davon bis dato nichts wusste. Beim losfahren hat es sich dann schon herumgesprochen das der Checkpoint verlegt wurde, aufgrund besserer Kontrollmöglichkeiten und zum anderen stand der Trail nach unten im mittleren steinigen Teil ziemlich unter Wasser. Ich bin ihn Gefahren, war nicht einfach, aber auch nicht lebensgefährlich.

Uns sind auch einige mit Vollgas auf dem Forstweg entgegengekommen, die dachten halt einfach sie wären so schneller.:rolleyes:

Ich kenne sowohl die Leute vom Männer als auch vom Frauen Gewinner Team persönlich, ich weiß von beiden Teams das sie 3 mal Lift gefahren sind und alle Singletrails gefahren sind. Kann man auch auf Strava nachverfolgen. Die sind halt einfach Ultrafit und sauschnell unterwegs.

Allgemein wird es bei der Schnitzeljagd jedes Jahr schlimmer mit dem ambitionierten Rennfahrern. Da wird bereits Donnerstag Morgen angereist, 2 Tage vorher schon alles ausgekundschaftet, im Notfall schon hochgetreten, nur damit man am Samstag dann einen Vorteil hat. Bei der Schnitzeljagd selbst wird sich dann ganz nach vorne an den Start gedrängelt und mit der Brechstange gefahren. Ob das nötig ist, bei einer Spaßveranstaltung, bei der es um alles, nur nicht ums Gewinnen geht, bleibt jedem selbst überlassen.

Ob ich mir da jetzt soviel drauf einbilden kann bei der Schnitzeljagd erster geworden zu sein... oder ob ichs nicht vll. dochmal lieber in einem richtigen Enduro Rennen probiere sollte :cool:

Ich bin übrigens alles gefahren, hab knapp 1h Mittag auf der Stallwiesenalm gemacht, hab zusätzlich den Harise Trail mitgenommen und war mit maximalen Trailkilometern 15min vor Schluss im Ziel. Ich hatte meinen Spaß. ;)
 
Das mit dem Man auf dem Campingstuhl fand ich auch komisch. Aber ich fand es gut das es eine ebike kontrolle gab.
Wurden ja scheinbar auch welche deshalb diqualifiziert. (zurecht).

Wie manche den Forstweg runter gekommen sind fand ich unter aller Sau. vor allem weil man ja weiß das da viele rauf treten. Das war deutlich gefährlicher als der Trail.

Wer auf die bestzeit spekuliert hat das ganze sowieso nicht verstanden. Und ja die schnellsten sind brutal fit. Das ist eine andere Liga.
Gerade deshlab macht es ja sinn auf die Mittelzeit und das Goldene Schnitzel zu spekulieren.

letztes Jahr war ich 3min bevor dicht gemacht wurde im Ziel. Das lag daran das der Sesselift früher geschlossen hat als die anderen und wir nochmal einiges hochtreten mussten. Das wollte ich dieses Jahr vermeiden. (naja und an den Speckknödel mittags...)

Beim start war ich ganz vorne - und das völlig stressfrei. Viele sind halt absolut just in time mit dem Lift hoch.
 
Ich melde mich dann mal, wenn ich einen eBiker auf einem Trail treffen. Das gibt es bei uns nicht. Wir haben sicher die höchste eBike Dichte weltweit - trotzdem habe ich noch nie einen eBiker auf einem Trail getroffen.
Das, was hier kritisiert wird, ist eher dem Enduro Hype der letzten Jahre anzulasten. Der flacht aber wieder ab. Wenn ich mich umsehe, heißt der nächste Hype Rennrad und das ist auch gut so.

+1... Die langhubigen E-Enduros sehe ich immer nur in der Stadt. Aber freut mich. Wahrscheinlich ist deshalb auch hier und da mal n Auto weniger unterwegs...
Probleme hier sind eher ein paar Vollidioten, die Zäune einreißen und Trails durch eine Schonung bauen...
 
Die einzigen, die bei uns die Trail kaputt fahren, sind die Trial Motorrad Fahrer. Das sind nur zwei Jungs, hinterlassen aber ordentlich Spuren. Ansonsten ist es derzeit so, dass der halbe Trail wieder von Gras überwuchert wird. Wir sind hier wirklich mit minimal Impact unterwegs. Wir treffen uns nicht mal beim Fahren; sehen nur die Spuren der anderen.
Wenn es so blieben, wäre es schön.
 
OffTopic @Tyrolens :Ein Trialmotorrad in ca. Schrittgeschwindigkeit und mit weichen Reifen mit 0,3 Bar hinterläßt eigentlich kaum Spuren, das wundert mich echt.
Den kritischen Bericht der IBC-Redaktion finde ich gut, frage mich jedoch was man mit über 500 Teilnehmern Anfang Juni nach DIESEM wunderbaren Schneewinter in Sölden erwartet? Und Sölden spricht im Winter und nun auch im Sommer einfach andere Leute an, der MtB-Sport ist breit geworden, er hat sich wie viele Sportarten von einem "Quäl-Dich-Sport und Lernsport" zu einem "SofortSpaßHabenWill-Sport" entwickelt. Aber es wird immer Nischen geben.
An Wochenenden und an Feiertagen bekommt man bei uns (Ferienregion) biketechnisch immer Ausblicke in die Zukunft:
z.B. am Hausberg beim Hochfahren 5 Bikes getroffen: zwei junge Burschen auf E-MtBs und später dann insges. drei allein fahrende Endurobiker aber jeweils mit den neusten 29" Enduros (Santa Cruz, Pivot usw.), da fühlte ich mich doch mit meinem 26" klein und alt :eek: ;) :) :D
 
War am Gardasee ähnliches zu beobachten. Immer mehr (prozentual viele E-Biker) sitzen auf überdimensionierten MTBs und fahren am Ende nur die Schotterstraße. Da ist das Zurschaustellen in Riva oder Ponale wichtiger als der Sport.

das konnten wir 1995 beim (ersten und letzten) besuch des bike festivals auch schon feststellen, hat sich scheinbar nix geändert.
 
OffTopic @Tyrolens :Ein Trialmotorrad in ca. Schrittgeschwindigkeit und mit weichen Reifen mit 0,3 Bar hinterläßt eigentlich kaum Spuren, das wundert mich echt.

Die können/wollen nicht richtig Trial fahren. Das ist der Grund. Die fahren im Enduro Motorrad Stil. Bleiben sie irgendwo hängen: Füße auf den Boden und bei Vollgas das Hinterrad wühlen lassen.
Also es stimmt: Es sind keine echten Trial Fahrer und schon gar nicht welche mit Trial Ethos.
 
Ich melde mich dann mal, wenn ich einen eBiker auf einem Trail treffen. Das gibt es bei uns nicht. Wir haben sicher die höchste eBike Dichte weltweit - trotzdem habe ich noch nie einen eBiker auf einem Trail getroffen.
Das, was hier kritisiert wird, ist eher dem Enduro Hype der letzten Jahre anzulasten. Der flacht aber wieder ab. Wenn ich mich umsehe, heißt der nächste Hype Rennrad und das ist auch gut so.

Traut sich ja auch niemand in Tirol zu fahren ;) In Südtirol sieht man genug auf dem Trail und in allen erdenklichen Lagen :D
 
@nuts Ich kann dir in vielen Teilen nur zustimmen.
Vor allem was die Schnitzeljagd angeht bin ich der Meinung, dass das in die falsche Richtung läuft. Die Schnitzeljagd war ja mal als Spaßrennen ausgeschrieben. Man sollte einen tollen Tag beim Biken mit nem Kumpel haben. Fahren, Essen, den Tag genießen. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben. Allein schon durch die Gewichtung der Preise bei der Preisverleihung sieht man, dass von Veranstalterseite das Augenmerk nicht auf der Mittelzeit (Preis für 1 Team) sondern auf den schnellsten (Preise für 3 Teams je Kategorie= 12 Preise) liegt.
Übertrieben gesagt könnte man meinen, dass die also wollen, dass alle möglichst schnell über die Trails fahren und keine Pause bei den Almen machen. Wie du schon selbst bemerkt hast, haben einige (oder immer mehr) das ganze auch noch perfektioniert und fahren möglichst wenig auf den Trails. Schont auf der einen Seite die Trails, gefährdet aber alle die auf den Wegen nach oben fahren.
In unser Gruppe (ca. 10 Leute) ist beim hochtreten zur Stallwiesalm fast Team 225 reingeschossen, da die Bergabfahrer ja Zeit gut machen wollen und da die Bergauffahrer nur stören.
Wir sind dann auf dem Trail runter und da kam die Rettung und die Polizei mit Blaulicht gerade den Schotterweg hoch. Lt. Holger sei keiner von der Schnitzeljagd betroffen gewesen, aber war eher Glück und dieses Verhalten kann es einfach nicht sein.

Entweder man macht ein Rennen mit vorgeschriebenen Strecken (wer Sieger sein will kann das z.b. mit GPS-Aufzeichnung ala Strava und Co belegen) oder man macht eine Spaßveranstaltung mit reiner Mittelzeitwertung um die goldene Ananas ... ääh Riesenschnitzel. Dann gibt es auch weniger Diskussionen zwischen den Spaß-Genussbikern und den Rennfahrern ala "lass mich vorbei" oder "spinnst du es geht doch um nix". An Stelle der Söldener würde ich für eine Veranstaltung für Genussbiker votieren, da es vergleichbares nicht gibt.

PS. Shame on me, wir waren dieses Jahr auch Rennfahrer. Allerdings sind wir alle Trails gefahren und sind in den Top 30 in unserer Klasse gelandet. Im Vorjahr wars weniger gehetzte und Kaiserschmarn auf der Stallwiesalm. Das war im nachhinein das schönere Schnitzeljagderlebnis.
 
Verstehe die Autoren nicht so ganz.
Ich hätte mir, aufgrund der Werbung im Vorfeld und der Lokation, die Veranstaltung genau so vorgestellt wie jetzt im Artikel beschrieben. Für mich waren die Autoren schlicht auf dem für Sie falschen Event. Und genau um die Veranstaltung eines Events, welches die Marke Sölden und die der restlichen Sponsoren noch vorne bringen soll, geht es hier nun mal. Diese Entwicklung hin zum Eventtourismus sollte, insbesondere für Osterreich, doch eigentlich schon seit mehreren Jahren jedem klar sein.
 
Ich melde mich dann mal, wenn ich einen eBiker auf einem Trail treffen. Das gibt es bei uns nicht. Wir haben sicher die höchste eBike Dichte weltweit - trotzdem habe ich noch nie einen eBiker auf einem Trail getroffen.
Das, was hier kritisiert wird, ist eher dem Enduro Hype der letzten Jahre anzulasten. Der flacht aber wieder ab. Wenn ich mich umsehe, heißt der nächste Hype Rennrad und das ist auch gut so.
Dann komm mal ins Chiemgau... hier findest du zunehmend eBikes auf den Trails. Ganz toll, wenn die einem dann in ihrem „Uphill-Flow“ ums Eck mit 20km/h entgegengeschossen kommen, während man selbst halt nur mit langsamen Wanderern rechnet bei der Abfahrt. Saugefährlich!!!
Immerhin wird man bergauf an steilen Bergen nun von den Wanderern wieder „bewundert“ - wie einst vor vielen Jahren als die ersten MTBs unterwegs waren - da man einer der wenigen ist, die ohne Motor unterwegs sind...
 
Und deswegen darfst du jeden als dumm bezeichnen?
Ich habe Dich nicht als dumm bezeichnet, da macht es Sinn erstmal den Verlauf nochmals genau unter die Lupe zu nehmen bevor man so etwas behauptet. Slash-Slash hat auf deinen Kommentare angemerkt, dass man EBikes nicht "dümmer" auf ihr Niveau runter brechen kann. Du hast gesagt: "Der wahre Luxus würde darin bestehen, sich bewusst auf etwas zu reduzieren".

Meine Aussage: "Statistisch gesehen, gibt es halt überall Dumme! Repräsentativ ist deine Analyse wohl eher nicht" kann man jetzt in zwei Richtungen interpretieren. Suche dir einfach eine aus! Schlussendlich ist zu sagen: Dumm ist, wer dummes tut!
 
Dann komm mal ins Chiemgau... hier findest du zunehmend eBikes auf den Trails. Ganz toll, wenn die einem dann in ihrem „Uphill-Flow“ ums Eck mit 20km/h entgegengeschossen kommen, während man selbst halt nur mit langsamen Wanderern rechnet bei der Abfahrt. Saugefährlich!!!
Ich mache das zwar auch, aber ehrlich ist: wer schneller fährt, als er in Sichtweite anhalten kann, gefährdet sich und andere! Das ist wirklich sau gefährlich! Und Toleranz ist auch immer nur von den anderen einzufordern. Nie bei sich selbst!
 
Verstehe die Autoren nicht so ganz.
Ich hätte mir, aufgrund der Werbung im Vorfeld und der Lokation, die Veranstaltung genau so vorgestellt wie jetzt im Artikel beschrieben. Für mich waren die Autoren schlicht auf dem für Sie falschen Event.
Nee, waren sie nicht. Denn sie kennen das Event schon aus der Vergangenheit.
Du nicht, oder?!
Schließlich schreibst du, dass du es dir so vorgestellt hast.
Fakt ist aber, dass so die letzten Jahre nicht war. Bin sie 4 Mal mitgefahren.
Ja, der Biketeileregen, der über die „Sieger“ (wieso werden eigentlich 1-3 prämiert, wenn es doch im Grundsatz um das Riesenschnitzel;mittlere Zeit; geht?! Versteh einer wer will.) geschüttet wird hat zugenommen. Konsumgesellschaft, Marketing halt.
Passt somit dann jetzt auch zu Sölden.
Schade für die Entwicklung.

Ganz toll, wenn die einem dann in ihrem „Uphill-Flow“ ums Eck mit 20km/h entgegengeschossen kommen, während man selbst halt nur mit langsamen Wanderern rechnet bei der Abfahrt.
Dann musst du die Einbahnstrasse den Berg runter nehmen. Steht ja an keinem Trail, dass der nur für Berg hoch oder runter da ist.




Sascha
 
Ich mache das zwar auch, aber ehrlich ist: wer schneller fährt, als er in Sichtweite anhalten kann, gefährdet sich und andere! Das ist wirklich sau gefährlich! Und Toleranz ist auch immer nur von den anderen einzufordern. Nie bei sich selbst!

Vielleicht einfach schwierigere trails nehmen. Wo ein E-Bike mit 20km/h rauf kommt, kann es nicht allzu anspruchsvoll sein...

Mal Mal abgesehen davon, dass es neben den "langsamen" Wanderern auch immer mehr Trailrunner gibt, die bergauf durchaus gut am Gas sind.

Prinzipiell darf es keinen Unterschied machen, ob der Gegenverkehr mit 5, 12 oder 20 km/h bergauf entgegen kommt. In jedem Fall hat man (mit)schuld, wenn man da dann rein rast, weil man nicht mehr anhalten könnte.
 
@nuts Ich kann dir in vielen Teilen nur zustimmen.
Vor allem was die Schnitzeljagd angeht bin ich der Meinung, dass das in die falsche Richtung läuft. Die Schnitzeljagd war ja mal als Spaßrennen ausgeschrieben. Man sollte einen tollen Tag beim Biken mit nem Kumpel haben. Fahren, Essen, den Tag genießen. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben. Allein schon durch die Gewichtung der Preise bei der Preisverleihung sieht man, dass von Veranstalterseite das Augenmerk nicht auf der Mittelzeit (Preis für 1 Team) sondern auf den schnellsten (Preise für 3 Teams je Kategorie= 12 Preise) liegt.
Übertrieben gesagt könnte man meinen, dass die also wollen, dass alle möglichst schnell über die Trails fahren und keine Pause bei den Almen machen. Wie du schon selbst bemerkt hast, haben einige (oder immer mehr) das ganze auch noch perfektioniert und fahren möglichst wenig auf den Trails. Schont auf der einen Seite die Trails, gefährdet aber alle die auf den Wegen nach oben fahren.
In unser Gruppe (ca. 10 Leute) ist beim hochtreten zur Stallwiesalm fast Team 225 reingeschossen, da die Bergabfahrer ja Zeit gut machen wollen und da die Bergauffahrer nur stören.
Wir sind dann auf dem Trail runter und da kam die Rettung und die Polizei mit Blaulicht gerade den Schotterweg hoch. Lt. Holger sei keiner von der Schnitzeljagd betroffen gewesen, aber war eher Glück und dieses Verhalten kann es einfach nicht sein.

Entweder man macht ein Rennen mit vorgeschriebenen Strecken (wer Sieger sein will kann das z.b. mit GPS-Aufzeichnung ala Strava und Co belegen) oder man macht eine Spaßveranstaltung mit reiner Mittelzeitwertung um die goldene Ananas ... ääh Riesenschnitzel. Dann gibt es auch weniger Diskussionen zwischen den Spaß-Genussbikern und den Rennfahrern ala "lass mich vorbei" oder "spinnst du es geht doch um nix". An Stelle der Söldener würde ich für eine Veranstaltung für Genussbiker votieren, da es vergleichbares nicht gibt.

PS. Shame on me, wir waren dieses Jahr auch Rennfahrer. Allerdings sind wir alle Trails gefahren und sind in den Top 30 in unserer Klasse gelandet. Im Vorjahr wars weniger gehetzte und Kaiserschmarn auf der Stallwiesalm. Das war im nachhinein das schönere Schnitzeljagderlebnis.

Siehst du, aber genau das ist das Problem der Schnitzeljagd. Was bringt es dir in die Top30 zu fahren? Geschweige denn, das überhaupt zu erwähnen? So gesehen habt ihr euer Ziel verfehlt, weil zu schnell.

Ich kanns aber schon verstehen das da irgendwo der Ehrgeiz durchkommt, Kollegenteam von mir haben sich auch den ganzen Tag abgehetzt weil sie unbedingt ne Zeit mit 3:xxh Stunden wollten. Haben sie dann nicht geschafft und ich bin mir sicher, das ich wesentlich mehr Spass hatte. Aber hey, sie waren immerhin 2h schneller.

Diesem Ehrgeiz kann man wirklich nur entgegenwirken indem ich konsequent aufhöre die schnellsten 3 Fahrer zu Prämieren, zu nennen, geschweige denn die überhaupt auf die Bühne zu holen.

Sind wir doch mal ehrlich, das goldene Riesenschnitzel interessiert keine alte Sau. Wirklich toll sind nur die schnellsten, weil schnell. Das goldene Riesenschnitzel kommt da doch eher so rüber wie der Trostpreis, um noch ein wenig Spass zu vermitteln. Im Sinne von "Gewollt und nicht gekonnt, sie haben sich zumindest angestrengt." Das ist aber sicherlich nicht die Intention dieser Auszeichnung.
 
Ich sehe vieles in der MTB-Entwicklung in den Alpenauch sehr kritisch.
Aber bin ein positiver Mensch und daher, wenn es ein paar solcher Locations alla Sölden gibt find ich das mittlerweile ganz gut, denn diese ziehen dann meiner Meinung nach genau die (Massen) Leute an welche MTB eher als Lifestyle sehen oder nur fahren wollen mit wenig Risiko bergab etc.
Sofern es dann genug Gebiete gibt, welche sich nicht dem liftunterstütztem Murmelbahnbau widmen, ist das doch genau was dem ambitionierten, naturtrailsliebhabenden Biker, so wie auch mir, lieb sein kann.
Schauen wir mal oder?!


P.S: Ein Satz zu den Ebikesache. Vieles wurde ja schon genannt und denke ich auch so. Kritik ist bei dem Thema manchmal sehr emotional, was ich verstehe. Ich vergleiche es immer mit den “Bergsteigern”, welche sich mit dem Heli auf den Mount Everest shutteln lassen und dann meinen etwas geschafft zu haben. Das ist nicht ehrlich finde ich. Solange die körperlichen/Geistigen Bedingungen nicht erfüllt sind, dann geht das halt nicht und das sehe ich und mache ich bei allen Dingen so.

Ich mache den Leuten, welche Ebike fahren nichtmal nen Vorwurf sondern dem “Markt”. Die Angebote locken, alles wird als easy verkauft, E-Infrastruktur geschaffen, das Erlebnis verkauft und profitgier, denn die Wachstumsraten in diesen Segmenten werden sicher super sein.
Und wie immer mehr in unserem menschlichen Dasein - maximaler Spass, auch gut vorzeigbar in den sozialen Medien, ohne Aufwand.
Ich versuche mich aufs wesentliche in der Natur egal ob beim Wandern oder Biken zu konzentrieren, lebe es meinen Kindern vor, finde gleichgesinnte Freunde und versuche mich in Gelassenheit zu üben.
 
E-Biker haben bei MTB-Veranstaltungen und Trails im Allgemeinen nichts zu suchen, die Gründe dafür sind hier glaube Ich inzwischen alle genannt worden, bei so ner Event-Veranstaltung können Sie sich von mir aus gerne rumtreiben. Schade um das Ötztal, aber irgendwo muss man diese Spaßvögel wohl abladen.
Ich hab noch ne kleine Story, um da nen Strich drunter zu machen:
Wir waren letztes Jahr auf der Maibike in Karlsruhe. Auf Hälfte der großen Runde haben wir einen Pedelec-Fahrer mit Satteltaschen getroffen. In der einen war der Ersatz-Akku, in der anderen die Bluetooth-Box über die in voller Lautstärke dieses Lied lief:
Wer von euch hat Bock auf so n Mist im Wald? Da brauchst du keinem Förster vom miteinander im Wald und friedlicher Koexsistenz von Mtb und Natur erzählen....
 
Dein Problem ist nur, dass du alle über einen Kamm scherrst.
Und
um da nen Strich drunter zu machen:
es ist eine Ausnahme und ebiker haben sehr wohl eine „Lebensberechtigung“ neben „echten“ Bikern.
die Gründe dafür sind hier glaube Ich inzwischen alle genannt worden,
Aber um dir zur Seite zu springen. Ich hatte letztens am Albtrauf auch so jemanden. Er ebiker mit lauter Musik, damit seine Holde (mit nem Cityrad) und er „etwas Spaß“ (Zitat) haben.
Ich habe ihn dann gefragt, ob das sein müsste und ihn gefragt, ob er sich als Mountainbiker zählt. Natürlich!
Gut, habe ich ihm gesagt. Dann solle er sich mal selbst reflektieren und mal drüber nachdenken, ob das, was er da gerade tut, gut für den Ruf der ebiker und den Ruf der MTBler überhaupt ist.
Das hat er dann natürlich nicht eingesehen.
Wohlgemerkt: ich war selber mit dem ebike oben.
Solche Typen braucht keiner. Nicht bei den ebikern, nicht bei den Skifahrern, bei den Murmelspielern oder sonst wo.



Sascha
 
Dann komm mal ins Chiemgau... hier findest du zunehmend eBikes auf den Trails. Ganz toll, wenn die einem dann in ihrem „Uphill-Flow“ ums Eck mit 20km/h entgegengeschossen kommen, während man selbst halt nur mit langsamen Wanderern rechnet bei der Abfahrt. Saugefährlich!!!
Immerhin wird man bergauf an steilen Bergen nun von den Wanderern wieder „bewundert“ - wie einst vor vielen Jahren als die ersten MTBs unterwegs waren - da man einer der wenigen ist, die ohne Motor unterwegs sind...
Bin da ganz deiner Meinung. Der E-Bike Trend wird weitergehen. Generell hab ich da auch nichts dagegen, aber am MTB finde ich es Quatsch. Das ist wie mit einer Motocrossmaschine im Wald fahren. Es hat dort einfach nix verloren, da es noch mehr kaputt macht als ein normales Bike und die Fahrer sich selbst überschätzen und keine Rücksicht auf andere nehmen. Bin mir sicher, dass wir immer mehr Unfälle sehen werden und dies zu weiteren Sperrungen von Trails und Wegen für alle Radler führen wird.
 
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