Schnelles fahren auf Schotter?

Renato

Florida-Boy Orange
Registriert
18. April 2002
Reaktionspunkte
7
Ort
MS---X--WAF
An meinem Urlaubsort gab es eine längere Schotterabfahrt. Nachdem ich sie einige male heruntergesaust bin kam es mir vor als ob mit steigender Geschwindigkeit der Gripp immer besser wurde. Ab ca 35Km/h konnte man sich schon wieder leicht in die Kurven legen (leicht). Beim Bremsen wurde das Bike auch erst bei niedrigen Km/h nervöser. Dann wenn man das Reifenschrabbeln wieder hören konnte. Kam mir das nur so vor weil ich mit der Übung sicherer in der Abfahrt wurde oder verbessert sich die Spurtreue auf Schotter tatsächlich bei höheren Geschwindigkeiten? Bike war ein ungefedertes Stahlhardtail mit 2,4N.N. vorne und 2,25 F.A. hinten. Reifendruck war recht milde gewählt.
 
Höhere Geschwindigkeit stabilisiert. Das ist keine Einbildung. Das ist auch der Grund warum Anfänger öfters stürzen. Sie trauen sich noch nicht schneller zu fahren.
In die Kurven legen bzw. das Bike in die Kurve zu legen funzt eh nur bei ausreichender Geschwindigkeit.
 
die sache ist das je schneller du fährst destso weniger kraft auf einen einzelnen stein vom schotter wirkt (bei einer einigermaßen ebenen grund) solange man schnell fährt ist das bike sehr stabil. allerdings ist es so beim bremsen größere kräfte wirken, so das zwar das rad nichtmal zwangsweise blockieren muss aber der untergrund einfach wegrutschen kann.
 
die sache ist, dass je schneller du fährst, desto weniger kraft auf einen einzelnen stein vom schotter wirkt (bei einem einigermaßen ebenen grund)

Hmm ... ich zweifle noch. Kann ja stimmen, aber ich würde nicht erwarten daß mein Fuß besser dran ist wenn ein Auto schnell darüber rollt verglichen zum langsamen Überrollen. Die Kraft müsste doch diegleiche sein (wenn überhaupt, dann größer), nur daß sie weniger lange wirkt.
Es sind jetzt herbeigeholte Ideen, aber könnte ja sein, daß bei kürzerer Zeit die Massenträgheit auch der Steine zugute kommt, aber klingt mir selbst auch nicht allzu plausibel. Oder es ist so, daß der Reifen mehr "aufschwimmt" - sowas gibt es beim Auto ja auch auf der Waschbrettpiste; bei einem gewissen Tempo fällt der Reifen nicht mehr in die Wellentäler, sondern "gleitet" von Wellenspitze zu Wellenpiste. In diesem Fall allerdings ist dann auch die Haftung geringer und Bremsen sorgt für schlagartige maximale Distanzierung von Kinn zu Nase :). Das kann man hier wohl also nicht übertragen. Nicht direkt jedenfalls. Könnte dabei jedoch sein, daß ein MTB-Reifen auf Schotter nun mal besser haftet als ein Autoreifen auf Sand. Vorstellen könnte ich mir hingegen auch, daß die Massenträgheit des Fahrers positiv wirkt, weil ein Hindernis ihn in kürzerer Zeit bei höherem Tempo nicht so weit bewegen, heißt: destabilisiern kann. Der Reifen müsste dann aber mehr "arbeiten". Naja. Weiß auch nicht. Alles nur Hypothesen vom landybehr :)
 
ich halte die theorie mit der massenträgheit des schotters für plausibel z.B.: bei mir in der nähe gibt es einenen platz wo der schotter recht "dick" aufgetragen ist (ich hoffe igr versteht was ich meine:rolleyes:) und wenn du da mit dem bike langsam drüber fährst versingst du weil der schotter wegrutscht, fährtst du allerdings schnell darüber "surfst" du über den schotter da ihm quasi die zeit fehlt wegzurutschten.

ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt:lol:
 
die sache ist das je schneller du fährst destso weniger kraft auf einen einzelnen stein vom schotter wirkt

Die Kraft ist nicht geringer, sondern der Kraftstoß (Integration der Kraft über die Zeit). Folglich dann auch der Impuls des Schotters (rutsch/versinkt langsamer).
In Kurvenfahrten kann man das allerdings nicht unbedingt annehmen, da bei höherer Geschwindigkeit auch die Seitenkräfte am Reifen zunehmen wegen der höheren Querbeschleunigungen (Fliehkräfte) und damit dann auch der Kraftstoß quer zur Fahrtrichtung.
Weiterhin kann man noch überlegen inwieweit ein Schwallwiderstand (wie bei Wasser) zu berücksichtigen ist (z.B. bei feinem Schotter), der steigt proportional zur Fahrgeschwindigkeit und damit dann auch der Fahrwiderstand.

Die Überlegung kann man also beliebig kompliziert machen. Der niedrigere Implus kann eine einfache Erklärung sein.
 
ich hab´s noch nicht ganz.
Vergleiche ich einen Schotterstein mal modellhaft mit einem Bordstein, dann wirken beim schnellen drüberfahren höhere Kräfte (Snakebite bekommt man ja nicht im Schrittempo). Muss irgendwas mit der Beschleunigung und der für sie zur Verfügung stehenden Zeit zu tun haben.
In die Einheit für Beschleunigung gehen Strecke und Zeit ein (m/s²) - IIRC. Bei einem kleinen Bordstein ist die Strecke also geringer, daher auch weniger Beschleunigung. Aber da ist sie - mehr als nur über flache Strecke zu fahren.
Wenn ich es so sehe, klingt es eher wie ein Gegenteil zu einem geringern Impuls bei höherem Tempo.
:(
 
mh versuch es mal so : also wenn ich mit nem auto über deinen fuß fahre, und schnell fahre dann tut es einmal weh aber dann ist es vorbei wenn ich ganz langsam drüberfahre tut es länger weh.
also im prinzip kannst du dir schotter vorstellen wie ganz viele hügel und täler wenn man schnell genug fährt dann überspringt man die täler und hüpft von hügel zu hügel.
die frage ist was es nützt. naja jeder gegenstand sucht sich den weg des geringsten widerstandes. dann kann es passieren das dein heck nach rechts und links wegspringt bzw der impuls kommt actio = reactio unbewusstes gegensteuern und dadurch unsicherheit.
 
mh versuch es mal so : also wenn ich mit nem auto über deinen fuß fahre, und schnell fahre dann tut es einmal weh aber dann ist es vorbei wenn ich ganz langsam drüberfahre tut es länger weh.

hmmmm - nee, ich glaub das noch nicht. Fährt das Auto langsam, habe ich viel mehr Zeit zur Wahrnehmung. Genauso, wie man schnell ein Pflaster abreißt, statt es genüßlich mit den Haaren abzuziehen. Der Schmerz braucht bei mir etwa 1,8Sekunden vom Fuß bis zum Gehirn. Ein schnelles Auto ist fort, bis diese Zeit um ist. Was aber nicht heißt, daß die Wirkung vom Autogewicht meinem Fuß besser getan hätte. Platt ist platt, ob langsam oder schnell geschehen :)
 
Die Vergleiche hinken alle etwas. Die Sache mit dem Fuß wird erst anschaulicher, wenn das Auto vorher schon über viele andere Füße gefahren ist. :D Ähnl wie beim Schotter. Ein einzelener Stein ist unangenehmer.. Das liegt unter anderem an den Kräften in der Feder und dem Dämpfer durch die notwendige Hubarbeit.

Was mir gerade noch einfällt, im The Red Bulletin Ausgabe September 2011 (liegt momentan immer mal wieder der FAZ bei) war ein pseudowissenschaftl Artikel zum "Übers Wasser gehen". Das ist möglich ab einer bestimmten Geschwindigkeit wegen der Tragkraft des Wassers, die genauso aufgebaut ist wie der Luftwiderstand beim Fahren. Ganz nette Sache. ;) Geht im Prinzip auch in eine ähnliche Richtung wie unsere Frage hier..
Anbei - Wers zum Lesen da hat: Wer findet den Fehler in den Formeln? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt mir jetzt ehrlich gesagt "etwas" arg langsam vor.....

ist es ja auch. Aber das liegt nicht an mir, sondern an der Nervenfaser die Schmerz und Temperatur leitet und ganz schlecht isoliert ist.

Das Signal kommt mit rund 1m/s zum Kopf.
Es ist was anderes, als ob man berührt wird. Das ist kein Schmerz und wird schnell zugeleitet.

Kennt man doch - auf Herdplatte gefasst und kurzer Moment, bis der Schmerz aufwallt.
 
Zurück