Auf der Suche nach Erfahrungsberichten über Schlüsselbeinbrüche bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich glaube, hier gibt es die größte Anzahl an Erfahrungsberichten überhaupt. Habe mich nun durch die 90 Seiten gelesen und möchte von meinem Schlüsselbeinbruch berichten.
Am 27.03. stürzte ich auf dem Weg zur Arbeit mit meinem Fahrrad, weil mir die Tasche, die ich dummerweise am Lenker hängen hatte, in die Speichen geriet. Da ich auch noch ein Schädel-Hirn-Trauma hatte, wurde ich mit dem Rettungshubschrauber nach Koblenz ins Krankenhaus geflogen. Erst hieß es, es würde ohne OP gehen, doch dann sagte man mir, ich müsste doch operiert werden, da die beiden Schlüsselbeinstücke zu weit auseinander standen. Am 30.03. wurde ich dann operiert und bekam dabei eine Titanplatte mit acht Schrauben. Ich erholte mich gut von der OP und konnte das Krankenhaus fünf Tage später verlassen. Im Entlassbrief stand: Wir bitten um Vermeidung einer Belastung für sechs Wochen postoperativ bei limitiertem Bewegungsausmaß bei max. 90° Abduktion.
Nach etwa zwei oder drei Wochen fing ich dann mit der Physiotherapie an. Schon bald meinte die Physiotherapeutin, es wäre ja alles so gut beweglich, sie wüsste gar nicht mehr so richtig, was sie mit mir machen solle. Am 16.05. war ich dann nochmal in Koblenz zur Röntgenkontrolle und anschließenden Besprechung. Ganze zwei Minuten Zeit hatte der Chefarzt, davon schaute er vielleicht zwei Sekunden auf das Röntgenbild. In dem Bericht, den ich wenig später bekam, stand: Die aktuelle Röntgen-Untersuchung des linken Schultergelenkes zeigt eine regelrechte Implantatlage mit einer beginnenden guten Konsolidierung der Claviculaschaftfraktur. Therapieempfehlung: Ab heute freie Beweglichkeit.
Klappte dann auch alles wunderbar, ich hatte keinerlei Schmerzen. Die Physiotherapeutin fing dann direkt mit Krafttraining an, u.a. sollte ich die Arme vor dem Gesicht anwinkeln und dann Bolzen zur Seite hin wegdrücken. Ich glaube, 12 kg stellte sie dabei ein. Das war sehr anstrengend, aber Schmerzen hatte ich dabei keine, also machte ich brav, was mir gesagt wurde. Diese Übung gehörte nun jedes Mal bei der Physiotherapie mit dazu.
Am 08.06. räumte ich den Kleiderschrank auf und verspürte auf einmal einen Schmerz, als ich die Kleiderbügel auf eine Seite schob. Das kam mir komisch vor, da ich wochenlang gar keine Schmerzen mehr hatte. Im Ruhezustand und bei Bewegungen bis 90° hatte ich auch weiterhin keine Schmerzen, aber bei allen höheren Bewegungen tat es weh, so dass ich am 09.06. zum Notdienst ins Krankenhaus ging, um die Schulter röntgen zu lassen, zumal ich feststellte, dass sie etwas höher stand und angeschwollen war. Der Arzt fühlte, wollte es verharmlosen, meinte, da sei nichts, er wolle jetzt nicht röntgen lassen, das wäre ja eine zusätzliche Strahlenbelastung, ich solle dann bei Gelegenheit lieber in das Krankenhaus, in dem ich operiert wurde. Aber ich wollte direkt Bescheid wissen, weil es mir komisch vorkam und meinte, ich könnte das Röntgenbild doch dann immer noch mitnehmen nach Koblenz. Darauf er: Na gut, dann röntgen wir zu ihrer Beruhigung. Anschließend wartete und wartete ich im Flur, auf einmal eilte ein Mann in weiß an mir vorbei in das Zimmer, in dem schon zwei Ärzte waren. Da dachte ich mir ja schon, dass wohl wirklich etwas nicht stimmte. Ich wurde reingerufen und man zeigte und erklärte mir, dass die Platte gebrochen war und der Knochen möglicherweise niemals zusammen gewachsen war. Da sagte ich: Kann nicht sein, mir wurde vor ein paar Wochen eine gute beginnende Konsolidierung bestätigt. Darauf der Arzt: Dann haben die in Koblenz das Bild wohl falsch gedeutet. So wie es aussehe, müsse nun nochmal operiert werden, und zwar mit Spongiosaplastik. Zur genaueren Abklärung wurde ein paar Tage später noch ein CT gemacht, das leider bestätigte, dass nichts konsolidiert war. Da der Arzt einen sehr guten Ruf hat, ließ ich diese OP dann am 23.06. in Simmern durchführen. Nach der OP sagte mir der Arzt, dass er bei der OP auch noch einmal deutlich gesehen habe, dass sich da in keinster Weise etwas gebildet hatte.
Ich bekam einen Ulltra Sling III, den ich nun Tag und Nacht für sechs Wochen tragen soll. Nach der ersten OP war ich wesentlich schneller fit, aber jetzt durch die zusätzliche Narbe am Becken ist das Ganze um einiges mühsamer. Vor allem kam ich nicht alleine von der Liege- in die Sitzposition, das tat jedes Mal furchtbar weh und ich merkte, wie dabei nicht nur die Bauchmuskeln, sondern auch die am Hals beansprucht wurden, so dass ich mir einen elektrisch verstellbaren Lattenrost bestellte, der nun endlich da ist. Die ganze Zeit konnte ich nämlich nicht im Bett schlafen, sondern auf der Couch im Wohnzimmer, weil ich mich dort seitlich an der Rückenlehne hochziehen konnte. Nun geht es so langsam besser, die Narbe am Becken tut nicht mehr weh beim Hochziehen, dafür aber im Oberarm eine Sehne, ein Muskel oder ein Nerv, wohl durch diese Ruhigstellung. Deswegen schlüpfe ich nun zwischendurch raus aus dem Ultra Sling und mache ein paar leichte Pendelbewegungen. Im Entlassbrief stand allerdings, dass ich den Arm nicht frei hängen lassen darf. Aber eine Schultersteife möchte ich nun auch nicht bekommen... Bewegen darf ich den Arm dieses Mal sechs Wochen lang nur um 45 °, Krankengymnastik soll ich auch noch keine machen. Bei der OP wurde scheinbar der Femoralis (Oberschenkelnerv) etwas gereizt, so dass ich das Bein zwei Wochen lang nicht höher als eine Stufenhöhe bewegen konnte. Seit zwei Tagen habe ich damit nun aber keine Beschwerden mehr. Auch das Laufen war anfangs schwierig, es tat zu sehr in der Hüfte weh. Inzwischen (2,5 Wochen nach OP) schaffe ich aber etwa 1 km.
Als das Pflaster abkam, stellte ich fest, dass das Schlüsselbein etwas höher liegt als das andere, und die Stelle ist auch nach vorne hin etwas dicker. Anfangs beunruhigte mich das und ich befürchtete, die Platte wäre womöglich durch die Anstrengung beim Hochziehen wieder gebrochen, zumal ich nun 14 Löcher im Schlüsselbein habe (acht alte und sechs neue), und der Knochen dadurch wohl ziemlich instabil ist. Aber inzwischen denke ich, dass es nichts Dramatisches ist, vielleicht noch eine Schwellung von der OP oder Kallus oder so. Am 1. August habe ich nochmal einen Röntgen- und Kontrolltermin. Der Koblenzer Arzt wird einen Brief von mir bekommen, auf den bin ich ordentlich sauer.
Am 27.03. stürzte ich auf dem Weg zur Arbeit mit meinem Fahrrad, weil mir die Tasche, die ich dummerweise am Lenker hängen hatte, in die Speichen geriet. Da ich auch noch ein Schädel-Hirn-Trauma hatte, wurde ich mit dem Rettungshubschrauber nach Koblenz ins Krankenhaus geflogen. Erst hieß es, es würde ohne OP gehen, doch dann sagte man mir, ich müsste doch operiert werden, da die beiden Schlüsselbeinstücke zu weit auseinander standen. Am 30.03. wurde ich dann operiert und bekam dabei eine Titanplatte mit acht Schrauben. Ich erholte mich gut von der OP und konnte das Krankenhaus fünf Tage später verlassen. Im Entlassbrief stand: Wir bitten um Vermeidung einer Belastung für sechs Wochen postoperativ bei limitiertem Bewegungsausmaß bei max. 90° Abduktion.
Nach etwa zwei oder drei Wochen fing ich dann mit der Physiotherapie an. Schon bald meinte die Physiotherapeutin, es wäre ja alles so gut beweglich, sie wüsste gar nicht mehr so richtig, was sie mit mir machen solle. Am 16.05. war ich dann nochmal in Koblenz zur Röntgenkontrolle und anschließenden Besprechung. Ganze zwei Minuten Zeit hatte der Chefarzt, davon schaute er vielleicht zwei Sekunden auf das Röntgenbild. In dem Bericht, den ich wenig später bekam, stand: Die aktuelle Röntgen-Untersuchung des linken Schultergelenkes zeigt eine regelrechte Implantatlage mit einer beginnenden guten Konsolidierung der Claviculaschaftfraktur. Therapieempfehlung: Ab heute freie Beweglichkeit.
Klappte dann auch alles wunderbar, ich hatte keinerlei Schmerzen. Die Physiotherapeutin fing dann direkt mit Krafttraining an, u.a. sollte ich die Arme vor dem Gesicht anwinkeln und dann Bolzen zur Seite hin wegdrücken. Ich glaube, 12 kg stellte sie dabei ein. Das war sehr anstrengend, aber Schmerzen hatte ich dabei keine, also machte ich brav, was mir gesagt wurde. Diese Übung gehörte nun jedes Mal bei der Physiotherapie mit dazu.
Am 08.06. räumte ich den Kleiderschrank auf und verspürte auf einmal einen Schmerz, als ich die Kleiderbügel auf eine Seite schob. Das kam mir komisch vor, da ich wochenlang gar keine Schmerzen mehr hatte. Im Ruhezustand und bei Bewegungen bis 90° hatte ich auch weiterhin keine Schmerzen, aber bei allen höheren Bewegungen tat es weh, so dass ich am 09.06. zum Notdienst ins Krankenhaus ging, um die Schulter röntgen zu lassen, zumal ich feststellte, dass sie etwas höher stand und angeschwollen war. Der Arzt fühlte, wollte es verharmlosen, meinte, da sei nichts, er wolle jetzt nicht röntgen lassen, das wäre ja eine zusätzliche Strahlenbelastung, ich solle dann bei Gelegenheit lieber in das Krankenhaus, in dem ich operiert wurde. Aber ich wollte direkt Bescheid wissen, weil es mir komisch vorkam und meinte, ich könnte das Röntgenbild doch dann immer noch mitnehmen nach Koblenz. Darauf er: Na gut, dann röntgen wir zu ihrer Beruhigung. Anschließend wartete und wartete ich im Flur, auf einmal eilte ein Mann in weiß an mir vorbei in das Zimmer, in dem schon zwei Ärzte waren. Da dachte ich mir ja schon, dass wohl wirklich etwas nicht stimmte. Ich wurde reingerufen und man zeigte und erklärte mir, dass die Platte gebrochen war und der Knochen möglicherweise niemals zusammen gewachsen war. Da sagte ich: Kann nicht sein, mir wurde vor ein paar Wochen eine gute beginnende Konsolidierung bestätigt. Darauf der Arzt: Dann haben die in Koblenz das Bild wohl falsch gedeutet. So wie es aussehe, müsse nun nochmal operiert werden, und zwar mit Spongiosaplastik. Zur genaueren Abklärung wurde ein paar Tage später noch ein CT gemacht, das leider bestätigte, dass nichts konsolidiert war. Da der Arzt einen sehr guten Ruf hat, ließ ich diese OP dann am 23.06. in Simmern durchführen. Nach der OP sagte mir der Arzt, dass er bei der OP auch noch einmal deutlich gesehen habe, dass sich da in keinster Weise etwas gebildet hatte.

Ich bekam einen Ulltra Sling III, den ich nun Tag und Nacht für sechs Wochen tragen soll. Nach der ersten OP war ich wesentlich schneller fit, aber jetzt durch die zusätzliche Narbe am Becken ist das Ganze um einiges mühsamer. Vor allem kam ich nicht alleine von der Liege- in die Sitzposition, das tat jedes Mal furchtbar weh und ich merkte, wie dabei nicht nur die Bauchmuskeln, sondern auch die am Hals beansprucht wurden, so dass ich mir einen elektrisch verstellbaren Lattenrost bestellte, der nun endlich da ist. Die ganze Zeit konnte ich nämlich nicht im Bett schlafen, sondern auf der Couch im Wohnzimmer, weil ich mich dort seitlich an der Rückenlehne hochziehen konnte. Nun geht es so langsam besser, die Narbe am Becken tut nicht mehr weh beim Hochziehen, dafür aber im Oberarm eine Sehne, ein Muskel oder ein Nerv, wohl durch diese Ruhigstellung. Deswegen schlüpfe ich nun zwischendurch raus aus dem Ultra Sling und mache ein paar leichte Pendelbewegungen. Im Entlassbrief stand allerdings, dass ich den Arm nicht frei hängen lassen darf. Aber eine Schultersteife möchte ich nun auch nicht bekommen... Bewegen darf ich den Arm dieses Mal sechs Wochen lang nur um 45 °, Krankengymnastik soll ich auch noch keine machen. Bei der OP wurde scheinbar der Femoralis (Oberschenkelnerv) etwas gereizt, so dass ich das Bein zwei Wochen lang nicht höher als eine Stufenhöhe bewegen konnte. Seit zwei Tagen habe ich damit nun aber keine Beschwerden mehr. Auch das Laufen war anfangs schwierig, es tat zu sehr in der Hüfte weh. Inzwischen (2,5 Wochen nach OP) schaffe ich aber etwa 1 km.
Als das Pflaster abkam, stellte ich fest, dass das Schlüsselbein etwas höher liegt als das andere, und die Stelle ist auch nach vorne hin etwas dicker. Anfangs beunruhigte mich das und ich befürchtete, die Platte wäre womöglich durch die Anstrengung beim Hochziehen wieder gebrochen, zumal ich nun 14 Löcher im Schlüsselbein habe (acht alte und sechs neue), und der Knochen dadurch wohl ziemlich instabil ist. Aber inzwischen denke ich, dass es nichts Dramatisches ist, vielleicht noch eine Schwellung von der OP oder Kallus oder so. Am 1. August habe ich nochmal einen Röntgen- und Kontrolltermin. Der Koblenzer Arzt wird einen Brief von mir bekommen, auf den bin ich ordentlich sauer.