Hi zusammen,
aus aktuellem Anlass, einer wahnsinnig frustrierenden Geschichte mit einem Rahmenhersteller bei der ich aktuell gar nicht mehr weiter weiß, würde ich gerne sowohl ein paar konkrete Tipps zur Lösung des Problems aber auch das allgemeine Thema von öffentlichen Bewertungen und Erfahrungsberichten diskutieren.
Zum konkreten Hintergrund: Habe für recht viel Geld ein Rad erstanden und bin eigentlich davon ausgegangen gut aufgehoben zu sein. Bis zum Abschluss des Kaufvertrags hatte sich noch alles gut angehört: es wurde glaubhaft vermittelt dass die Zufriedenheit des Kunden an erster Stelle steht. Mit ein Grund wieso ich mich nicht für die günstigere Konkurrenz entschieden habe
Doch das Gegenteil war dann leider der Fall: Zuerst hat sich die Lieferzeit fast verdoppelt (wir sprechen von Monaten), Kommunikation dazu war mangelhaft bis nicht vorhanden, bei Abholung wurde ich dann vor ein paar frustrierende Tatsachen gestellt (Details anders als kommuniziert und gewünscht verbaut, Teile doch auf einmal nicht lieferbar gewesen trotz langer Lieferzeit und man wurde gezwungen direkt ein Upgrade zu kaufen weil man sonst das Bike nicht mitnehmen konnte etc.)...alles also nicht so wirklich optimal, aber mit einem zugedrückten Auge noch verschmerzbar. Ich hatte ja endlich mein Rad.
Richtig schlimm wurde es dann später als ich feststellen musste dass ein für mich wichtiges (und kaufentscheidendes) Feature, nämlich die Reifenfreiheit, nicht wie beworben umgesetzt wurde. Zunächst kamen seltsame Relativierungen und Ausflüchte. Dann war auf einmal die Bewerbung der erhöhten Reifenfreiheit (die damals für mich mit ein wichtiger Kaufgrund darstellte) auf der Website verschwunden. Als wäre sie nie da gewesen.
Zum Glück hatte ich kurz davor Screenshots gemacht. Dann hieß es auf einmal dass ich einen neuen Rahmen bekomme und es über eine Versicherung laufen wird. Habe nicht wirklich verstanden wieso aber ich dachte: vielleicht sind sie ja bei Produktionsfehlern versichert. Mir war das auch erstmal egal weil es mir um den korrekten Rahmen ging der mir versprochen wurde. Und sie meinten dass sie sich darum kümmern werden. Hab das Rad dann zum Umbau zurückgebracht (was Zeit und Transportkosten bedeutete) und gewartet. Auf einmal erhalte ich eine Mail von einer Versicherung dass ich doch am Schaden (welcher Schaden bitte?!?) schuld bin und die Kosten tragen müsste. Entsprechend perplex war ich. Ging dann wieder einige Zeit (und viele Nachfragen teilweise ohne Rückmeldung) bis es geklärt war. Ich kann selbst nicht sagen was da geklärt wurde aber schlussendlich war es dann doch okay für die Versicherung. Ich bekam einen neuen Rahmen.
Doch leider endet die Geschichte hier nicht: Denn mit dem neuen Rahmen musste ich bereits bei der ersten richtigen Fahrt feststellen dass ich auf einmal einen merklichen Toe-Overlap habe. Das war vorher nicht der Fall. Mit den gleichen Schuhen, Cleat-Position, Mäntel und sogar mit einer leicht kürzeren Kurbel (siehe oben: beim ersten Mal wurde eine längere Kurbel als abgemacht verbaut und das hatte ich dann auf eigene Kosten ändern lassen beim Rahmentausch). Und den Toe-Overlap hatte ich vor dem Kauf bei denen adressiert, denn für den Einsatz (u.a. Trails) war das ein No-Go für mich. Entsprechend hab ich dann nachgefragt wie sowas sein kann. Die einzige Antwort darauf war: es wurde nichts geändert der neue Rahmen ist außer der Reifenfreiheit genau identisch. Ich hatte noch ein Geo-Chart vom alten Rahmen und hab versucht nachzumessen aber es ist wirklich schwierig die freien Maße wie Reach genau zu bestimmen. Würde aber vermuten dass der Reach etwas kürzer ist, die Kettenstrebe (kann man ganz gut messen) jedenfalls ist 10mm länger. Letzteres, also die längere Kettenstrebe, wurde dann auch auf einmal zugegeben mit der Ergänzung dass dies aber die einzige Änderung darstellt. Dann hab ich gefragt ob sie mir doch einfach mal das finale Geo-Chart des neuen Rahmens schicken können damit ich genau nachmessen kann. Denn man weiß ja nie ob das aus der Produktion auch so rauskommt. Und eine längere Kettenstrebe müsste ja auch einen Einfluss auf andere Maße haben wie den Radstand.
Das Problem ist einige Wochen her und leider habe ich auch auf mehrere Mails diesbezüglich keine Antwort mehr erhalten. Keine Reaktion und natürlich auch kein Geo-Chart. Ich werde komplett ignoriert. Das Ganze ist extrem frustrierend für mich. Nicht nur die Probleme die aufgetreten sind sondern vor allem wie damit umgegangen wurde. Ich hab noch nie in meinem Leben so oft nachhaken müssen, weil mir nicht vollständig oder gar nicht geantwortet wurde. Und jetzt kommt einfach gar nichts mehr zurück. Auch bei den anderen Problem zuvor, bei denen es ja ein – wenn auch indirektes – Eingeständnis gab, wurde sich absolut nicht entschuldigt. Die Lust an dem Rad ist nicht nur wegen des noch akuten Problem sondern auch wegen der ganzen Geschichte und des Beigeschmacks natürlich verloren gegangen.
Sorry für die lange Geschichte aber es ist auch wirklich viel passiert und wenn ich das alles runterschreibe dann erkenne ich selbst noch mal wie krass es eigentlich ist.
Jetzt zu den konkreten Fragen:
- Gibt es zu dem Fall überhaupt noch was zu machen oder habe ich einfach Pech gehabt dass sie nicht mehr antworten?
- Wenn man das Thema eskalieren möchte: wo setzt man an? Könnte hier der Verbraucherschutz helfen? Das Ganze läuft auch (noch) über Jobrad, falls das irgendwie einen Unterschied macht
Und dann stellt sich für mich die Frage: Macht es Sinn andere d.h. potentielle Kunden über diese schlechte Erfahrung zu informieren? Ich hätte mich jedenfalls gefreut wenn ich in Foren / bei Google vor der Kaufentscheidung über eine solche Info gestolpert wäre. Auf der anderen Seite handelt es sich um einen kleinen Rahmenhersteller und sowas könnte für sie schon eine starke Auswirkung haben. Aber nimmt man das nicht auch in Kauf wenn man seine Kunden so behandelt? Ich kann natürlich eine Ausnahme sein, aber genau so gut könnte das Gegenteil der Fall sein. Schlechte Bewertungen sind irgendwie sowohl von der juristischen (was darf man) als auch von der moralischen (was löst man damit aus) Seite schwierig. Und man befindet sich ja gerade beim Radkauf noch in einem abhängigen Verhältnis d.h. wenn es darüber hinaus in Zukunft zu Problemen kommt dann hätte man ggf. mit negativen Konsequenzen zu rechnen wenn der Hersteller schlecht auf Feedback reagiert.
Also wie geht ihr damit um? Wie sollte man damit umgehen?
Ich habe natürlich bewusst den Namen des Herstellers erstmal nicht genannt, eben weil ich mir vorher Gedanken machen möchte.
Danke
aus aktuellem Anlass, einer wahnsinnig frustrierenden Geschichte mit einem Rahmenhersteller bei der ich aktuell gar nicht mehr weiter weiß, würde ich gerne sowohl ein paar konkrete Tipps zur Lösung des Problems aber auch das allgemeine Thema von öffentlichen Bewertungen und Erfahrungsberichten diskutieren.
Zum konkreten Hintergrund: Habe für recht viel Geld ein Rad erstanden und bin eigentlich davon ausgegangen gut aufgehoben zu sein. Bis zum Abschluss des Kaufvertrags hatte sich noch alles gut angehört: es wurde glaubhaft vermittelt dass die Zufriedenheit des Kunden an erster Stelle steht. Mit ein Grund wieso ich mich nicht für die günstigere Konkurrenz entschieden habe
Doch das Gegenteil war dann leider der Fall: Zuerst hat sich die Lieferzeit fast verdoppelt (wir sprechen von Monaten), Kommunikation dazu war mangelhaft bis nicht vorhanden, bei Abholung wurde ich dann vor ein paar frustrierende Tatsachen gestellt (Details anders als kommuniziert und gewünscht verbaut, Teile doch auf einmal nicht lieferbar gewesen trotz langer Lieferzeit und man wurde gezwungen direkt ein Upgrade zu kaufen weil man sonst das Bike nicht mitnehmen konnte etc.)...alles also nicht so wirklich optimal, aber mit einem zugedrückten Auge noch verschmerzbar. Ich hatte ja endlich mein Rad.
Richtig schlimm wurde es dann später als ich feststellen musste dass ein für mich wichtiges (und kaufentscheidendes) Feature, nämlich die Reifenfreiheit, nicht wie beworben umgesetzt wurde. Zunächst kamen seltsame Relativierungen und Ausflüchte. Dann war auf einmal die Bewerbung der erhöhten Reifenfreiheit (die damals für mich mit ein wichtiger Kaufgrund darstellte) auf der Website verschwunden. Als wäre sie nie da gewesen.
Zum Glück hatte ich kurz davor Screenshots gemacht. Dann hieß es auf einmal dass ich einen neuen Rahmen bekomme und es über eine Versicherung laufen wird. Habe nicht wirklich verstanden wieso aber ich dachte: vielleicht sind sie ja bei Produktionsfehlern versichert. Mir war das auch erstmal egal weil es mir um den korrekten Rahmen ging der mir versprochen wurde. Und sie meinten dass sie sich darum kümmern werden. Hab das Rad dann zum Umbau zurückgebracht (was Zeit und Transportkosten bedeutete) und gewartet. Auf einmal erhalte ich eine Mail von einer Versicherung dass ich doch am Schaden (welcher Schaden bitte?!?) schuld bin und die Kosten tragen müsste. Entsprechend perplex war ich. Ging dann wieder einige Zeit (und viele Nachfragen teilweise ohne Rückmeldung) bis es geklärt war. Ich kann selbst nicht sagen was da geklärt wurde aber schlussendlich war es dann doch okay für die Versicherung. Ich bekam einen neuen Rahmen.
Doch leider endet die Geschichte hier nicht: Denn mit dem neuen Rahmen musste ich bereits bei der ersten richtigen Fahrt feststellen dass ich auf einmal einen merklichen Toe-Overlap habe. Das war vorher nicht der Fall. Mit den gleichen Schuhen, Cleat-Position, Mäntel und sogar mit einer leicht kürzeren Kurbel (siehe oben: beim ersten Mal wurde eine längere Kurbel als abgemacht verbaut und das hatte ich dann auf eigene Kosten ändern lassen beim Rahmentausch). Und den Toe-Overlap hatte ich vor dem Kauf bei denen adressiert, denn für den Einsatz (u.a. Trails) war das ein No-Go für mich. Entsprechend hab ich dann nachgefragt wie sowas sein kann. Die einzige Antwort darauf war: es wurde nichts geändert der neue Rahmen ist außer der Reifenfreiheit genau identisch. Ich hatte noch ein Geo-Chart vom alten Rahmen und hab versucht nachzumessen aber es ist wirklich schwierig die freien Maße wie Reach genau zu bestimmen. Würde aber vermuten dass der Reach etwas kürzer ist, die Kettenstrebe (kann man ganz gut messen) jedenfalls ist 10mm länger. Letzteres, also die längere Kettenstrebe, wurde dann auch auf einmal zugegeben mit der Ergänzung dass dies aber die einzige Änderung darstellt. Dann hab ich gefragt ob sie mir doch einfach mal das finale Geo-Chart des neuen Rahmens schicken können damit ich genau nachmessen kann. Denn man weiß ja nie ob das aus der Produktion auch so rauskommt. Und eine längere Kettenstrebe müsste ja auch einen Einfluss auf andere Maße haben wie den Radstand.
Das Problem ist einige Wochen her und leider habe ich auch auf mehrere Mails diesbezüglich keine Antwort mehr erhalten. Keine Reaktion und natürlich auch kein Geo-Chart. Ich werde komplett ignoriert. Das Ganze ist extrem frustrierend für mich. Nicht nur die Probleme die aufgetreten sind sondern vor allem wie damit umgegangen wurde. Ich hab noch nie in meinem Leben so oft nachhaken müssen, weil mir nicht vollständig oder gar nicht geantwortet wurde. Und jetzt kommt einfach gar nichts mehr zurück. Auch bei den anderen Problem zuvor, bei denen es ja ein – wenn auch indirektes – Eingeständnis gab, wurde sich absolut nicht entschuldigt. Die Lust an dem Rad ist nicht nur wegen des noch akuten Problem sondern auch wegen der ganzen Geschichte und des Beigeschmacks natürlich verloren gegangen.
Sorry für die lange Geschichte aber es ist auch wirklich viel passiert und wenn ich das alles runterschreibe dann erkenne ich selbst noch mal wie krass es eigentlich ist.
Jetzt zu den konkreten Fragen:
- Gibt es zu dem Fall überhaupt noch was zu machen oder habe ich einfach Pech gehabt dass sie nicht mehr antworten?
- Wenn man das Thema eskalieren möchte: wo setzt man an? Könnte hier der Verbraucherschutz helfen? Das Ganze läuft auch (noch) über Jobrad, falls das irgendwie einen Unterschied macht
Und dann stellt sich für mich die Frage: Macht es Sinn andere d.h. potentielle Kunden über diese schlechte Erfahrung zu informieren? Ich hätte mich jedenfalls gefreut wenn ich in Foren / bei Google vor der Kaufentscheidung über eine solche Info gestolpert wäre. Auf der anderen Seite handelt es sich um einen kleinen Rahmenhersteller und sowas könnte für sie schon eine starke Auswirkung haben. Aber nimmt man das nicht auch in Kauf wenn man seine Kunden so behandelt? Ich kann natürlich eine Ausnahme sein, aber genau so gut könnte das Gegenteil der Fall sein. Schlechte Bewertungen sind irgendwie sowohl von der juristischen (was darf man) als auch von der moralischen (was löst man damit aus) Seite schwierig. Und man befindet sich ja gerade beim Radkauf noch in einem abhängigen Verhältnis d.h. wenn es darüber hinaus in Zukunft zu Problemen kommt dann hätte man ggf. mit negativen Konsequenzen zu rechnen wenn der Hersteller schlecht auf Feedback reagiert.
Also wie geht ihr damit um? Wie sollte man damit umgehen?
Ich habe natürlich bewusst den Namen des Herstellers erstmal nicht genannt, eben weil ich mir vorher Gedanken machen möchte.
Danke