Damit hast du recht. Einzig das „sich präsentieren“ würde ich hinterfragen.
Da sind Frauen für mich rein subjektiv überrepräsentiert bei IG und TikTok.
Das ist ne klassische Angebots- und Nachfrage-Situation.
Die Mädels liefern nur, was die Simp-Armeen wollen.
Und wenn der Algo einmal geschnallt hat, dass man darauf anspringt, bekommt man immer mehr davon.
Und das passiert auch häufig unterbewusst, denn es wird ja auch ausgewertet, wie lange man auf Posts verweilt und sie anschaut, ohne das man mit ihnen interagiert.
Analog bei YouTube fließt in die Empfehlungen auch ein, auf welchen Videos man beim Durchscrollen kurz hängen bleibt, ohne dass man drauf klickt.
Dazu kommt, dass man nichtmal etwas bestimmten konsumieren muss, um es vom Algo angezeigt zu bekommen. Das wird über das, was man sonst so schaut kreuzreferenziert. Wenn viele Leute x und y schauen, du aber nur x schaust, bekommst du trotzdem y angezeigt, auch wenn du davon vielleicht noch nie was gehört hast.
Gleiches wird auch bei deinem Kanal passieren, nur eben aus Creator-Perspektive. Dein Kanal ist scheinbar initial nur für Männer interessant gewesen und daher sehen ihn weniger weibliche Nutzer weil Youtube es intern als "wird oft von Männern geschaut" eingruppiert hat.
Die Sache mit der extrem ungleichen Verteilung zwischen den Geschlechtern kenn ich auch Technikforen auch so.
Computerbase hatte letztens ne Umfrage, da identifizierten sich 99,6 % der Nutzer als männlich, obwohl das Interesse an Technik grundsätzliche deutlich ausgeglichener zwischen den Geschlechtern ist.
Wenn sich ne Community einmal demografisch orientiert hat, ist es super schwer, diese Verhältnisse in die andere Richtung zu lenken. Ohne aktive Eingriffe und bewerben bei der gewünschten Zielgruppe wird das leider nix und es verschiebt sich nur weiter ins extrem.
Würde wetten, dass dein Kanal in einigen Monaten noch mehr Richtung männliche Zuschauer verzerrt.
Algorithmic radicalization ist da das Stichwort. Kommt zwar eher aus der Ecke der politischen Ansichten, aber bei Metriken wie Geschlecht und auch Alter greifen die gleichen Mechanismen.