Sattelstütze sitzt in Carbohnrahmen fest-was tun?

Vorsicht Halbwissen:

Alu hat ne höhere Wärmeleitfähigkeit als Carbon. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit irgendwie an Stickstoff oder so dran zu kommen und die Sattelstütze damit abzukühlen und dann versuchen sie raus zu ziehen.
Wenn allerdings irgendwie der Rahmen mit der Sattelstütze verklebt ist, kann es unter Umständen passieren, dass der Rahmen schaden nimmt.
Es wäre allerdings einen Versuch wert.
Wie gesagt, alles nur Halbwissen :)
Es gibt glaub ich auch eine Methode festsitzende Teile zu lockern, indem man immer wieder kleine (kräftige) Stöße abgibt. Also nicht mit vollem Schwung mit dem Hammer ausholen. Sondern immer kleine Stöße. So Tacker mäßig.
Wobei ob das hilft ist ne andere Frage.

Viel Glück. :daumen:
 
So die Stütze ist draussen. Vergesst Kälte/Wärme!!! Sattelstütze in Schraubstock fixieren und den Rahmen als Hebel benutzen und langsam rausdrehen. Hat mit 2 Mann gut funktioniert!!

Die Alustütze sieht sehr angefressen aus,scheinbar hat eine chemische Reaktion zwischen den beiden Werkstoffen stattgefunden und hat die Aluminiumoberfläche beeinflusst,dadurch hat eine mechanische verkrallung der beiden Materialien stattgefunden,welche meiner Selbstversuche nur durch mechanische "Gewalt" zu lösen war.

Auf jeden Fall ist die Stütze draussen,die neue Carbonstütze wird mit Carbonmontagepaste montiert,das steht schonmal fest. Hat mir auch auch der Rahmenhersteller geraten.
Zitat technisches Merkblatt Kraft Carbonrahmen:
"Kein Fett bei Montage der Sattelstütze verwenden!!"(orignaltext) Dann gehe ich davon aus als Leie,das die Stütze trocken montiert werden muss.
Hätten die allerdings den Zusatz in ihr technisches Merkblatt geschrieben:
"Unbedingt spezial Carbonmontagepaste verwenden." Dann hätte ich noch eine Ritches WCS Stütze und hätte mich einen Tag nicht bis zur Besinnungslosigkeit aufregen müssen....


Wie auch immer,ich bin jetzt froh das die Stütze den Rahmen verlassen konnte!!!


Kette rechts,
Daniel
 
Das Thema ist zwar schon alt, aber weil ich auch mal dasselbe Problem hatte und daran fast verzweifelt bin, geb ich auch noch einen Denkanstoss zu diesem Thema: Die Ausgangslage war folgende: 03'er Giant XTC Composite mit einer Ritchey-WCS-Alu Sattelstütze. Die Stütze hatte ich wohl mehrere Jahre nicht mehr gelöst, aber nach einem Sattelwechsel vor 2 Jahren hatte ich einfach das Gefühl, dass die Sattelhöhe nicht mehr stimmt.
Ich glaube ich hatte alle Methoden ausprobiert welche in diesem Thread beschrieben sind, aber nichts hat genutzt!
Am Schluss habe ich mir eine Vorrichtung herstellen lassen, bei welcher eine Hälfte das Sattelrohr klemmt und die andere sich auf dem Ende des Rahmens abstützt. Die untere Hälfte hat natürlich etwas Spiel zur Stütze. Nun konnte ich mit Schrauben die Sattelstütze nach oben rausziehen. Dabei sind Sattel und Rahmen heil geblieben und immer noch in Gebrauch.
Wer das Gefühl hat, bei einer Kombination Alu / Carbon könne nichts "zusammenbacken" sehe sich mal das beiliegende Bild an. Auf der Sattelstütze hatte sich eine richtige Kruste gebildet. Wahrscheinlich ist feiner Schmutz zwischen Stütze und Rahmen gelangt und hat ordentlich gescheuert. Vielleicht trägt auch Schweiss noch dass seine zu dieser Kruste bei.
P.S. Die Vorrichtung habe ich immer noch. Bei Interesse einfach eine Persönliche Nachricht schicken.
 

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Deswegen sollte man Fahrräder so ein oder zweimal pro Jahr auseinander nehmen und neu fetten. Pflege ist ja leider (grade bei ebay)nicht jedermanns Sache.:rolleyes:
 
Deswegen sollte man Fahrräder so ein oder zweimal pro Jahr auseinander nehmen und neu fetten. Pflege ist ja leider (grade bei ebay)nicht jedermanns Sache.:rolleyes:


Das reicht leider nicht in der Kombination alu carbon....ohne Carbonmontagepaste reicht da ne woche.. würde grundlegend von ner alu stütze in nem carbonrahmen abraten. Lieber beides Carbon,trotzdem Montagepaste verwenden!!!
 
Habs mitlerweilen wieder öfters gehört...

Rein Interesse halber:
War das Kleber? Oder Gammel?
Und gabs sowas auch schon andersrum - Carbonstütze im Alurahmen?

Die Carbonpaste ist doch hauptsächlich um das Anziehmoment zu verringern - vielleicht löst sie ja auch das Problem aus - verharzen, mit dem Kleber vielleicht ne Reaktion?

Das in der PDF sieht doch wie Gammel aus?
Oxidbildung, das Volumen nimmt zu und sie "wächst" sich fest.
Krass...
 
Montagepaste schützt in der Regel (weiss ja nicht was es so noch alles gibt)auch vor Korrosion. Und grad bei Alu-Carbon wird das halt wichtig, gammelt schnell.
 
Ich hatte damals auch so ein Problem. Cannondale Fully Alu und Alu Stütze. War fest. Nicht nur ein bisschen, RICHTIG!

Habe alles versucht. Am Ende bin ich zum Schlosser und hab abwechselnd mit ihm auf ein neues Stück Rohr welches er draufgeschweißt hatte draufgekloppt (mit nem Vorschlaghammer). Das ganze hat ungefähr 20 Schläge gehalten und dann war die "Stütze" draußen.

Allerdings funktioniert das ganze bei Carbonrahmen warscheinlich eher weniger gut :D
 
Rein Interesse halber:
War das Kleber? Oder Gammel?
Und gabs sowas auch schon andersrum - Carbonstütze im Alurahmen?

Die Carbonpaste ist doch hauptsächlich um das Anziehmoment zu verringern - vielleicht löst sie ja auch das Problem aus - verharzen, mit dem Kleber vielleicht ne Reaktion?

Das in der PDF sieht doch wie Gammel aus?
Oxidbildung, das Volumen nimmt zu und sie "wächst" sich fest.
Krass...

Ich denke es war so ein Gemisch aus Gammel und vielleicht auch einer Oxidbildung. Auf jeden Fall ist die Oberfläche der Stütze im Klemmbereich nicht mehr eloxiert, die Eloxalschicht ist weg. Ob bei der Montage Carbonspaste oder vielleicht sogar Fett verwendet wurde weiss ich nicht. Jedenfalls wird die Stütze nun auch einmal jährlich herausgenommen... :daumen:

Der Vorteil meiner Methode ist halt, dass man die Kraft zum Ausziehen der Sattelstütze einigermassen kontrolliert aufbringen kann. Wobei man natürlich trotzdem genug Kraft benötigt, um die Stütze zu lösen.
Ich frage mich ob es für solche Fälle keine Abziehwerkzeuge zu kaufen gibt? Ich war damals jedenfalls nicht fündig geworden.
 
Alle leitenden Materialien besitzen ein sogenanntes elektrochemiches Potential. Werden zwei Materialien mit unterschiedlichem Potential durch eine leitende Flüssigkeit (also ein Elektrolyt) verbunden, entsteht eine elektro-chemische Reaktion. Man hat eine Batterie. Dabei löst sich das unedlere Material auf.
Beispiel: Schiffe aus Stahl korrodieren im Salzwasser. Um dies zu verhindern werden in Abständen unedlere Metalle aufgeschweisst, die Opfer-Anoden. Diese lösen sich auf, aber die Schiffsstruktur wird geschützt.
Sehr unedel, und damit meist die opfer-Anonde, ist Aluminium. Reinalu bildet zwar an der Oberfläche eine nicht leitende Oxid-Schicht und ist weitgehend geschützt, dies gilt allerdings nicht für Legierungen. Reinalu ist aber viel zu weich für unsere Anwendungen. (Beim Flugzeug wird auf die Rumpf-Panels außen 0,2mm Reinalu aus eben dem Korrosionsschutz aufgewalzt.)
Im Grunde gilt relativ einfach: Je weniger ein Material korrodiert, desto höher ist das Potential. Und um so eher korrodiert das unedlere Material. Damit Korrodiert beispielsweise Alu bei Verwendung von Edelstahl-Schrauben nicht so schnell, wie bei Verwendung von Titanschrauben. Dafür läßt sich Titan anodisieren, was die Leitfähigkeit herabsetzt und damit das Alu schützt. Und welches Material ist nun am edelsten? leitfähig und korrosionsfrei? Richtig geraten, es ist CFK! Freiliegende Fasern an bearbeiteten Flächen, ausgeriebenen Rohren oder an Poren sind der Alu-Tod. Was ihr alle gefunden habt ist tatsächlich eine korrodierte Sattelstütze.
 
Und gabs sowas auch schon andersrum - Carbonstütze im Alurahmen?
Jap, hatte ich vor ca. zwei Wochen. Alles versucht. Hab die Stütze dann mit ner Rohrzange herausdrehen können. Scheint unbeschädigt, allerdings ist die schon alt und vorher bereits total zerkratzt gewesen.
Es war aber weder Gammel noch sonst was zu sehen. Ich vermute ganz feine Sandkörner, hatte das Rad im Sommer öfters in unserem Beachclub abgestellt, dort gibts Sand in rauhen Mengen... Beim Rad meines Kollegen steht mir so ein Stunt auch nochmal bevor.

Aber was ich mich frage (wurde weiter oben gepostet): Kann mir wer erklären wieso Öl Carbon angreifen kann???
 
ich greif dieses uralte Thema hier wieder auf, denn ich denke, daß das Problem auch heute immer noch ab und zu auftritt. Ich zeige auch gleich eine saubere und perfekte Lösung. Auch bei einem Hardtail meiner Freundin ging die Sattelstütze fest. Es ist nur ihr Winter-Trainings-Hardtail, trotzdem zu schade für den Schrott. Aber erstmal der Reihe nach:
Das Hardtail habe ich erst 2014 mit neuem Carbonrahmen aufgebaut. Die Ritchey-Alu-Sattelstütze(31,6mm) hatte ich mit Carbonpaste eingeschmiert um die nötige Anzugskraft der Schelle möglichst gering zu halten.
2017 wollten wir nen neuen Sattel montieren und das Rohr um 4mm absenken. Es saß bombenfest. 6 Wochen lang hatte ich es von oben und unten mit Röstlösern betreufelt. Keine Besserung. Ich konnte es nicht glauben. Alurohr in Carbon, wie soll das so verbacken ?
Dann die brutalen Methoden: Sattelrohr im grossen Schraubstock fixiert und Rahmen als Hebel genommen: es wäre wohl eher ein Rahmenrohr gerissen als das sich die Stütze gelockert hätte.
In dieser Situation muss man entscheiden, was ist der Rahmen noch wert, wie gehe ich weiter?
Zuerst dachte ich daran, die Stütze abzusägen, im Klemmbereich zu schlitzen und eine dünnere Stütze einzusetzen. Das habe ich dann wieder verworfen. Es wäre auch nicht gegangen, denn der Innendurchmesser der Stütze ist ein Oval, man hätte es erst rund reiben müssen. Also dann gleich die sauberste Lösung:
Ich kaufte mir eine verstellbare Reibahle in der Grösse 28-33mm für 30.-€. Wer kein passendes Windeisen dazu hat muss nochmal etwa 30.-€ auspacken.
Zuerst sägte ich die Stütz oben ab, um die Klemmschelle durch ein billiges Teil zu ersetzen.
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die billige Schelle nehme ich als Sägeführung, um einen geraden Schnitt zu erzeugen:

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jetzt kann man die Reibahle ansetzen:

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sechs mal musste ich nachstellen und durchreiben, bis das Rohr papierdünn war und in sich zusammenfiel

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so hats die alte Stütze endlich rausgeuogen:
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sauberes Sattelrohr:
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neu Stütze passt gut und wackelt nicht:

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das ganze Procedere ist schon aufwändig und mit 60.-Euro + neuer Stütze nicht ganz billig. Wie gesagt, kommt drauf an was einem der Rahmen noch wert ist. Alle anderen Vorschläge wie "Längskerbe einfeilen" oder "erhitzen und rausdrehen" halte ich für utopisch :spinner:. Ich möchte sehen, wer im engen Rohr auf 150mm Länge die Wandstärke durchfeilen kann. Ich kann das nicht, ich kann aber sehr gut feilen ;).
 

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Wenn ich das nächste mal einen Rahmen hier im Bikemarkt in "Top-Zustand" mit den "üblichen Gebrauchsspuren", aber Sattelstütze inklu kaufe, dann denke ich an dich.
Ich habe das bereits zweimal so gemacht, jeweils bei Stahlrahmen mit Alustützen, ich denke das sollte bei anderen Materialkombinationen auch klappen.
 
Ich hatte das gleiche Problem mit einer Karbonstütze, die trocken in einen Stahlrahmen geschoben wurde. Nach dem der Stützenkopf bei einer harten Abfahrt gebrochen ist, lies sich das Stützenrohr nur durch Zerstören aus dem Rahmen entfernen, was bei Karbon sicherlich leichter geht als bei Alu.
Seit dem montiere ich alle Stützen mit Karbonmontagepaste, eine Kontrolle nach drei Jahren hat kein Verbacken gezeigt.
 
Ich hatte das gleiche Problem mit einer Karbonstütze, die trocken in einen Stahlrahmen geschoben wurde. Nach dem der Stützenkopf bei einer harten Abfahrt gebrochen ist, lies sich das Stützenrohr nur durch Zerstören aus dem Rahmen entfernen, was bei Karbon sicherlich leichter geht als bei Alu.
Seit dem montiere ich alle Stützen mit Karbonmontagepaste, eine Kontrolle nach drei Jahren hat kein Verbacken gezeigt.
ich kann mir es ja auch nicht erklären, zumal ich die Paste in vielen Rädern und Materialkombis verwende. Shit happens :p
 
Vielleicht hat das was damit zu tun? Feuchtigkeit?
Ich werde nach Deinem Malheur meine Stützen doch besser mal hin und wieder rausnehmen und mit der Paste nachfetten.
Feuchte ist beim Winterbike sicherlich ein Thema. Auch sind wir mal einige km auf einem frischen Weg aus Mineralbeton gefahren. Das war eklig klebrig und wegen der Feuchte überall hingelaufen. Wir hatten die Räder dann gleich gewaschen. Vielleicht war da was eingedrungen. Was solls, jetzt ist ja rum. Ich muss das Bike aber kpl neu aufbauen, der Rostlöser lief auch in den Steuersatz und ins Tretlagergehäuse. Das muss alles gereinigt und neu geschmiert werden.
 
da bist du dann aber schon ne Zeit lang beschäftigt, denke ich. Auch wenn die Wandstärke nur 1,5-2,5mm ist, die Länge zieht sich. Ist bestimmt medidativ :)
Ja, es gibt bestimmt schönere Arbeiten. Ich habe mir die Rahmen in den Montagständer gespannt und mich auf einen Stuhl davor gesetzt, eine starke Lampe in das Sitzrohr gerichtet und dann mit einem frischen Blatt mit viel Gefühl einen Abend gesägt. Als ich glaubte an allen Stellen durch zu sein, habe ich mit einem Schraubendreher mit Durchschlag am Heft und Hammerschlägen den Stützenrest an der Sägestelle bearbeitet. Das in Kombination mit viel WD40 hat die Hülse gelöst.
 
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