Spontan 500km (200,200,100) an die Ostsee um dort zwei Fischbrötchen und ein Bier zu trinken, und direkt danach mit dem Zug heimfahren, war mein beklopptestes Erlebnis.
Mit dem Rennrad einen 100er fahren ist jetzt nicht allzuschwer, im Gelände bin ich nach 1.5h und knapp 30km am Ende. Deswegen reizen mich auch XC Rennen, weil man sich in knapp 2h völlig verausgabt und Rennluft inhaliert.
Thema Essen: ist individuell, nicht jeder Stoffwechsel verträgt jedes Lebensmittel während der sportlichen Betätigung. Das schlimmste was ich mal gemacht habe war eine 160km Rennrad-Ausfahrt mit etlichen Höhenmetern, und auf halber Strecke schön Wild, Rotkohl und Kloß gegessen... direkt danach ging es straff und lang den Berg rauf, mein Körper war voll auf Verbrennung, mein Insulinspiegel ganz weit oben, und ich völlig kraftlos.
Das beste was ich hatte: 100km FixedGear Ausfahrt mit einer Banane und einer vollen Trinkflasche bei knapp 30er Schnitt... es lief an dem Tag einfach perfekt.
Denke man muss auch Wettkampf und Trainingsausfahrten unterscheiden. Kraft kommt von Kraftstoff - habe ich vor mich mit Tempointervallen auf langer Ausfahrt zu quälen, muss ich im Laufe der Fahrt Energie nachtanken, weil sonst die Heimkehr ungewiss ist. Kullert man mit Grundlagentempo über den Asphalt bedarf es nicht unbedingt Nahrung. Im Wald auf dem Mtb verbrennt man viel bergauf, die Muskeln arbeiten, dort muss ich auch regelmäßig Energie nachtanken... die Distanzen sind aber auch nicht so lang wie auf dem Renner.
Ich kann nur jedem gesunden Menschen mal empfehlen ketogene Ernährung auszuprobieren. Striktes weglassen von KH, der Körper bildet dann Ketogene im Blut, welche sich dann mittels Gluconeogenese Fett in Glucose umwandeln um den Körper zu versorgen. Habe ich auf dem Rennrad getestet: 80km bei 26er Schnitt komplett ohne Nahrung, nur trinken. Habe dann bewusst ein paar Tempointervalle eingelegt und auch einige Höhenmeter geschruppt - der Körper kam irgendwann nicht mehr hinterher genug Glucose zu bilden. Nach den 80km war der Ofen dann aus - musste mich an die Tankstelle schleppen und auffüllen. Die restlichen 30km heim waren kein Genuss mehr... nur noch ankommen und regenerieren. Es war aber geil 3h ohne Essen und spürbaren Energeverlust fahren zu können.