Reparatur Sattelklemmung Stahlrahmen

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Hallo.
Ich hab einen Trek 520 Rahmen mit einem Riss an der Sattelklemmung.
Leider ist es nicht nur ein glatter Riss, sondern es hat sich ein kleiner Wulst gebildet durch die Belastung.
Auch an der rechten Seite ist im Lack schon ein initialer Riss zu erkennen.


Ich kann nicht schweißen, aber ein bisschen Hartlöten mit Messing- und Silberloten.
Ist das aus eurer Sicht mit diesen Mitteln reparabel und wenn ja, wie?

P1090675.JPG

P1090671.JPG
 
Reperabel ist das schon, aber nur den Riss verschließen mit Lot, wird nicht reichen. Da sollte schon eine Hülse drüber zur Verstärkung.

Mfg Stefan
 
Reperabel ist das schon, aber nur den Riss verschließen mit Lot, wird nicht reichen. Da sollte schon eine Hülse drüber zur Verstärkung.

Mfg Stefan

Also den Klemmring entfernen. So wie es aussieht, ist der mit Messing gelötet.
Heiß machen und runterziehen oder lieber runterfeilen?

Dann eine passende Hülse anfertigen und mit einem dünnflüssigen Silberlot drauflöten?
Würdest du den Klemmschlitz dann wieder an dieser Stelle einsägen oder lieber woanders hin damit?
Oder lieber ganz ohne Schlitz? Es gibt ja auch so Klemmringe, die ohne auskommen.

https://cnc-bike.de/brave-sattelklemme-double-schwarz-272318mm-p-19447.html
 
Genau so würde ich es machen. Alles metallisch blank, am besten den Riss noch ausfschleifen, und die Hülse im hinteren Bereich bis auf die Streben runter reichen lassen. Den Schlitz würde ich da schon wieder an der selben Stelle machen.
 
Ich kann nicht schweißen, aber ein bisschen Hartlöten mit Messing- und Silberloten.
Ist das aus eurer Sicht mit diesen Mitteln reparabel und wenn ja, wie?
Würde mal Trek anschreiben falls Du das Rad mal neu gekauft hast, hier hat jemand auch nen neuen Rahmen bekommen wegen bruch an der Kettenstrebe
 
Ok, das ist jetzt der aktuelle Stand der Dinge.

Wo bekomme ich denn ein passendes Stückchen Rohr für die Hülse?

Die Sattelstütze hat 27,2. Das Außenmaß des Sitzrohrs ist irgendwas zwischen 28,6 und 28,8 würde ich sagen. Ich bräuchte also ein Rohr mit einem Innendurchmesser von ca. 29 mm und idealerweise 30,6 oder 31,8 mm außen. Ich würde dann einfach einen separaten Klemmring nehmen.


P1090676.JPG
 
Such dir jemand der dir das schweißt.
Ich würde auch zu einem Schweißbetrieb damit gehen (der Stahlrahmen ist doch sowieso geschweißt nicht nicht hart gelötet?) und schauen, was der dort empfiehlt. Vermutlich direkt Schweißen mit ordentlicher Schweißraupe, dann gut eingepasste und lange Sattelstütze, breite Sattelklemme. Aber soll der Spezi einfach selbst beurteilen.
 
Ich würde auch zu einem Schweißbetrieb damit gehen (der Stahlrahmen ist doch sowieso geschweißt nicht nicht hart gelötet?) und schauen, was der dort empfiehlt. Vermutlich direkt Schweißen mit ordentlicher Schweißraupe, dann gut eingepasste und lange Sattelstütze, breite Sattelklemme. Aber soll der Spezi einfach selbst beurteilen.

Dafür ist es meiner Meinung jetzt zu spät. Der Klemmring ist schon ab.
Man müsste also sowieso wieder irgendeine Hülse aufs Rohr löten. Die war vorher auch mit Messing gelötet. Dann kann ich auch gleich eine komplette Hülse auflöten und den Riss damit reparieren.


edit:
Außerdem vermute ich, dass die Probleme dann schnell wiederkommen würden. Diese Trek 520 Rahmen (und auch die baugleichen Diamant 135) sind extrem oft oben an der Sattelklemmung gerissen. Das hat anscheinend nichts mit einer zu kurzen Sattelstütze zu tun.

Erscheint mir daher irgendwie sinnvoller, den ganzen Bereich zu verstärken... (?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür ist es meiner Meinung jetzt zu spät. Der Klemmring ist schon ab.
Verstehe ich jetzt nicht, die Sattelklemme ist ein separates Teil, was nicht angeschweisst oder angelötet wird und wird passend neu beschafft.
Man müsste also sowieso wieder irgendeine Hülse aufs Rohr löten. Die war vorher auch mit Messing gelötet. Dann kann ich auch gleich eine komplette Hülse auflöten und den Riss damit reparieren.
Warum muss ein Hülse auf das Sattelrohr gelötet werden? Das müsste auch geschlitzt werden. Ich würde den Rissbereich gut aufschweißen, den Schlitz natürlich wieder herstellen, weil der für die Funktion der Klemmung benötigt wird und eine passende Sattelklemme suchen. Die überdeckt ja gar nicht den Rissbereich und gibt es in allen Größen bzw. kann noch angepasst werden.
 
Verstehe ich jetzt nicht, die Sattelklemme ist ein separates Teil, was nicht angeschweisst oder angelötet wird und wird passend neu beschafft.

Warum muss ein Hülse auf das Sattelrohr gelötet werden? Das müsste auch geschlitzt werden. Ich würde den Rissbereich gut aufschweißen, den Schlitz natürlich wieder herstellen, weil der für die Funktion der Klemmung benötigt wird und eine passende Sattelklemme suchen. Die überdeckt ja gar nicht den Rissbereich und gibt es in allen Größen bzw. kann noch angepasst werden.

Weiß auch nicht. Das Rohr ist halt ziemlich dünnwandig oben.
Ich war der Meinung, dass da irgendeine Verstärkung aufs Ende sollte.

Außerdem wollte ich das ganze halt mal mit meinen Mitteln selber probieren.
Sonst hätte ich die Klemme ja gar nicht runtergeholt.
 
Du kommst doch mit einer Hülse gar nicht über den Riss, da ist doch das Oberrohr im Weg. Wenn dann müsstest du ein Rohr innen anbringen, also mit 27,2mm Außendurchmesser. Vielleicht kommst du auf innen auf 25,4mm, dafür gibt es ja auch diverse Stützen. Eventuell kann man eine alte Sattelkerze dafür hernehmen. Dann verlöte das, schlitze und klemm alles mit einer normalen Sattelklemme zusammen.
 
Meiner Meinung nach ist Löten dort Unsinn. Das Rohr ist so dünnwandig damit man es vernünftig klemmen kann. Halten muss das do oben gar nichts nur verhindern dass die Sattelstütze absackt.
Nochmal: zu nem Karosseriebetrieb geben, die setzen da eine Schweißraube drauf. Wenn es ein kleiner Laden ist, kostet das nen paar Euro in die Kaffeekasse.
 
Du kommst doch mit einer Hülse gar nicht über den Riss, da ist doch das Oberrohr im Weg. Wenn dann müsstest du ein Rohr innen anbringen, also mit 27,2mm Außendurchmesser. Vielleicht kommst du auf innen auf 25,4mm, dafür gibt es ja auch diverse Stützen. Eventuell kann man eine alte Sattelkerze dafür hernehmen. Dann verlöte das, schlitze und klemm alles mit einer normalen Sattelklemme zusammen.

Ne, schon außen. Müsste man halt so halbrund aussparen das Oberrohr.

Aber ich seh' schon, der Plan hat hier nicht so viele Fans.
Ich ärger mich nur grad, warum ich eigentlich die vorhandene Klemme runtergeholt hab.
 
Warum "muss" die Schadstelle von außen ausgebessert werden? :ka:

Ich möchte schon die 27,2 als universelles Sattelstützmaß behalten.
Außerdem wär es denke ich auch einfacher gewesen, von außen eine Hülse aufzulöten. Dann könnte man einfach mit der Flamme von außen auf die Hülse draufhalten und auf das Sitzrohr so wenig wie möglich. Man hätte am Ende auch eine bessere Kontrolle, ob das Lot den Spalt gut ausgefüllt hat.
 
Ich möchte schon die 27,2 als universelles Sattelstützmaß behalten.
Außerdem wär es denke ich auch einfacher gewesen, von außen eine Hülse aufzulöten. Dann könnte man einfach mit der Flamme von außen auf die Hülse draufhalten und auf das Sitzrohr so wenig wie möglich. Man hätte am Ende auch eine bessere Kontrolle, ob das Lot den Spalt gut ausgefüllt hat.
Verstehe. Danke, für die Erklärung.

Wäre es eine Option, eine Hülse beim Zerspaner des Vertrauens herstellen zu lassen und diese anzulöten?

Ein Stück passendes Rohr drehen lassen. Das Rohr, passend zu Deinem Oberrohr, einfräsen und dann auflöten.

Einfräsen, damit die Hülse nicht auch noch einreisst.

Wenn möglich, und es Dir gefällt, die Hülse direkt als Schnellspanner ausführen. So, wie "früher" z.B. an den Specialized MTBs. :ka:

Viel Erfolg!
 
Verstehe. Danke, für die Erklärung.

Wäre es eine Option, eine Hülse beim Zerspaner des Vertrauens herstellen zu lassen und diese anzulöten?

Ein Stück passendes Rohr drehen lassen. Das Rohr, passend zu Deinem Oberrohr, einfräsen und dann auflöten.

Einfräsen, damit die Hülse nicht auch noch einreisst.

Wenn möglich, und es Dir gefällt, die Hülse direkt als Schnellspanner ausführen. So, wie "früher" z.B. an den Specialized MTBs. :ka:

Viel Erfolg!

Ein Stückchen 1 1/4" Gabelschaft würde passen. Das hat außen 31,8 mm und innen 28,6.
Müsste man evtl innen noch ein bisschen ausreiben.

Wobei ja hier jetzt die Mehrheit anscheinend doch für Schweißen ist.
Ich muss nochmal überlegen...
 
Ein Stückchen 1 1/4" Gabelschaft würde passen. Das hat außen 31,8 mm und innen 28,6.
Müsste man evtl innen noch ein bisschen ausreiben.

Wobei ja hier jetzt die Mehrheit anscheinend doch für Schweißen ist.
Ich muss nochmal überlegen...
Stahl-Gabelschaft, oder? Dann nimm ihn doch.

Ich habe bisher kein Argument gelesen, dass die eine Variante technisch deutlich von der anderen Variante unterscheidet. Und optisch, muss es nur Dir gefallen.

Mach´ was Dich schneller auf´s Rad bringt und fahr damit... 🚴‍♂️
 
Ich würde den Riss wohl schweißen (Wig mit einem gut fließenden Schwarz-Weiß-Zusatz wie 1.4307 und eher nicht MAG in der Autowerkstatt), dann glätten, dann die entsprechend ausgeformte Hülse direkt mit Lötfett ausgeschmiert drüber. Die zu löten kommt mir sinnvoll vor, dann zieht es dir das Lot schön in den Spalt. Klemmen wird halt sone Sache, weil der Durchmesser dann schon solide groß ist. Eventuell wieder sone integrierte Klemme dran oder Bike Yoke Squeezy, die klemmt gleichmäßiger.

Hinterher ausreiben innen nicht vergessen und ne Bohrung ans Ende vom Klemmschlitz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergiß alle Vorschläge, die bisher gemacht wurden, und denke ganz neu:
Denn dieser Schlitz im Sattelrohr ist eine Fehlkonstruktion idealtypischer Art, die jeder Professor der Festigkeitslehre als abschreckendes Beispiel seinen Studenten im ersten/zweiten Semester um die Ohren hauen sollte. Sieh zu, daß Du von außen ein Rohr (Ohne Schlitz !) drüberstülpst und verlötest. Das gestülpte Rohr läßt Du "halbseitig" so weit runter hängen, daß man die Bohrung auf dem schadhaften Teil nicht mehr sehen kann. Die Festigkeit steht dabei aber im mittelpunkt, nicht die Optik !

Dann besorg Dir eine Doppelklemme, deren untere Klemme Du auf dem Sitzrohr permanent festschraubst und deren obere Klemme mit Klemmring die Sattelstütze packt.

Ich hatte an meinem Faltrad etwa das gleiche Problem, das nun seit 7000 [km] gelöst ist. Es folgen dazu einige Bilder.

Der Riß an der dafür vorgesehenen Stelle (Sollbruch-Stelle ?). Die Nasenbohrer vom Hersteller hatten das Abbohren des Schlitzes sowieso vergessen. Aber auch das hätte nichts geholfen !


Vor dem Abschneiden des ganzen Gelumps


Neues Rohrteil angelötet an das Sitzrohr plus erneuertem Anschluß der vorher abgetrennten Sitzstreben


Seit 7000 [km] Doppelklemme an Rohr ohne Schlitz


Was Du machst ist Deine Sache !
Mit freundlichen Grüßen
EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, die eigentliche Fehlkonstruktion hier war, daß die relevante Einstecktiefe der Sattelstütze deutlich über den Sattelstreben endete. Und dann noch kein Oberrohr vorhanden ist. Vermutlich auch noch eine lang ausgezogene Sattelstütze.
Das ist schon deutlich anfälliger als die übliche Konstruktion, die ja in der Regel jahrzehntelang hält...
 
Wenn die Sattelstütze sich an dem unteren (an einer 2. Lagerung) Ende nirgendwo abstützen *) kann, dann nutzt es nichts, wie lang sie auch sein mag. Die "alten Räder" hatten ja den Anschluß der Sitzstreben meist an einer umlaufenden Schelle mit Schlitz hinten om oberen Ende des Sitzrohrs , wo dann gleich ein Teil der Belastungen von der Sattelstütze an die Sitzstreben übergeben wurde. Wenn man natürlich blauäugig konstruiert (je länger die Sattelstütze, desto besser) muß man sich über gar nichts wundern.

Ein paar einfache Festigkeits-gemäße Überlegungen und danach konstruiert und dann wird es schon besser. Ob ein Fahrrad-Rahmen Jahrzehnte-lang hält, hängt a priori von der Höhe der Belastungen und Ihrer Häufigkeit ab (Korrosion mal außen vor !). Wobei ich mir über die Problematik der Dauerfestigkeit schon im Klaren bin. Kein Ingenieur der Welt kann wissen, wie ein Radler sein Fahrrad benutzt und darauf abgestellt, ein Lastkollektiv generieren und damit eine Aussage über eine Dauerfestigkeit machen. Viele behaupten lieber "Stahl hält besser (oder länger) als Aluminium".

Aber diese übliche blauäugige Konstruktion des Sitzrohrknotenbereichs geht nun mal gar nicht. Und die Fehler der Rahmen-Hersteller werden für meine Kenntnisse viel zu oft mit dem Argument "Sattelstütze zu weit rausgezogen" abgeschmettert.

Natürlich kann man sich in gebührendem Abstand vom oberen Rand im Sitzrohr ein einfaches Gleitlager (Teflonbuchse ?) u.a. vorstellen, daß zumindest für sehr lange Sattelstützen wie z.B. bei einem Faltrad mit kleinen Laufrädern das Problem aus der Welt schafft.
*) Rechtschreibung an 2 Stellen korrigiert.
Mit freundlichem Gruß
EmilEmil
 
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