Reifendruck vs. Temperatur

"If you can't touch your rim, you probably run way to hard tire pressure."
Und wie soll ich den Herrn Schurter zu mir in die Garage holen?
Mein Daumen ist wahrscheinlich völlig dünn gegen seinen?

Ich mach das wenn nen falscher Druck drin ist wirklich unterwegs.
Und was ist wenn sich bei der Tour die Temperatur ändert? Grad im Winter schon oft bei Plusgraden losgefahren und bei unter Null beendet.
Woher weißt ich denn die Temp aufm Trail wenn ich zuhause stehe?
Wieviel erwärmt sich der Reifen durchs fahren eigentlich?
 
das video von nino schurter habe ich auch schon gesehen. nur, dass der eben keine verblockten enduro trails fährt UND dass er andauernd neues material nachgeworfen bekommt. Unsereins trifft manchmal nicht die saubere ideallinie, fährt eventuell kein XC, oder muss mit einem 500€ LRS mehrere saisons überleben... :(

Edit: trotzdem finde ich es cool, wie er das macht. scheit ja dort zu funktionieren
Edit2: da war ich wohl zu langsam
 
Der Nino muss aber seine Felgen auch nicht selbst bezahlen wenn er sie bei einem Durchschlag zerstört. Bei mir hat es sich so bei 1,7 vorne und 1,8 Bar hinten eingependelt, bei fahrfertigen 100 bis 105kg. Das reicht bei gerade so um Durchschläge zu vermeiden und das der Reifen nicht walkt in der Kurve.
das würde ich mal nicht pauschalisieren, is nämluch arg stark vong reifen und einsatzzweck abhängig. ich wiege ähnlich, und hab zwei stahlhardtails. an einem fahre ich VR 1,6 bar / HR 2,1 bar, und an dem anderen VR 1,2 bar und HR 1,4 bar.
 
Der Ansatz ist interessant und, wenn dir das schon hilft, auch erfolgreich.
In der Theorie würde noch die Veränderung der Dämpfungseigenschaften des Reifengummis bei Temperaturschwankungen und die der Federelemente fehlen.

Vor vielen Jahren gab es hier mal den Tipp von @dubbel Reifendruck = Durchschlag +0,1 bar.
Klang erstmal fies, beschreibt aber das was Nino Schurter meint.
Bei häufig gleichen Strecken funktioniert das gut, da gehen auch mal 0,8 bar.
Interessant ist das Gefühl, wenn der Reifen voll komprimiert wird und es leichten Kontakt von Wurzel zu Felge gibt (ohne Schäden).
Aber wenn ich noch nicht weiß, welchen Trail ich fahre und welches Tempo geht, nehme ich gern 0,1-0,2 Bar Reserve mit und in Kauf.
Das interessante am Nino ist, dass er was von "bei mir zwischen 1,2 und 1,4 Bar". Und sich nicht an 0,05 Bar aufhängt, sonder sich statt dessen auf seine praktische Prüfung konzentriert, bei der sein Gewicht eine starke Rolle spielt.
Das werde ich auch mal ausprobieren, viel besser als das ganze Druckluftwertgeschwurbel. Bin gespannt, was bei mir rauskommt, da ich eigentlich ganz zufrieden bin mit dem Fahrverhalten meiner Bikes. Wobei ich eines mit mehr Druck fahre, weil ich viel auf der Straße unterwegs bin damit.
 
Der wiegt bestimmt auch seine 75-80kg, und wenn ich meinen Finger bis auf die Felge durchdrücken kann nenne ich das einen Platten...
Er drückt aber nicht mit dem Finger allein. Er setzt dabei sein ganzes Körpergewicht ein. Da liegt der Haken. Sieh das Video nochmal genau an.
Wenn ich natürlich mit nur der Kraft meines Daumens den Reifen voll durchdrücken kann, bin ich nah am Platten. Das zusätzlich Problem dabei ist dann, dass das Körpergewicht nicht berücksichtigt wird.
Ich fahre zwischen 1,5 und 1,8 Bar mit meinen 100 Kilo und bisher hatte ich noch keine Durchschläge. Auch auf fiesen Wurzeln und Brettern, die für Abflussrinnen im Boden sind und herausragen nicht.
 
Wieviele Rennen hast du auf diese Weise schon gewonnen? Müssen ja ne Menge sein.

Ich fahre seit über 30 Jahren MTB. Bin in meiner aktiven Zeit viele internationale Rennen in der Elite gefahren und hatte auch Weltcuppunkte. Waren schon paar kleinere Siege und größere Top 10 Ergebnisse dabei. Und selbst? ;)
 
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Das leidige Thema " richtiger Reifendruck". Ein Thems was äußerst komplex ist, wir können und nur über solche Sachen wie x-o sie hier gemacht hat annähern, denn das Thema Reifendruck hängt von sehr vielen Variablen ab + die subjektive Wahrnehmung und Diziplin.

Ich finde das eine sehr interessante Aufzeichnung, die man einfach im Hinterkopf behalten kann, wenn man möchte. Ich würde da persönlich vermutlich nicht so genau vorgehen, aber zwischen 0 20 und 30 grad kann man die Druckanpassung schon grob beachten.
 
Für den normalen Bedarf reicht es wahrscheinlich völlig aus, wenn man sich in Erinnerung ruft, alle 15°C Temperaturänderung bedeuten ca. 5% Änderung beim Druck.
 
...Der optimale Reifendruck ist für mich so niedrig wie möglich, ohne dass der Reifen in hart gefahrenen Kurven an Stabilität einbüßt, geschweige denn walkt. ...
Ein Reifen walkt immer, selbst ein Vollgummireifen. Dadurch kann er sich dem Untergrund anpassen und den nötigen Grip erzeugen bzw. den Rollwiderstand im Gelände reduzieren.

Was wiegst du, dass du mit sub 18 psi Kurven hart fahren kannst? Die Damenelite fährt mit um die 20psi und die Mädels wiegen teilweise 50kg.

Für den normalen Bedarf reicht es wahrscheinlich völlig aus, wenn man sich in Erinnerung ruft, alle 15°C Temperaturänderung bedeuten ca. 5% Änderung beim Druck.
dafür wird auch der Gummi geschmeidiger.
 
Ein Reifen walkt immer, selbst ein Vollgummireifen. Dadurch kann er sich dem Untergrund anpassen und den nötigen Grip erzeugen bzw. den Rollwiderstand im Gelände reduzieren.

Was wiegst du, dass du mit sub 18 psi Kurven hart fahren kannst? Die Damenelite fährt mit um die 20psi und die Mädels wiegen teilweise 50kg.

Ich wiege so viel wie Nino. Soweit ich das weiß, ist er in Nove Mesto das letzte Mal 16Psi gefahren. Deshalb wundert mich dass die Mädels mit 20 psi unterwegs sind. Ist aber natürlich auch immer eine Frage von Reifen, Felgen und Strecken. Wie gesagt, mit Ninos Daumentest komme selbst ich bei für mich unangenehm niedrigem Druck raus.

dafür wird auch der Gummi geschmeidiger.

Wir reden hier nicht zwangsläufig von Minusgraden und Hochsommer. Relevante Temperaturschwankungen gibt es auch zwischen 10 und 25°C. :)
 
also ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber je nach strecke und bodenbelag muss man ganz unterschiedliche drücke fahren. Und dabei ist nicht zu vergessen, wie stark die Reifenkarkasse ist.
Die leichten XC reifen haben kaum seitliche Karkasse und brauchen einfach mehr Druck um stabil zu stehen. Die schweren verstärkten Enduro oder DH Schlappen brauchen für die selbe Strecke viiiiel weniger Druck, um stabil zu stehen. das thema ist so viel komplexer als es hier oft dargestellt wird und kann vermutlich nur für einen speziellen fall mit einer tabelle beschrieben werden.
@x-o
das soll jetzt kein vorwurf sein, aber deine tabelle ist hinfällig, sobald du eine andere Strecke fährst (mehr matsch, mehr hardpack, mehr treppenstufen) oder du einen anderen Reifen aufziehst. Für die Referenzstrecke und den Referenzreifen mag das aber gut passen
 
Ein XC Rundkurs spielt sich auch häufig in einem gewissen Rahmen ab. Da nehme ich einfach den Worst Case (max. Höhe mit der entsprechenden Temperatur).
Das mit der Höhe würde mich auch interessieren. Eigentlich müsstest du für einen Rundkurs in der Höhe einen anderen Druck fahren als im Tiefland (z.B. Albstadt vs. Vallnord, jeweils bei gleichen Temperaturen). Nur da Versuche zu machen ist wahrscheinlich aufwändiger als das mit der Temperatur alleine ;) Ich hab jedenfalls noch nichts Vernünftiges gesehen, um die Höhe zu korrigieren.
 
also ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber je nach strecke und bodenbelag muss man ganz unterschiedliche drücke fahren. Und dabei ist nicht zu vergessen, wie stark die Reifenkarkasse ist.
Die leichten XC reifen haben kaum seitliche Karkasse und brauchen einfach mehr Druck um stabil zu stehen. Die schweren verstärkten Enduro oder DH Schlappen brauchen für die selbe Strecke viiiiel weniger Druck, um stabil zu stehen. das thema ist so viel komplexer als es hier oft dargestellt wird und kann vermutlich nur für einen speziellen fall mit einer tabelle beschrieben werden.
@x-o
das soll jetzt kein vorwurf sein, aber deine tabelle ist hinfällig, sobald du eine andere Strecke fährst (mehr matsch, mehr hardpack, mehr treppenstufen) oder du einen anderen Reifen aufziehst. Für die Referenzstrecke und den Referenzreifen mag das aber gut passen

Das ist komplett richtig. So funktioniert die Tabelle aber nicht. Die Tabelle korrigiert nur die Temperatur. Es gibt ein Referenzfeld, wo man den optimalen Druck für die jeweiligen Bedingungen eingibt und die Temperatur. Dann wird das für das nächste Mal bei einer anderen Temperatur herausgerechnet. Die Tabelle ist also nicht statisch. Da liegen Berechnungen hinter. Ich kann da ganz einfach ne Kopie der Tabelle anlegen und die für ein anderes Bike/Strecke/Luftdruck oder was weiß ich verwenden.
 
Das mit der Höhe würde mich auch interessieren. Eigentlich müsstest du für einen Rundkurs in der Höhe einen anderen Druck fahren als im Tiefland (z.B. Albstadt vs. Vallnord, jeweils bei gleichen Temperaturen). Nur da Versuche zu machen ist wahrscheinlich aufwändiger als das mit der Temperatur alleine ;) Ich hab jedenfalls noch nichts Vernünftiges gesehen, um die Höhe zu korrigieren.

Ja, das ist richtig. Das ließe sich über den atmosphärischen Druck umsetzen. Dann bräuchte man eine zusätzliche Anpassung und ein zusätzliches Feld für die Referenzhöhe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Barometrische_Höhenformel
 
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höhe über nn und "starttemperatur" sind ja schon mal 2 kritische punkte für den "startdruck". wie schauts aus mit der "gerätedrift", also der druckveränderung durch die betriebsbedingten temperaturerhöhungen? eigentlich müsste ja durch den wärmeintrag (reibungswärme, sonneneinstrahlung etc.) der druck während der fahrt steigen... wahrscheinlich auch nicht ganz unerheblich.
wir brauchen dringend drucksensoren für mtb-reifen!
 
Unser aller Hobby hat so viele Facetten, da ist für jeden was dabei :love:
Diese permanenten Funk-Druckmesser, die es neuerdings gibt, wären dann doch was für Dich, gleich den Druck live auf den Radlcomputer, aber hast Du dann sicher schon? :)

Aber ich fürchte, in einem Blindtest wird niemand nach 2 Testfahrten sagen können, ob der Reifen 0.05bar mehr oder weniger oder gleichen Druck hatte.
Die im Radladen erhältlichen Druckmesser können das vermutlich auch nicht zuverlässig und reproduzierbar - mit Glück weichen sie aber konstant ab und damit wäre es egal..
 
Ja, das ist richtig. Das ließe sich über den atmosphärischen Druck umsetzen. Dann bräuchte man eine zusätzliche Anpassung und ein zusätzliches Feld für die Referenzhöhe.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Das fängt damit an, dass der Schwalbe-Druckmesser, wenn ich es richtig verstanden habe, gegenüber Umgebungsdruck misst und nicht absolut. Das lässt sich recht leicht testen, indem man unten den Druck prüft und dann 1000 hm hoch fährt. Dann zeigt der Schalbe-Druckmesser oben mehr Druck an als zuvor unten. Das kann ich über die barometrische Höhenformel aber gut kompensieren, z.B. wenn ich meinen "Idealdruck" auf Wohnorthöhe (bei mir ca. 700 m) kenne, und im Urlaub erheblich höher starte (z.B. Davos 1500 m). Das ist zwar erst mal rechnerisch richtig, ob aber ein Reifen auf 1500 m einen anderen (kompensierten) Druck braucht als auf 700 m, weiß ich einfach nicht. Ich meine jetzt so was wie Durchschlagsanfälligkeit und Grip.

Bei Abfahrten (z.B. von 2000 m runter auf 600 m) wäre das für mich einfach: Den Druck nehmen, der unten richtig ist. Dann habe ich oben zwar zu viel Druck drin, aber unten auf keinen Fall zu wenig.
 
höhe über nn und "starttemperatur" sind ja schon mal 2 kritische punkte für den "startdruck". wie schauts aus mit der "gerätedrift", also der druckveränderung durch die betriebsbedingten temperaturerhöhungen? eigentlich müsste ja durch den wärmeintrag (reibungswärme, sonneneinstrahlung etc.) der druck während der fahrt steigen... wahrscheinlich auch nicht ganz unerheblich.
wir brauchen dringend drucksensoren für mtb-reifen!

Der Reifen erwärmt während der Fahrt nicht oder nicht nennenswert. Ich hatte letztes Jahr mal versucht Racesport Reifen Tubeless zu fahren und hatte einen Druckprüfer auf die Runde mitgenommen. Im Wald hatte ich dann festgestellt, dass der Druck im Reifen höher war als das was ich vorher aufgepumpt hatte. Das war dann irgendwie merkwürdig und ich htte dann back-to-back Tests bei unterschiedlichen Temperaturen gemacht. Ergebnis war für eine identische Strecke bei identischer Höhe dass der Druck eben von der Temperatur abhängt, was dann zu dieser Tabelle geführt hat.

Unser aller Hobby hat so viele Facetten, da ist für jeden was dabei :love:
Diese permanenten Funk-Druckmesser, die es neuerdings gibt, wären dann doch was für Dich, gleich den Druck live auf den Radlcomputer, aber hast Du dann sicher schon? :)

Aber ich fürchte, in einem Blindtest wird niemand nach 2 Testfahrten sagen können, ob der Reifen 0.05bar mehr oder weniger oder gleichen Druck hatte.
Die im Radladen erhältlichen Druckmesser können das vermutlich auch nicht zuverlässig und reproduzierbar - mit Glück weichen sie aber konstant ab und damit wäre es egal..

Das kommt immer drauf an wo diese 0,05 Bar liegen. Fährt man einen sehr harten Reifen um wirklich für den Worst Case auf der Tour gewappnet zu sein, dann verschwinden die 0,05bar irgendwo. Wenn man den Druck so niedrig hat, dass man sich bei bestimmten Wurzeln schon leicht machen muss, dann merkt man die 0,05 bar schon. Das ist dann der Unterschied zwischen Durchschlag oder nicht.

Es geht auch immer um Reproduzierbarkeit. Ich war mal Vorserientester für einen großen deutschen Fahrradhersteller und da musste man auch sagen ist die eine oder die andere Gabel jetzt besser, dieser Reifen oder der andere. Dazu müssen alle Teile aber auch perfekt angepasst sein, da solche Feinheiten sonst im Grundrauschen untergehen.
 
Die Änderung der Shore-Härte eines Reifens bei Minusgraden ist hier imho wesentlich Kriegsentscheidender.

Das stimmt. Das ändert ja trotzdem nichts daran, dass man auch für einen harten Gummi den richtigen Druck einstellen sollte.

Und wie ich oben schon geschrieben hatte, liegen zwischen 10°C und 25°C auch 5% Druckunterschied. :)
 
28 Jahre MTB. Für internationale Rennen war ich schon zu alt. Ein paar altersgemäße Treppchen waren aber drin. Luftdruck mit Stollen-RDM: Niedrig - mit Semis: Volles Programm. Tabellen: Keine.

Wer weiß was da mit der Tabelle noch alles drin gewesen wäre. :D
Kleiner Spaß. ;) Muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich will keinen überzeugen. Wer das für Quatsch hält, hält das eben für Quatsch. Wem es hilft, dem hilft es eben. Ich nutze es und es funktioniert. Aber ich schreibe mir auch Fahrwerkssetups für bestimmte Strecken/Bikes auf, damit ich beim nächsten Besuch direkt da weiter machen kann, wo ich beim letzten Mal aufgehört habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du schon mal mit Sommerreifen (am Auto) im Winter gefahren? Das fühlt sich auch eher prallig und nach schlechter Bodenhaftung an. (Dazu kommt schlechte Traktion aber um die geht es hier ja nicht). Die 5%-Druckkorrektur ist ja nett, aber es kommt zuerst mal auf die Gummimischung an.
 
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