Pedal geht nicht ab, schon alles probiert. Ausbohren?

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Eigentlich ist das schon ein altes Thema, nur fiel mir die Tage beim aufräumen in der Werkstatt der Kurbelarm wieder in die Hände :).

An einem Schlachter war vor einigen Monaten ne MT60 Kurbel, nix besonderes, aber ne Kurbel, die man schon gerne verbaut und nicht einfach unversucht wegwirft. Linke Seite ging das Pedal nicht ab, ich hab schon alles probiert. Wochenlang Kriechöl einwirken lassen. Ordentlich Wärme mit dem Heißluftfön auf Stufe zwei, usw.. Aktuell ist nur noch die Ache des Pedals im Kurbelarm.

Es war schon der Gabelschlüssel im Schraubstock geklemmt, das Pedal dann im Gabelschlüssel und ich hatte ein passendes ca. 60cm Rohr mit Tüchern über dem Kurbelarm und hab mit Körpereinsatz gehebelt (und vorher mit Heißluft richtig erwärmt).

Letzte Idee, bevor ich es entsorge, die Pedalachse so wie wie möglich ausbohren und dann nochmal hebeln? Hab es mal mit normalen Bohrern probiert, da ging nix, die Achse ist wohl gehärtet?

Weitere Ideen?

(Und ja, ich hebel in die richtige Richtung. Da ichs mir nicht merken kann, wird bei Lagerschalen und Pedalen jedes mal vorher gegoogelt... :D )
 

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Re: Pedal geht nicht ab, schon alles probiert. Ausbohren?
Beim kühlen? Die Pedalachse schrumpfen?
Es geht wohl gar nicht darum, wirklich den inneren Teil zu schrumpfen, du brichst den Rost / die durch Korrosion entstandene Verbindung auf. So wurden in letzter Zeit in meiner "Fahrrad-Blase" vor allem Stützen erfolgreich gelöst, die sonst auf keine Therapie (kriechende Mittel, Hitze, lange Hebel...) angesprochen haben.
 
Eisspray. Viel und lang.
Ich denke, das wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
Da Aluminium einen wesentlich höheren Ausdehnungskoeffizienten bei Wärme hat, wird sich die Alu-Kurbel bei Zugabe von Kälte nur noch fester an die Stahlachse schmiegen.
Ich würde es mit Wärme probieren und diese indirekt über die Stahlachse einleiten und dabei kontrollieren, dass die Kurbel sich nicht über 180° C erwärmt. Dann die Achse in den Schraubstock einspannen und mit einem ordentlichen Hebel > 1 m ruckartig, also mit hohem Impuls, die Kraft einleiten.
 
Ich denke, das wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
Da Aluminium einen wesentlich höheren Ausdehnungskoeffizienten bei Wärme hat, wird sich die Alu-Kurbel bei Zugabe von Kälte nur noch fester an die Stahlachse schmiegen.
Ich würde es mit Wärme probieren und diese indirekt über die Stahlachse einleiten und dabei kontrollieren, dass die Kurbel sich nicht über 180° C erwärmt. Dann die Achse in den Schraubstock einspannen und mit einem ordentlichen Hebel > 1 m ruckartig, also mit hohem Impuls, die Kraft einleiten.
Wie gesagt, es geht NICHT um die Ausdehnung.

Prinzip:
https://www.amazon.de/Arctic-Hayes-arcci400-400-crack-Veröffentlichung/dp/B01ATV6X78
 
Hammer ist meist effektiver (und schonender) als langer Hebel. Pedalachse in den Schraubstock spannen und dann mit Kunststoffhammer auf die Kurbel. Richtig rum vorzugsweise. Wärme/ Kälte nach Kingmoemethode zuvor als Unterstützung kann helfen.
 
Wenn der Nachbar vom Nachbar nen Schlagschrauber rumliegen hat, ...
Hab nen Akku Schlagschrauber bis 400Nm Lösemoment (KFZ Radmutter lösen eben). Der oder andere nutzen nur nix, wenn nur ne Gabelschlüssel Aufnahme da ist :)

Wie gesagt, es geht NICHT um die Ausdehnung.

Prinzip:
Nur damit ich es richtig verstehe. Geht es nur um die Kälteschreckung an sich, um es einmal aufzubrechen? Oder soll dazu, wie bei Erwärmung auch, gleichzeitig Kraft aufgewendet werden? Wie gesagt, halbe Dose Kältespray müsste noch da sein.

Ich denke, das wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
Da Aluminium einen wesentlich höheren Ausdehnungskoeffizienten bei Wärme hat, wird sich die Alu-Kurbel bei Zugabe von Kälte nur noch fester an die Stahlachse schmiegen.
Ich würde es mit Wärme probieren und diese indirekt über die Stahlachse einleiten und dabei kontrollieren, dass die Kurbel sich nicht über 180° C erwärmt. Dann die Achse in den Schraubstock einspannen und mit einem ordentlichen Hebel > 1 m ruckartig, also mit hohem Impuls, die Kraft einleiten.
Aus dem Grund hab ich bisher eigentlich nur Wärme probiert. Kann aber nicht sagen, wie heiß. 180 waren es denke ich eher nicht. In der Werkstatt hab ich auch nur nen alten Fön mit zwei Stufen. Hab noch nen neueren, da kann man die Temperatur einstellen. Ich sollte vielleicht mal den verwenden, bzw. Infrarotthermometer wäre auch vorhanden, alternativ Multimeter mit Temperaturfühler oder Grillthermometer. An vorhandener Technik solls nicht scheitern :D .
 
nur Alukurbelarm heiß machen bis max 200° C und dann nur die Pedalachse in eiskaltes Wasser tauchen.

das sollte das Gefüge zwischen beiden Metallen schon etwas lockern.

ob es der Festigkeit der Kurbel guttut ?!

das EisSprayKriechöl fand, ich oh Wunder, bei der letztes Zerlegung auch garnicht mal schlecht.
hatte dieses allerdings auch öfters und lange wirken lassen.
 
Der oder andere nutzen nur nix, wenn nur ne Gabelschlüssel Aufnahme da ist :)
Wenn es nur um die Kurbel geht dann Pedal abflexen,dann kommt man auch mit schlagsrauber ran
So ein Akku Schlagschrauber habe ich auch,aber ob der Langt,keine Ahnung
Aber so kommt man mit Ring-Schlüssel oder Nuss ran,das ist schon ein Vorteil vom Gabelschlüssel
 
Wenn es nur um die Kurbel geht dann Pedal abflexen,dann kommt man auch mit schlagsrauber ran
So ein Akku Schlagschrauber habe ich auch,aber ob der Langt,keine Ahnung
Aber so kommt man mit Ring-Schlüssel oder Nuss ran,das ist schon ein Vorteil vom Gabelschlüssel

Es gibt aber viele Pedale, die keinen Sechskant haben, sondern nur mit einem Gabelschlüssel zu lösen sind?
 
Da hätte ich Bedenken, dass ich das Gewinde einfach ausdrehe, also zerstöre...
Meine Erfahrungswerte:
Bei 2 von ca. 50 festgegammelten Pedalen hatte ich diesen Effekt. Wenn Alu und Stahl komplett "verschweisst" sind - lässt sich das m.E. gar nicht verhindern. Rostlöser oder Temperaturschock sind nicht in der Lage so eine Verbindung zu lösen.
Bei allen anderen half nur wohl überlegte Gewalt.
Kälte- / Wärme- bzw. Rostlöser- / Cola-Experimente waren ohne erkennbaren Effekt.
Wichtig: Nicht mit einem Gabelschlüssel + Rohr greifen (--> Ein Gabelschlüssel biegt sich bei richtig festgegammelten Pedalen auf und hat dann nur noch Schrottwert)
Besser ist es, das Pedal zu zerlegen - so dass nur noch dessen Achse im Kurbelgewinde steckt.
Anschließend die beiden SW15-Abflachungen der Pedalachse in einen massiven Parallel-Schraubstock einspannen (4kt-Stahl oder -Messing unterlegen). Dann mit einem beherzten Fußschlag gegen den Kurbelarm lösen.
Die Werkbank muss für diese Aktion schwer - und möglichst am Boden verschraubt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon einige Mal hier geschrieben, am besten wechselseitig Hitze (Kurbel in kochendes Wasser stecken) und Eisspray haben bei mir schon mehrmals den entscheidenden Ausschlag geliefert vergammelte Pedale die mechanisch und mit roher Gewalt nicht zu bewegen waren zulösen.
Die unterschiedlichen Metalle dehnen sich unterschiedlich, und unterschiedlich schnell bei Wärmeeinwirkung aus. Meisten kann man bei etwas extremeren Wechselbad auch ein Knacksen oder ähnliches hören.

Ach ja, natürlich kann man so auch ne Kurbel beschädigen, aber MT60 sind robust.
Und ehrlich gesagt geht's Dir wahrscheinlich noch nicht mal um den finanziellen Aspekt, sondern die Herausforderung, wer will schon an sowas scheitern.
Trotzdem aufgepasst Dich nicht zu verletzen oder Werkzeug oder Schraubstock usw. nicht auch noch zu beschädigen, dann wirds nämlich erst recht ärgerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letzte Idee, bevor ich es entsorge, die Pedalachse so wie wie möglich ausbohren und dann nochmal hebeln? Hab es mal mit normalen Bohrern probiert, da ging nix, die Achse ist wohl gehärtet?
Massive CrMo Achsen lassen sich eher nicht ausbohren.

Anfrage im Basar für linken Kurbelarm.
(Ich hätte eine linke FC-MT60 170mm in gutem Zustand - ohne Pedalrest darin)
 
Danke für die vielen Antworten und Tipps, ich probiere es die Tage mal noch auf die eine oder andere Weise, spätestens bis
war "nach fest kommt ab" schon ?!
:D

Ganz ehrlich.

Ab in die Tonne damit .

Ne DX Kurbel ohne Kettenblätter kostet keine 20€ . Be
Man erweitert halt gerne seinen Schrauber Horizont. So Sachen reizen mich einfach, es hinzubekommen. Mir ist schon klar, dass es nur ne 20-30 Euro Kurbel ist oder vielleicht sogar an nem ganzen Rad für 35 Euro hängt - ich glaube das tat diese hier sogar samt einer kompletten DX :D . Ich hab in meinem Leben schon vieles repariert, einfach weil es sich reparieren lies, das steht oft in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand.

Solange die benötigten Dinge eh zu Hause liegen, was solls. Das Eisspray liegt noch von der Komplettregeneration eines Simsonmotors seit mind. 5 Jahren rum, von der benötigten Gabelschlüssel Größe habe ich mindestens 3 und nehme sicher nicht den neuesten davon....


Massive CrMo Achsen lassen sich eher nicht ausbohren.


Anfrage im Basar für linken Kurbelarm.
(Ich hätte eine linke FC-MT60 170mm in gutem Zustand - ohne Pedalrest darin)
Die Idee kam mir grad noch, eine Mutter auf die Pedalachse drauf zu bruzzeln. Mal gucken, was drauf passen würde.

Ich meine ist ne 175...
 
Unversalwerkzeug Heißluftfön. Aber danach könnten die Lager der Pedale hin sein

Wenn man öfter vor dem Problem steht: einen guten Pedalschlüssel zulegen

Wie oben schon geschrieben wurde, eine MT60 bzw DX Kurbel ist kaum etwas wert, insbesondere wenn sie bereits zerkratzt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, Pedal ist ab, Gewinde ist heile :daumen:

Wie berichtet, hatte ich vor einiger Zeit schon einiges probiert, auch schon erwärmen und mit 60cm Rohr, also schon etwas mehr Gewalt als nur mit Gabelschlüssel...

Es war jetzt eine Kombination aus vielem von oben und meiner Idee von gestern.
ordentlich Wärme, Achse mit Kälte abschrecken, Schlagschrauber, Rest mit langem Hebel.
Die Idee kam mir grad noch, eine Mutter auf die Pedalachse drauf zu bruzzeln. Mal gucken, was drauf passen würde.
Mal probiert was geht. Eine Mutter mit Schlüsselweite 21 aus der Grabbelkiste, müsste ne M14 sein, das ist schon mal etwas wuchtiger für die Krafteinleitung.

Könnte passen
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Schön mit dem WIG Brenner drauf gebraten (ich bau eh grad an meinem Balkongeländer).
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Vorteil: durch das Schweißen glüht die Mutter, es wird also nach unten bis zum Gewinde noch ordentlich Wärme abgegeben.
Ich hab den Kurbelarm trotzdem gleich noch 2-3 Minuten warm gemacht und dann die Achse mit Eisspray runter gekühlt.

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Dann kurz mit dem Schlagchrauber drauf und es hat sich ein wenig gelöst.
Rest hab ich dann mit der Feinmechaniker Verlängerung raus gedreht.

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Und gleich noch ne 5 Minuten Autosol Orgie hinterher. Gerettet!
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