Bin ebenfalls gerade auf der Suche nach einem neuen Handy.
Bisher mein LG G7 Thinq als Navi am Lenker genutzt - bin großer Fan von Locus und nur einem Gerät auf Tour. Hatte zum Glück trotz Stützen nie mein LG geschrottet.
Bisher weigere ich mich, am Rad einen teuren
Garmin/
Wahoo Radcomputer zu nutzen, weil ich ja eh ein teures Handy mitführe, dass detaillierter navigieren kann. Aber vlt. sollte ich doch mal wechseln?
Das GX6 ist mir jetzt auch mit als erstes in die Suchfinger geraten. Aber Größentechnisch ja nochmal deutlicher größer als mein LG. Das schreckt mich ein wenig ab...
Eine eierlegende Wollmilchsau (wechselbarer Akku, möglichst robust und unempfindlich gegen Lenkervibrationen, top Kamera, nicht zu groß) wirds wohl nicht geben..Oder hat jemand hierzu einen Vorschlag?
...
Das Thema wird hier ja immer mal wieder - zum Teil recht heftig - diskutiert.
Ich selbst sehe das so:
1.) Wenn Dir die Navigation bei Deinen Touren am Wichtigsten ist, dann wird das Handy (fast) immer punkten.
Die meisten GPS-Bikecomputer sind nach wie vor immer noch Sportcomputer, die zwar mittlerweile auch recht anständig Routen können, aber mit Orux/Locus ud Konsorten können sie in der Bedienung - was die Navigation betrifft - doch noch nicht ganz mithalten. Zum Nachfahren einer Route taugen alle Geräte alle Mal, aber wenn Du z.B. unterwegs die Route ändern willst, dann funkt das auf dem Handy wesentlich geschmeidiger (alleine schon aufgrund der Displaygröße).
Es gibt auch GPS-Geräte (Bike- bzw. Tourencomputer), die mehr auf die Navigation abzielen und in der Bedienung fast mit dem Smartphone aufschließen. Diese Geräteklasse unterscheidet sich von
Garmin/
Wahoo,
Sigma, Hammerhead und Konsorten aber doch etwas. Wobei der neue Karoo2 von Hammerhead diesen Spagat recht gut hinbekommt (da werkelt aber auch ein reines Android im Hintergrund, also der Karoo ist ja fast ein Android basiertes Smartphone).
Man kann mit beiden Gerätearten leben, ist eine Frage der eigenen Präferenzen und mutiert dann leider auch sehr leicht zu einer Glaubensfrage. Ich selbst ziehe den Bikecomputer vor, habe bei unbekannten Touren fern von meinem Stammgebiet aber auch schon das Smartphone parallel zum Routen genutzt. Mein alter
Garmin Edge hat mich aber auch immer irgendwie zum Ziel gebracht
2.) Ich würde immer* ein Gerät mit einem Barometer bevorzugen, wenn die Höhendarstellung wichtig ist (auch gerade was die nachträgliche Auswertung betrifft). Reine GPS basierte Höhenwerte sind in der Regel immer noch verrauscht. Kann man nachträglich Glätten, sodass das fast nicht mehr auffällt, aber diese Datenglättung ist halt immer eine
Manipulation an den Daten. Man kann Daten auch kaputtglätten.
Bei Barometer basierten Daten hast Du nur das Problem, dass bei einem echten Wetterumsturz der Luftdruck stark fällt oder ansteigt, was natürlich Auswirkungen auf die berechneten Höhen hat. Solche Wetterumstürze sind aber eher selten, normalerweise ändert sich die Luftdruck nur langsam und man bemerkt dann lediglich eine (leichte) Abweichung zwischen Start- und Enhöhe (bei einer Runde mit selben Start- und Endpunkt). Dafür sind die Daten aber nicht verrauscht.
*Da Du Locus verwendest: bei Locus werkelt im Hintergrund ja der sehr intelligente Höhenmanager, der die Höhendaten zum Teil korrigiert aber auch glättet. Die Locus Leute haben viel Hirnschmalz investiert, das funktioniert wirklich sehr gut, sodass Locus auch bei Nutzung ohne Hardware-Barometer relativ wertige Höhendaten aufzeichnet. Das macht aber nicht jede GPS Logger App. Insofern muss ich das etwas relativieren, es gibt Stand heute (Geräte)Kombinationen, da funktioniert es mittlerweile auch ohne Hardware-Barometer sehr gut (empfangsstarke GPS-Chipssätze verwenden ja mittlerweile alle Smartphones).
3.) Höhenprofil mit Steigungsfarben: das Problem ist, dass man ja meistens Routen nachfährt, die von einem Routenportal stammen. Häufig sind das GPS-basierte Daten, die keine realen Höhenwerte enthalten und mitunter auch wenig Datenpunkte. Daraus ergibt sich dann wieder eine sehr stark verrauschte Höhenkurve was dazu führt, dass die berechnten Steigungsprozente auch sehr verrauscht sind. Verrauschte Steigungsprozente farblich abzubilden macht keinen Sinn, also muss man die Daten vorher wieder einmal Glätten. Je nach dem wie viele Datenpunkte die nachzufahrende Tour enthält, kann das Glätten zu guten aber auch zu völlig kaputten Höhendaten/Steigungsprozenten führen. Damit steht und fällt diese farblich hinterlegte Steigungsprozentdarstellung.
Anbei eine Grafik, die das Problem illustriert. Da es sich dabei um eine GPS-Aufzeichnung handelt (reine GPS basierte Höhendaten, aber mit vielen Datenpunkten) funktioniert die Glättung sehr gut. Wenn die nachzufahrende Tour aber nur wenige Routenwegpunkte enthält, dann funktioniert die Glättung in der Regel nicht, weil Stützpunkte fehlen.
Mir ist keine weitere (Bikecomputer)App bekannt, die das derzeit macht (kann aber gut sein, dass es solche Apps mittlereweile gibt).
Bei Locus musst Du ja - wie Du es beschrieben hast - dabei einen Kompromiss eingehen. Du kannst natürlich im Dashboard zusätzlich zum Höhenprofil noch die
Steigungsprozentkurve einblenden lassen. Diese ist zwar nicht farblich segmentiert, aber sollte dann doch helfen, den vor einem liegenden Anstieg besser einschätzen zu können.