Muschi am Mittwoch: Der Kampf gegen das Arschloch-Gen

Muschi am Mittwoch: Der Kampf gegen das Arschloch-Gen

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAxNS8xMi8zNDkwMTQ0OTI0OTYwNzE5NjEzOTg4MjA2ODMuanBn.jpg
Ein schwarzer Blitz fliegt an mir vorbei, quert die Fahrbahn, missachtet das Rotlicht und verschwindet 30 m weiter im Dämmerlicht des nahenden Sonnenaufgangs. Die Ampel springt auf grün und ich übe dreimal den Schulterblick, bevor ich rechts abbiege. Nicht, dass einer dieser Kamikaze auf zwei Rädern bei mir einschlägt und mir den Tag versaut.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Muschi am Mittwoch: Der Kampf gegen das Arschloch-Gen
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Muschi am Mittwoch: Der Kampf gegen das Arschloch-Gen
In der Regel, lieber Muschi, sind die Leute, die sich jetzt ehrenamtlich engagieren, auch schon vorher engagiert gewesen. Wahrscheinlich trifft man diese jetzt nur kaum noch auf den Radwegen, keine Zeit mehr, weißt du?

Bleiben nur die mit der schlechten Laune. Ansonsten gilt: Wie man es in den Radweg reinruft, so schallt es auch wieder heraus.
 
Du Sprichst mir mit diesem Artikel echt aus der Seele. Hier in der Provinzialen Großtadt (Magdeburg) komme ich mir teils echt vor wie im Zoo. Viel befahrene Straße,Fußgängerampel Rot... ich steh als einziger alleine meine Minute Wartezeit ab derweil alles andere locker lässig, im Dunkeln ohne licht, bei rot drüberbrettert. Muttis mit Kind auffm Gepäckträger, RRler die nichtmal zucken zu bremsen. "Wird schon passen"
Smombies die wirr rechts und links laufen und weder Klingel, noch "Achtung" vernehmen... wie denn auch mit Justin Bieber auf 110db im Ohr... und sich dann wundern wenn das doch so geliebte Eierphone nen Abflug macht weil es einfach mal unmöglich ist noch ein Ausweich oder Bremsmanöver zu vollziehen.

Dann gibt es aber auch diese Situation:
Ampel grün, hinter mir ein PKW der rechts abbiegen will, dies auch noch vor mir tun will... und dann ca. 1m vor mir anhält auffm Überweg, sehr schmerzhafte Erfahrung. Auf dem Schaden bleibe ich sitzen weil ich der Person ja "mit Absicht" ins Auto gefahren bin bzw mein Fahrrad gegen ihr Auto geworfen habe. Vielen Dank an die ansässige Polizei und die **** Versicherung.

Da fragste dich echt was hier alles falsch läuft?

Ich habe es in 30 Jahren nicht einmal geschafft einem Radler vor die Füße zu laufen. Auch die 12 Jahr am Steuer eines PKW und guten 600.000km ist es mir nicht möglich gewesen jemanden so zu übersehen/ignorieren... Mache ich denn etwas falsch?
 
Frustabbau auf dem Rad. Im Auto ist es ja verpönt. Da kommen so "Spinner" auf dem Fußgängerweg oder der Fahrbahn halt ganz recht. Besser auf dem Rad rauslassen, als im Büro, der Feier etc... (Wer kein Rad fährt, der macht es halt in/ auf anderen Fortbewegungsmitteln)

Diese Situationen sind glaube ich weniger dem Arschlochgen, sonder eher der momentanen Situation der Handelnden geschuldet. 90% der Leute, die auf dem Rad auf Kamikaze machen, sind beim Absteigen bestimmt Lammfromm und sehr umgänglich. Genauso wie 90% der Leute sich wahrscheinlich eher bedankt hätten, dass das eigene Kind nicht umgesemmelt worden ist, sondern man sich lieber auf den Bart gelegt hat.

Ich rege mich über sowas nicht (mehr) auf, sondern versuche den gegenüber zu verstehen (Manchmal ziemlich schwer und vielleicht nicht immer angebracht). Vielleicht war die Alte an der Bushaltestelle auch nur sehr erschrocken, mit der Situation überfordert und konnte gerade nicht anders, als die Flucht anzutreten. Vielleicht wirklich einfach nur Arschloch... Man weiß es nicht... Deshalb rutschen mir solche Situationen am Arsch vorbei. Bestimmt habe ich auch hier und da nen schlechten Tag und benehme mich auf dem Rad daneben. Vielleicht sitze ich auch gerade dann nur auf dem Rad, weil ich halt nen schlechten Tag habe und ich mich gerade daneben benehmen "muss". Ist doch, wenn es im Rahmen bleibt, besser, als den Frust zu fressen und immer auf Heititei zu machen. Das Arschlochgen habe ich trotzdem nicht. Zumindest hat mir das noch niemand gesagt/ gezeigt.

Auf dem Radweg kommt von hinten ein Rennradfahrer und zieht lässig an mir vorbei. Ich ganz schlau, ab in den Windschatten. Das war dann auch das Ende der Lässigkeit bei unserem Eddy Merckx im Speckmantel. Lautstark moppert er rum. Ich soll verschwinden. Windschatten als schützenswertes Gut bei einer Sonntagsausfahrt, drollig.

Das war bestimmt er hier: Was tun gegen Hinteradlutscher
 
Interessanterweise höre ich sehr viel öfter von Radfahrern, die beim regelkonformen Queren oder Abbiegen bei Grün überfahren und getötet werden als von Radfahrern, die bei Rotlichtverstößen zu Tode kommen. Sind diese Leute Arschlöcher, weil sie am Leben bleiben wollen?
 
Letzte Woche war ich ja gar nicht konform mit deiner Meinung. Diese Woche hingegen muß sich sagen gut geschrieben Muschi.
 
Interessanterweise höre ich sehr viel öfter von Radfahrern, die beim regelkonformen Queren oder Abbiegen bei Grün überfahren und getötet werden als von Radfahrern, die bei Rotlichtverstößen zu Tode kommen. Sind diese Leute Arschlöcher, weil sie am Leben bleiben wollen?
Tragisch, hat mit dem hier angesprochenen Thema jedoch nicht das geringste zu tun.
 
Netter Artikel! Ich versuche mich da tatsächlich an das Karmaprinzip zu halten: Es kommt alles zurück. Ich versuche immer freundlich zu sein und gleichzeitig versuche ich Deppen zu ignorieren und mich über nette Dinge im Alltag zu freuen.

Letztens wollte ich zum Beispiel rechts in eine Vorfahrtsstraße einbiegen und bin beim Anfahren ein wenig zu weit auf den Fahrradweg vor gefahren. Als ich das gemerkt hab und nen Radler gesehen hab bin ich halt wieder nen halben Meter zurück gefahren. Dafür gab es einen Daumen hoch vom Radler. Das hat mich dann doch gefreut und ich war den Rest des Tages gut drauf.
 
Letztendlich kann man nur versuchen sich selber zu beherrschen und sich freundlich und zurückhaltend verhalten. Das fällt (zumindest mir) nicht immer einfach, aber ist der der einzige Weg als Radfahrer zu überleben.
Man darf NIE davon ausgehen, dass andere Verkehrsteilnehmer (egal ob PKW, LKW, Biker, Rollator-Racer, Fussgänger, Kinder, Omas....alle) Rücksicht nehmen. Man darf NIE davon ausgehen, dass man selber alles richtig macht.

Ich fahre fast jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Das sind ca. 45 Minuten, 15 km insgesamt. Durchschnittlich zweimal pro Tag wird mir die Vorfahrt genommen oder ähnliches. Man kennt das, man erwartet das auch mittlerweile... Ich bin schon so genervt davon, dass ich nicht mehr genervt bin. Wobei die Stadt Siegburg mit ihren Radwegen Autofahrer geradezu dazu drängt Radfahrer zu behindern (Ok, ist ein anderes Thema...).

Ich gebe aber auch zu, dass ich selber die Verkehrsregeln (Ich bilde mir noch nicht mal ein alle zu kennen...) nur als grobe "Orientierungshilfe" nehme. Manche Regeln sind so praxisfremd, dass ich mich beim einhalten der Regel selber massiv gefährde. Muss nicht sein.
 
Passt! Erst mal an die eigene Nase fassen und auch für die anderen mit gucken und denken. Gilt für Fußgänger, Autofahrer und Biker. Dann klappts auch :)
Sehr guter Beitrag...
 
Muschi, das ist in Österreich genauso schlimm, wenn nicht schlimmer. :D
Ich versuche mich, auch so gut wie möglich ans Karmaprinzip zu halten, jedoch habe ich für alle Fälle immer einen Axtstiel in der Tasche meines 27 kg Straßencruisers, mit dem ich zur Arbeit radle. ;)
Zum Drohen reicht der, wenn mir wieder einmal eine dumme Autofahrersau blöd kommt. :lol:
Kinder, die hirnlos auf den Radstreifen rennen haben Pech gehabt. Solche Gfrastsackln werden dezent vom Fatbike geküsst. :dope:
 
immer freundlich sein (auch wenn es hart ist) hilft meistens. Wurde schon des öfteren von Leuten mit diesem "Aloch Gen" angebrüllt und habe lächelnd mit einem "Ach, entschuldigung" geantwortet und konnte sehen wie sich schlagartig ihre Mimik änderte. :lol:
bringt mir persöhnlich nix sich auch noch darüber aufzuregen...dann hat man ja 2 schlecht gelaunte Leute;)
 
Als Radfahrer in der Stadt hats man leider immer schwer: entweder wird die Vorfahrt durch Blechdosenfahrer (Autos) genommen oder die Fußgänger nehmen auf dem Radweg Überhand.

Es kostet sehr viel Kraft noch immer freundlich zu bleiben - wenn selbst auf eigens ausgewiesenen Radstraßen (ja, die gibts auch in Ulm :D) Autofahrer, Fußgänger und Trolleyfahrer sich benehmen wie die Axt im Wald.
Nach ner Innenstadttour mit dem Rad brauche ich manchmal SEHR viel Nervenkraft um die nötigenden Situationen mental zu überstehen können... Wenn ich nur wüßte wie das zu machen ist - Bier hilft in dem Fall einfach nicht. :heul:
 
Ich denke, dass es oft noch nicht einmal das Arschlochgen ist sondern die schlichte Unfähigkeit sich in einer komplexer werdenden Welt zurecht zu finden. Wie MJK schon weiter oben schrieb:
"Man darf NIE davon ausgehen, dass andere Verkehrsteilnehmer (egal ob PKW, LKW, Biker, Rollator-Racer, Fussgänger, Kinder, Omas....alle) Rücksicht nehmen. Man darf NIE davon ausgehen, dass man selber alles richtig macht."
Man darf ja nicht einmal annehmen, dass sich irgend jemand an Vorfahrtsregeln hält.

Das ist einzig richtige Strategie wenn man im Verkehrsdschungel als vielfahrender Biker überleben will.:cool:
Aufschlussreiche Betrachtung von Muschi.
Zum Windschatten-Arschloch pflege ich zu sagen: Dann hau doch ab mit deinem Rennrad. Ist doch peinlich wenn er ein MTB nicht abschütteln kann. Aber eigentlich gibt es meist ein nettes Gespräch über "den alten Mann und das Bike" :lol:
 
Das mit dem Windschatten hab ich aus beiden Perspektiven schon selbst erlebt und finde es echt unproblematisch. Wenn mich einer ne Weile mitgezogen hat bedank ich mich. Wenn es andersherum ist und ich will meinen Schatten los werden muss ich halt treten (in die Pedale :D)und versuchen ihn los zu werden. Ich find das immer lustig sich mit anderen ein wenig zu messen, macht doch Spaß.
 
Das mit dem Windschatten hab ich aus beiden Perspektiven schon selbst erlebt und finde es echt unproblematisch. Wenn mich einer ne Weile mitgezogen hat bedank ich mich. Wenn es andersherum ist und ich will meinen Schatten los werden muss ich halt treten (in die Pedale :D)und versuchen ihn los zu werden. Ich find das immer lustig sich mit anderen ein wenig zu messen, macht doch Spaß.
Dito. Ein austrainierter Triathlet, bei dem ich mit meinem günstigen Rennrad die Frechheit besaß ihn kurz vor einem Strava Segment-Uphill auf einer Dorfstraße zu überholen, ließ das nicht auf sich sitzen und schloss direkt wieder auf. Ihn nochmal abhängen zu wollen war soviel Motivation für mich dass ich ihm bis oben für meine Verhältnisse wohl ganz gut gegengehalten habe. Oben war ich allerdings platt, während er sich, immerhin auch keuchend, für den Windschatten bedankte und abdüste. :D

Und bisher sieht's immer noch gut aus: https://www.strava.com/segments/4790626?filter=overall
 
Dito. Ein austrainierter Triathlet, bei dem ich mit meinem günstigen Rennrad die Frechheit besaß ihn kurz vor einem Strava Segment-Uphill auf einer Dorfstraße zu überholen, ließ das nicht auf sich sitzen und schloss direkt wieder auf. Ihn nochmal abhängen zu wollen war soviel Motivation für mich dass ich ihm bis oben für meine Verhältnisse wohl ganz gut gegengehalten habe. Oben war ich allerdings platt, während er sich, immerhin auch keuchend, für den Windschatten bedankte und abdüste. :D

Und bisher sieht's immer noch gut aus: https://www.strava.com/segments/4790626?filter=overall
Du bist ja echt eine Granate, so einen "austrainierten Triathleten" - nachdem er schon 120 Trainingskilometer auf dem Tacho hat - in eine bedrängte Situation zu bringen und das auch noch mit einem "günstigen Rennrad" Wow.
Kann man von dir auch Autogramme bekommen :cool:
 
Zurück
Oben Unten