ich wohne auf dem Dorf und habe mit der "Problematik" nichts zu tun, aber:
Gestern war ich auf Tour mit meinem Crosser und muss zwischen zwei Bergabschnitten urbanes Geläuf durchqueren, normalerweise wähle ich einen "kreativen" Weg zwischen Straße, Radweg und was sonst noch den Fahrfluss aufrecht erhält. Gestern habe ich, mit dem Artikel im Hinterkopf, mal die rechtlich einwandfreie Wahl getroffen und bin auf dem Radweg inkl. aller Ampeln geblieben:
- an jeder Ampel gedrückt und auf grün gewartet-> die Ampelschaltung ist für Fußgänger/Radler extrem nachteilig, nur etwa jede dritte Schaltperiode berücksichtigte NichtKFZler
- das Verständnis der nun gestoppten Kraftfahrer war überschaubar,ich war ja allein und brauche nur etwa 2-3 Sekunden um die Straße zu überqueren, und reichte von bösen Blicken bis zu wüsten Beschimpfungen
- dreimal habe ich auf diesen 500m eine Vollbremsung hingelegt, weil Autos aus Seitenstraßen auf den Radweg gerollt sind, mit einem sportlich bewegten Rad könnte man aber locker im Feierabendverkehr auf der Straße mitschwimmen
- auf den letzten Metern zum Wald fuhr ich auf der Straße, 2 von 3 Autos haben so dicht überholt, dass ich locker aufs Dach hätte hauen können, so viel zum Thema "warum hauen Radfahrer auf Autodächer?"
Ich bin absoluter Autofreak und rege mich selber gerne über Rennradler auf, die in Gruppen und nebeneinander durch die Landschaft trödeln, ich sehe das auch als Provokation. Aber darum geht es in diesem Artikel nicht und nur wenn sich die Verkehrspolitik für eine gleichberechtigte Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer einsetzt, wird man die kreative und gesetzeswidrige "Linienwahl" in Stadtgebieten in den Griff bekommen. Ich werde auf jeden Fall zukünftig wieder auf meine bewährte Technik zurückgreifen, ganz ohne Aggressivität oder Provokation, aber mit einer guten Portion Selbstbewusstsein und Umsicht ...