Mission Bolivia: 15 Tage Freeride in den Anden

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Gestern sind wir die "World's most dangerous road" gefahren. Technisch nichts schwieriges, einem wird es aber schon mulmig, wenn man die viele Kreuze wegen den Toten sieht.











Zur Info: fotografiere mit Eos 1 Mark III
 
Absolut gigantisch !!

So etwas wird wohl für immer ein unerfüllter Traum bleiben (vor allem auch die notwendige Fahrtechnik)

Es grüßt der JJ
 
Die UNESCO wird sich freuen wenn ihr die Jahrtausendealten Inkasteinwege als Trails benutzt .
Ne, einfach nur geil der Trip. Will aber gar ned wissen was der Spaß kostet, wohl für normalsterbliche unbezahlbar. Na denn gugen wir halt. Hoffe es kommen noch en paar Bilder rein.
 
sauber... könnt´s mir mal kurz den marco mit fotoequipment einfliegen? das gäb ein bisserl abwechslung vom selbstauslöser-einerlei
 
Buenos Dias!

Wir sind ja am Montag um 4 Uhr in der Früh los um den Takesi Inca Trail zu fahren. Wir sind etwa um 6 Uhr am Ausgangspunkt angekommen, doch hatten wir immer noch 400 Höhenmeter vor uns auf denen wir die Bikes tragen mussten. Bei eiskaltem Wind sind wir dann auf 4650 Meter angekommen. Von dort aus ging es dann in der Sonne hinunter auf dem Inca Trail. Die Aussicht in das Tal war unglaublich. Weit hinten drückten die Wolken aus den niedrigeren Dschungel Regionen hinauf. Doch weit oben war es Wolkenfrei und unglaublich schön. Wirklich beeindruckend sind die Weiten und die Dimensionen der Berge. Wenn man vor Ort die aufwendig gebauten Inca Wege sieht dann erscheint das noch viel unglaublicher welch enorme Leistung dieses Volkes dahinter steckt. Der Trail führte uns an Ruinen früherer Inca Reiche vorbei die strategisch durchdacht gebaut und angelegt worden sind. Nach etwa 5oo Höhenmetern kamen wir an dem ersten bewohnten Dorf vorbei dass auf den Ruinen der Incas erbaut wurde. In dem Bergdorf leben 22 Männer und 20 Frauen. Sie behüten ihre Kühe und Lamas und leben von dem was die Natur ihnen zur Verfügung stellt. In dem Dorf gibt es sogar ein kleines "Restaurant" sowie eine Schlafmöglichkeit für Wanderer.
Als wir dort eine Pause einlegten und alles uns genau ansahen, bemerkten wir über uns in der Luft zwei grosse kämpfende Adler. Minuten später flog auch noch ein riesiger Condor ohne einem einzigen Flügelschlag an uns vorbei und nutze elegant die Thermik um hinter seinem Berg zu verschinden. Unglaublich so ein Tier in freier Natur zu erleben.
Weiter ging es auf der Incastrasse hinunter. Der gepflasterte Trail ist nicht gerade Materialschonend. Unser Guide Allistair hat uns schon gewarnt dass das ein harter Tag für uns sein wird. Nach einer Stunde reiner Fahrtzeit abwärts hatten wir gerade ein fünftel unserer Tour geschafft. Dann ging es weiter in die Wolken und die Luft wurde auch immer dicker. Wir kamen an frei lebenden Pferden vorbei, an Lamas, kleinen Dörfern und leibevoll gestalteten Hütten. Der Trail wurde immer schmäler und technischer. Wir versuchten alle schwierigen Passagen zu fahren wobei diese immer schwieriger wurden. Manche stellen waren Nass und rutschig manche staubtrocken und trotzdem rutschig. Diesmal hatten wir keine Platten wegen Kakteen - diesmal hatten wir Platten wegen scharfen Steinen. Das Auge war enorm gefordert die beste und smootheste Linie zu finden. Bei einer 2800hm Abfahrt ist das irgendwann gar nicht so einfach.
Nach insgesamt 8 Stunden (Aufstieg, Pausen, Fotos schiessen, usw... ) kamen wir begeistert bei unseren Jeeps an. Die brachten uns dann zum Hotel "Haunted Castle".

Dieses alte Schloss wurde 1934 vom Bolivianischen Präsidenten Dr. Jose Luis Tejada Sorzano in Auftrag gegeben. Dieses Feriendomizil für sich und seine Familie wurde von Peruanischen Gefangenen erbaut. Zu der Zeit befanden sich Bolivien und Peru im Krieg.
Dieses wirklich unheimliche Schloss war auch als Zufluchtsort für den Präsidenten gedacht. Zum Ende des Krieges musste er sich geschlagen geben wofür ihn die Bolivianer verachteten. An Brasilien hat er auch noch zum Preis von nur einem schönen weissen Pferd einen grossen Teil Boliviens verkauft. Er ist dann mit seinen Kindern ins Exil nach Chile geflüchtet. Seine Frau wartete zwei Jahre auf ihn bis sie sich schliesslich vom nahe liegenden Wasserfall stürzte und Selbstmord begann.
Der Präsident kam nicht zurück und starb kurze Zeit später an Herzversagen.
In dem Schloss unterzeichnete er zu seinen Lebzeiten den Friedensvertrag mit Peru.
Jedenfalls, so heisst es, geistert er immer noch in dem Schloss herum und angeblich wird er immer wieder von Gästen gesehen. Ebenso wie seine Frau am Wasserfall.
Das Schloss ist grösstenteils noch mit den Original Möbeln ausgestattet. Tische, Stühle, Bilder, Schränke und Komoden sind alle noch in einem super Zustand. Das Tolle ist dass man das alles selbst noch erleben kann. Man kann dort in seiner Präsidenten Suite schlafen oder in einem der Kinderzimmer oder auch in der ehemaligen Bibliothek wo der Friedensvertrag unterzeichnet wurde.
Das Schloss ist auch für ausgefallene Partys zu Mieten. Auch dabei sei der Präsident immer wieder als Geist gesichtet worden...
Wir hatten jedenfalls nach einem super Abendessen einen ruhigen Schlaf ohne Geister.

Am nächsten Tag stand dann die "Worlds Most Dangerous Road" auf dem Programm. Diese Strasse wurde von Allistair - dem Gründer von Gravity Bolivia - so benannt. Er war der Erste der geführte Abfahrten auf dieser Strasse angeboten hatte. Inzwischen gibt es einige mehr die das anbieten - auch zu deutlich günstigeren Preisen. Allerdings waren wir wirklich schockiert wie die anderen unterwegs sind. Viele sind mit 100 Dollar Baumarkt bikes unterwegs; mechanische Scheibenbremsen, Federgabeln die überhaupt nicht Federn, Viel zu grosse Bikes für manche Leute, 20cm Spacertürme und kaputten, ausgeschlagenen Laufrädern... Ich würde mich niemals auf so ein Rad setzen und diese Strasse herunter fahren. Ich meine - "The worlds most dangerous road" ist Fahrtechnisch ganz und gar nicht anspruchsvoll - zumindest nicht für geübte Biker. Doch für die ganzen Touristen die das einfach gemacht haben wollen ist das wirklich ein Herausforderung!! Viele Stellen und Kurven sind wirklich krass exponiert - und wenn man da nicht weiss wie man reagieren muss - wenn z.B. ein Auto um die Ecke gefahren kommt oder so - dann kann so ein unerfahrener Mountainbiker auf so einem scheiss Rad wirklich Probleme bekommen. Dann geht es ganz schnell mal einige 100 Meter hinab... Da sollte man wirklich überlegen ob man dabei sparen möchte. Bei Gravity Bolivia kostet so ein Tagestrip 85 Dollar mit guten, jeden Tag gearteten Kona Fullys, Protection Ausrüstung, erfahrene und gut Asgebildete Guides, Begleitfahrzeig und Schlechtwetter Bekleidung. Bei manchen komischen Anbietern kostet ein Trip vielleicht nur 30 Dollar - aber wie gesagt - da sitzen dann Laien auf Baumarkträdern mit geschweissten Federgabeln und angeschliffenen, verölten Bremsbelägen. Also Finger weg von den Billiganbietern.
Wer aber nach Bolivien kommen möchte um hier super Trails zu fahren, der kann sich die Death Road wirklich sparen. Die Weltklasse Trails hier sind weit mehr interessant als diese Touristenstrasse.
Wer das doch mitnehmen möchte der wird zumindest was die Landschaft angeht nicht enttäuscht. Gut ist es sich trotzdem einer guten Gruppe anzuschliessen. Die Guides von Gravity Bolivia haben einige Geschichten zu der Strasse auf Lager.

Am Ende der Death Road kommt man bei einem Animal Refugium raus. Gravity Bolivia hat einen Exclusiven Deal mit dieser super schönen Anlage. In erster Linie ist das ein kleiner Zoo für Tiere die entweder von Märkten gerettet oder die aus Städten und zu kleinen Wohnungen geholt wurden. Dort wird man gleich von Hunden, Rebhühnern, eine vielzahl von Affen und Papageien empfangen. Der Aufwändig und liebevoll eingerichtete Park ist super organisiert. Finanziert wird das Überleben der Tiere durch den Verkauf von Übernachtungen in den Hütten im Refugium. Wir blieben dort über Nacht, bekamen eine Führung, durften den Bären dort von Hand füttern, die Boa Schlange um den Hals legen und mit den Affen herumalbern. Abends gibt es dort im Restaurant super Essen und man kann sich mit den Freiwilligen Mitarbeitern austauschen. Alles was man dort also ausgibt kommt den Tieren zu Gute. Gravity Bolivia hat denen letztes Jahr 8500 Gäste vermittelt. Da geht man also gerne hin wenn man weiss dass das einem Guten Zweck dient.
Wir haben mit Allistair gesprochen und überlegt ob er nicht genau diesen Trip den wir hier gerade machen, auch so anbieten kann. Er lies das gleich durchrechnen und er kam auf einen Preis von gerade mal ca. 1200,- Euro für den zweiwöchigen Trip. Dabei wäre vom Flughafen Transfer, über Übernachtungen, Vollpension, Guiding, Jeeps und allen Trails bis hin zu der Death Road alles dabei. Wenn man sich rechtzeitig um einen Flug kümmert dann bekommt man günstige Tarife nach La Paz. Ich habe für meinen Flug etwa 860 Euro bezahlt. Das ist wirklich gut. Ich bin von München über London nach Miami. Von dort dann weiter nach La Paz. Es gibt wohl auch günstige Direktflüge ab Madrid nach La Paz. Wer Interesse hat an so einem Trip der wendet sich am besten an die Camila von Gravity Bolivia: theorganizer@gravitybolivia.com Sie wird dann für euch so einen Trip organisieren. Ansonsten gibts hier noch mehr Infos: www.gravitybolivia.com

Gut das wars für Heute. Morgen werden wir ein paar Trails hier um La Paz fahren. Ich habe vor ein paar Tagen etwas cooles Entdeckt. Morgen werde ich das mal in Angriff nehmen.... hehe. Das wird auf jeden Fall ein Super Shot werden. Mehr verrate ich aber nicht...


Adios!

ROB-J
 

1200 Euro, wer unsere Tour nachmachen möchte. Mit Essen, Schlafen, Trinken (außer Alkohol), Guides & Shuttle. Flug muss man selber zahlen.
Infos unter www.gravitybolivia.com anfordern.

Der Unesco ist der Inka Trail komplett ********gal. Zum Glück begeht ihn jemand, sonst wäre er längst im Jungle verschwunden. Vielleicht solltest du 1200 euro + Flug investieren und sehen, was Bolivien ist. Zum Glück ist das Land kein BW mit 2Meter Regelung und ähnlichen Blödsinn.
 
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Interessant ist das schon... Die Frage ist, ob das fuer Otto-Normal-Mittelgebirgsbiker, dem bei S3 Stellen schon der Schweiss auf der Stirn steht, ohne weiteres machbar ist...
 
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Interessant ist das schon... Die Frage ist, ob das fuer Otto-Normal-Mittelgebirgsbiker, dem bei S3 Stellen schon der Schweiss auf der Strin steht, ohne weiteres machbar ist...

Ich würde sagen: ja! Die Trails sind eher flüssig und nur teilweise ausgesetzt oder verblockt. Kurz Schieben ist kein Problem.
 
Das ist zum Beispiel ein Trail in der Nähe von la Paz:



Flow ohne Ende, bis auf einige Serpentinen weiter unten.
 
Ima Trail bei La Paz (Youtube muss das Video noch bestätigen, bitte ein bissl Geduld. Wir müssen weg!)
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=IOZVY7bCS_8"]YouTube - Ima Trail[/ame]
 
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