MIPS sinnvolle Technologie oder überflüssiges Gimmick?

Was ist eure Meinung zu MIPS?

Die allgemeine Funktionsweise macht ja Sinn aber in Helm Tests gewinnen häufig Helme ohne MIPS Technologie gegen solche mit MIPS.
Ich sage nicht, dass MIPS den Schutz reduziert sondern frage mich ob sich der Schutz durch MIPS deutlich erhöht.
Man muss zu dem Thema sich das Testergebnis genau ansehen.
a) ein mittelmäßiger Helm wird durch MIPS nicht besser
b) ein guter Helm schütz durch MIPS noch besser

Wir hatten im letzten Jahr in Livigno auf einer Abfahrt im Carosello einen Sturz in der Guppe.
Eigenlich vom Ablauf und Sturzort her: Aufstehen, Staub abklopfen, Bike checken und weiter fahren.
Der Freund war aber nicht ansprechbar, bzw. konnte nicht mehr sprechen.
Wir haben ihn mit dem Hubschrauber nach Sondalo fliegen lassen, wo es eine erfahrene Neurologie gibt.
Was war passiert? Er war auf die Seite gefallen und beim Aufprall ist der Kopf mit leichtem Bodenkontakt auf den Helm durchgefedert. Dabei hat sich wohl der Schirm an einer kleinen Wurzel eingehakt und blitzartig den Kopf verdreht. Durch die tanslatorische Beschleunigung hat er ca. 10 Gehirnblutungen erlitten.
Der Helm hatte kein MIPS!
Die Geschichte hat noch eine Randnotiz. Der Sanitäter aus dem Bikepark wollte den Hubschrauber wieder abbestellen weil er meinte, unser Freund könnte mit einem Krankenwagen in eine örtliche Arztpraxis gefahren werden. Der Arzt in der Neurologie hat für mindestens eine Woche jeden Krankentransport per PKW untersagt. Der Freund war 3 Monate nicht arbeitsfähig und leidet nun, 1 Jahr später, immer noch unter Erschöpfung bei seiner Tätigkeit als Zahnarzt.
Nach solch einer Erfahrung schaut man bei der Beschaffung eines Helmes nicht mehr nur nach einer tollen Optik und guter Passform.
Mit Helmverweigerern zu diskuieren halte ich für Zeitverschwendung. Es gibt nun mal Kopfinhalte da lohnt es sich nicht wirklich den Schutzaufwand hoch zu treiben.
 
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Re: MIPS sinnvolle Technologie oder überflüssiges Gimmick?
Hatte dann aber mit meinem damaligen Giant MTB ein Aha Erlebnis. Ich bin nämlich in der Dämmerung von einer quasi Blinden Trulla bei ca 60km/h über den Haufen gefahren worden und ganz klassisch mit dem Kopf voran in die Windschutzscheibe geflogen
Genau das ist so ein Beispiel, wo ich bei Mr. "Plan B und C" schon mal nachfragen muss, wie denn der Profi das so einkalkuliert?
 
Was ich so lese ist das man keinen Helm braucht weil man alles abschätzen kann und fallen kann (Stuntman?), jedoch sind alle anderen zu doof zum fahren und deswegen braucht man einen Helm. Richtig verstanden?
Also wenn es schon mal in nem Skatepark gelegt hat, der wird wissen wie hart so ne Bahn sein kann und wenn was passiert dann schlägt man meist ungebremst in den Boden ein.
Zur eigentlichen Frage, würde nur noch Helme mit MIPS fahren, dieser böse von der Industrie erfundene und mir aufgezwungene Technologie hat sich schon bewährt. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen, mir ist ähnliches passiert wie in dem Youtube Video nur war ich schneller und dachte mir dann ich hake mich am Boden rutschend noch in eine Wurzel ein und zeig mal nen coolen Breakdance move mit dem Helm. Von dem her würde ich Mips schon empfehlen :)
 
Wo stirbt bitte die Menschheit aus? Wir müssen Wälder abholzen, damit wir genug Platz zum leben haben...

Hiermit drehst Du bei voller Kenntnis der Lage das Problem auf den Kopf.

Wie hast Du vor auf diesem Planet zu überleben ohne Wälder?

(auch Überpopulation kann zum Aussterben einer Art führen, insbesondere wenn selbige ihre Lebensgrundlage vernichtet)
 
Well, hab mich eben erst vor ein paar Wochen in Saalbach lang gemacht - und so wie mein Helm danach aussah, hat die Technologie mich dankenswerter Weise geschützt! ?

Vor was geschützt?

Vor dem Sturz offensichtlich nicht.

Was wenn Du etwas schneller/höher/weiter geflogen wärst? Oder auf irgendetwas härterem oder spitzem gelandet?

Nur so viel mehr, dass die Energieaufnahmekapazität deines Helmes überschritten gewesen wäre?

Dann wäre die Restenergie direkt in deinen Kopf gegangen. Was genau die gleichen Konsequenzen hat, wie die Kopflandung ohne Helm.


...

Also was denkst Du hat dich hier geschützt?

Die Technologie oder deine vermutlich vorhandene Hemmung nicht noch schneller/höher/weiter gefahren zu sein?
 
Das ist doch toll. Aber zu glauben, dass das nur so (ohne Helm), für immer und vor allem für jeden so gut funktioniert halte ich für zweifelhaft.

Einen solchen Glaube formuliere ich nirgends. Wenn Du (und diverse andere hier) so etwas lesen: es steht nicht da.

Mein Sohn schätzt seine Risiken sehr gut ab, ist vorsichtig, vorausschauend, kennt in der Regel seine Grenzen und trägt seinen Helm IMMER. Und das aus freien Stücken, weil er es für richtig hält.

Schön so.

Ob allerdings seine eigene Erkenntnis dahinter steckt oder unbewusstes befolgen von oft repetierten Ratschlägen kann ich nur herausfinden wenn ich ihn kenne. Ich kann nur annehmen Du weist das.

Ich werde Ihm dennoch nicht raten, seine Gefahreneinschätzung zu verbessern und den Helm öfter mal weg zu lassen.

Eine solchen Ratschlag gebe ich nichtmal einem Erwachsenen den ich verarschen will.

Auch sowas steht nicht hier. Wird aber von einigen gelesen.

Habe ihm aber erklärt, dass erfahrene Sportler das besser einschätzen, meist auch abwenden können und deshalb auch mal ohne Helm unterwegs sind. Das kann er aber nicht nachvollziehen.

DAS ist wo es hingehen muss. Die Fähigkeit erlernen, sich solche Dinge vorzustellen. Dh. das eigene Vorstellungsvermögen und Wissen nutzbar zu machen um Risiken wahrzunehmen und selbst zu begegnen.

Die aktuelle Virenpanik zeigt wunderbar, dass die Mehrheit der Menschen dazu nicht fähig ist - wäre gut für die Spezies wenn dein Sohn von dieser Mehrheit abweicht. Damit sorgt er für eine Steigerung der Überlebenschance.
 
Nur so viel mehr, dass die Energieaufnahmekapazität deines Helmes überschritten gewesen wäre?

Dann wäre die Restenergie direkt in deinen Kopf gegangen. Was genau die gleichen Konsequenzen hat, wie die Kopflandung ohne Helm.


...

Also was denkst Du hat dich hier geschützt?

Hä? Erklär mir bitte mal deine Denkweise bei dem Beispiel?

Wenn mein Helm sagen wir, wir nehmen ganz banale Zahlen, 100nm aushält und ich einen Hit mit 120nm bekomme, dann absorbiert der Helm die 100nm und gibt die 20 weiter.
Ohne Helm wäre es ja das selbe wie mit einem zu fahren der eh schon gebrochen ist oder wie ist das gemeint?
 
Hä? Erklär mir bitte mal deine Denkweise bei dem Beispiel?

Wenn mein Helm sagen wir, wir nehmen ganz banale Zahlen, 100nm aushält und ich einen Hit mit 120nm bekomme, dann absorbiert der Helm die 100nm und gibt die 20 weiter.
Ohne Helm wäre es ja das selbe wie mit einem zu fahren der eh schon gebrochen ist oder wie ist das gemeint?

Ohne Helm musst Du so fahren, dass der maximale Einschlag 20nm nicht überschreitet.

Mit Helm musst Du so fahren, dass der maximale Einschlag 120nm nicht überschreitet.

Der Helm verschafft Dir lediglich einen grösseren Spielraum, hier 100nm.

Du hängst noch immer davon ab, dass deine Risikobetrachtung gut genug ist um innerhalb dieser 100nm einzuschlagen.
 
Ah OK jetzt versteh ich es, aber ich glaub du beziehst dich nur auf eine bestimmte Stelle beim trial fahren oder schaust du dir wirklich alles genau an und prüfst alles im Wald?
 
Ah OK jetzt versteh ich es, aber ich glaub du beziehst dich nur auf eine bestimmte Stelle beim trial fahren oder schaust du dir wirklich alles genau an und prüfst alles im Wald?

Wenn ich weiss, dass ich nichts angeschaut habe, fahre ich als habe ich keinen Helm auf. Auch wenn ich einen auf habe. Hier muss der Verstand über das Spassbedürfnis siegen.

Wenn ich was angeschaut habe, fahre ich beim ersten mal max. 80% von was ich kann. Oft nur 50%. Noch öfter fahre ich eine Sache nur an, um Anlauf - und was auch immer - auszuloten. Erst wenn ich mir klar bin, wie das ablaufen soll, gibts nen echten Versuch. Und den auch nur wenn ein Plan B entstanden ist.
Auch hier muss Verstand über Spassbedürfnis siegen.

So lässt sich Risiko auf die Unvorhersehbarkeiten reduzieren. Die wiederum lassen sich sehr gut über die Geschwindigkeit im Zaum halten.
 
ich setz einfach nen helm auf und fahre. und hab positive erfahrungen mit MIPS gemacht. ich habe nen specialized tactic 2 bisher dreimal zerlegt und auf crash replacement ersetzt, der nachfolger tactic 3 kommt auf einmal mit MIPS. naja, was soll ich sagen: den hab ich auch schon zwei mal zerballert. ich bin zufrieden mit der schutzwirkung, und werde ihn mir wieder holen - er passt ganz wunderbar auf meinen eierschädel.

disclaimer: ich fahre übrigens mit und ohne helm ziemlich gleich, nämlich so, dass ich möglichst nicht stürze. aber oft am rand meiner komfortzone, denn so mache ich bessere und schnellere fortschritte in der fahrtechnik. ohne helm zu fahren kommt für mich überhaupt nicht in frage. hab zu viele überaschungen erlebt, inklusive pilzsammlern auf einem gekennzeichneten trail im bikepark. die waren die ersten beiden male nicht da...

und die frakturen an schlüsselbeinen, handgelenken und ellbogen konnte der helmnauch nicht verhindern. also bleibt immer noch ein risiko, dessen ich mir auch bewusst bin. aber ich fahre mit helm nicht anders oder aggressiver oder sowas, denn aufs maul fallen tut immer noch weh. und verletzen kann ich mich trotzdem.
 
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ich setz einfach nen helm auf und fahre. und hab positive erfahrungen mit MIPS gemacht. ich habe nen specialized tactic 2 bisher dreimal zerlegt und auf crash replacement erstzt der nachfolger tactic 3 kommt auf einmal mit MIPS. naja, was soll ich sagen: den hab ich auch schon zwei mal zerballert. ich bin zufrieden mit der schutzwirkung, und werde ihn mir wieder holen - er passt ganz wunderbar auf meinen eierschädel.
Ich setze auch den Helm auf und fahre. Hängt aber wohl immer davon ab was man fährt. Wenn ich die Situation aus der Fahrt heraus nicht sicher einschätzen kann und das Risiko bei einem Fahrfehler erheblich ist, dann folge ich schon gerne der Vorgehensweise von @Oor0ho6N .
Deine Häufigkeit an Helmzerstörung läßt schon ein mangelndes Risikobewußtsein erkennen.
Hast du darüber schon mal nachgedacht :confused: Der Helm kann dich nicht bei jeder Unfallsituation schützen.
Ich habe schon Bikern helfen müssen, denen das Blut aus Mund und Nase kam, trotz Helm.
 
Ich setze auch den Helm auf und fahre. Hängt aber wohl immer davon ab was man fährt. Wenn ich die Situation aus der Fahrt heraus nicht sicher einschätzen kann und das Risiko bei einem Fahrfehler erheblich ist, dann folge ich schon gerne der Vorgehensweise von @Oor0ho6N .
Deine Häufigkeit an Helmzerstörung läßt schon ein mangelndes Risikobewußtsein erkennen.
Hast du darüber schon mal nachgedacht :confused: Der Helm kann dich nicht bei jeder Unfallsituation schützen.
Ich habe schon Bikern helfen müssen, denen das Blut aus Mund und Nase kam, trotz Helm.
wir reden über 8 jahre, mit über 50.000 km radfahren. die meisten helme sind übrigens beim pendeln im straßenverkehr draufgegangen.
 
Helme, egal ob mit oder ohne MIPS, bieten im Falle eines Sturzes derart viel mehr Schutz, als bei einem Sturz ohne Helm, dass die Unterschiede regelmäßig wohl vernachlässigt werden können. Ich würde aktuell jedoch nur Helme mit MIPS oder vergleichbaren Systemen kaufen.
Radsport ohne Helm ist im übrigen idiotisch. Immer! ...und möglicherweise besteht das Geheimnis erfolgreicher Kindererziehung in der Vermittlung einer gesunden Gefahreneinschätzung unter Einbeziehung adäquater Schutzausrüstung?
 
Ich setze auch den Helm auf und fahre. Hängt aber wohl immer davon ab was man fährt. Wenn ich die Situation aus der Fahrt heraus nicht sicher einschätzen kann und das Risiko bei einem Fahrfehler erheblich ist, dann folge ich schon gerne der Vorgehensweise von @Oor0ho6N .

Das ist doch das, aufs Wesentliche reduzierte, was @Oor0ho6N seit Seite 1 hier sagen will.... Ich habeihn seit seinem ersten Posting hier im thema verstanden, was er mitteilen möchte.

Ich trage auch stets einen Helm. Es ist aber einer, der sehr bequem ist, gut sitzt und den ich kaum merke.

Ich fahre Abschnitte, die ich nicht kenne oder in den letzten 5 Tagen nicht gefahren bin, NIEMALS mit 80% oder mehr! Das Risiko auf Unvorhersehbares ist mir einfach zu groß.

In Bikeparks fahre ich ebenfalls die ersten Runden immer langsam, mit Bedacht und schaue mir alles an. seien es drops, wippen, tables oder doubles. wobei ich letzteres eh nicht springe und drops nur bis max 60cm ................. ;-)


Bin ich mir unsicher, lote ich meine Erfolgschancen aufgrund meines fahrerischen Könnens aus, schaue mir dasbevorstehende hindernis in ruhe an, mache ein paar probeanläufe, wie schon beschrieben.

Erst dann wage ich es - oder auch nicht.

Und dann kommt wieder die Thematik von @Oor0ho6N ins spiel, die hier so mißverstanden wird.

Und wird man sich dieser mal einig mit sich selbst, weiß man, was er damit meint, ohne helm "fahren zu können" ;-)

Und während dieser ganzen Überlegungen, sei es stehend vor einem Hindernis oder während der Fahrt auf dem Trail, verschwende ich absolut keinen Gedanken daran, wie es wird, ob und wenn ich einen Helm auf hätte oder nicht. Das Ding ist schlichtweg essenziell, ABER begrenzt oder beeinflußt mich in keiner weise in meinem Urteilsvermögen über das Gelingen meines Vorhabens.

Und das suggerrieren sich viele Leute selbst. "Helm = Safe" ... Dem ist aber nicht so. Es muss nicht immer Kopfverletzungen geben, wenn man stürzt. Es können auch andere Knochen brechen und Häute aufgeschlitzt werden. Da hilft kein Helm, auch nicht unbedingt Protektoren. Denn es gibt auch in voller Montour, Körperstellen die nicht bedeckt sind - und da hilft kein Helm, da hilft nur die eigene Risikoeinschätzung und Murphys Law.


____________

Nun zum Thema Mips: Ich hab keinen MIPS und noch keinen auf der Birne gehabt. Aber "echte" Tests würden mich auch interessieren. Die der Mountainbikeoder Bike scheinen mir oftmals gut bezahlt zu sein, egal bei was.

Grüße ;-)
 
Ich persönlich bin nicht unbedingt von Mips überzeugt. Grund dafür ist das ich der Annahme bin das der Nutzen sich nur in einem sehr begrenzten Bereich abspielt. Werden die auftretenden Kräfte höher verschlechtert sich die Wirkung rapide da die eingeleiteten Kräfte das mips system sofort an und über die Leistungsgrenze bringen. In diesem Sinn halte ich mips nur bei moderaten Einschlägen für eine gute Ergänzung. Viel wichtiger ist, die wie von lea Löwin aufgezeigte exakte Passform, die richtige Wahl für den Einsatzzweck und der korrekte und saubere sowie feste Sitz der Gurte

Zum anderen Thema noch ein schnelles Bild, das sagt mehr als tausend Worte
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Ich persönlich bin nicht unbedingt von Mips überzeugt. Grund dafür ist das ich der Annahme bin das der Nutzen sich nur in einem sehr begrenzten Bereich abspielt. Werden die auftretenden Kräfte höher verschlechtert sich die Wirkung rapide da die eingeleiteten Kräfte das mips system sofort an und über die Leistungsgrenze bringen. In diesem Sinn halte ich mips nur bei moderaten Einschlägen für eine gute Ergänzung. Viel wichtiger ist, die wie von lea Löwin aufgezeigte exakte Passform, die richtige Wahl für den Einsatzzweck und der korrekte und saubere sowie feste Sitz der Gurte

Zum anderen Thema noch ein schnelles Bild, das sagt mehr als tausend Worte
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Stimmt, da hilft dann auch kein Mips mehr. Sieht mir aber eher aus wie ein Motorradhelm.
 
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