Marin Schlaflos im Sattel 5.- 6.8

Also officielle Verkaufs- und Ausstellungstände wird es nicht geben. Kann aber gut sein, dass die Werksteams was mitbringen.

Keili
 

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Re: Marin Schlaflos im Sattel 5.- 6.8
ARGHL, die Flutlichter! Die haben mich letztes JAhr beim zählen beinahe blind gemacht. ;)

Sehr geile Lampen, wenn auch nicht grade low-cost! :)
 
Thunderbird schrieb:
@ splash: wir können dir was "zum Einkaufen" mitbringen, falls du echtes Interesse bekundest. ;)
www.supernova-lights.com

Normalerweise haben wir nur Vorführlampen dabei.
Ist uns glaube ich bisher nur in Regau (Ö) passiert,
dass mal einer schnell eine Lampe gekauft hat. :eek:

Thb


Danke, aber für mich wohl was oversized. Hab ne NightPro Pro Elite und die is ganz OK, wenngleich ich da auch n anderes Lampengehäuse für suche, wo ich dann nur einen Strahler drinne habe. Werde mich damit wohl mal übern Herbst beschäftigen müssen ... *g*
 
Jaja eine halbe Stunde nach Rennende aussehen wie aus dem Ei gepellt aber die Sinne nichtmehr ganz unter Kontrolle.
Listen wird es geben. Alledings müssen wir noch die Listen abgleichen. Heute geht das ncihtmehr heute sind wir fix und alle!

Bilder hat es übrigens HIER

Schön euch dabei gehabt zu haben.Wir hoffen es hat euch gefallen!

Keili
 
Listen würden mich natürlich auch interessieren.

Euer Rennen war echt kultig! :daumen:
Euer Stil ist einmalig.

Zuerst dachte ich, dass die Strecke für "echte Racer"
doch etwas lasch ist, aber das habt ihr mit
Unterstützung von "ganz oben" sehr gut korrigiert.
Die Schlammschlacht war super Fahrtraining und
die Strecke hat trotz der wenigen Höhenmeter
(150 laut meinem Polar übrigens) ganz schön reingehauen.

Nächstes Mal dürft ihr aber ruhig ein paar technische Stellen einbauen.
Schon die Kieshügel im Zielbereich wären ganz nett gewesen.

Am besten haben mir die vielen Reflektoren in den Bäumen
nach dem mini-Trail gefallen. Habe deshalb manchmal fast
vergessen zu bremsen *. Sehr schöne Idee.

Die Verpflegung hätte unbedingt in die Wechselzone beim Fahrerlager gehört.

Möchte mich im Nahmen meines Teams noch bei allen Kontrolleuren
im Zielbereich entschuldigen, die jetzt Augenprobleme haben, aber
die Lampen sind echt schwer abzudecken, wenn's um die Kurve geht.

Hier noch ein kleines Foto von mir nach dem Rennen.
Da wusste ich noch nicht, dass es (eine) heiße Dusche gibt:

;)

Thb
 
In der ursprünglich geplanten Strecke war noch ein technicher Downhill drin! Nachdem sich bei dem ersten Regenguss am Nachmittag dieser jedoch zu stark verschärfte, haben wir beschlossen ihn bei SiS raus zu nehmen. Wir fanden es wichtiger, dass alle heil über die Strecke kommen. So oder so wäre die Strecke also auch für Racer was gewesen.

Keili
 
Den Downhill habe ich gesehen.
Das wäre echt nix gewesen, bei dem Regen.
Aber es gibt auch Strecken, die man sowohl
langsam und sicher als auch schnell fahren kann.

Soll ja nur eine Anregung sein. Ich komme nächstes Jahr bei jeder Streckenwahl.
(nur vielleicht mit dem Singlespeeder, der Verschleiß war schon extrem.)

Thb
 
Der Verschleiss war auch am Singlespeeder extrem :D

Das Problem bei der Streckenwahl ist sicher auch der schlammige Boden dort. Für richtige Trails wäre es vermutlich nicht so toll, wenn 578 mal ein MTB bei der Nässe drüberrutscht - schon die Waldwege sahen ja nach teilweise nach kurzer Zeit aus wie frisch gepflügt. Hätte man steinigeren Boden "zur Verfügung" könnte man die Strecke auch noch etwas lustiger machen :)

Wie auch immer - ich bin von 2:20 bis ~4:30 gefahren, da war die Strecke auch so sehr unterhaltsam
 
So ein shit .. da schreib ich gestern Abend hier in den Fred und vergesse auch mal ganz dick Danke zu sagen. War gestern dann doch was verpeilt und das auch abends noch. Vielen vielen Dank für das durchaus kultige und Spassige Rennen !! Ich durfte das erste Mal dabei sein und Ihr habt es auch mit dem Wetter nicht geschafft mich derart abzuschrecken, dass ich nicht nächstes Jahr (wo auch immer) gerne wieder käme ;) :D. Ich hatte nur irgendwie das Gefühl, dass es mehr bergauf, als bergab ging. Leider scheint das aber nicht so zu sein *g*

Grossen Respekt muss ich jedoch auch dem "Ich fahre alleine ein 4er-Team-Mann" zollen, der da wirklich Runde für Runde in die Nacht gebrannt hat, wo der Rest seines Teams ausgestiegen war. Auch fand ich die Supernovas sehr lustig und auch die anderen Teams, die fliegenden Wechsel versucht hatten.

PS: Kein Stess wg Ergebnisliste - sollte kein Drängeln von mir sein, sondern lediglich das Interesse, ob es so was geben wird ...
 
Thunderbird schrieb:
Den Downhill habe ich gesehen.
Das wäre echt nix gewesen, bei dem Regen.
Aber es gibt auch Strecken, die man sowohl
langsam und sicher als auch schnell fahren kann.

Soll ja nur eine Anregung sein. Ich komme nächstes Jahr bei jeder Streckenwahl.
(nur vielleicht mit dem Singlespeeder, der Verschleiß war schon extrem.)

Thb

Genau nehmt nen Singelspeeder zum Rennen, und drinkt nach jder Runde mal ein Bier und ihr gehört richtig dazu.:daumen:
 
@ Chili
du warst im Tal der Frösche ? :eek:
Mensch, hättest du doch mal bei den Invaliden einen Ton verloren, dann hätte ich am Samstag trotz Sauwetter mal vorbeigeschaut. Ich bin derzeit bei meinen Eltern in PS.

Schade drum ! Kommst du zum Prio Treff nach WI ?

Gruss
Tvaellen
 
Das Wetter war zum :kotz:, nur nass und zeitweise sintflutartige Regenfälle. Die Strecke war entsprechend Mist, nur rutschig, schlammig, mit tiefen Furchen und derben Schlaglöchern. Also war alles genau so, wie ich es erwartet hatte und wie es uns von den Organisatoren versprochen wurde :D.

Mein Fazit: Geiles Rennen, großartige Leute, phantastische Stimmung und brilliante Atmosphäre. Für mich ist SiS schon fest im Terminkalender 2007 vorgemerkt!

Cheers,
Oli
 
Ein Erlebnisbericht vom Schlußlicht der Rennen:

Ein entspanntes Wochenende mit Freunden in der Pfalz zum Rad fahren


... das Lampenfieber

Letztes Jahr, um diese Zeit stand die erste Ausgabe (und mein erstes Langstreckenrennen) von SIS (www.schlaflosimsattel.de) an. Ich fuhr im 4er Team „Besenwagen“ mit. Es war geplant, das ich die letzte Schicht ab ca. 4h übernehmen sollte. Aus lichttechnischen Gründen war mein Start bereits um 1h, abwechselnd mit Balu. Die 4 Runden, die ich fuhr, machten irgendwie Bock auf mehr. Es stand danach für mich für 2006 fest: 4er Team ist nicht, ein 2er Team wäre was.

Der Winter ging ins Land und irgendwie kam der Gedanke auf, als Solofahrerin zu starten. Ob das was für mich ist??? Die Trans NL 2006 zu Ostern wurde gefahren und ich redet mit mipmip darüber. Er hielte das nach meiner Deutschlanddurchquerung und mit einem geschalteten MTB für mich möglich. Hmm...

Ich ging weiter in mich. Realistisch betrachtet sind es ja „nur“ 9h Bruttozeit, also wären das für mich ca. 6-7h Fahrzeit, ein paar längere Pausen wurden direkt eingeplant. Das fahre ich doch öfters und bei der Deutschlanddurchquerung werden es regelmäßige Touren mit dieser Fahrzeit.

Der Entschluss wurde gefasst, das Wichtigste, die notwendigen Akkus entsprechend gekauft. Gedanken über die Rennbetreuung wurden angestellt, wer kann mich wie betreuen. JA HALLO?? SPINN ICH?? Brauche ich so was? Nöö, nicht wirklich. Nur einen sicheren Platz, wo ich meine Box hinstellen kann (bei einem Rundkurs muss man ja nicht alles mit schleppen) und vielleicht eine Person, die mir beim Batteriewechsel hilft. Die wird sich dann schon vor Ort finden.

Ich erwische mich nun immer wieder, mit vielen Gedanken an das Rennen. Was esse und trinke ich unterwegs? Schaffe ich das überhaupt? Wie kann ich mich wach halten? Werden die Lampen halten? Sind alle Lampen und Batterien ok, sind die Ersatzlampen eingepackt? Werde ich wie immer Letzte werden? Was ist mir denn auf einmal los? Ich mach mir doch sonst nicht so viele Gedanken um 9h Bruttofahrzeit?? Es ist die Vorfreude auf ein sehr schönes Rennen!

Der letzjährige Gewinner der Soloklasse fuhr 220km. Mein Ziel ist viel bescheidener: ein Drittel davon, also 8 Runden. Ein Traum wären natürlich 10Runden zu fahren, das zu schaffen halte ich für mich fast nicht schaffbar, aber schauen wir mal.


... die Spannung steigt

Freitag Morgen geht es rüber nach Köln, peppa einsammeln. Wie schön, die Autobahnen sind leer und wir sind schnell unten in Frogvalley. Erst mal zur Zeltwiese, Zelt aufbauen, begrüßen .......

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Am späten Nachmittag rüber an die Weihermühle mit lecker Grillen, Party usw.

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Das Manschaftszeitfahren

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und das Derby sorgten für allgemeine Erheiterung.

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... langsam wird es ernst

Nach einer unruhigen Nacht im Zelt (Acker als Untergrund, Regen und das Schnarchen aus den Nachbarzelten) kam eine morgens eine „böse“ Überraschung. Die Reithalle war noch zu. Waschen ging an der Quelle aber ein Klo?? Frau ist ja geschickt und ist bis zum nächsten Laden gefahren. Kundentoiletten sind was Feines...
 
Der Vormittag ging recht zügig um und dann musste schon das erste Rad für die Europameisterschaft vorbereitet werden. Der Blick zum Himmel: die nächsten 1,5-2h wird es wohl trocken bleiben.

Startgeld zum anderen Startgeld gestellt

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Das Rad am Torbogen für den Le Mans Start abgelegt

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und zum Start gewandert

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und los!!

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Ich hatte mir ein gemütliches Strecke angucken vorgenommen und ein erstes Abschätzen, wie lang ich in der Nacht so brauchen werde. Oha, ich hätte doch die Übersetzung ändern sollen. Obwohl, ich hätte genau soviel geschoben. Es lief schwer, was soll es erst in der Nacht geben? Egal. Die Strecke war ein wenig anders im Vergleich zum Vorjahr. Für mich hieß es: jeweils ein Trail zum hoch und zum runter schieben.

Vor dem Start sah das Wetter noch sehr schön aus, aber nach 4km fragte ich mich: was grummelt den da so? Wieso ist es so windig? Sind das Regentropfen? Sehr kurzen Moment später wusste ich: es sind Regentropfen und zwar sehr viele! Da ich gerade eh bei den Spurrinnen schob, dachte ich, stell dich doch unter. Machte ich auch und es war mir sehr schnell klar: da stehst du noch länger. Also weiter. Krasse Sache. Sämtliche Wege waren zu kleinen Bächen geworden. Das Wasser stand drauf, es war noch nicht so schlammig. Nur war die Bremswirkung vom Frosch nicht wirklich gut. Voll durchgezogene Bremse und nach so einer Minute setzte eine leichte Bremswirkung ein. Nicht wirklich lustig. Nach einer Runde hatte ich keinen Bock mehr, weiter durch den Matsch zu fahren. Hab mir mit den anderen den anderen beim Fahren zugeguckt.

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Die Startgelder kurz nach dem Rennen:

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So dreckig wie auf den guten 5km bin ich in so kurzer Zeit noch nie geworden. Manche haben das so gelöst:

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Ich habe aber die da noch fast warme Dusche vorgezogen...

Der Nachmittag war irgendwie zu kurz um wieder richtig fit zu werden. Die paar Kilometer durch den Schlamm waren doch recht anstrengend.

Das Kinderrennen angeschaut
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die Nachwuchsfit****er auf der Strecke

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... 9h07min sind verdammt lang!

Nachdem es bei der EM schon recht dreckig war, stand für mich fest: Die Schutzbleche kommen an den Schalter ran, egal wie uncool das ist. Lampen dran, Getränke in die Flaschen füllen, Futter + Klamotten im Auto bereit legen.

Kurz nach 17h konnte ich auf der Starterliste sehen, das ich nicht die einzige Bekloppte war, die alleine durch die Nacht fährt. Also stand meine Platzierung auch fest: 2. Platz. War durch einen Zufall (??) sogar meine Startnummer.

Die Spannung steigt und ich frage mich bereits, warum ich mir bei dem Mistwetter das alleine antun soll. Mir ist mehr als mulmig zumute. Ein paar Leute sehen es und versuche, mich aufzubauen. Mipmip bekommt mit, das ich keinen Betreuer hab und erklärt sich spontan bereit, mich ein wenig zu betreuen. Auch von anderen bekam ich das spontane Angebot der Betreuung.

Warum tue ich mir das an? Ich bin doch viel zu müde, um jetzt noch auf's Rad zu steigen? Meine Beine tun weh und beim schieben am Nachmittag taten Knie und Rücken weh. Die Aussicht auf 9h und 7min in nassen Schuhen zu fahren ist auch nicht schön. Ist die Strecke wohl entschärft worden? Denn bei der EM Strecke nach dem Regen brauche ich gar nicht versuchen, da groß was fahren. Und noch mehr Zweifel kommen hoch. Ich fahre doch sonst keine Rennen. Die anderen nehmen das so ernst: warm fahren, Betreuer, Mannschaftszelte, Taktiken... Mein Mentalbetreuer und andere sprechen mir Mut zu.

Worauf lasse ich mich bloß ein??


ca. 20:40Uhr
Endlich geht es mit dem Fahrerbriefing los.

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und auf zur Startaufstellung

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20:52, es geht endlich los!

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Es ist noch so hell, dass das Licht zuerst ausbleiben kann. Die Strecke ist zum Nachmittag hin nicht wirklich trockener geworden. Ich merke, wie schwer der Boden ist, mein Asthma macht mir bei der feuchten Luft zu schaffen, die Beine sind schwer. Mein Kommentar fällt unter jede Zensur! Ich merke, dass der Sattel * zu niedrig ist, den also höher. Warum zeigt der verdammte Tacho nix an? Uuups, das Vorderrad falsch rum eingebaut. Kann schon mal in der Aufregung passieren.

Jetzt bin endgültig alleine. Zum einen genieße ich die Ruhe zum anderen frage ich mich, ob ich wirklich auf der richtigen Veranstaltung bin. Nach einer kurzen Überlegung bin ich mir sicher: ja, hier bin ich auf der richtigen Veranstaltung. Hier ist das richtige Miteinander unter Sportsleuten und Freunden. Die, die richtig fetten Sport machen und Leute, die die rote Laterne über die Rennstrecke tragen. Jeder zollt dem anderen für seine Leistung seinen Respekt. Und seid euch sicher: hinten zu fahren tut genauso weh wie vorne!

Der erste kleine Anstieg kommt. Es ist nur weicher Sand, kein Problem. Ich schalte auf das kleine Blatt und kurbel drüber. Eine kleine Abfahrt, noch einmal kurz auf Asphalt, es geht wieder Berghoch und dann kommt am Feuerwehrposten die Spitzkehre. Ahh, dieses Jahr stehen sie wieder hier, es macht sich ein altbekanntes Gefühl breit. Dieses Jahr bekomme ich wenigstens diese blöde Kurve gefahren. Letztes Jahr hatte ich dafür irgendwie nie die Peilung dafür. Ich fühle mich langsam sicherer und weiß, das ich nicht nach der 1. Runde aussteige und mich ins Zelt zum schlafen lege. Der Weg wird etwas breiter und ich halte mich auf der rechten Spur, ich überlege, ob nicht die linke Spur besser sein könnte. Ich glaub nicht, bleib mal lieber rechts.

Es wird wieder flacher und ich weiß, jetzt wird es steil. Ich fahre um die Kurve, steige ab und schiebe die Steigung hoch. Hier ist es bereits so dunkel, das ich das Licht anschalten muss. Ich teste erst aus, ob mir die Stirnlampe ausreicht, aber das ist mir zu dunkel, also den 20W Strahler an. Ich nehme mir vor, nur auf den Abfahrten den 35W Strahler zu nutzen, ansonsten sind die Akkus zu schnell leer und ich komme ohne Sicherheitsreserve an. Oje, was tun mir die Knie weh. Der Rücken fühlte sich auch schon besser an. Ist es vielleicht schon zu kalt für die kalten Sachen? Das Thermometer zeigt mit 16°C keine kalten Temperaturen an. Stell dich nicht so an! Es wird ein wenig flacher und ich weiß, jetzt ist es nicht mehr weit bis nach oben.

Ein kurzer Schluck aus der Flasche. Konzentration, wie ging es gleich weiter? Nach der Linkskurve wird es flach Berg hoch, dann eine Rechtskurve, nicht links fahren, denn da ist eine tiefe Pfütze, in der Mitte ist es schlammig. Also ganz rechts. Es ist nun fast ganz eben. Wo war jetzt der Abzweig ins Unterholz? Ah, hier. Ein Blick nach hinten, es kommt keiner, den ich blockieren kann. Jetzt wird es enger. Achtung, links und rechts sind kleine Baumstümpfe. Der kleine Absatz verlockt immer, dass die Federgabel ganz eintaucht und ich einen Abflug mache (zu meiner Schande muss ich gestehe: auch wenn ich das Rad zwischen den Beinen drüber schieben will). Jetzt gibt es eine kleine Abfahrt auf einem Trail.

Der 35W Strahler brennt sein Loch in den Wald. Auf dem Frosch war es mir da nicht sehr wohl, denn da war ich meiner Meinung nach zu schnell. Jetzt im dunkeln sehe ich den Tacho nicht und ich verlasse mich auf mein Gefühl. Es macht Spaß! Die Reflektoren am Ende des Trails geben früh Warnzeichen, wann man bremsen * muss. Am ende steht wieder eine Spitzkehre.

Es geht nun auf einer Waldautobahn weiter Bergab. Achtung, da kommt wieder die nächste Spitzkehre, ein wenig steiler. Also, anbremsen, aus dem Sattel *, Gewicht nach hinten verlagern und rum. Uuuah! Ein Schlammloch auf meiner rechten Spur. Das Rad gerät ins schlingern und ich kann nur mit Mühe den Stollengaul unter Kontrolle halten. Die Stelle muss mir dringend merken, letztes Jahr konnte man ab der Kurve das Rad immer laufen lassen. Der Posten der Feuerwehr steht ja dieses Jahr viel früher! Danach lasse ich es wieder laufen. Ui, welch ein Spaß. Ich freue mich einfach.

Die nächste Kurve kommt, nun weiß ich, das nun die 2. Steigung kommt. Fernlicht aus, Abblendlicht an. Erst leicht ansteigend, dann wird es steiler, Kurve, es wird flacher, die Einmündung vom Trail der EM, dann weiß ich, jetzt gleich wird wieder geschoben. Zack, da ist der Anstieg schon. Bah, was ist das fies steil. Selbst zum schieben. Nach der Hälfte muss man rüber auf die linke Spur, denn rechts liegen ein paar Felsbrocken im Weg.

Oben angekommen weiß ich, das fahrerisch für mich es nun knifflig wird. Das mit den Spurrinnen ist schwierig für mich zu fahren. Und dann ist es auch noch rutschig. Ha! Sieg! Ich komme gut über die Stellen drüber, ohne abspringen zu müssen! Letztes Jahr hab ich das noch nicht geschafft.

Nach den Spurrinnen kommt wieder eine Schlammwüste, es ist schwer durchzukommen. 2 Rechtskurven hintereinander. Fernlicht an. Jetzt weiß ich, das es tendenziell Bergab geht, nach km8 kommt noch ein kleiner Stich, aber kein Thema. Ich lasse rollen, sehe den Feuerwehrposte, hart bremsen *, spitze Linkskurve, Schlamm in der Fahrlinie.

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Bei der Strecke nun weiß ich, das es eigentlich Bergab geht. Durch den feuchten Boden klebt das Rad am Boden. Aargh! Treten! Ich werde immer wieder von den ersten schnellen überholt. Ich lasse mich nicht beirren, ich fahre alleine und ich weiß, das ich niemals bei denen Mithalten kann. Also nur gucken, wo die fahren, Puls im Auge halten, nicht lang über 170 und alles wird gut. Der letzte Stich kündigt sich nicht wirklich an, ich merke mir nur, das es vorher im Weg ein Sandloch ist. Schnell in einen leichten Gang und drüber.

Nun geht es wieder Bergab, ich weiß, das ich hier ganz sicher fahren kann. Rechte Spur, bei der einen großen Pfütze über den Mittelstreifen, weiter rechts fahren. Kleiner Absatz, Asphalt. Es wird schneller, kein Schlamm ,der bremst. Der Wind rauscht in den Ohren, ein Grinsen so breit der auf meinem Trikot. Die Musik auf dem Feuerwehrauto ist weit zu hören, ich freue mich mit den Jungs, die da ihre eigene Party feiern, rechts unter der Brücke her, Linkskurve, Achtung, gleich kommt die fiese zuziehende Rechtskurve. Hart anbremsen, rum, Bremse auf, weiter. Achtung, nächster Absatz, jetzt wird wieder schlammig. Es ist recht egal, wo man fährt, mal fahre ich links, mal rechts. Ich merke, das ganz weit rechts der beste Weg ist. Letzte Spitzkehre, ein paar Leute stehen da und ein paar Kommentare fliegen, die Anwohner sitzen draußen und feuern die Fahrer an.

Ich komme an die Reithalle an und fusche ein wenig und fahre nicht durch das Red Bull Zelt, sondern aussen rum.

Andere nutzen, um bei der Kurve den Flow der Strecke mitzunehmen

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Meine erste Rundenzeit: Oje, 53min für knapp 10km und 150HM. Das muss eigentlich besser sein! Aber nicht überdrehen! Meine Taktik sah nach jeder Runde eine kleine Pause vor. Gut, dann kann man ja ein paar Leuten die Ohren voll jammern und ein wenig die Stimmung genießen

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Der Seriensieger bei den Solisten, Michael Wöhning, bei uns bekannt unter dem Namen „13“:

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Das Siegerteam (Team Supernova), die die Nacht zum Tag machten
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Mit Schwung um die Kurve

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oder doch ein wenig langsamer

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Nach der Pause ging es dann weiter, einmal die Wechselzone durchfahren:

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Hier ist auch volle Konzentration erforderlich, wenn man siegen will! Siggi Schmidt aka Blonde vom Team SRAM *

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Dann ging es wieder auf die Strecke. Die Gedanken drehen sich nur noch, wo war die Fahrlinie, versperre ich von den Spitzenfahrern nicht den Weg, die Stille, was kann ich von der Umgebung sehen? Die Feuerwehrposten, die Überholer, der Freunden, die zu mir aufschließen, um nach ein paar Worten weiter ihres Weges ziehen, zweimal pro Runde die kleine Faszination, von ein und den selben Fahrer (Team SRAM *) überrundet zu werden (es demotiviert schon ein wenig), die 2 kleinen Abfahrten und schon war man wieder im Ziel. Man ist mit sich und der Strecke ein. Wie die Zeit vergeht!

Im Zielbereich vorbei, einmal kurz Hallo sagen und weiter. Mein Motivator kommt mir auf dem Weg zur Wechselzone entgegen und ein weiterer Motivationsgespräch erfolgte, von ihm noch den Tipp bekommen, noch ein wenig langsamer die Steigungen anzugehen und bei den Schiebepassagen die Waden beim gehen direkt zu strecken. Nach der 2. Runde habe ich einen Klamotten- und Akkuwechsel angesetzt. Es war zwar nicht wirklich kalt, aber durch die Feuchte, war es mir ein wenig kühl geworden. Neue Trinkflasche in den Halter, Kleinigkeit gegessen und weiter.

Die Runde war wie die vorherige. Langsam ist der Strecke anzumerken, das es etwas trockener wird. Durch den Tipp von Mipmip kam ich dann auch besser zurecht. Am Ende der 3. Runde machte es 300m vor dem Zielbereich auf einmal paff! und ich fuhr im Dunkeln. Komplettausfall der Beleuchtung. Der Check, ob nun mal wieder ein Stecker nicht mehr fest saß oder was los war, brachte keine Erleuchtung. Also vorsichtig ins Ziel rollen. Der Untergrund war ja bekannt.

Dank der Hilfe von Mipmip, lelebebbel und peppa fanden wir dann schnell den Fehler, es war die Sicherung durch gebrannt. Lelebebbel hat mit einer Krokoklemme die Sicherung einfach Kurzgeschlossen und ich hatte wieder Licht. Ein Kaffee noch in mich rein und wieder auf die Strecke. Nun ja, die vorherige Strecke lief eigentlich besser, ich war froh drum, dass die Knie nicht mehr weh taten. An die Kreuzschmerzen beim Berghoch schieben musste ich mich halt gewöhnen. Auf der Stecke wurde es merklich ruhiger.

Stoph bei der Verpflegung. Frei nach dem Motto: wie die Verpflegung, so die Bewegung!

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In einem Eilverfahren kippte ich ein paar Eimer Wasser über das Rad, damit der schlimmste Dreck aus der Schaltung und der Bremse weg kam.

Olli kam dann auch recht bald an.

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Er hatte auch gerade die 3. Runde absolviert und meinte, er wolle insgesamt 5 Runden fahren. Für mich war klar: Ich werde min. eine Runde mehr fahren, egal was passiert! Immer einen mehr wie du!

Ich schwang mich wieder auf den Hobel um die 4. Runde zu absolvieren. Alles war gut und es wie versprochen: „dunkel, kalt und hart!“

Nach der 4. Runde, 2:20Uhr war mittlerweile vorbei, begab ich mich recht schnell wieder zum Auto um den Akku zu wechseln. Der leichte Regen wurde schnell stärker. War das jetzt ein Blitzlicht von den zahlreichen Digicams? Nee, dann gibt es kein grollen hinten dran. Och nöö. Nicht noch ein Gewitter mitten in der Nacht. Schnell die Regenjacke an, damit ich nicht auskühle, Akkuwechsel ging sehr schnell von statten, Plane übers Rad, damit mir die Elektrik nicht absäuft und ab ins „warme“ Auto. Nach 10Min wurde es nicht besser und so bin ich rüber zum Zielbereich, da war es dann doch gemütlicher. Der Regen prasselte runter und ich fiel so langsam in ein Loch. Ich hockte da und schaute mir den Regen an. Müdigkeit machte sich breit. Warum fahre ich nicht einfach rüber zum Zelt und leg mich bis der Regen auf hört einfach zum schlafen hin??? Es ist draußen so ungemütlich! Kaffee würde es erst in einer Stunde geben. Schade.

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Mipmip fiel die lange Pause auch auf und ich holte mir erstmal einen verbalen Arschtritt ab. Also in die Siffe raus. Ich sag euch: Kein Geschenk! Der Regen war mir egal, soo kalt war es ja nicht. Aber der Boden. Horror! War der vorher schon ziemlich und ausgefahren, war jetzt komplettes Klebegefühl da. Da kam ich kaum noch voran. Alles total schwammig. Es war der Horror! Ich habe deutlich mehr geschoben als vorher, oben bei den Spurrinnen war für mich nix mehr zu fahren. Der Regen wurde weniger, die Bäche auf den Wegen blieben und es bildete sich Nebel. ****! Es war gut, das ich alleine war, damit keiner meine Äußerungen hören konnte. Der Blick auf die Uhr zeigte, das ich danach noch min. eine Runde fahren muss.

Im Ziel fragte ich nur noch: „Wann ist dieser ****** Sonnenaufgang?“ Die Jungs lachten nur und sagten, eine Runde noch und du hast es geschafft! Na gut. Schnell an die Futterstation und input. Ich hatte ziemlichen Hunger und nicht wirklich was runter bekommen, nicht gut. Kaffee gab es auch keinen. Die Kaffeemaschine hat den Geist aufgegeben.

Auf in die letzte Runde. Ich fragte mich die ganze Zeit, wann ich die erste Dämmerung sehen würde. Kämpfend ging es über die letzten Kilometer. Nie wieder tue ich mir diese Schinderei an! Endlich, auf den letzten Kilometer wurde es endlich ein wenig hell. Endlich vorbei. Leider stimmte meine Zeitplanung nicht ganz und so wurde ich im Ziel mit den Worten begrüßt: eine Runde kannste noch fahren! Nein, danke, ich hab genug! Ich schaue mir lieber die Zielankunft der Sieger an!

Die erste Morgendämmerung
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Schnell zur Quelle und den noch frischen Dreck mit ein paar Wassereimerladungen runter spülen

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Dann ging es mir erst mal richtig dreckig. Als ich sass, wurde mir trotz Regenjacke kalt. Mit der geliehenen Daunen Weste wurde es ein wenig besser. Schnell ein Gel rein, denn merkte, das ich unterzuckerte. Mein Kreislauf meinte auch noch, ein wenig ansacken zu müssen. War mir übel... Wenn ich in dem Moment hätte aufstehen müssen, wäre ich einfach umgefallen. Nach ein paar Minuten ging es dann wieder ein wenig besser und ich konnte noch ein paar Bananenstücke und einen Riegel essen.

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Das Orgateam bei der Arbeit:

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So sehen Teilnehmerbeine dieses Jahr aus!

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Es war wirklich dreckig!

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Waschen? Egal! Frühstück ist nach einer Nacht mit Rad fahren wichtiger!

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Siegerehrung:

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Oder ich fasse mich kurz:

- Ziel weit verfehlt (geplant waren 8 Runden)
- 60km und 900HM, davon geschätzte 12-15km zu Fuß unterwegs, das nächste mal zieh ich Wanderschuhe an!
- durchgefahren
- kein Defekt
- kein Sturz
- einiges an Fahrtechnik "Schlammfahren" gelernt
- Beleuchtung muss in Kleinigkeiten getunt werden (35W bei 12V sind ausreichend hell :D)
- zwischendurch war es notwendig, sein Rad einmal komplett zu säubern, es tat sich nix mehr
- Bremsbeläge der HS 33 über 2mm an Belag runter gebremst
- 2. Platz Solofahrerinnen
- nicht den letzten Platz der Gesamtwertung :D
- verdammt, warum will ich da wieder starten? Weil ich es kann und es ein super Wochenende war!


Noch mehr Infos, Bericht und Bilder? Dann schau mal hier:

www.schlaflosimsattel.de
http://eingangradforum.de/board.php?boardid=42
http://www.flickr.com/groups/28617435@N00/ (hier werden sicherlich in den nächsten Tagen noch einiges an Bildmaterial dazu kommen)
http://www.thaleischweiler.de/schlaflos-im-sattel-2006 viele, viele Bilder
http://www.psechs.info/modules/xcgal/thumbnails.php?album=1029 noch mehr Bilder

Danke an die ganzen Fotografen!
 
Thunderbird schrieb:
Listen würden mich natürlich auch interessieren.

Euer Rennen war echt kultig! :daumen:
Euer Stil ist einmalig.

Zuerst dachte ich, dass die Strecke für "echte Racer"
doch etwas lasch ist, aber das habt ihr mit
Unterstützung von "ganz oben" sehr gut korrigiert.
Die Schlammschlacht war super Fahrtraining und
die Strecke hat trotz der wenigen Höhenmeter
(150 laut meinem Polar übrigens) ganz schön reingehauen.

Nächstes Mal dürft ihr aber ruhig ein paar technische Stellen einbauen.
Schon die Kieshügel im Zielbereich wären ganz nett gewesen.

Am besten haben mir die vielen Reflektoren in den Bäumen
nach dem mini-Trail gefallen. Habe deshalb manchmal fast
vergessen zu bremsen *. Sehr schöne Idee.

Die Verpflegung hätte unbedingt in die Wechselzone beim Fahrerlager gehört.

Möchte mich im Nahmen meines Teams noch bei allen Kontrolleuren
im Zielbereich entschuldigen, die jetzt Augenprobleme haben, aber
die Lampen sind echt schwer abzudecken, wenn's um die Kurve geht.

Hier noch ein kleines Foto von mir nach dem Rennen.
Da wusste ich noch nicht, dass es (eine) heiße Dusche gibt:

;)

Thb




Für echte Racer und dann mit dem Hardtail:confused: :lol: ?

Na wenigsten mit der richtigen:daumen: , ist doch nicht so schlecht oder:lol: ?
 
kawa schrieb:
Für echte Racer und dann mit dem Hardtail:confused: ?
Na wenigsten mit der richtigen , ist doch nicht so schlecht oder ?
Die Kilo ist geil. :love:
Da nehme ich die 750g Mehrgewicht zur Steinbach gerne in Kauf.
SiS war für uns die Generalprobe für die 24H WM in Eschlikon
und deshalb wurde alles so getestet, wie es auch dort zum Einsatz
kommen sollte. Die Bedingungen waren ja (leider) fast identisch. :rolleyes:
Sauwetter.

Thb
 


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