Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

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Also mein Bike ist inzwischen zu einem großen Teil aus Europa.

Und es wird wohl auch noch mehr Europa dran wandern, da ich ein totales Konsumopfer bin
Die nächste "Europabox" wird demnächst verbaut.
Rational begründbar sind da die wenigsten Teile, vor allem auch nicht günstig.
Intend steht noch ganz oben auf meiner Wunschliste, aber da muss ich erst einmal wieder eine Weile sparen. Für mich waren die Europateile eher Passion, als eine Vernunftsentscheidung.
Ich habe auch nicht bewusst gekauft, um europäisch zu kaufen, es lag einfach daran, dass die Teile die mir am besten gefallen zufällig aus Europa kommen.
 
Wie würdest du es bezeichnen?

Weiterentwicklung, sich verbessern, besser sein als die Anderen und letzten Endes sein Überleben zu sichern (Miete, Eigentum, Beruf, Freizeit, Gesundheit etc) ist Ausfluß von?

Und warum sollte es nicht so weitergehen, mit dem Wachstum, Wachstumsabhängigkeit und Wachstumszwängen?
Ich bin mir nicht sicher ob es anders überhaupt möglich ist.
Dass man zB viele Geräte noch viel viel länger behalten und nutzen kann, steht für mich außer Frage. Egal ob das die Kaffeemühle ist, das 27,5/650B MTB, den HiFi Verstärker, die Hanf/Leinen Hose, die (händisch zu betätigende) Brotschneidemaschine usw usf.

Das die Menschen so handeln, ist legitim.
Genaus so, wie andere bzw Unternehmen versuchen uns davon zu überzeugen, beinflussen, ja manchmal auch mit unlauteren Mitteln, dass wir etwas neues kaufen sollen.
Heutzutage kann in Europa jeder selbst entscheiden, für welchen Weg er sich entscheidet.

Ob Massenware von SRAM und Shimano, oder aus französischer, deutscher, schweizer Produktion. Und genau so, ob man gewisse "Dinge" noch braucht oder ob man neue braucht.
Bei manchen Produkten ist es schwierig, zB ein komplett aus europäischer (deutscher, schweizer) Fertigung stammendes MTB zu kaufen.

Und genau das ist das Interessante daran: Verkaufen die Frimen weniger von Produkt X (zB aus China stammend), oder weil es nicht mehr nachhaltig ist (Dieselrasenmäher; Quecksilberthermometer; beliebiges einsetzen), dann wird sich die Firma umstellen müssen. Wenn nicht verkauft sie halt nichts mehr und geht ein. Dafür kommt ein anderer Wetbewerber und übernimmt dessen Platz.

Irgandwann hat einmal jemand angefangen, Bio/Vegetatische/Vegane Produkte zu verkaufen. Am Anfang mit geringem Erfolg, aber heutzutage.

Alles ein ganz normaler, wirtschaftlicher bzw evolutionärer Vorgang. Angebot und Nachfrage.


Wenn dir/uns/mir die ökologischen und sozialen Grenzen nicht passen, dann kann man versuchen sie zu ändern.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass man nicht alleine auf der Welt ist. Sprich, dass es auch in Deutschland oder in einem bestimmten Bundesland auch anders denkende gibt. Die eben eine andere Sichtweise haben.

Nur mit dem Finger hinzuzeigen bzw in die Welt hinauszuposaunen, seht her, wie schlimm das nicht alles ist und wir werden alle sterben, mag zwar recht einfach und auch legitim sein, vernachlässigt aber wie gesagt, die anderen Stimmen.

Und ja, irgendwann wird es das Grundeinkommen oder das bedingungslose Grundeinkommen kommen. Das ist so sicher wie das Amen im Gebet. Wenn dann fast alle etwas haben bzw viele nichts mehr arbeiten müssen, dann wird es den Kapitalismus in seiner derzeitigen Form nicht mehr geben.

Nochmals: Wenn dieses nicht enden wollende Wachstum, Wachstumsabhängigkeit und Wachstumszwängen so schlecht ist und sich einige, wenige, viele, darüber einig sind, warum wird es nicht geändert? Weil man gegen Naturgesetze (und wohl auch der Trägheit der Umstellung der Menschen) nunmal schwer ankommt. Oder das System seine Bereichtigung und/oder Richtigkeit hat.

Gut, wie würdest du es machen?
Gehen wir davon aus, dass du vielleicht deine Familie ernähren müsstest und nicht über unbegrenztes Einkommen verfügst, wo du nicht philantropisch oder altruistisch handeln könntest.
Würdest du ernsthaft den teuren Weg/Produktion wählen? Also zB in einem Hochpreisgebiet mit enormen Umwelt-, Sozial- und Steuerauflagen dich niederlassen und produzieren?
Das würde man nur dann machen, wenn man sich einerseits damit Erfolg verspricht (man hebt sich von der Konkurrenz ab; man zeigt Umweltbewußtsein, man zeigt moralische Integrität usw) und andererseits das Überleben der Firma plus Angestellten, sichert.
In wenigen Fällen gibt es Firmen, die das auf eigenes Risiko machen bzw selbstlos. Nur wieviele Firmen können das riskieren bzw wie oft kann man so etwas machen?

Und obwohl es ziemlich widersinnig ist, zeigen etliche Beispiele, dass es anderes geht bzw doch zum Besseren. Nur halt im Kleinen. ZB gibt es immer mehr Firmen, die eigene Umweltstandards haben oder sich zertifizieren lassen, einen Verhaltenskodex, Umweltthemen in den Firmenleitfaden aufnehmen, die sich von unanhängigen Organisationen überprüfen lassen und eben auch Frimen, die sich wieder in Europa ansiedeln.

Von daher und deshalb bleibe ich bei meiner Prognose
ufp schrieb:
Ansonsten geht alles seinen guten und positiven Gang.

Wäre nicht meine Diagnose.
Wo siehst du, dass nichts weiter geht? Ich glaube darüber brauchen wir nicht diskutieren, denn das stimmt so pauschal nicht.
Ich nehme an, es geht dir, wie auch vielen anderen, nicht schnell genug. Wenn dem so ist, ja, gut, darüber kann man diskutieren.

Ansonsten nochmals: Gesteigerte Lebenserwartung, soziale Standards, Umweltstandards, mehr Freizeit, mehr Sportmöglichkeiten, mehr Vielfalt, mehr Rechte für Minderheiten, ein gut funktionierendes Rechtssystem, eine immense Auswahl an Fahrradmarken und Zubehör, mehr Möglichkeiten an der Teilhabe zur Veränderung (Internetforen, soziale Medien und natürlich Volksbegehren und Volksabstimmung).

Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der offentlichen Ordnung, der Bewasserung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer
je für uns getan ?

Den Frieden gebracht...
 
Bin mir gerade unsicher ob ich das unter Ironie oder Ahnungslosigkeit abspeichere.
Bei uns hier wird's vielleicht alles schöner, sauberer, umweltfreundlicher. Im Rest der Welt aber noch lange nicht. Beschäftige Dich doch mal mit Greenwashing, oder produzierenden Ländern. Bekleidungsherstellung oder Afrika, unsere "Müllhalde und Recyclinghof".
Was früher das Ruhrgebiet in den 50ern und danach, oder die DDR war, gibt es heute immer noch. Nur nicht in unserer Sichtweite. Outgesourced, weil Westeuropa andere gefunden hat, die das übernehmen und auch noch viel kostengünstiger sind.
Wie ökologisch ist es denn in Brasilien Wald zu zerstören um daraus Weideland für Bio-Rinder zu machen? Über den Transport zu uns rede ich da noch gar nicht. Oder in Peru tiefe Löcher zu graben, damit wir hier E-Auto fahren können?
Biodiesel war ja genau so ein Betrug.
Wirtschaft regiert die Welt. Und da geht's als erstes darum; was rechnet sich?
Sollte dann als Nebenprodukt etwas abfallen, was dem Ökosystem zuträglich ist, wird es als riesiger Erfolg präsentiert. Ist aber eher nicht oft der Fall.
So, nun genug abgedriftet!
 
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alles richtig. Die Natur, die Tiere und die Menschen stehen an letzter Stelle. Profit zählt. Die Schäden wurden ausgelagert. Warum hat z.B. China so eine schlechte Umweltbilanz? Weil sie für uns alles günstig herstellen. Mit noch geringem Umweltschutz und Arbeitsrechten.
 
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Irgandwann hat einmal jemand angefangen, Bio/Vegetatische/Vegane Produkte zu verkaufen. Am Anfang mit geringem Erfolg, aber heutzutage.---
negativ:
bringt wohl Geld. Ist viel günstiger herzustellen. Die Konzerne haben ihren Umsatz und Gewinn gesteigert.

positiv:
Die Einsichten (Mitgefühl gegenüber Tieren) einiger Menschen haben sich zum Positivem verändert.
 
Hui, da habe ich ja etwas losgetreten.
So eine reine Kapitalismuskritik sollte mein Beitrag gar nicht gewesen sein. Ich schätze z.B. sehr die Freiheiten, die ich in diesem System habe, die ich bspw. in der DDR nicht gehabt hätte.
Leider frage ich mich viel zu häufig, ob die Menschen mit dieser Freiheit überhaupt umgehen können.
Dass die Politik im Sinne der Bevölkerung handelt, daran glaube ich lange nicht mehr. Aber mit der Diskussion fangen wir besser gar nicht erst an, sie ist sehr lang und umfangreich. Das herrschende Bildungssystem, wurde ja schon weiter oben angerissen, gehört da für mich auch mit rein.

Aber bleiben wir doch lieber bei schönen Fahrrädern aus europäischen Teilen.
Wenn ich grade die Kette da oben sehe:
Wo werden denn die Ketten von SRAM aktuell hergestellt?
Wenn das außerhalb Europas ist, würde ich die 12-fach Ketten von Campagnolo als lokale Alternative erwägen. Das sind die schmalsten am Markt und sollten daher auf Ritzeln der Konkurrenz gut laufen.

Und eine Frage zur Herkunft von Teilen noch. Was meint Ihr? Wenn ich benutzte Teile kaufe um daraus ein Fahrrad zu bauen. Ist das nicht noch besser (im sinne von ökologischer, ökonomischer), als zu versuchen, ein Fahrrad aus europäischer Produktion zu sourcen?
Als Einzelperson für den Eigenbedarf ist das natürlich schneller gemacht als man denken kann. Aber könnte man sich nicht auch trauen, das zu skalieren?
Reizt mich doch sehr, wo so viele Fahrradteile in europäischen Vitrinen verstauben und es immer noch Leute gibt, denen 700€ für ein Fahrrad zu teuer sind.
 
Portugal sollte noch aktuell sein bei den Ketten, schätze aber zusätzlich auch noch in Asien:
https://www.pinkbike.com/news/connection-an-introduction-to-srams-coimbra-family.html
 
Portugal sollte noch aktuell sein bei den Ketten, schätze aber zusätzlich auch noch in Asien:
https://www.pinkbike.com/news/connection-an-introduction-to-srams-coimbra-family.html
Ah, sehr schön. Na, mit den alten Strukturen von Sachs und weisnichwem ist doch noch erstaunlich viel aus Europa, wo SRAM draufsteht.

Was Trickstuff angeht, so sind das sicherlich die besten Bremsen am Markt. Leider sind die ganzen Frästeile halt auch aus Fernost. Montiert wird dann neben Freiburg, deswegen steht Made in Freiburg drauf.
Bei Supernova dasselbe, dort habe ich mir dazu sagen lassen, dass man das in China besser könne als hierzulande, schade.
Vorbildlich finde ich SON. Alles wird im Hause gemacht. Klar werden Kabel gekauft und nicht selbst hergestellt. Aber beim Bezug aller Rohstoffe wird auf eine möglichst lokale Lieferkette geachtet. Wieso können das nicht auch andere Unternehmen?
Natürlich sind das vergleichsweise teure Nabendynamos. Aber nichts läuft so zuverlässig. Und wenn doch mal was ist, braucht man nicht über eine Reparatur nachdenken, denn 1. wird das bei SON gemacht und 2. lohnt sie sich auch finanziell, weil sie preislich in einem guten Verhältnis zu einer Neuanschaffung steht.
Das lässt sich zwar auch über Trickstuff und Supernova sagen, aber für mich ist das trotzdem ein großer Unterschied. Es ist der Unterschied wegen dem ich bei Beleuchtung immer sofort zu SON gehen und Supernova links liegen lassen würde.

Solche Details gehören heutzutage leider zum informiert Einkaufen dazu.

Isset nu verwerflich Frästeile aus Fernost zu kaufen oder male ich mir das schlimmer aus als es ist? Keine Ahnung wie das im Detail aussieht. Wenn man weiter oben liest werden Arbeitsbedingungen, fehlende Umweltschutzmaßnahmen und solche Sachen angesprochen. Wenn das so ist, bin ich mit meinen Prinzipien auf der sicheren Seite.
Aber dann kann so eine Zertifizierungsfirma ankommen und den Zulieferer von bspw. Supernova zertifizieren und dann sollen alle wissen, dass alles gut ist in Fernost und ruhig schlafen.
Gute Nacht
 
Auf den Verbraucher allein würde ich das nicht schieben. Der Großteil die davon profitieren sind Unternehmer, die einfach die Gewinne maximieren wollen. Ist ja auch legitim. Geiz ist geil wird wieder immer mehr zum Thema werden, wenn man sieht wie die Preise steigen. Bei MTBs sieht man aber Entwicklungen die man nicht mehr so leicht erklären oder rechtfertigen kann, da es einer bodenlosen abzocke gleicht.
Nicht falsch verstehen, aber in einem Dacia steckt Original 0 von irgendwas.
Die Dinger basieren zu 100% auf bewährten und schon abbezahlten Renault Teilen.
Das ist in etwa so wie mit Marzocchi zu Fox.
Und wenn man von einem Lada sprechen würde man spricht von einem Auto das aus X mehr Teilen besteht, X mehr Enticklung dahinter steckt usw.
Achso dann muss ich ein Specialized Bike für 15.000 Euro nun mit einem Porsche vergleichen damit man sich wieder besser fühlt nur 15k für ein Bike auszugeben?

Es ist absurd was speziell bei dieser Marke verlangt wird und Preiserhöhungen zwischen den Modelljahren 21/22 von über 30% ohne Mehrwert. Wenn man sich ein Auto noch mal betrachtet was da an Teilen drin steckt, Entwicklung, Lieferketten etc. Wie kann dann ein Bikehersteller, der meist nur den Rahmen entwickelt und im Ausland produzieren lässt solche Preise verlangen?

Premiummarken verlangen meist 3500 Euro für Rahmen inkl Kashima Dämpfer die Regel sind dann eher 3000 Euro was man zahlt. Bei oben genannter Marke zahlt man dann 5000 Euro ohne Rabatt. Jetzt könnte man zu mir sagen „Geiz ist geil“ ja könnte man nur irgendwo hört dann der Spaß auf und ich sage das ist krank.
 
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