Lokal, global … egal?: Kommt mein Bike bald aus Europa?

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Also, ich kaufe sicher keinen Rahmen mehr, der nicht in Europa hergestellt ist. Aber ok, ich muss auch keine Rennen mehr gewinnen, und kann dadurch auf Carbon verzichten, was die Auswahl groß macht.

Einzig bei Schaltkomponenten ist die Auswahl aus europäischer Fertigung noch klein und teuer.

Bin sehr gespannt, wie lange das vermeintlich „Umdenken“ in der Branche anhält.
 
ich tippe wer jetzt in diese Richtung plant und Produktionsstätten, in den Bereichen wo es Sinn macht wieder ins heimische holt, der könnte wenn die Preise für Transport weiter steigen richtig spekulieren und einen Wettbewerbsvorteil erlangen. Das die Löhne in den Billigproduktionsländern steigen ist schon seit Jahren klar. Auch das in diesen Ländern die Produktion teurer wird durch Umweltschutzauflagen und Sicherheitsvorschriften wird dazu kommen. Unsere Firma hat schon vor Jahren diverse Produktionsstätten wieder nach Deutschland geholt, und das macht sich heute echt bezahlt ....
 
Als ob man Carbon bräuchte um irgendwas zu gewinnen ;-) Carbon ist doch auch ein Teil von diesem riesen Marketing bla bla...

Wie gesagt, beim schalten geht bei den alternativen immer Kompromisse ein finde ich, da sind die Marktführer zu Recht eben Marktführer.

Spezi usw werden weiter genügend Abnehmer finden die solche absurden Preise bei relativ schlechter Ausstattung für sich rechtfertigen können, und das Räder 2k teurer werden in 2 Jahren bei gleicher Ausstattung. Andere haben innerhalb eines Jahres die nächste Erhöhung, und fahren jedes Jahr mehr Gewinn ein.

Denke wenn man das Hobby bisschen mit Enthusiasmus und Leidenschaft betreibt bietet der heimische Markt und in naher Umgebung grandiose uud vor allem individuellere Lösungen die schon nachhaltiger sind weil sie nicht um die halbe Erde geschifft werden müssen.
 
Warum fertigen die Atherton's kompromissbehaftet ?!
Weil sie auf den großen Vorteil vom Fertigen nach Stand der Technik (Monocoquebauweise - belastungsgerechtes Layup mit durchgängigen Fasern auch an den Knotenpunkten usw.) verzichten, um kleine Stückzahlen zu ermöglichen.
Das Potenzial des Werkstoffes Carbon wird hier nur zu einem kleinen Teil genutzt.

Sowas nennt man Kompromiss.

Warum denkst Du investieren fast alles andren Hersteller für jedes Modell und Modelljahr und Rahmengröße in teure Formen wenn das keinen Vorteil hätte?

Ist ja nicht so, dass Atherton hier eine neue Fertigungsweise entdeckt hat. Eher so, dass früher die einfachen Rahmen alle so aussahen, weils einfach und günstig war.

Nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen solche gemufften Bikes. Die haben sicher auch ihre Daseinsberechtigung. Aber es sollte doch jedem klar sein, dass man die Vorteile auf der einen Seite mit Nachteilen auf der anderen erkauft (Kompromiss).
 
Atherton hat da schon eine gute Technik, Muffen aus dem 3D Drucker, geklebt...es ist anders aber denke kein Kompromiß. Jedenfalls nicht für Atherton da sie ja ein Hersteller für Fans und Enthusiasten sind. Für Großserie ist das sicher in der Form nix.

Klar nutzen grosse Hersteller alle drei Jahre neue Formen, aber da liegt der Kompromiss zb beim Hinterbau, der ist meist von s bis xxxl der gleiche weil man da eben an den Formen wieder spart. Da geht's eben nur um Masse und möglichst geringen Einsatz. Bevor man 2 oder 3 verschiedene Hinterbauten fertigt wirdndas Geld in Marketing gesteckt und 400 Mal wiederholt wie geil die Kinematik und usw ist. während das Produkt am Ende auch nur ein Kompromiss ist
 
Du brauchst aber die Leute welche die Roboter programmieren und warten.
hab selber als Elektroniker mit den Dingern zu tun
 
Fertigt orbea in Europa?
Wohl nur Alu. Carbon in China lt. Wikipedia.
Mein Alu Occam stamm rahmenseitig definitiv aus Europa, mein storniertes Carbon Alma wurde u.a. wegen der zivilen Unruhen in Myanmar verzögert, dort wäre der Rahmen hergekommen. Der Wiki Artikel hat wohl recht.
Immerhin sind auch die Bremsscheiben an meinen MTBs nun alle aus Spanien und DT Swiss fertigt ja anscheinend teilweise in Polen.
Beim Antrieb wirds aber halt immer schwer.
 
Wo etwas produziert wird, hängt doch in erster Linie von der Wirtschaftlichkeit ab. Sprich: da wo ich den meisten Umsatz mache, die optimalsten Bedingungen habe,.....
Im Moment ändert die eine oder andere Firma ihre Strategie aufgrund der aktuellen Lage. Mal nebenbei bemerkt; es werden wieder Jeans in NRW produziert. Sollte sich die Lage ändern, reagieren die Hersteller natürlich darauf.
Nicolai macht meines Wissens nach nur Alu. Niedrige Preise gibt's dort auch nicht. Sie haben aber trotzdem Kundschaft, deswegen geht das Konzept auf.
Als China sich industriell aufwärts entwickelte, gab es einen Run vieler Hersteller in das Land. Einige sind bald wieder zurück, weil es doch nicht so funktionierte wie man anfangs glaubte.
Was ich mir vorstellen kann ist eine weitgehend automatische Produktion von Teilen in Europa.
Geflochtene Felgen zum Beispiel.
Am Ende beeinflusst es doch auch der Kunde wo etwas produziert wird.
 
Naja, ob die Verlagerung jetzt rein ökonomisch sinnvoll ist, und für welche Fertigungstiefe es aus der Sicht wie Du schreibst „Sinn macht“, sie hierher zu holen hängt, um mal die Transportkosten als Beispiel zu nehmen, ja sehr davon ab, ob dann gar nichts mehr transportiert wird (irgendwie erwarte ich nicht, in Kürze eine große Zahl von Aluminiumschmelzen in der EU zu sehen), ob statt des Endprodukts das Rohmaterial transportiert wird, oder irgendwelches Halbzeug.

Da liegt aus meiner Sicht auch die große Herausforderung, als vermeintlich bewusster Konsument: eine auch nur halbwegs brauchbare Transparenz zu erlangen (manche Auswüchse der aktuellen Lieferkettenprobleme und die Kommunikation dazu deuten ja an, dass die mitunter der Hersteller kaum hat…)
 
Ein Aspekt der hier in der Diskussion und auch in dem Artikel ein bisschen zu kurz kommt, ist folgender:
Vor allem für die Produktion von Alurahmen ist der Grund für den Fertigungsstandort in Asien nicht primär die geringen Lohnkosten, sondern die verfügbare Expertise und das Fertigungs-Knowhow auf einem Fleck.

Einen geschweissten Alurahmen aus Custom-gezogenen und anschließend Hydro-geformten Rohren mit Fräs- und Schmiedeteile aus der selben Legierung herzustellen und danach zu tempern, ist hierzulande gar nicht so einfach, denn es gibt keine oder nur wenige Betriebe, die die einzelnen Produktionsschritte in diesen Stückzahlen abbilden können. Wenn, dann müsste man das alles von vorne planen und bauen.
Das ist halt zB in Taiwan anders, dort gibt es diese gewachsene Industrie, die sich über die vergangenen Jahrzehnte genau darauf spezialisiert hat.
 
Da hier auch die Löhne und Lebenshaltungskosten steigen und nun im Rahmen der Energieumstellung auch noch erhebliche zusätzliche Kosten generiert werden, wird sich am Kostengefälle sowieso nichts ändern.
Würde bedeuten, Lebenshaltungskosten und Löhne müssten hier so stark steigen wie in Asien…
 
Wegen mir kann die Produktion auch alle 3 Jahre an einen anderen Standort verlagert werden, solange die Rohrschneide- und Schweiß-Roboter von meinem Arbeitgeber stammen

Und für 3D-gedrucktes Titan hätten wir auch noch Anlagen im Angebot.
 
Man sollte auch bedenken das durch den Wandel zur E-Mobilität in der europäischen Automotive-Zulieferindustrie erhebliche Massenproduktions Kapazitäten und Fertigungs Know-How frei wird.

Vielleicht wird es dann z.B. auch für Shimano attraktiv statt in Malaysia, einen Produktionsstandort in Osteuropa z.B. in Sachsen zu eröffnen.

M.
 
Warum sollte das denn nicht gehen?

Ein mtb-news Artikel zu dem Thema Carbonrahmen aus Portugal verspricht ja schon einmal viel
https://www.mtb-news.de/news/kohlefaser-rahmen-aus-europa-carbon-team-fabrik/

Newmen fertigt zumindest die Naben hier (wahrscheinlich auch andere Frästeile), den Rest weiss ich nicht.

Trickstuff wurde gerade gekauft. Vielleicht bekommt man zusammen die Fertigung in denGriff und bringt evtl eine günstigere Version auf den Markt.

Ich denke, dass mit einem hohen Grad an Automatisierung schon einiges gehen dürfte - zumal bei den aktuellen Preisen. Der Zeitpunkt wäre günstig in Europa etwas zu schaffen, die Preise für einen Container sind ja rasant nach oben geschnellt und machen den Transport aus Asien richtig teuer.
 
Alle Jahre wieder... dabei waren es die Verbraucher (wir alle hier) selbst, die eine grosse "Mitschuld" tragen, das praktisch alles in China und Co. hergestellt wird. Geiz ist geil. Aber der eigene Lohn darf auf keinen Fall sinken.
Etwas weniger von allem andern, dann reichts auch mal für Premiumqualität made in Germany oder USA oder eben Europa. Da gibt es mittlerweile wieder viele kleine Hersteller die geiles Zeug herstellen.
 
Ja genau am Besten "hergestellt mit ganz viel Liebe von einem Bewohner (m/w/d) des Planeten Erde <3“
politisch korrekt ist die Reihenfolge (w/m/d). Aber warum dürfte das nur ein weißer , männlicher ,deutscher Bewohner herstellen, empfinde ich als rassistisch. Kein Bike ist illegal, egal wo es geboren wurde.
 
So sieht's aus.
 
Der Endverbraucher wird sicherlich der Meinung sein sich prinzipiell über den Preis echauffieren zu müssen.
So wie bisher auch.
Also jedenfalls wenn der Endverbraucher User eines Onlineforums ist.
 
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