Der Entschluss in Ischgl wieder zu fahren reifte bei der Familienurlaubsplanung für 2009. Nach jahrelangen Ostseefahrten sind wir nun eher den Bergen gewogen und diesmal wurde es der ÂGrubachhof (
http://www.grubachhof.at) in Gerlos im Zillertal ist nur 2.15 h von Ischgl entfernt, also erreichbar.
Damit ich nicht wie im Vorjahr unter Zeitdruck stehe, suchte ich mir übers Internet eine Unterkunft (
http://www.alpina-ischgl.at/index_alpina.htm) für die Nacht davor.
Als wichtigste Ãnderung zum letzten Jahr wurde die Entscheidung getroffen auf sämtlichen Komfort zu verzichten und mit dem Hardtail in den Urlaub zu starten. Ich hatte dieses Jahr ja schon einen Freerideeinsatz in den Bergen und somit wurde das Liteville101 von GroÃstadtdschungel auf Alpenrace umgebaut. Da ich die Strecke schon kannte, wusste ich das ordentliche
Bremsen für die Abfahrten von Nöten sind. Trotz allen Unkenrufen hab ich meiner Formula Bianco 200/180 mm Scheiben und neue Beläge gegönnt, denn mich hatte Sie ja noch nie geärgert. Nun noch das Thema
Reifen, da es nur ums Rennen und ein bisschen Höhentraining ging, hab ich einfach Standard gewählt also NN und RR in 2,25.
Der Urlaub konnte beginnen...
Wandern, wandern, wandern, baden.... und ab 15:30 Uhr jeden zweiten Tag 1,5 - 2 Stunden Richtung Isskogel Spitze zum Höhentraining bei schönstem Sonnenschein.
Am Mittwoch nochmals eine Wanderung an der Zittauerhütte vorbei zum Roszkopf auf 2845 m.
http://www.almenrausch.at/bergtouren/touren_tirol/zillertaler_alpen/rosskopf/rosskopf.html
Die Zeit verging wie im Flug, die Familie war glücklich und so konnte ich am Freitag den 7.8.2009 ruhigen Gewissens nach Ischgl aufbrechen.
Die Startunterlagen konnten bis 19:30 Uhr abgeholt werden. Gegen 18:30 Uhr war ich im Hotel, kurz angemeldet und dann auf zum groÃen Parkplatz, auf dem zu dieser Zeit noch das ÂIschgl Palio Rundstreckenrennen der Profis im Dorf stattfand.
Die Startunterlagen in der Hand und unschlüssig was nun ging ich ins Festzelt zur Pastaparty. Im Startgeld von 32  sind Gutscheine für Essen und 2 Getränke enthalten und so gab es vor dem Schlaf noch Spagetti und Salat. Da ich wie erwartet kein bekanntes Gesicht sah, ging ich zurück zum Hotel, Startnummer anbringen und noch ne HefeweiÃe für den Schlaf.
5:30 Uhr war die nacht vorbei die Ersten treibt die seniele Altersbettflucht zu ihren Autos, Türen klappen, Ketten rasseln, ... Nach einer heiÃen Dusche spring ich in meine Klamotten, ab 7:00 Uhr gibt's Frühstück. Der Start ist für 8:30 Uhr angesetzt, kurz noch den Wetterbericht für den Tag gecheckt, ab Mittag Gewitter möglich, wird schon.
Nun rolle ich zum Start, laute Musik der Sprecher erzählt was von ca. 800 Startern mehr als 2008. Noch ein bisschen Warmfahren damit die Zeit vergeht, dann reihe ich mich in die Wartenden ein, neben mir ein Einheimischer der noch mit seiner Frau labert. Sie motiviert mit ???, ÂWenn Du in 6h wieder da bist lass ich mir was einfallen!? Ich denke an dem musst Du dran bleiben, die Idee verwerfe ich schnell wieder. ;-)
Nun noch der Mann von Sportograf es gab schon bessere Bilder von mir.

Start auf 1360m. Kurz Durch den Ort, dann Richtung Mathon nach dem kleinen Ãrtchen von Hochgeschwindigkeit auf Teer geht es auf einen breiten Schotterweg der langsam ansteigt.
Eh es richtig losgeht hab ich bei km 6 ein Déjà -vu. Nach der Abfahrt war ich vorn noch auf dem groÃen Kettenblatt und im Anstieg begann ich zu Schalten. Anfängerfehler Kette ist plötzlich auf GroÃ-Groà nichts geht mehr, alle an denen ich mich bis jetzt mühsam vorbei gekämpft hatte, fahren vorbei und ich bin am basteln. Ok nichts kaputt, weiter gehts Richtung Lareinalpe stetig berghoch immer schön auf Schotter im Wald. Man muss sein Tempo finden, denn keiner weià wer die lange Strecke fährt und wer nur kurz mal die 27 km abspult. In Dreierreihen geht es hinauf langsam wird mehr Platz kurz nach km 10 die erste Verpflegungsstation ich schnapp mir während ich weiterfahre nur ein Becher Gatorade noch ein Stück und schon wartet die erste Abfahrt. 200 hm vernichtet und nach einer scharfen Links gleich wieder in den Anstieg aber moderat. Es fallen die ersten Regentropfen aber es sind nur ein paar Spritzer. Nun kommt ein kurzer Trail und über eine Wiese und wieder Schotter geht es nach Galtür. Nun mit 40 km/h auf Asphalt zurück nach Ischgl. Wer genug hat, fährt einfach ins Ziel, wer sich quälen will geht in die zweite Runde, heiÃt erstmal ca. 10 km auf Teer bei Durchschnittlich 12% Steigung Richtung Idalp. Die nächste Verpflegungsstation wartet bei km 30 kurz vor der Mittelstation der Silverettabahn dass lockt doch. Immer wieder gibt es Rampen mit bis zu 20% Steigung aber es rollt noch.
Nach Teer nun wieder Schotter die Steilheit nimmt kurz ab, langsam kommt man in eine Mondlandschaft auf 2500m keine Bäume mehr nur noch Liftmaste, Schotterstrassen und viele Baufahrzeuge der Winter wird schon vorbereitet. Immer wieder ein paar ungläubige Wanderer die staunen was für Schwachköpfe sich den Berg mit dem Rad hochquälen.

Es hat nicht weiter geregnet und somit entschlieÃe ich mich nach kurzer Pause an der dritten Verpflegung GroÃe Runde ÂYes we can! Einsam biege ich auf die 3 Runde ab. Es geht weiter Richtung Idjoch und dann Greitspitze. Die Steigung wird jetzt extrem, hier schieben wohl auch die Profis. 2853 m jetzt kommt eine hochalpine Trailpassage, wenn die Sicht gut wäre auch was fürs Auge die Fotos vom letzten Jahr sagen mehr. Nun freut es mich das ich vorn die 200 mm Scheibe hab denn es geht auf 13 km bergab immer wieder abbremsen um nicht aus der Kurve getragen zu werden. Vorbei an der Alp Trida das Wetter wird schlechter es fängt wieder leicht zu nieseln an, egal weiter Richtung Laret und Samnaun. Hier wartet die Verpflegungsmannschaft mit lecker warmer Boulion und die Getränkevorräte werden noch mal auf getankt kurzes palaver noch ein paar Lions gemampft. Jetzt wird es ernst, es beginnt die eigentliche Quälerei nochmal knapp 9 km auf Schotter mit bis zu 20% Steigung hinauf zum Palinkopf. Was mache ich hier eigentlich? Es wird ein monotones treten, immer wieder mal ein Krampf aber ich trete einfach weiter. Nun beginnt es richtig zu regnen. Also absteigen Windjacke drüber mehr hab ich eh nicht bei und weiter. Die Bergspitze ist voll im Nebel, keine 20m Sicht. Bin nicht mehr allein ein Ungarisches Pärchen hat sich rangekämpft auf den kurzen Abfahrten bin ich aber immer wieder weg. Gegen Ende des Anstiegs muss ich doch wieder schieben, dann lockt die letzte Verpflegungsstation. Wieder ein Gel und ordentlich trinken, in der hinsicht hab ich an diesem Tag keinen Fehler gemacht. Ein erstes Grinsen macht sich breit, denn das Schlimmste ist überstanden. Leider sind die Wege jetzt richtig schmierig und so werden die ersten Abfahrten zu Eierei, aber der Nobby Nic macht was er soll. Die Gegenanstiege werden Aufgrund meiner Schwäche und der Bodenverhältnisse schiebend gemeistert. Schwarzewand, Höllboden und dann noch zur Hohen Zirbe nun wartet dieTeerabfahrt es ist wieder trockener und ich kanns laufen lassen. jetzt erst fange ich an zu rechnen. Hey das kann ja eine zeit unter 7 h werden das wär ja Geil. Nur nicht Leichtsinnig werden auch die letzte Abfahrt will gemeistert sein. Auf dem Prennerhang wartet wieder die Wasserquerung. Bin eh schon Nass also durch.

Nun noch über die Rolltreppe ins Dorf und dann wartet auch schon das Publikum auf den Berliner Freireiter.

Ich lieà mich feiern.
6:54 h. 137. von 175 die die groÃe Runde gefahren sind.
Am Ende war es wieder eine superorganisierte Veranstaltung. Meine Empfehlung!
Der Transponder wurde abgegeben, dann ins Festzelt ein ÂSiegerÂ-Hefe musste gezischt werden.
Fahrrad abspritzen zurück zum Auto, alles reingeschmissen und zurück zur Familie.
18:30 Uhr war ich wieder in Gerlos, pünktlich zum Abendbrot!