Kuhmilch halte ich sicherlich nicht für sonderlich gesund. Ist halt eine artfremde Milch vorgesehen für die Jungtiere einer anderer Spezies. Dabei muss sie für unseren Konsum erstmal durch technische Verfahren haltbar gemacht werden, wo viele ihrer Nährstoffe dran glauben müssen...
Grundsätzlich richtig, aber auch kein wirkliches Unterscheidungskriterium zu Sojadrinks und Konsorten, oder? (Auch die Sojabohne ist eine artfremde Spezies und vielleicht nicht "dafür vorgesehen", zu einem Milchersatz gemacht zu werden. Darüber hinaus kommen auch hier "technische Verfahren" zum Einsatz, "wo viele ihrer Nährstoffe dran glauben müssen" ...)
Der Verweis auf Milchbestandteile, welche die Calciumresorption hemmen (und damit gar die Osteoporose förderten), ist...
... auch nur die halbe Wahrheit, denn man möge doch mindestens das gesamte Lebensmittel betrachten (
so wie da), womit man durchaus auf eine positive Calciumbilanz schließen kann. Aber selbst das ist keine erschöpfende Diskussion, denn kein Mensch hat Laborbedingungen in seinem Magen, sondern ernährt sich von vielem gleichzeitig. Die mannigfaltigen Interaktionsmöglichkeiten sind wohl unerforschbar und machen manch absolute Aussage über die Wirkung einzelner Nahrungsbestandteile absurd. Vielleicht bleibt am Ende nur, dass man sich eben möglichst vielseitig und abwechslungsreich ernähren möge.
... ebenfalls kein Unterscheidungskriterium zu anderen Ernährungsformen, denn auch pflanzliche Kost enthält resorptionshemmende Begleitstoffe. Am bekanntesten wohl die Oxal- und die Phytinsäure, wobei ausgerechnet letztere besonders in Hülsenfrüchten (insbes Soja) vorkommt. Doch auch hier gilt: Die Wahrheit liegt, wenn überhaupt, nur in der Gesamtschau. Es werden auch positive Effekte dieser Säuren diskutiert.
... schließlich auch insofern nur die halbe Wahrheit, als auch Osteoporose ein multifaktorielles Geschehen ist, sich also nicht allein aus Calciummangel ergibt. Ihr kann etwa durch Krafttraining bis ins hohe Alter gut entgegengewirkt werden.
Das alles soll kein Plädoyer für hemmungslosen und unkritischen Milchkonsum sein, aber wem sie schmeckt, wer sie verträgt (Stichwort Laktose) und wer sie (wie alles) in einem vernünftig-begrenzten Maße konsumiert, der braucht auch keine Bedenken haben.