Kraftausdauer 'vorziehen'

Hast du dir schon einmal genauer durchgelesen für was die schnell zuckenden Muskelfasern von TYP IIA und TYPIIB sind. Sie sind im wesentlichen dafür verantwortlich wie Explosiv du Schnellkraftleistungen abrufen kannst. Falls du das im aeroben Bereich machst dann brennst du im aneroben Bereich alles nieder was dir im Weg steht!! Was wiederum keine logische Erklärung dafür ist das K3 Training die schnell zuckenden Muskelfasern aktivieren könnte. Deswegen ist mein Rest der Ausführung sicherlich nicht umsonst.
 
Das stimmt natürlich. Die Ausnahmesituation trainiert die entsprechende Fähigkeit aber besonders effizient.

Umgangssprachlich ausgedrückt ist Training doch der Versuch, den Körper dahingehend auszutricksen, mehr Reserven aufzubauen, als beim letzten Mal gebraucht wurden. Noch umgangssprachlicher ausgedrückt, bemerkt der Körper irgendwann den Trick und fällt nicht mehr drauf rein. So ist doch klar, dass KA-Einheiten nach einer gewissen Zeit kaum noch Verbesserung bringen dürften, - zumal sie den Körper sowieso nicht wirklich radikal überrumpeln. Richtig?

Nur: Welche Konsequenzen ziehe ich daraus? Im Frühsommer ins Kraftstudio zurück dürfte ja der falsche Weg sein. Sich mit der erreichten Kraftbasis zufrieden geben, sie per KA halten und spezifizieren, und sie im kommenden Winter zu verbessern versuchen... so hatte ich die konventionelle Trainingslogik eigentlich verstanden.

Viele Grüße

Martin
 
Was wir alle unter Kraftausdauer verstehen, ist im Grunde kontraproduktiv
ich will dich nicht in verlegenheit bringen, aber was genau verstehen "wir alle" denn unter kraftsausdauer?
sprich: von welcher methode redest du, und was soll sie nach gängiger meinung denn bringen?
also gegen was argumnetierst du überhaupt?



Ihr generiert keine Kraft wenn ihr mit 40 bis 50 Umdrehungen die Berge rauftretet. Der Kraftaufwand ist viel zu gering um beim K3 Training von Kraft zu sprechen. [...]. Trainiert Kraft dort wo ihr genügend Widerstand habt und das sind freie Gewichte.
du verwechselst an der stelle kraft mit kraftausdauer; die begriffe sind aber ganz klar getrennt.



Biker sollten eher intensive Intervalle in Umdrehungsbereichen fahren die dem Wettkampf ähnlich sind.
klar. auch.


Wenn man einmal ein Rennen mit einem Wattmeter gefahren ist, stellt man fest, dass man im Grunde sehr häufig im Anschlag ist und somit die Anforderungen an eine sehr hohe Maximalkraft wesentlich höher ist.
"am anschlag" in bezug auf max.kraft? das bezweifele ich.
 
Natürlich ist es richtig dass Kraft und Kraftausdauer 2 paar Stiefel sind. Genau das wäre ja wichtig zu differenzieren. Leider wird aber genau das K3 Training als Kraftausdauertraining bezeichnet, was es aber nun leider mal nicht ist, sondern ein Ausdauertraining.

Doch, die Anforderungen an eine hohe Maximalkraft ist im CC Rennsport sehr sehr entscheidend. Desto ausgeprägter die Maximalkraft ist, desto besser können Attacken kompensiert bzw. ausgeführt werden.
Für CC Rennen typisch sind heftige Attacken am Start und das Bestreben möglichst als erster am Berg zu sein und dementsprechen früh in die Abfahrt zu gehen um im wahrscheinlich folgenden Trail eine gute Ausgangsposition zu haben. Um genau diese Fähigkeiten geht es im CC. Daher auch meine Zweifel an das K3 Training. Wenn das K3 Training als Ausdauertraining evtl. noch Bedeutung hat dann wahrscheinlich eher auf der Straße.
Bis jetzt finde ich diesen Thread noch sehr sachlich. Ich bitte uns alle dass wir das als Meinungsaustausch sehen und für uns alle eventuelle Trainingsverbesserungen herauslesen und nicht versuchen jemanden in "Verlegenheit" zu bringen. Ich glaube dass es tatsächlich interessant wäre wie einzelne Fahrer auf die unterschiedlichen Trainingsmethoden ansprechen. Generell ist der MTB Sport sehr wenig durchleuchtet, was Intensitäten und Anforderungsprofile betrifft. Vielleicht bringt man Licht ins Dunkle!
 
Natürlich ist es richtig dass Kraft und Kraftausdauer 2 paar Stiefel sind. Genau das wäre ja wichtig zu differenzieren. Leider wird aber genau das K3 Training als Kraftausdauertraining bezeichnet, was es aber nun leider mal nicht ist, sondern ein Ausdauertraining.
das ist doch nur ein begriffliches problem:
was die sportwissenschaft unter kraftausdauer versteht, genauer gesagt "laktazide kraftausdauer" ist nicht zu verwechseln mit dem, was der radsportler unter "Kraft an Berg" oder "Kraft mit Rad" versteht (eine form des ausdauertrainings mit hohem kraftanteil und mittlerer herzfrequenz) .
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, dummerweise benutzt man aber den gleichen begriff.
darüber bist du jetzt gestolpert, das wurde hier aber schon x mal geschrieben (s. somnium).


die Anforderungen an eine hohe Maximalkraft ist im CC Rennsport sehr sehr entscheidend. Desto ausgeprägter die Maximalkraft ist, desto besser können Attacken kompensiert bzw. ausgeführt werden.
... Um genau diese Fähigkeiten geht es im CC. Daher auch meine Zweifel an das K3 Training.
du unterstellst dem k3-training ein ziel, um das es gar nicht geht.
wer behauptet, dass sich durch k3 das sprintvermögen verbessert?


Bis jetzt finde ich diesen Thread noch sehr sachlich. Ich bitte uns alle dass wir das als Meinungsaustausch sehen und für uns alle eventuelle Trainingsverbesserungen herauslesen und nicht versuchen jemanden in "Verlegenheit" zu bringen.
genau das hab ich doch geschrieben.
 
das habe nicht ich ihm unterstellt sondern somnium der anhand einer Studie eine positive Reaktion auf schnellzuckende Muskelfasern aufgrund von K3 Training erlesen hat.
Und schnellzuckende Muskelfasern sind meineserachtens verantwortlich für Sprintvermögen. Oder?
 
@skitheworld: das Muskelfaserspektrum ist wesentlich weiter ausdifferenziert als nur in Typ I und Typ IIa&b. Praktisch wurden schon alle MHC-Isoformen in Kombination miteinander gefunden. Von daher muss es Fasern geben, die schneller als Typ I zucken, oxidativ aber aktiver sind als IIa und IIb. Solche Mischfasern sind für Ausdauersportler nicht uninteressant.

MartinFarrent schrieb:
So ist doch klar, dass KA-Einheiten nach einer gewissen Zeit kaum noch Verbesserung bringen dürften, - zumal sie den Körper sowieso nicht wirklich radikal überrumpeln. Richtig?
Das ist bei jedem Training der Fall; wenn die Parameter Intensität, Dauer, Pausendauer, Trainingshäufigkeit etc nicht variiert werden, bleibt eine Anpassung aus. Daher das Prinzip der Progressivität, d.h. das Training wird mit der Zeit anspruchsvoller.
Welche Konsequenzen ziehe ich daraus? (...)Sich mit der erreichten Kraftbasis zufrieden geben, sie per KA halten und spezifizieren, und sie im kommenden Winter zu verbessern versuchen...
Du gibst dir die Antwort selbst: Auf den Maximalkraftblock folgt das Schnellkrafttraining, das mit Einheiten auf dem Rad kombiniert wird. Spezifisch oder semispezifisch wird die Kraftfähigkeit die Saison über möglichst gut konserviert oder gar ausgebaut (Disziplinabhängig). Sollten leistungslimitierende Defizite festgestellt werden, könnte ein weiterer Kraftblock eingefügt werden. Ansonsten spricht nichts dagegen, ein/zweimal die Woche in den Kraftraum zu gehen.
 
Ist natürlich stark von der Disziplin abhängig, im CC werden Kraftdefizite weniger zum Tragen kommen als im DH oder 4X. Beispiel wäre der Start; der ist in den genannten Disziplinen häufig (vor-)entscheidend, daher muss der Fahrer einen relativ schweren Gang ohne Schwierigkeiten anfahren können. Da wurden Kraftpeaks von knapp unter 2kW gemessen, wofür eine (leicht) überdurchschnittlich entwickelte Kraftfähigkeit notwendig ist.
Kraftdefizite werden häufig in Situationen deutlich, in denen in sehr kurzer Zeit starke Geschwindigkeitsveränderungen vorgenommen werden (Starts, Antritte), während Ausdauerdefizite bei längeren Belastungen deutlich werden: am Berg nicht mitgehen können, nach Kurven Lücken nicht mehr zufahren können, etc.
 
@Somnium arbeitetst du mit SRM am Bike oder am Rennrad.
MTB, Rennrad, Bahnrad.

Die Stapelfeld Studie aus dem von dir verlinkten PDF halte ich für ganz interessant, das Fazit ist leider wenig konstruktiv und entspricht auch nicht den aktuell veröffentlichten Studien.
 
Von allem anderen abgesehen, könnte man sich natürlich auch die Frage stellen, warum man bei mehrwöchigem KA-Training eine ganz bestimmte Verbesserung festellt, - nämlich im KA-Training selbst. Ein GA2- oder EB-Training mit höherer Trittfrenquenz würde diese spezielle Befähigung nicht in gleichem Maße verbessern. Ergo hat das KA-Training eine spezifische Wirkung, ist also nicht wirkungslos oder 1:1 ersetzbar. Das heißt zwar noch nicht, dass die erzielte Verbesserung sonderlich sinnvoll ist. Es bedeutet aber, dass ein totales Negieren des Ergebnisses die Diskussion auf Irrwege führt. Wenn überhaupt, sollte man sich fragen, ob das Resultat die Investition rechtfertigt. Will sagen:

1) Durch das Treten hoher Gänge in niedriger Frequenz wird man in eben dieser Disziplin leistungsfähiger.

2) Wieviel bringt das im Gesamtzusammenhang? Wo wirkt sich das im 'normalen' Fahrbetrieb aus?


Viele Grüße

Martin
 
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