Konuslager richtig einstellen

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Hallo.

Ich habe neue Laufräder bekommen, die mit Konuslager von Shimano ausgestattet sind.
Man liest oft in den Foren, das diese bei Auslieferung zu stramm eingestellt sein sollen und
empfehlen neben dem "Nachfetten" auch das "Nachstellen" dieser Lager vor der Benutzung.

Zudem sollen Schnellspanner beim Schliessen die Achse leicht stauchen,
wodurch das Lagerspiel geändert wird.
Ist das wirklich so extrem?

Welchen "einfachen" Tipp könnt ihr mir geben, um das Lagerspiel vernünftig einzustellen
und lange Freude daran zu haben?

Ich liege gefühlt immer zwischen "zu locker" oder "zu stramm".

Lieben Gruss, Patrick
 

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Re: Konuslager richtig einstellen
Hast schon gefummelt?

Erstmal ein wenig fahren, wäre mein Tipp gewesen. Welche sind es denn?
 
Meine Antwort vorab.

Geduldig sein und so einstellen, dass sie gerade so kein Spiel haben.

Das mit dem Stauchen der Achse ist eine Weisheit für sich oder sagen wir besser mal ein Mysteriosum... Da verlass dich mal nicht drauf ;)
 
Das mit dem Stauchen stimmt schon. Nur kommt es darauf an, welche Shimano Nabe man hat. Bei den alten mit 9/10mm Stahl Achsen war die Stauchung relativ groß, so dass man bei ausgebauten LR ein deutliches Spiel spüren sollte.
Bei den neuen Naben mit größer dimensionierten Alu-Achsen soll das nicht mehr so schlimm sein.
 
Das mit dem Stauchen der Achse ist eine Weisheit für sich oder sagen wir besser mal ein Mysteriosum... Da verlass dich mal nicht drauf ;)

Du kannst das ganz leicht selbst nachvollziehen. Nimm als Ausfallendenersatz zwei 12er Muttern. Dann dreh mal an einer spielfrei eingestellten Nabe, danach spannst du den Schnellspanner "normal" (so wie du es im Hinterbau/der Gabel tätest) mit den Muttern an und drehst nochmal. Du wirst ein Hakeln/Rubbeln spüren.

So verschwindet ein minimales Spiel bei "loser" Nabe mit gespanntem Schnellspanner. Da macht es schonmal eine 1/16 Umdrehung am Konus, um die perfekte Einstellung zu finden.

Ich bin am Reiserad meine 910er XTR Vorderradnabe - bevor ich auf Nabendynamo und Scheibenbremse umgestiegen bin - über 10 Jahre lang gefahren. Am Lager war...nichts!
 
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Du kannst das ganz leicht selbst nachvollziehen. Nimm als Ausfallendenersatz zwei 12er Muttern. Dann dreh mal an einer spielfrei eingestellten Nabe, danach spannst du den Schnellspanner "normal" (so wie du es im Hinterbau/der Gabel tätest) mit den Muttern an und drehst nochmal. Du wirst ein Hakeln/Rubbeln spüren.

So verschwindet ein minimales Spiel bei "loser" Nabe mit gespanntem Schnellspanner. Da macht es schonmal eine 1/16 Umdrehung am Konus, um die perfekte Einstellung zu finden.

Ich bin am Reiserad meine 910er XTR Vorderradnabe - bevor ich auf Nabendynamo und Scheibenbremse umgestiegen bin - über 10 Jahre lang gefahren. Am Lager war...nichts!

Danke für den Hinweis. Ich tippe einfach mal darauf - ganz uneingebildet, dass ich schon ein Vielfaches mehr an Naben eingestellt habe als Du, zumindest aber ausreichend, um selbst zu wissen wie sich Konuslager oder Naben allgemein Verhalten.

Habe schon einige Nabenteile selbst gefertigt und mir Nächte damit um die Ohren geschlagen.

Das werte mal nicht als persönlichen Angriff oder dergleichen.

Lieber etwas Spiel als zu stramm eingestellt- letzteres ruiniert die Konen ;(
http://www.smolik-velotech.de/technik/08naben.htm

Richtig. Zulange aber mit Spiel unterwegs, sind die Laufflächen hinüber.
 
Danke für den Hinweis. Ich tippe einfach mal darauf - ganz uneingebildet, dass ich schon ein Vielfaches mehr an Naben eingestellt habe als Du, zumindest aber ausreichend, um selbst zu wissen wie sich Konuslager oder Naben allgemein Verhalten.

Was heißt das nun? Staucht sich bei dir nichts?
 
Doch, je nach Güte der Achse staucht es auch schon mal. Wobei ich auch schon Naben aus der gleichen Reihe hatte, Campa Record der 80er z.B bei denen es mal auftrat und mal nicht. Denkbar, dass innerhalb einer Serie unterschiedliche Legierungen verwendet wurden

Deswegen fragte ich Eingangs nach Modell der Nabe, jedoch ganz klar kein Garant, dass es bei jeder Nabe so sein muss.
 
Doch, je nach Güte der Achse staucht es auch schon mal. Wobei ich auch schon Naben aus der gleichen Reihe hatte, Campa Record der 80er z.B bei denen es mal auftrat und mal nicht. Denkbar, dass innerhalb einer Serie unterschiedliche Legierungen verwendet wurden

Deswegen fragte ich Eingangs nach Modell der Nabe, jedoch ganz klar kein Garant, dass es bei jeder Nabe so sein muss.
Unterschiedliche Legierungen wirken sich aber nicht auf die Stauchung der Achse aus. Das E-Modul ist bei allen Stahl-Legierungen nahezu gleich.
Die Dimensionierung einer Achse hat viel größeren Einfluss und die Klemmkraft des Schnellspanners.
 
Du hast Recht!

Oft ist dieses Phänomen bei Vr Naben bemerkbar.

Obwohl das von dir genannte E-Modul in keinem direkten Zusammenhang stehen dürfte.
10% Abweichung in dem Bereich kann jedoch eine Achse schon in die Knie zwingen,
Die Anordnung der Lager, die Stützbreite etc.. alles Faktoren die eine übergeordnetere Rolle spielen sollten als das "E-Modul"

Achsen sind natürlich verschieden dimensioniert und dieser Faktor ist ebenfalls entscheidender. Richtig.
 
Übrigens gibt das E Modul die maximale Streckgrenze eines Materials an und soweit ich mich erinnern kann, nicht den dazugehörigen Kräfteverlauf, bzw. Steifigkeit wenn Du so willst.
 
Kann viele Ursachen haben.. Theorie und Praxis gehen manchmal unterschiedliche Wege.
Da steckt man halt nicht drinne :D

Aber die (unterpreisigen) Shimanonaben sind oft spärlich gefettet und von Werk aus zu stramm eingestellt.

Edit: die Einstellung von Konuslagern ist friemlig, aber kein Beinbruch.
 
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Das mit dem Stauchen der Achse ist eine Weisheit für sich oder sagen wir besser mal ein Mysteriosum... Da verlass dich mal nicht drauf ;)
Darauf kannst du aber Gift nehmen. Hatte erst wieder eine XT 785, habe sie mit minimalen Spiel eingestellt, Schnellspanner zu und das Spiel ist weg. Das war bei allen Shimano Naben so die ich in den Händen hatte, XT und XTR.
Die defekten Konen kommen von falsch/zu stramm eingestellten Lagern.

Servus Reiner
 
Übrigens gibt das E Modul die maximale Streckgrenze eines Materials an und soweit ich mich erinnern kann, nicht den dazugehörigen Kräfteverlauf, bzw. Steifigkeit wenn Du so willst.
:lol:
E-Modul gibt das Verhältnis Spannung zu Dehnung an. Also die Steigung des linearen Teils im Spannungs-Dehnungs-Diagramm.
 
Richtig gemacht. Ein minimals Spiel muss sein, wenn sich das ganze sauber drehen soll.

Wenn man gerade dabei ist, an den Lagern was einzustellen, sollte man die Lager am besten auch erst mal ganz aufschrauben und ordentlich mit gutem Teflonfett (FinishLine oder so) füttern und dann erst die Einstellarbeiten vornehmen. Ne richtig gute Fettpackung bewirkt wahre Wunder.
 

:lol:
E-Modul gibt das Verhältnis Spannung zu Dehnung an. Also die Steigung des linearen Teils im Spannungs-Dehnungs-Diagramm.


Hab ich mir gerade bei Wiki angeschaut. Stimmt wohl so.
Ich hatte für diesen, in diesem Zusammenhang m.M absolut ünnötigen Ausdruck, eine andere Interpretation im Kopf.


Ist aber auch völlig latte, denn das was du weiter oben behauptest, schlichtweg falsch ist.

Innerhalb des Werkstoffes, auch unabhängig der Dimensionierung gibt es große "E-Modul" Unterschiede

Ein Standard-Rahmen Rohr, bsp.weise mit einer Zugfestigkeit von 800N/mm hat gewiss ein anderes "E Modul" als ein extrem hochlegriertes Reynolds 953 Geröhr.

Man könnte vereinfacht sagen, Baustahl hat eine andere Steifigkeit als U-Bootstahl.

Ist jetzt auch eher für die Fraktion der klugsch...enden, möglicherweise auch pseudo Masch-Bauer, Statiker und sonstiges....
 
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Richtig gemacht. Ein minimals Spiel muss sein, wenn sich das ganze sauber drehen soll.

Irgendeine Art Spiel muss sein, sonst würde sich nix mehr drehen.

Das Konuslager grundsätzlich den "letzten" Druck von der Klemmkraft der Spanner bekommen, ist ( AUCH wenn ich schon mit Kunden, Bekannten und Freunden gesprochen habe, die anderer Ansicht sind oder waren )

nicht richtig. Ich bleibe dabei.

Darauf kannst du aber Gift nehmen. Hatte erst wieder eine XT 785, habe sie mit minimalen Spiel eingestellt, Schnellspanner zu und das Spiel ist weg. Das war bei allen Shimano Naben so die ich in den Händen hatte, XT und XTR.
Die defekten Konen kommen von falsch/zu stramm eingestellten Lagern.

Servus Reiner

Servus Reiner,

ich werde doch kein Gift nehmen, weil du neulich ein paar Naben in der Hand hattest ;)
 
Innerhalb des Werkstoffes, auch unabhängig der Dimensionierung gibt es große "E-Modul" Unterschiede

Eine Standard-RahmenRohr, besipielsweise mit einer Zugfestigkeit von 800N/mm hat gewiss eine anderes E Modul als ein extrem hochlegriertes Reynolds 953 Geröhr.

Man könnte vereinfacht sagen, Baustahl hat eine andere Steifigkeit als U-Bootstahl.

Ist jetzt auch eher für die Fraktion der klugsch...enden, möglicherweise auch pseudo Masch-Bauer, Statiker und sonstiges....

Vereinfacht könnte man sagen: 4x Nein :D
 
Du meinst, die Verformung bis zur Zerreißgrenze innerhalb des Werkstoffes Stahl ist identisch?
 
Nicht, das man den Eindruck gewinnen könnte, ich sei nicht belehrbar... Neeeeiiiin...

Deswegen schaute ich grad nach der ersten Aufklärung im Netz:

AW: Wieso haben Stähle das selbe E-Modul?

Der E-Modul bei einer bestimmten Stahlsorte bleibt immer gleich auch nach dem Härten. Bei niedrig legiertem Baustahl bei ca. 210000 N/mm² und bei hochlegierten rostfreien austenitischen Güten bei ca. 195000 N/mm² (beides bei RT). Prüfeinflüsse und Umgebungsbedingungen wie bsw. die Temperatur können den E-Modul beeinflussen.
Der E-Modul ist gewissermaßen die "Federkonstante" eines Werkstoffes und gilt i. a. NUR für den REIN ELASTISCHEN Bereich (innerhalb der Hookeschen Geraden):


Nun , das E Modul scheint FAST identsich zu sein. Ich schrieb weiter oben, dass 10% maßgeblich entscheiden sein KÖNNTEN.

Ich bin nicht der Meinung, dass der Faktor E.Modul dafür (auschliesslich) verantwortlich ist.

Ich sprach von Legierungen weiter oben. Wenn ich mich was die Bedeutung und die Auswirkung dessen geirrt haben sollte, dann ist es eben so.

Sprechen wir hier also von unterschiedlichen Dimensionierungen der Achse innerhalb einer Nabenserie. Im Punkt der Dimensionierung sind wir uns denke ich dann schon alle einig.

Wobei mir nicht in den Kopf soll, warum eine festere Achse die gleiche Nachgiebigkeit haben soll.

Vielleicht auch hier mal eine Erklärung von den "Fachleuten" ?

@Rainer,

Danke.

Ich habe auch eine Reihen von Naben einstellen MÜSSEN, muss man fast schon sagen, bei denen es genauso war. Von den neuer Alu Achsen, zugegebenermaßen weniger.
Ich habe auch auch schon, Stunden bis Jahre damit verbracht Naben möglichst gut einzustellen und dabei ist mir immer wieder dieses "Mysterium" aufgefallen, dass Naben eben nicht alle so ticken.
Gerade bei älteren, siehe das jetzige Thema im Allgemeinen, gab es Naben die mal so oder auch anders tickten.

Vielleicht liege ich sogar mit meiner Vermutung oder Erklärung der Achsen völlig daneben. Aber was sonst wird beeinflusst durch die Klemmkraft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei mir nicht in den Kopf soll, warum eine festere Achse die gleiche Nachgiebigkeit haben soll.

Ganz einfach, an einem festeren Stahlstab kannst du stärker ziehen, bevor er plastisch wird.

Wenn du 2 gleiche Stahlstäbe hast an denen gezogen wird, einer aus festerem Stahl, der andere aus weniger festem Stahl, dann kannst du, solange beide Stäbe noch im elastischen Bereich sind, nicht erkennen, welcher welcher ist. Die dehnen sich bei gleicher Kraft gleich viel, nur der weniger Feste "gibt früher auf", wenn die Kraft immer weiter erhöht wird.
 
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