@Grinsekater ein paar Details zur Dämpfung hätten mich noch interessiert: z.B. hat man nen großen oder kleinen Einstellbereich?, Federwegrückgewinnung, Verhärten bei vielen Schlägen beobachtbar?
Ansonsten guter und informativer Test
Die Spanne des Einstellbereichs fällt eher gering aus. Wer also etwas mehr Dämpfung möchte, sollte sich eher mit Cornelius in Verbindung setzen und intern Anpassungen durchführen (optional lassen), weil man recht schnell ans Ende der Spanne kommt.
Durch eher auf Federwegsfreigabe ausgelegt Abstimmung hast du natürlich auch mehr Bewegung im System und solltest eher eine schnellere Zugstufe fahren.
Das sind doch die Einstellmöglichkeiten die jede MTB Gabel bietet. Wie können diese sich dann qualitativ unterscheiden?
Dämpfung ist ein komplexes Thema. Es gibt unterschiedlichste Ansätze. Primär geht es darum Energie durch einen Schlag/Landung umzuwandeln um den Einfedervorgang zu kontrollieren. Je höher der Input ist, desto stärker muss die Dämpfung sein. Ist sie zu gering, wird bei den auftretenden Kräften die Gabel (zu) weit komprimiert und man erreicht entweder das Ende des Federwegs eher unsanft (Durchschlag) oder bewegt die Gabel zu tief im Federweg.
Moderne Bikes haben zumeist eher tiefe Tretlager und durch eine eher freizüge Nutzung des Federwegs, auch in moderatem Gelände, läufst du dementsprechend eher Gefahre ein Pedal beim Treten hängen zu lassen. Es kommen noch andere Gründe hinzu die
@MSTRCHRS oben schon erklärt hat.
Wenn ein Federgabel es schafft im Zusammenspiel aus (Luft-)Federkennlinie und Dämpfungsverhalten die auftretenden Kräfte so umzuwandeln, dass der Fahrer eine Entlastung erfährt, kann man von einem passenden Setup sprechen.
Es ist wichtig bei der Abstimmung einer Gabel zuerst die Kennlinie der Feder auf Fahrergewicht und Fahrstil zu optimieren. Sprich die maximal auftretende Last sollte sprichwörtlich "erfahren" werden. Eine Gabel darf auch gerne mal durchschlagen, sollte einem aber dabei nicht die Zähne rausrütteln.
Die aus der Feder entstehenden Kräfte, die die Gabel wieder in ihren Ruhezustand (ausgefedert) zurück bringen, wirken dann auf die Zugstufe. Maximaler Druck, Anpassungen der Luftkammergrößen etc. All das wirkt zusammen in das Verhalten der Gabel. Alles hängt zusammen und beeinflusst sich gegenseitig und generiert dadurch den Grundcharakter der Federgabel. Nicht jede Gabel ist für jeden Fahrer passend. Sprich man kann nicht jede (Luft-)Kennlinie, Druckstufenhärte, Zugstufen-Eigenheiten von außen einstellen. Manche können das in einem breiteren Spektrum, manche sind eingeschränkter.
Beides hat Vor- und Nachteile. Weniger Verstellbereich und man macht (solange das Grundsetup passt) im Zweifelsfall weniger falsch. Ist man außerhalb des Grundsetups hat man Pech gehabt und muss intern anpassen. Ein großer Einstellbereich kann helfen, bedeutet aber auch, dass manche Einstellungen eher ungünstige Eigenheiten mit sich bringen. So kannst du ein Shimstack (auf unterschiedlichste Weise) vorspannen. Das wird dir aber auch die Sensibilität der Gabel mit beeinflussen, wenn die Feder das Shimstack so belastet, dass ein "Pop-Off" Effekt generiert wird. Ich kenne auch Fahrer die genau das an einer Gabel haben möchte. Das ist aber auch eine eher spezielle Vorliebe und bedarf eines entsprechenden Fahrstils.
Ich befürchte auch, dass das an dieser Stelle hier schon fast etwas zu nerdig wird.
Nein. Das heißt, dass sie eher progressiv ist. Oder aber zu wenig Luftdruck hat.
An der Intend korrigierten wir den Luftdruck nach oben und als das nicht reichte auch die Progression.
"Die Gabel verhält sich hier unter Lenkinput träger als andere Federgabeln und findet mit dem weichen Tune und trotz des zwischenzeitlich deutlich erhöhten Drucks in der Luftfeder zu schnell das Federwegsende."
Sorry, das ist nicht verständlich. Oder schnallt das hier einer?
Sie lenkt weniger direkt ein.
Mit dem Tune in der Dämpfung erreicht man keine Dämpfung die hoch genug wäre.
Mit einem höheren Luftdruck steht man höher im Federweg.
Dadurch ist auch mehr Kraft notwendig um die Gabel durchzuschlagen.
Die Gabel schlug immer noch durch, obwohl wir sehr viel mehr Luft in die Gabel gepumpt haben als empfohlen.
Danach haben wir dann die Positiv-Kammer verkleinert. Würdest du den Luftdruck alleine weiter erhöhen steigt dir die Front an und du verringerst den Sag. Das geht nur bis zu einem gewissen Punkt. Es gilt die Bewegung der Gabel insgesamt, wie auch den Arbeitsbereich für den jeweiligen Fahrstil anzupassen.