Hochtouren-Fotos - Teil 2

ok :D ein "kleiner " Auszug aus meinem Reisebericht....viel Spass
Was bewegte mich dazu diesen Plan ins Auge zu fassen, nach Chile zu fliegen…350 Km alleine durch die Atacamawüste…der trockensten der Welt… zu radeln um danach den höchsten Vulkan der Erde zu besteigen…wissend dass ich mein Rad dort über 2500 Hm am Stück…steil durch tiefsten Lavasand tragen muss. Ich weiß es bis heute nicht….bin aber unglaublich glücklich es versucht und sogar geschafft zu haben. Ich habe eine fantastische Gegend und unwahrscheinlich liebens- und hilfsbereite Leute kennengelernt und weiß jetzt was mein Körper imstande ist zu leisten.
Mit welchem Bike ich das Unternehmen angehen würde war schnell entschieden….Mein CrossWorx29Zero…welches mich schon erfolgreich auf den Gipfel des Kilimandscharo 2021 begleitet hat, war die 1. Wahl. Leicht…schnell…robust und eine ausgewogene Sitzposition. Mit Unterstützung durch CrossWorx wurde das Bike komplett neu aufgebaut um technische Probleme während der Tour zu vermeiden…ein defekt in der Wüste wäre das sichere Ende der Expedition gewesen. Eins vorweg….das Bike lief problemlos.
Bei Sonnenaufgang am Strand von Puerto Viejo….bei einem Glas Sekt und chilenischer Flagge vor der Brust bin ich gestartet.
4 Tage durch die Wüste…kein Schatten…Temperaturen bis 40 Grad und ab mittags Wind der mich fast vom Bike geblasen hat. Trotzdem schaffte ich täglich über 100 Km und zwischen 1500 und über 2000 Hm. Begleitet wurde ich mit einem Pickup, der mich in regelmäßigen Abständen mit Essen und Trinken versorgte. Wir hatten zwar keinen Sichtkontakt…waren aber mit Funkgeräten verbunden. Nach 4 Tagen haben wir das Basecamp an der Laguna Verde auf ca. 4000 m erreicht. Ein wunderschöner türkisfarbener See inmitten von Bergen versehen mit heißen Quellen, die sich hervorragend eigneten um sich reinzusetzten und die müden Beine zu regenerieren. Von hier aus starteten wir zu Fuß unsere Touren die der Akklimatisierung dienten. Hoch gehen...tief schlafen ist die Regel beim Höhenbergsteigen. Im Camp waren mein CrossWorx und ich die Stars….nur selten verirren sich Biker hierher und noch seltener versuchen welche den Gipfel mit dem Bike auf dem Rücken zu erreichen. So ziemlich alle Bergsteiger wollten eine Runde mit meinem Zero drehen. Spätestens jetzt kannten alle im Camp CrossWorx... Thüringen und Rudolfstadt. Jetzt wurde es ernst…wir verließen das Basecamp Richtung Gipfel. Das nächste Camp lag auf 5270 m. Der Weg dorthin war zunächst flach...über eine Piste die mit tausenden Querrippen gespickt war…meine Pike Ultimate musste Schwerstarbeit leisten. Später wurde es steil...sandig…ich musste mir das Bike das erste mal auf den Rucksack schnallen….die immer dünner werdende Luft machte es mir nicht einfacher. Nach 8 Stunden erreichte ich das Lager. 2 Weitere Tage sollten wir hierbleiben um uns an die dünne Luft zu gewöhnen. Um mich vor dem Wind zu schützen der die ganze Nacht am Zelt rüttelte und schlafen nahezu unmöglich macht, wurde ich kurzerhand in ein Notbiwak umquartiert. Nicht sehr sauber...2 alte zerrissene...vergilbte Matratzen übereinander und ein paar verfallene Regale die schräg an der Wand hingen machten es nicht sehr gemütlich…..aber es war windgeschützt und warm. Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad sind nachts in diesen Höhen keine Seltenheit. Ich nutzte die Zeit im Lager das Gewicht des Zeros nochmals zu optimieren….alles unnötige wie Flaschenhalter, GoProhalter und Werkzeugtaschenhalter schraubte ich ab. Ab jetzt war wirklich nichts mehr fahrbar….mir war bewusst dass ich ab jetzt mein Bike nur noch auf dem Rücken tragen werde...allerdings mit der Hoffnung, nach dem Gipfel ein spaßiges Trailvergnügung zu haben. Der Aufstieg zum letzten Höhenlager war relativ einfach und verhältnismäßig flach. Da die Wetterprognosen für die nächsten 2 Tage super waren, beschlossen wir noch über das Hochlager auf 5800 Meter hinauszusteigen und das Rad auf ca. 6200 M zu deponieren um mir am Gipfeltag die ersten Höhenmeter zu erleichtern. Wir suchten einen markanten Fels und legten mein Baby ab. Im Falle dass es schneien sollte würden es wir hier wieder finden. Wir stiegen ins Hochlager ab…bereiteten unsere Ausrüstung für den Gipfeltag vor und gingen früh schlafen. Um 3:00 Uhr am nächsten Tag wollten wir starten. Meine beiden Bergführer Eduardo und Jean Marie hatten folgenden Plan. Ich geh mit Eduardo mit leichtem Gepäck vor. Jean Marie wollte noch Tee kochen und mit Verpflegung….der Kletterausrüstung und den Steigeisen im Rucksack nachkommen und uns spätestens vor dem Gletscher eingeholt haben. Es war stockdunkel…ich hatte nur den Blick in meinem Stirnlampenkegel auf die 1-2 Meter vor mir gerichtet. 10 Minischritte…die Hälfte davon im tiefen Lavasand wieder zurückrutschend erreichten wir den Gletscherrand. Jetzt hatten wir ein Problem…Jean Marie war mit den Steigeisen noch nicht bei uns…wir waren zu schnell und mussten 1 Stunde auf Ihn warten. Es war immer noch dunkel und sau kalt. Mittlerweile begann es leicht zu schneien und ich sah unsere Gipfelchance sinken. „Egal“ meinte Eduardo wir haben 2 Reservetage für den Gipfel eingeplant. „Heute oder nie mehr“ war meine kurze und knappe Antwort und das meinte ich ernst. Bald darauf erschien Jean Marie, wir legten die Steigeisen an und begannen mit der Gletscherüberquerung. Mein Rücken fühlte sich an als ob ich ein Messer zwischen den Schulterblättern hätte...Das Gewicht des Rucksackes incl. Bike...ca.20 Kilogramm forderten Ihren Tribut. Die Schritte wurden kürzer…die Luft immer dünner…alles anstrengender. Nach weiteren 3 Stunden erreichten wir den Kraterrand. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und es wurde wärmer. Ich sah den Gipfel…eigentlich nicht mehr weit meinte ich. Auf meine Frage hin wie lange es noch dauert war die kurze und knappe Antwort „Noch mindestens 2 Stunden“. Ich war fix und fertig…nahe am Aufgeben. Ein paar Energieriegel und ein paar Tassen Tee später raffte ich mich noch einmal auf und stapfte weiter…10 Schritte…Pause…das Ganze war wie in Trance. Nach zwei Stunden erreichten wir den Einstieg in die Kletterpassage. Jean Marie stieg vor und sicherte mich. Eduardo war dicht hinter mir…zerrte immer wieder an meinem Bike wenn es sich zwischen den Felsen verkeilte. und dann war es soweit…ich stand tatsächlich auf dem höchsten Vulkan der Erde auf 6893 Meter…mein geliebtes Zero auf dem Rücken…ich war unglaublich stolz…meine Tränen konnte ich nicht mehr unterdrücken….aber das darf auch mal sein. Eduardo geht seit 30 Jahren auf den Ojos und er kennt 2 Menschen, die es geschafft haben Ihr Bike auf fast 7000 Meter zu schleppen….ein Italiener, Claudio Lucchese und jetzt mich. Viele Expeditionen führen auf den Ojos...die meisten fahren aber mit den Jeeps zum bis 4800 Meter...das ist bei guten Bedingungen möglich...ob sich das "Besteigen" nennen darf, ist fraglich. Ich kann sagen...ich habe Ihn von der Küste weg bestiegen und darauf bin ich stolz. Mich freute es auch sehr für Kevin und das Team von CrossWorx. Sie haben mich wirklich super unterstützt und an das Projekt geglaubt. Dass ich mein Zero auch bergab ziemlich lange tragen muss…darüber war ich mir beim Aufstieg schon bewusst zu viel...zumindest mich unfahrbare Stellen. Zunächst einmal musste Jean Marie mein Bike aber vom Gipfel ca. 50 Meter über die Felsen abseilen. Ein Abstieg mit Bike auf dem Rücken war nicht möglich. Mit einigen klong klongs schlug es dabei immer wieder gegen die Felsen was auch deutliche Spuren hinterließ….aber das war mir bewusst. Nachdem wir den Gletscher dann wieder hinter uns gelassen haben…wagte ich einen 1. Fahrversuch. Ein Fahren in der Falllinie war absolut unmöglich…zu steil…zu tiefer Sand. Ich versuchte in langen Serpentinen den Hang zu queren. Immer wieder rutschte mir das Bike seitlich weg. Die dicken Expeditionsstiefel machten das ganze unterfangen nicht leichter. Als es flacher wurde kam dann der Trailspaß und ich konnte flüssig zum Hochlager abfahren….was für ein Spaß nach der ewigen Schinderei. Völlig entkräftet stieg ich ab und legte mich auf den Boden. Es dauerte ja noch bis meine beiden Bergführer bei mir waren. Im Hochlager war mittlerweile eine andere Expedition angekommen. Sie waren erstaunt was ich gemacht habe…boten mir Essen und Trinken an, was ich natürlich nicht abgeschlagen habe. Als die beiden mich erreichten waren wir nur unendlich Happy und stolz. Es war auch für Spondylus.Chile und seinem Geschäftsführer Hans Martin Schmitt eine besondere Herausforderung so eine Expedition erfolgreich abzuschließen. Nach einer Pause fuhren wir weiter ab, verluden das Bike auf den Pickup und kehrten zurück ins Basiscamp. Mit viel Applaus und Glückwünschen wurden wir hier empfangen….nun waren wir endgültig berühmt mein Zero und ich. 😆
Merci für den ausführlichen Bericht, da warst ja wirklich hart drauf, ich glaub da würde ich vorher mal fünf grade sein lassen 😉.
Jetzt noch ein paar Bilder dazu 👍

Gruß Albert
 

Anzeige

Re: Hochtouren-Fotos - Teil 2
ok :D ein "kleiner " Auszug aus meinem Reisebericht....viel Spass
Was bewegte mich dazu diesen Plan ins Auge zu fassen, nach Chile zu fliegen…350 Km alleine durch die Atacamawüste…der trockensten der Welt… zu radeln um danach den höchsten Vulkan der Erde zu besteigen…wissend dass ich mein Rad dort über 2500 Hm am Stück…steil durch tiefsten Lavasand tragen muss. Ich weiß es bis heute nicht….bin aber unglaublich glücklich es versucht und sogar geschafft zu haben. Ich habe eine fantastische Gegend und unwahrscheinlich liebens- und hilfsbereite Leute kennengelernt und weiß jetzt was mein Körper imstande ist zu leisten.
Mit welchem Bike ich das Unternehmen angehen würde war schnell entschieden….Mein CrossWorx29Zero…welches mich schon erfolgreich auf den Gipfel des Kilimandscharo 2021 begleitet hat, war die 1. Wahl. Leicht…schnell…robust und eine ausgewogene Sitzposition. Mit Unterstützung durch CrossWorx wurde das Bike komplett neu aufgebaut um technische Probleme während der Tour zu vermeiden…ein defekt in der Wüste wäre das sichere Ende der Expedition gewesen. Eins vorweg….das Bike lief problemlos.
Bei Sonnenaufgang am Strand von Puerto Viejo….bei einem Glas Sekt und chilenischer Flagge vor der Brust bin ich gestartet.
4 Tage durch die Wüste…kein Schatten…Temperaturen bis 40 Grad und ab mittags Wind der mich fast vom Bike geblasen hat. Trotzdem schaffte ich täglich über 100 Km und zwischen 1500 und über 2000 Hm. Begleitet wurde ich mit einem Pickup, der mich in regelmäßigen Abständen mit Essen und Trinken versorgte. Wir hatten zwar keinen Sichtkontakt…waren aber mit Funkgeräten verbunden. Nach 4 Tagen haben wir das Basecamp an der Laguna Verde auf ca. 4000 m erreicht. Ein wunderschöner türkisfarbener See inmitten von Bergen versehen mit heißen Quellen, die sich hervorragend eigneten um sich reinzusetzten und die müden Beine zu regenerieren. Von hier aus starteten wir zu Fuß unsere Touren die der Akklimatisierung dienten. Hoch gehen...tief schlafen ist die Regel beim Höhenbergsteigen. Im Camp waren mein CrossWorx und ich die Stars….nur selten verirren sich Biker hierher und noch seltener versuchen welche den Gipfel mit dem Bike auf dem Rücken zu erreichen. So ziemlich alle Bergsteiger wollten eine Runde mit meinem Zero drehen. Spätestens jetzt kannten alle im Camp CrossWorx... Thüringen und Rudolfstadt. Jetzt wurde es ernst…wir verließen das Basecamp Richtung Gipfel. Das nächste Camp lag auf 5270 m. Der Weg dorthin war zunächst flach...über eine Piste die mit tausenden Querrippen gespickt war…meine Pike Ultimate musste Schwerstarbeit leisten. Später wurde es steil...sandig…ich musste mir das Bike das erste mal auf den Rucksack schnallen….die immer dünner werdende Luft machte es mir nicht einfacher. Nach 8 Stunden erreichte ich das Lager. 2 Weitere Tage sollten wir hierbleiben um uns an die dünne Luft zu gewöhnen. Um mich vor dem Wind zu schützen der die ganze Nacht am Zelt rüttelte und schlafen nahezu unmöglich macht, wurde ich kurzerhand in ein Notbiwak umquartiert. Nicht sehr sauber...2 alte zerrissene...vergilbte Matratzen übereinander und ein paar verfallene Regale die schräg an der Wand hingen machten es nicht sehr gemütlich…..aber es war windgeschützt und warm. Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad sind nachts in diesen Höhen keine Seltenheit. Ich nutzte die Zeit im Lager das Gewicht des Zeros nochmals zu optimieren….alles unnötige wie Flaschenhalter, GoProhalter und Werkzeugtaschenhalter schraubte ich ab. Ab jetzt war wirklich nichts mehr fahrbar….mir war bewusst dass ich ab jetzt mein Bike nur noch auf dem Rücken tragen werde...allerdings mit der Hoffnung, nach dem Gipfel ein spaßiges Trailvergnügung zu haben. Der Aufstieg zum letzten Höhenlager war relativ einfach und verhältnismäßig flach. Da die Wetterprognosen für die nächsten 2 Tage super waren, beschlossen wir noch über das Hochlager auf 5800 Meter hinauszusteigen und das Rad auf ca. 6200 M zu deponieren um mir am Gipfeltag die ersten Höhenmeter zu erleichtern. Wir suchten einen markanten Fels und legten mein Baby ab. Im Falle dass es schneien sollte würden es wir hier wieder finden. Wir stiegen ins Hochlager ab…bereiteten unsere Ausrüstung für den Gipfeltag vor und gingen früh schlafen. Um 3:00 Uhr am nächsten Tag wollten wir starten. Meine beiden Bergführer Eduardo und Jean Marie hatten folgenden Plan. Ich geh mit Eduardo mit leichtem Gepäck vor. Jean Marie wollte noch Tee kochen und mit Verpflegung….der Kletterausrüstung und den Steigeisen im Rucksack nachkommen und uns spätestens vor dem Gletscher eingeholt haben. Es war stockdunkel…ich hatte nur den Blick in meinem Stirnlampenkegel auf die 1-2 Meter vor mir gerichtet. 10 Minischritte…die Hälfte davon im tiefen Lavasand wieder zurückrutschend erreichten wir den Gletscherrand. Jetzt hatten wir ein Problem…Jean Marie war mit den Steigeisen noch nicht bei uns…wir waren zu schnell und mussten 1 Stunde auf Ihn warten. Es war immer noch dunkel und sau kalt. Mittlerweile begann es leicht zu schneien und ich sah unsere Gipfelchance sinken. „Egal“ meinte Eduardo wir haben 2 Reservetage für den Gipfel eingeplant. „Heute oder nie mehr“ war meine kurze und knappe Antwort und das meinte ich ernst. Bald darauf erschien Jean Marie, wir legten die Steigeisen an und begannen mit der Gletscherüberquerung. Mein Rücken fühlte sich an als ob ich ein Messer zwischen den Schulterblättern hätte...Das Gewicht des Rucksackes incl. Bike...ca.20 Kilogramm forderten Ihren Tribut. Die Schritte wurden kürzer…die Luft immer dünner…alles anstrengender. Nach weiteren 3 Stunden erreichten wir den Kraterrand. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und es wurde wärmer. Ich sah den Gipfel…eigentlich nicht mehr weit meinte ich. Auf meine Frage hin wie lange es noch dauert war die kurze und knappe Antwort „Noch mindestens 2 Stunden“. Ich war fix und fertig…nahe am Aufgeben. Ein paar Energieriegel und ein paar Tassen Tee später raffte ich mich noch einmal auf und stapfte weiter…10 Schritte…Pause…das Ganze war wie in Trance. Nach zwei Stunden erreichten wir den Einstieg in die Kletterpassage. Jean Marie stieg vor und sicherte mich. Eduardo war dicht hinter mir…zerrte immer wieder an meinem Bike wenn es sich zwischen den Felsen verkeilte. und dann war es soweit…ich stand tatsächlich auf dem höchsten Vulkan der Erde auf 6893 Meter…mein geliebtes Zero auf dem Rücken…ich war unglaublich stolz…meine Tränen konnte ich nicht mehr unterdrücken….aber das darf auch mal sein. Eduardo geht seit 30 Jahren auf den Ojos und er kennt 2 Menschen, die es geschafft haben Ihr Bike auf fast 7000 Meter zu schleppen….ein Italiener, Claudio Lucchese und jetzt mich. Viele Expeditionen führen auf den Ojos...die meisten fahren aber mit den Jeeps zum bis 4800 Meter...das ist bei guten Bedingungen möglich...ob sich das "Besteigen" nennen darf, ist fraglich. Ich kann sagen...ich habe Ihn von der Küste weg bestiegen und darauf bin ich stolz. Mich freute es auch sehr für Kevin und das Team von CrossWorx. Sie haben mich wirklich super unterstützt und an das Projekt geglaubt. Dass ich mein Zero auch bergab ziemlich lange tragen muss…darüber war ich mir beim Aufstieg schon bewusst zu viel...zumindest mich unfahrbare Stellen. Zunächst einmal musste Jean Marie mein Bike aber vom Gipfel ca. 50 Meter über die Felsen abseilen. Ein Abstieg mit Bike auf dem Rücken war nicht möglich. Mit einigen klong klongs schlug es dabei immer wieder gegen die Felsen was auch deutliche Spuren hinterließ….aber das war mir bewusst. Nachdem wir den Gletscher dann wieder hinter uns gelassen haben…wagte ich einen 1. Fahrversuch. Ein Fahren in der Falllinie war absolut unmöglich…zu steil…zu tiefer Sand. Ich versuchte in langen Serpentinen den Hang zu queren. Immer wieder rutschte mir das Bike seitlich weg. Die dicken Expeditionsstiefel machten das ganze unterfangen nicht leichter. Als es flacher wurde kam dann der Trailspaß und ich konnte flüssig zum Hochlager abfahren….was für ein Spaß nach der ewigen Schinderei. Völlig entkräftet stieg ich ab und legte mich auf den Boden. Es dauerte ja noch bis meine beiden Bergführer bei mir waren. Im Hochlager war mittlerweile eine andere Expedition angekommen. Sie waren erstaunt was ich gemacht habe…boten mir Essen und Trinken an, was ich natürlich nicht abgeschlagen habe. Als die beiden mich erreichten waren wir nur unendlich Happy und stolz. Es war auch für Spondylus.Chile und seinem Geschäftsführer Hans Martin Schmitt eine besondere Herausforderung so eine Expedition erfolgreich abzuschließen. Nach einer Pause fuhren wir weiter ab, verluden das Bike auf den Pickup und kehrten zurück ins Basiscamp. Mit viel Applaus und Glückwünschen wurden wir hier empfangen….nun waren wir endgültig berühmt mein Zero und ich. 😆

Mir auch bitte den vielen Text schicken :)

Einfach eine Seite zurück blättern ist keine Option? 🤔


:D;)
 
Nicht einmal 4933 Meter unterm Ojos del Salado hab ich heute meinen ersten Hochtourengipfel der Saison erreicht.

Der Weg verlauft einen südseitig orientierte Riegel runter, ist also maximal sonnenbeschienen. Trotzdem geht die Tour in einen normalen Jahr erst Mitte Mai.

Den hölzernen Gipfelstipfel musste ich erst einpflanzen, das Ganze ergab dann aber einen brauchbaren Gipfelbierabstellplatz

Ein paar Schneerinnen werden noch von Tourengehern befahren. Der Schnee ist aber schon verdammt patzig


Los geht's!


Das Schneefeld war nur optional


Eigentlich schaut der Rücken von oben recht lieblich aus. Ist er aber zum grossteil nicht


Schön wars, warm wars, Reservebier war keins dabei. So gingen sich ein paar Bike-Selfies aus




 
Zuletzt bearbeitet:
ok :D ein "kleiner " Auszug aus meinem Reisebericht....viel Spass
Was bewegte mich dazu diesen Plan ins Auge zu fassen, nach Chile zu fliegen…350 Km alleine durch die Atacamawüste…der trockensten der Welt… zu radeln um danach den höchsten Vulkan der Erde zu besteigen…wissend dass ich mein Rad dort über 2500 Hm am Stück…steil durch tiefsten Lavasand tragen muss. Ich weiß es bis heute nicht….bin aber unglaublich glücklich es versucht und sogar geschafft zu haben. Ich habe eine fantastische Gegend und unwahrscheinlich liebens- und hilfsbereite Leute kennengelernt und weiß jetzt was mein Körper imstande ist zu leisten.
Mit welchem Bike ich das Unternehmen angehen würde war schnell entschieden….Mein CrossWorx29Zero…welches mich schon erfolgreich auf den Gipfel des Kilimandscharo 2021 begleitet hat, war die 1. Wahl. Leicht…schnell…robust und eine ausgewogene Sitzposition. Mit Unterstützung durch CrossWorx wurde das Bike komplett neu aufgebaut um technische Probleme während der Tour zu vermeiden…ein defekt in der Wüste wäre das sichere Ende der Expedition gewesen. Eins vorweg….das Bike lief problemlos.
Bei Sonnenaufgang am Strand von Puerto Viejo….bei einem Glas Sekt und chilenischer Flagge vor der Brust bin ich gestartet.
4 Tage durch die Wüste…kein Schatten…Temperaturen bis 40 Grad und ab mittags Wind der mich fast vom Bike geblasen hat. Trotzdem schaffte ich täglich über 100 Km und zwischen 1500 und über 2000 Hm. Begleitet wurde ich mit einem Pickup, der mich in regelmäßigen Abständen mit Essen und Trinken versorgte. Wir hatten zwar keinen Sichtkontakt…waren aber mit Funkgeräten verbunden. Nach 4 Tagen haben wir das Basecamp an der Laguna Verde auf ca. 4000 m erreicht. Ein wunderschöner türkisfarbener See inmitten von Bergen versehen mit heißen Quellen, die sich hervorragend eigneten um sich reinzusetzten und die müden Beine zu regenerieren. Von hier aus starteten wir zu Fuß unsere Touren die der Akklimatisierung dienten. Hoch gehen...tief schlafen ist die Regel beim Höhenbergsteigen. Im Camp waren mein CrossWorx und ich die Stars….nur selten verirren sich Biker hierher und noch seltener versuchen welche den Gipfel mit dem Bike auf dem Rücken zu erreichen. So ziemlich alle Bergsteiger wollten eine Runde mit meinem Zero drehen. Spätestens jetzt kannten alle im Camp CrossWorx... Thüringen und Rudolfstadt. Jetzt wurde es ernst…wir verließen das Basecamp Richtung Gipfel. Das nächste Camp lag auf 5270 m. Der Weg dorthin war zunächst flach...über eine Piste die mit tausenden Querrippen gespickt war…meine Pike Ultimate musste Schwerstarbeit leisten. Später wurde es steil...sandig…ich musste mir das Bike das erste mal auf den Rucksack schnallen….die immer dünner werdende Luft machte es mir nicht einfacher. Nach 8 Stunden erreichte ich das Lager. 2 Weitere Tage sollten wir hierbleiben um uns an die dünne Luft zu gewöhnen. Um mich vor dem Wind zu schützen der die ganze Nacht am Zelt rüttelte und schlafen nahezu unmöglich macht, wurde ich kurzerhand in ein Notbiwak umquartiert. Nicht sehr sauber...2 alte zerrissene...vergilbte Matratzen übereinander und ein paar verfallene Regale die schräg an der Wand hingen machten es nicht sehr gemütlich…..aber es war windgeschützt und warm. Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad sind nachts in diesen Höhen keine Seltenheit. Ich nutzte die Zeit im Lager das Gewicht des Zeros nochmals zu optimieren….alles unnötige wie Flaschenhalter, GoProhalter und Werkzeugtaschenhalter schraubte ich ab. Ab jetzt war wirklich nichts mehr fahrbar….mir war bewusst dass ich ab jetzt mein Bike nur noch auf dem Rücken tragen werde...allerdings mit der Hoffnung, nach dem Gipfel ein spaßiges Trailvergnügung zu haben. Der Aufstieg zum letzten Höhenlager war relativ einfach und verhältnismäßig flach. Da die Wetterprognosen für die nächsten 2 Tage super waren, beschlossen wir noch über das Hochlager auf 5800 Meter hinauszusteigen und das Rad auf ca. 6200 M zu deponieren um mir am Gipfeltag die ersten Höhenmeter zu erleichtern. Wir suchten einen markanten Fels und legten mein Baby ab. Im Falle dass es schneien sollte würden es wir hier wieder finden. Wir stiegen ins Hochlager ab…bereiteten unsere Ausrüstung für den Gipfeltag vor und gingen früh schlafen. Um 3:00 Uhr am nächsten Tag wollten wir starten. Meine beiden Bergführer Eduardo und Jean Marie hatten folgenden Plan. Ich geh mit Eduardo mit leichtem Gepäck vor. Jean Marie wollte noch Tee kochen und mit Verpflegung….der Kletterausrüstung und den Steigeisen im Rucksack nachkommen und uns spätestens vor dem Gletscher eingeholt haben. Es war stockdunkel…ich hatte nur den Blick in meinem Stirnlampenkegel auf die 1-2 Meter vor mir gerichtet. 10 Minischritte…die Hälfte davon im tiefen Lavasand wieder zurückrutschend erreichten wir den Gletscherrand. Jetzt hatten wir ein Problem…Jean Marie war mit den Steigeisen noch nicht bei uns…wir waren zu schnell und mussten 1 Stunde auf Ihn warten. Es war immer noch dunkel und sau kalt. Mittlerweile begann es leicht zu schneien und ich sah unsere Gipfelchance sinken. „Egal“ meinte Eduardo wir haben 2 Reservetage für den Gipfel eingeplant. „Heute oder nie mehr“ war meine kurze und knappe Antwort und das meinte ich ernst. Bald darauf erschien Jean Marie, wir legten die Steigeisen an und begannen mit der Gletscherüberquerung. Mein Rücken fühlte sich an als ob ich ein Messer zwischen den Schulterblättern hätte...Das Gewicht des Rucksackes incl. Bike...ca.20 Kilogramm forderten Ihren Tribut. Die Schritte wurden kürzer…die Luft immer dünner…alles anstrengender. Nach weiteren 3 Stunden erreichten wir den Kraterrand. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und es wurde wärmer. Ich sah den Gipfel…eigentlich nicht mehr weit meinte ich. Auf meine Frage hin wie lange es noch dauert war die kurze und knappe Antwort „Noch mindestens 2 Stunden“. Ich war fix und fertig…nahe am Aufgeben. Ein paar Energieriegel und ein paar Tassen Tee später raffte ich mich noch einmal auf und stapfte weiter…10 Schritte…Pause…das Ganze war wie in Trance. Nach zwei Stunden erreichten wir den Einstieg in die Kletterpassage. Jean Marie stieg vor und sicherte mich. Eduardo war dicht hinter mir…zerrte immer wieder an meinem Bike wenn es sich zwischen den Felsen verkeilte. und dann war es soweit…ich stand tatsächlich auf dem höchsten Vulkan der Erde auf 6893 Meter…mein geliebtes Zero auf dem Rücken…ich war unglaublich stolz…meine Tränen konnte ich nicht mehr unterdrücken….aber das darf auch mal sein. Eduardo geht seit 30 Jahren auf den Ojos und er kennt 2 Menschen, die es geschafft haben Ihr Bike auf fast 7000 Meter zu schleppen….ein Italiener, Claudio Lucchese und jetzt mich. Viele Expeditionen führen auf den Ojos...die meisten fahren aber mit den Jeeps zum bis 4800 Meter...das ist bei guten Bedingungen möglich...ob sich das "Besteigen" nennen darf, ist fraglich. Ich kann sagen...ich habe Ihn von der Küste weg bestiegen und darauf bin ich stolz. Mich freute es auch sehr für Kevin und das Team von CrossWorx. Sie haben mich wirklich super unterstützt und an das Projekt geglaubt. Dass ich mein Zero auch bergab ziemlich lange tragen muss…darüber war ich mir beim Aufstieg schon bewusst zu viel...zumindest mich unfahrbare Stellen. Zunächst einmal musste Jean Marie mein Bike aber vom Gipfel ca. 50 Meter über die Felsen abseilen. Ein Abstieg mit Bike auf dem Rücken war nicht möglich. Mit einigen klong klongs schlug es dabei immer wieder gegen die Felsen was auch deutliche Spuren hinterließ….aber das war mir bewusst. Nachdem wir den Gletscher dann wieder hinter uns gelassen haben…wagte ich einen 1. Fahrversuch. Ein Fahren in der Falllinie war absolut unmöglich…zu steil…zu tiefer Sand. Ich versuchte in langen Serpentinen den Hang zu queren. Immer wieder rutschte mir das Bike seitlich weg. Die dicken Expeditionsstiefel machten das ganze unterfangen nicht leichter. Als es flacher wurde kam dann der Trailspaß und ich konnte flüssig zum Hochlager abfahren….was für ein Spaß nach der ewigen Schinderei. Völlig entkräftet stieg ich ab und legte mich auf den Boden. Es dauerte ja noch bis meine beiden Bergführer bei mir waren. Im Hochlager war mittlerweile eine andere Expedition angekommen. Sie waren erstaunt was ich gemacht habe…boten mir Essen und Trinken an, was ich natürlich nicht abgeschlagen habe. Als die beiden mich erreichten waren wir nur unendlich Happy und stolz. Es war auch für Spondylus.Chile und seinem Geschäftsführer Hans Martin Schmitt eine besondere Herausforderung so eine Expedition erfolgreich abzuschließen. Nach einer Pause fuhren wir weiter ab, verluden das Bike auf den Pickup und kehrten zurück ins Basiscamp. Mit viel Applaus und Glückwünschen wurden wir hier empfangen….nun waren wir endgültig berühmt mein Zero und ich. 😆
Völlig irre!!! Meinen größten respekt, was so alles möglich ist.
Unglaublich
 
ok :D ein "kleiner " Auszug aus meinem Reisebericht....viel Spass
Was bewegte mich dazu diesen Plan ins Auge zu fassen, nach Chile zu fliegen…350 Km alleine durch die Atacamawüste…der trockensten der Welt… zu radeln um danach den höchsten Vulkan der Erde zu besteigen…wissend dass ich mein Rad dort über 2500 Hm am Stück…steil durch tiefsten Lavasand tragen muss. Ich weiß es bis heute nicht….bin aber unglaublich glücklich es versucht und sogar geschafft zu haben. Ich habe eine fantastische Gegend und unwahrscheinlich liebens- und hilfsbereite Leute kennengelernt und weiß jetzt was mein Körper imstande ist zu leisten.
Mit welchem Bike ich das Unternehmen angehen würde war schnell entschieden….Mein CrossWorx29Zero…welches mich schon erfolgreich auf den Gipfel des Kilimandscharo 2021 begleitet hat, war die 1. Wahl. Leicht…schnell…robust und eine ausgewogene Sitzposition. Mit Unterstützung durch CrossWorx wurde das Bike komplett neu aufgebaut um technische Probleme während der Tour zu vermeiden…ein defekt in der Wüste wäre das sichere Ende der Expedition gewesen. Eins vorweg….das Bike lief problemlos.
Bei Sonnenaufgang am Strand von Puerto Viejo….bei einem Glas Sekt und chilenischer Flagge vor der Brust bin ich gestartet.
4 Tage durch die Wüste…kein Schatten…Temperaturen bis 40 Grad und ab mittags Wind der mich fast vom Bike geblasen hat. Trotzdem schaffte ich täglich über 100 Km und zwischen 1500 und über 2000 Hm. Begleitet wurde ich mit einem Pickup, der mich in regelmäßigen Abständen mit Essen und Trinken versorgte. Wir hatten zwar keinen Sichtkontakt…waren aber mit Funkgeräten verbunden. Nach 4 Tagen haben wir das Basecamp an der Laguna Verde auf ca. 4000 m erreicht. Ein wunderschöner türkisfarbener See inmitten von Bergen versehen mit heißen Quellen, die sich hervorragend eigneten um sich reinzusetzten und die müden Beine zu regenerieren. Von hier aus starteten wir zu Fuß unsere Touren die der Akklimatisierung dienten. Hoch gehen...tief schlafen ist die Regel beim Höhenbergsteigen. Im Camp waren mein CrossWorx und ich die Stars….nur selten verirren sich Biker hierher und noch seltener versuchen welche den Gipfel mit dem Bike auf dem Rücken zu erreichen. So ziemlich alle Bergsteiger wollten eine Runde mit meinem Zero drehen. Spätestens jetzt kannten alle im Camp CrossWorx... Thüringen und Rudolfstadt. Jetzt wurde es ernst…wir verließen das Basecamp Richtung Gipfel. Das nächste Camp lag auf 5270 m. Der Weg dorthin war zunächst flach...über eine Piste die mit tausenden Querrippen gespickt war…meine Pike Ultimate musste Schwerstarbeit leisten. Später wurde es steil...sandig…ich musste mir das Bike das erste mal auf den Rucksack schnallen….die immer dünner werdende Luft machte es mir nicht einfacher. Nach 8 Stunden erreichte ich das Lager. 2 Weitere Tage sollten wir hierbleiben um uns an die dünne Luft zu gewöhnen. Um mich vor dem Wind zu schützen der die ganze Nacht am Zelt rüttelte und schlafen nahezu unmöglich macht, wurde ich kurzerhand in ein Notbiwak umquartiert. Nicht sehr sauber...2 alte zerrissene...vergilbte Matratzen übereinander und ein paar verfallene Regale die schräg an der Wand hingen machten es nicht sehr gemütlich…..aber es war windgeschützt und warm. Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad sind nachts in diesen Höhen keine Seltenheit. Ich nutzte die Zeit im Lager das Gewicht des Zeros nochmals zu optimieren….alles unnötige wie Flaschenhalter, GoProhalter und Werkzeugtaschenhalter schraubte ich ab. Ab jetzt war wirklich nichts mehr fahrbar….mir war bewusst dass ich ab jetzt mein Bike nur noch auf dem Rücken tragen werde...allerdings mit der Hoffnung, nach dem Gipfel ein spaßiges Trailvergnügung zu haben. Der Aufstieg zum letzten Höhenlager war relativ einfach und verhältnismäßig flach. Da die Wetterprognosen für die nächsten 2 Tage super waren, beschlossen wir noch über das Hochlager auf 5800 Meter hinauszusteigen und das Rad auf ca. 6200 M zu deponieren um mir am Gipfeltag die ersten Höhenmeter zu erleichtern. Wir suchten einen markanten Fels und legten mein Baby ab. Im Falle dass es schneien sollte würden es wir hier wieder finden. Wir stiegen ins Hochlager ab…bereiteten unsere Ausrüstung für den Gipfeltag vor und gingen früh schlafen. Um 3:00 Uhr am nächsten Tag wollten wir starten. Meine beiden Bergführer Eduardo und Jean Marie hatten folgenden Plan. Ich geh mit Eduardo mit leichtem Gepäck vor. Jean Marie wollte noch Tee kochen und mit Verpflegung….der Kletterausrüstung und den Steigeisen im Rucksack nachkommen und uns spätestens vor dem Gletscher eingeholt haben. Es war stockdunkel…ich hatte nur den Blick in meinem Stirnlampenkegel auf die 1-2 Meter vor mir gerichtet. 10 Minischritte…die Hälfte davon im tiefen Lavasand wieder zurückrutschend erreichten wir den Gletscherrand. Jetzt hatten wir ein Problem…Jean Marie war mit den Steigeisen noch nicht bei uns…wir waren zu schnell und mussten 1 Stunde auf Ihn warten. Es war immer noch dunkel und sau kalt. Mittlerweile begann es leicht zu schneien und ich sah unsere Gipfelchance sinken. „Egal“ meinte Eduardo wir haben 2 Reservetage für den Gipfel eingeplant. „Heute oder nie mehr“ war meine kurze und knappe Antwort und das meinte ich ernst. Bald darauf erschien Jean Marie, wir legten die Steigeisen an und begannen mit der Gletscherüberquerung. Mein Rücken fühlte sich an als ob ich ein Messer zwischen den Schulterblättern hätte...Das Gewicht des Rucksackes incl. Bike...ca.20 Kilogramm forderten Ihren Tribut. Die Schritte wurden kürzer…die Luft immer dünner…alles anstrengender. Nach weiteren 3 Stunden erreichten wir den Kraterrand. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und es wurde wärmer. Ich sah den Gipfel…eigentlich nicht mehr weit meinte ich. Auf meine Frage hin wie lange es noch dauert war die kurze und knappe Antwort „Noch mindestens 2 Stunden“. Ich war fix und fertig…nahe am Aufgeben. Ein paar Energieriegel und ein paar Tassen Tee später raffte ich mich noch einmal auf und stapfte weiter…10 Schritte…Pause…das Ganze war wie in Trance. Nach zwei Stunden erreichten wir den Einstieg in die Kletterpassage. Jean Marie stieg vor und sicherte mich. Eduardo war dicht hinter mir…zerrte immer wieder an meinem Bike wenn es sich zwischen den Felsen verkeilte. und dann war es soweit…ich stand tatsächlich auf dem höchsten Vulkan der Erde auf 6893 Meter…mein geliebtes Zero auf dem Rücken…ich war unglaublich stolz…meine Tränen konnte ich nicht mehr unterdrücken….aber das darf auch mal sein. Eduardo geht seit 30 Jahren auf den Ojos und er kennt 2 Menschen, die es geschafft haben Ihr Bike auf fast 7000 Meter zu schleppen….ein Italiener, Claudio Lucchese und jetzt mich. Viele Expeditionen führen auf den Ojos...die meisten fahren aber mit den Jeeps zum bis 4800 Meter...das ist bei guten Bedingungen möglich...ob sich das "Besteigen" nennen darf, ist fraglich. Ich kann sagen...ich habe Ihn von der Küste weg bestiegen und darauf bin ich stolz. Mich freute es auch sehr für Kevin und das Team von CrossWorx. Sie haben mich wirklich super unterstützt und an das Projekt geglaubt. Dass ich mein Zero auch bergab ziemlich lange tragen muss…darüber war ich mir beim Aufstieg schon bewusst zu viel...zumindest mich unfahrbare Stellen. Zunächst einmal musste Jean Marie mein Bike aber vom Gipfel ca. 50 Meter über die Felsen abseilen. Ein Abstieg mit Bike auf dem Rücken war nicht möglich. Mit einigen klong klongs schlug es dabei immer wieder gegen die Felsen was auch deutliche Spuren hinterließ….aber das war mir bewusst. Nachdem wir den Gletscher dann wieder hinter uns gelassen haben…wagte ich einen 1. Fahrversuch. Ein Fahren in der Falllinie war absolut unmöglich…zu steil…zu tiefer Sand. Ich versuchte in langen Serpentinen den Hang zu queren. Immer wieder rutschte mir das Bike seitlich weg. Die dicken Expeditionsstiefel machten das ganze unterfangen nicht leichter. Als es flacher wurde kam dann der Trailspaß und ich konnte flüssig zum Hochlager abfahren….was für ein Spaß nach der ewigen Schinderei. Völlig entkräftet stieg ich ab und legte mich auf den Boden. Es dauerte ja noch bis meine beiden Bergführer bei mir waren. Im Hochlager war mittlerweile eine andere Expedition angekommen. Sie waren erstaunt was ich gemacht habe…boten mir Essen und Trinken an, was ich natürlich nicht abgeschlagen habe. Als die beiden mich erreichten waren wir nur unendlich Happy und stolz. Es war auch für Spondylus.Chile und seinem Geschäftsführer Hans Martin Schmitt eine besondere Herausforderung so eine Expedition erfolgreich abzuschließen. Nach einer Pause fuhren wir weiter ab, verluden das Bike auf den Pickup und kehrten zurück ins Basiscamp. Mit viel Applaus und Glückwünschen wurden wir hier empfangen….nun waren wir endgültig berühmt mein Zero und ich. 😆
Wow, Respekt!
Ziemlich genau doppelt so hoch wie mein bisher höchster Punkt mit dem Bike ... irre. 😳💪
 
Tolle Leistung mit dem Vulkan, aber das Rad da rauf zu tragen war dann aber wohl eher sinn- und zwecklos. Hätte man auch 13 kg von irgendwas im Rucksack mitnehmen können.
 
Heieiei, was ist denn das für eine Aussage. 😲
Kann man doch machen, wenn man niemanden gefährdet dabei. "Sinnvoll" wars für die obersten Meter anscheinend nicht, für den Part, den er halbwegs fahren konnte, kann man die Sinnfrage trotzdem noch stellen, aber ist doch egal.
"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich" sagt man doch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der höchste und schönste Gipfel der vergangenen Saison war auch zugleich der letzte. Es ist Ende September und ich befinde mich in Zermatt, wo ich mit Beat zusammen ein paar schöne Tage rund ums Horu verbringe. Ein anderes Horn hier steht schon lange auf meiner Wunschliste und auch Beat als Einheimischer war da noch nie mit dem Bike oben. Also machen wir zwei Metalheads uns am zweiten Tag auf, den Gipfel des Mettelhorns zu erstürmen :i2:





Schliesslich erreichen wir den Furggji-Pass, wo wir auf einen anderen Biker treffen, welcher gerade auf dem Rückweg vom Mettelhorn ist. Wir folgen den Spuren am Fusse des Platthorns und stehen schon bald darauf vor dem Mettelhorn, welches wie ein überdimensionaler Haifischzahn vor uns in die Höhe ragt.







Wow :love: was für ein Gipfelerlebnis, was für ein Prachttag, besser hätten wir es nicht treffen können. Durch den kürzlichen Schneefall sind die Gipfel ringsherum schön angezuckert und die Gletscheroberfläche strahlt schneeweiss vor dem stahlblauen Himmel. Vor uns erhebt sich das Zinalrothorn und das Weisshorn, auf der anderen Seite tief unter uns Zermatt und gegenüber können wir sogar die Weisshornhütte ausmachen, welcher wir vor zwei Jahren einen Besuch abgestattet haben.









Durch die dünne Schneeschicht ist die Eisfläche schön griffig und die Fahrt über das Firnfeld einfach nur geil. Da haben wir heute den Jackpot geknackt und ziehen headbangend unsere Spuren durch den Schnee :i2:





Als wir wieder festen Boden unter den Reifen haben geht der wilde Ritt aber erst so richtig los. Wie die apokalyptische Reiter galoppieren wir auf unseren zweirädrigen Pferdchen über Fels und Stein talwärts.






Die ganze Geschichte und alle Bilder wie immer im Blog:
https://halfmoon-biking.ch/wallis/metalheads-aufm-mettelhorn/
 
Der höchste und schönste Gipfel der vergangenen Saison war auch zugleich der letzte. Es ist Ende September und ich befinde mich in Zermatt, wo ich mit Beat zusammen ein paar schöne Tage rund ums Horu verbringe. Ein anderes Horn hier steht schon lange auf meiner Wunschliste und auch Beat als Einheimischer war da noch nie mit dem Bike oben. Also machen wir zwei Metalheads uns am zweiten Tag auf, den Gipfel des Mettelhorns zu erstürmen :i2:





Schliesslich erreichen wir den Furggji-Pass, wo wir auf einen anderen Biker treffen, welcher gerade auf dem Rückweg vom Mettelhorn ist. Wir folgen den Spuren am Fusse des Platthorns und stehen schon bald darauf vor dem Mettelhorn, welches wie ein überdimensionaler Haifischzahn vor uns in die Höhe ragt.







Wow :love: was für ein Gipfelerlebnis, was für ein Prachttag, besser hätten wir es nicht treffen können. Durch den kürzlichen Schneefall sind die Gipfel ringsherum schön angezuckert und die Gletscheroberfläche strahlt schneeweiss vor dem stahlblauen Himmel. Vor uns erhebt sich das Zinalrothorn und das Weisshorn, auf der anderen Seite tief unter uns Zermatt und gegenüber können wir sogar die Weisshornhütte ausmachen, welcher wir vor zwei Jahren einen Besuch abgestattet haben.









Durch die dünne Schneeschicht ist die Eisfläche schön griffig und die Fahrt über das Firnfeld einfach nur geil. Da haben wir heute den Jackpot geknackt und ziehen headbangend unsere Spuren durch den Schnee :i2:





Als wir wieder festen Boden unter den Reifen haben geht der wilde Ritt aber erst so richtig los. Wie die apokalyptische Reiter galoppieren wir auf unseren zweirädrigen Pferdchen über Fels und Stein talwärts.






Die ganze Geschichte und alle Bilder wie immer im Blog:
https://halfmoon-biking.ch/wallis/metalheads-aufm-mettelhorn/
Gewaltig, steht bei meiner Wallistour heuer als letzte Tour am Plan. Seit ihr von Zermatt in einem durch rauf, oder bei der Hütte übernachtet vorher?

Edit: sorry hab schon gelesen :), alles klar.
Vlt darf ich mich im Frühsommer mal telefonisch melden bei dir zu der Tour. Eine 2te aus deinem Blog hab ich nämlich auch am Schirm :)
 
Hier noch was vom letzten Sommer, zum Abschluss der 3k Woche gings noch auf die Fritteuse oder so ähnlich. Aufstieg wieder über das gleiche Tal, das wir am ersten Tag hoch sind. Dann aber rechts eingeschwenkt auf Höhe 2500 und auf der Suche nach der kaum vorhandenen Spur dem Gipfel entgegen.
Oben angekommen wieder mal super Sicht zum Kaiser, und nach ausgiebiger Rast mit Blechweckerl mal die Abfahrt gesucht. Gefunden haben wir die Spur nicht wirklich, da kaum vorhanden. Deshalb quasi weglos runter gefahren, bis in ein Hochtal, ab da gings dann weiter, immer weiter.

Blick in Aufstiegsrichtung:

2801672-z46tzqtsmuah-img_20230728_095505-large.jpg



und Blick zurück, hinten der Kamm zum Maira Tal:

2801678-ecu349n9fz8e-img_20230728_131548-large.jpg



Unser Freund hat genug vom Radl tragen und geht heut zu Fuß:
2801673-i3x6dw6de5yx-img_20230728_112400-large.jpg


Am Gipfel angekommen, Blick auf den darunter liegenden Pass, einer der höchsten in den Alpen:
2801674-3uiiiht2h6yq-img_20230728_120016-large.jpg


Quasi weglose Abfahrt die ersten 300hm:
2801675-a90x8yh8xdze-20230728_125207-large.jpg


weiter unten dann noch ein alter Unterstand, nach einem Übergang:
2801679-sa6oz2uymvbw-img_20230728_131830-large.jpg


Fazit, eins der besten Reviere die ich bis jetzt kennen gelernt hab, und da sind noch ein paar Sachen offen, für Tips bin ich immer zu haben, gell @Rudeworkout, aber bitte etwas fahrbareres als der im Aosta🤣, aber der Gipfel da war geilo, der kommt noch mal!
 
Im Kampf um den Mitarbeiter-des-Monats-Titel ging's am Pfingstsonntag dienstlich an den Wörthersee, um dort am einzigen sonnigen Vormittag seit gefühlt Menschengedenken eine Seeblickliegenschaft verkaufsfördernd drohnenzufotografieren.

Als Incentive schickte ich mich als mein eigener Chef dann am Rückweg auf einen 2.000er, der fast am Weg lag.


Das Gipfelkreuz schaut nicht nur etwas martialisch aus, sondern erzählt auch von heldenhaften Abwehrkämpfen und beschwört ein "einiges Kärnten"


Blick die Gipfelrinne runter (einigen Gedenktafeln nach zu schliessen eine nicht ganz ungefährliche Schitour), in der Ferne die Landeshauptstadt samt Oligarchentümpel


Nach slowakischem Wandererschnaps war das Einrollen noch etwas wacklig


traumhaftes Panorama nach Slowenien, Steiner Alpen, Grintovec


So schön es oben war - die untere Hälfte der Tour verlief eher unflowig durch steiles Waldgelände. Nächstes Mal werde ich eine andere Variante wählen.
 
Im Kampf um den Mitarbeiter-des-Monats-Titel ging's am Pfingstsonntag dienstlich an den Wörthersee, um dort am einzigen sonnigen Vormittag seit gefühlt Menschengedenken eine Seeblickliegenschaft verkaufsfördernd drohnenzufotografieren.

Als Incentive schickte ich mich als mein eigener Chef dann am Rückweg auf einen 2.000er, der fast am Weg lag.


Das Gipfelkreuz schaut nicht nur etwas martialisch aus, sondern erzählt auch von heldenhaften Abwehrkämpfen und beschwört ein "einiges Kärnten"


Blick die Gipfelrinne runter (einigen Gedenktafeln nach zu schliessen eine nicht ganz ungefährliche Schitour), in der Ferne die Landeshauptstadt samt Oligarchentümpel


Nach slowakischem Wandererschnaps war das Einrollen noch etwas wacklig


traumhaftes Panorama nach Slowenien, Steiner Alpen, Grintovec


So schön es oben war - die untere Hälfte der Tour verlief eher unflowig durch steiles Waldgelände. Nächstes Mal werde ich eine andere Variante wählen.
Oh jemand hat Grintovec gesagt, die härteste Biketour die wir jemals in Slowenien mit unserem Kumpel gemacht haben.......da werden Erinnerungen wach, auch an die vielen selbstgebrannten Schnäpse die wir probieren durften.
 
Wir hätten ja letzte Woche echt gerne paar Bilder für dieses Thema gemacht, allerdings wurde uns der weitere Weg knapp unterhalb der Themagrenze versperrt :(

Anhang anzeigen 1935691

Fazit: Es lag definitiv noch viel zu viel Schnee in den oberen Regionen, wo es wirklich interessant und dem Thema hier gerecht worden wäre 😭
Falsches Sportgerät dabei 😁👍
 
Nachdem die Schneelage noch zu gut ist für höhere Ziele, noch etwas vom letzten Jahr, einer der meiner Meinung nach wenigen sinnvollen Lechtaler Ziele, aber durchaus lohnend in dieser Variante, auch wenn der Roman das vielleicht anders sieht gell!

Los gings natürlich wie immer auf gepflegtem Radelweg, eh klar:

2805205-0k15mi33wmoe-dscf2245-large.jpg



Hochsommerliche Verhältnisse:

2805207-27p2jec6k77a-dscf2131-large.jpg



Und nach gerade mal zwei ´Bildern auf m Gipfel, wurde Zeit, dass ich wieder mal her komm:

2805208-7tw07d65upct-dscf2170-large.jpg



Absolut feiner Gipfelhang, zumindest bis kurz vor der Scharte:

2805210-36fps4p3nwjy-dscf2197-large.jpg


Warten auf die wandernden Begleiter:

2805209-1wng6ozgmeo8-dscf2185-large.jpg


wegen fehlender Spotter, gings bis genau hier her, dann etwas abtragen

2805212-jwojzzkn6yng-dscf2227-large.jpg



Bike in der Scharte gelassen, und kurzes Bad genossen, mit Nixe:

2805214-u2aqmrfpm1t6-dscf2236-large.jpg


Fazit, für mich in dieser Richtung besser, wobei als Rundtour hat das schon auch seinen Reiz, vielleicht diesen Sommer mal, aber das wird noch etwas dauern, im Moment brauchts da eher Ski.
 
Nachdem die Schneelage noch zu gut ist für höhere Ziele, noch etwas vom letzten Jahr, einer der meiner Meinung nach wenigen sinnvollen Lechtaler Ziele, aber durchaus lohnend in dieser Variante, auch wenn der Roman das vielleicht anders sieht gell!

Los gings natürlich wie immer auf gepflegtem Radelweg, eh klar:

2805205-0k15mi33wmoe-dscf2245-large.jpg



Hochsommerliche Verhältnisse:

2805207-27p2jec6k77a-dscf2131-large.jpg



Und nach gerade mal zwei ´Bildern auf m Gipfel, wurde Zeit, dass ich wieder mal her komm:

2805208-7tw07d65upct-dscf2170-large.jpg



Absolut feiner Gipfelhang, zumindest bis kurz vor der Scharte:

2805210-36fps4p3nwjy-dscf2197-large.jpg


Warten auf die wandernden Begleiter:

2805209-1wng6ozgmeo8-dscf2185-large.jpg


wegen fehlender Spotter, gings bis genau hier her, dann etwas abtragen

2805212-jwojzzkn6yng-dscf2227-large.jpg



Bike in der Scharte gelassen, und kurzes Bad genossen, mit Nixe:

2805214-u2aqmrfpm1t6-dscf2236-large.jpg


Fazit, für mich in dieser Richtung besser, wobei als Rundtour hat das schon auch seinen Reiz, vielleicht diesen Sommer mal, aber das wird noch etwas dauern, im Moment brauchts da eher Ski.
So a Nixe hätte ich auch gerne.....
 
Ach, neue bikes werden überbewertet, alte liebe rostet nicht :D heute mal wieder die alte lady ausgeführt und sie fährt sich immer noch verdammt gut :i2: ... btw, erstes mal biketragen und erstes gipfelkreuz der saison, endlich :cool:

Freu dich auf das neue Bike, dann haste endlich mal eine potente und fluffige Federung Hinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten