Helft dem Mann mal einer (Ergometer, Watt)

dooyou

Radsportsüchtig
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Hallo Leute,

unter folgendem Threat habe ich gerade das gelesen:

"Ich trainiere oft an einem Fahrradergometer. Über eine Stunde kann ich so zwischen 180 bis 200 Watt treten. Für 10min bis 20min auch mal 250 bis 300 Watt. Der Ergometer hat ne max. Leistung von 360 Watt.

Nun meine Frage sind meine Leistungen für einen Freizeitsportler gut oder nicht??"

Threat

Mit seiner Beschreibung kann man wohl kaum was anfangen oder? Mich würde eine Antwort von euch rein Interesse halber interessieren, den Threatersteller kenne ich nicht, bin nur ab und zu in dem Forum.
 

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Re: Helft dem Mann mal einer (Ergometer, Watt)
hi!
also ob die Werte gut sind kann ich dir auch nicht sagen,
aber bei mir sind z:B. 180W im GA1-Bereich, die kann ich also auch auf 6 Stunden oder so treten.
Was ich auf eine Stunde schaff weiß ich nicht, ich weiß nur dass meine Max- Leistung ungefähr bei 800W liegen müsste.
Vielleicht äußern sich ja noch andere zum Thema, so dass du vergleichen kannst.
Grüße,
Lorenz
 
also ich kann nur von einemstufentest berichten (dass heisst dass die wattleistung alle 3 min um 40 watt erhöht wird, bis man tod umfällt)

bei solch einem test, schaffe ich 420 Watt....das bei 75kg und 16 Jahren! bei meinem alter sind das super werte
 
Hallo,

das Körpergewicht spielt bei der physikalischen Leistung keine Rolle. Auf einem Ergometer sowieso nicht. Man tritt schließlich nicht mehr oder weniger Watt wenn man mit einem Rucksack voller Backsteine auf dem Ergometer sitzt.

Das Gewicht ist wichtig wenn man die Leistung pro kg Körpergewicht feststellen will. Je höher, desto schneller kann man Berge hochfahren oder beschleunigen. Man braucht das Gewicht auch um die Bergleistung auf dem Rad auszurechnen (mit "schiefer Ebene").

Die Maximalleistung hängt davon ab wie lange man die Leistung aufrecht erhalten kann. Wenn man 10s alles gibt was geht ist sie erheblich höher, als bei einem Maximaltest über 4 min. Die Maximalleistung über 60min entspricht ungefähr der anaeroben Schwelle.
Das ganze liegt an der wechselnden Art der Energiebereitstellung. Die Muskeln funktionieren nur mit ATP. In den ersten 30s einer Maximalleistung kann durch Kreatinphosphat (deaktiviertes ATP) eine hohe Energiemenge zur Verfügung gestellt werden. Schon vorher vergrössert sich der Anteil des anaeroben Glukosestoffwechsels, dabei wird Lactat abgehäuft. Der Puls steigt jetzt, dadurch kann mehr Sauerstoff transportiert werden (weil mehr Blut rumgepumpt wird) und der Anteil des aeroben Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels nimmt zu. Nach 4min oder weniger wird der Hauptteil der Energie schon aerob zur Verfügung gestellt und die Maximalleistung völlig zusammengebrochen.

Infos zu Maximaltests findet man wenn man nach "critical power" oder "trainingwithpower.pdf" von Joe Friel oder "coggan.pdf" googelt.

Tschüüs
 
zitat von antiram
Hallo,

das Körpergewicht spielt bei der physikalischen Leistung keine Rolle. Auf einem Ergometer sowieso nicht. Man tritt schließlich nicht mehr oder weniger Watt wenn man mit einem Rucksack voller Backsteine auf dem Ergometer sitzt.



ich denke das das gewicht auf der rolle auch einzu berücksichtigender faktor ist, denn bei dem tacx basic den ich habe ist auch das gewicht einzustellen und die rolle passt dann die leistung an. ich meine das jemand mit 60 kg bei einer geschwindigkeit von 20 kmh weniger leistung braucht als jemand mit 120 kg und die rolle mus das ja mit berücksichtigen. das heist jetzt nicht das die tatsächlige leistung anders wäre, nur der faktor aus der sich leistung zur geschwindigkeit ergeben ist anders (also die rolle weis wenn ich so und so viel wiege brauche ich bei der und der geschwindigkeit die und die bremse das der fahrende so und so viel watt braucht).
 
Hallo,

Ich trainiere nun seit ca. 7-8 Monaten auf einem Ergometer. Am Anfang konnte ich kaum eine Viertelstunde durchhalten. Gestern bin ich 2 Stunden mit durchschnittlich 200 Watt bei Puls 167 gefahren.

Das schöne beim Ergo ist, daß man sofort Kontrolle über die Leistungssteigerung hat. Die gestrige Strecke bin ich auch vor 2 Monaten bei gleichem Puls gefahren und habe 7 Minuten länger gebraucht. Die durchschnittl. Leistung damals waren 175 Watt.

Bei den 180 Watt in GA1 Bereich bin ich auch bald. Zuerst waren es bei 130 Watt Puls 130, danach 150 Watt, nun trainiere ich GA bei 175 Watt und Puls 135

Das Gewicht ist natürlich wichtig. Für ein Zwergerl sind 200 Watt enorm, bei einem Giganten eher enttäuschend.

Grüße,
Roland (auch München)

PS: Threat = Bedrohung, Thread = Faden
 
Lenz schrieb:
hi!
... ich weiß nur dass meine Max- Leistung ungefähr bei 800W liegen müsste.
....

wie hast Du 800 W denn gemessen?

Wenn's in nem Stufentest die Abbruchwattleistung ist, dann solltest Du schleunigst nen Profi-Vertrag unterzeichnen.
 
:D
neeenee, meine Abbruchleistung beim Stufentest war bei 480W

die 800W waren einfach mal so ein Sprinttest zum Spaß, hab mich aber nicht getraut alles zu geben weil mir die Rolle noch etwas kippelig vorgekommen is...
 
Lenz schrieb:
:D
neeenee, meine Abbruchleistung beim Stufentest war bei 480W

die 800W waren einfach mal so ein Sprinttest zum Spaß, hab mich aber nicht getraut alles zu geben weil mir die Rolle noch etwas kippelig vorgekommen is...

Bedenke, Du darfst nichts ohne deinem persönlichen Berater unterzeichnen und posten, es ist doch noch geheim das Du Profi wirst und ich dein bester Freund :daumen:
 
äh.... was is da dran jetzt so witzig!? Des war halt meine Abbruchleistung bei einem Stufentest, bei dem die Leistung alle 2 Minuten um 50W und am Ende nochmal um 30W erhöht wurde und bei Puls 195 und 480W abgebrochen wurde.....

Ich bin 17 Jahre alt, wiege 68kg und bin kein Profi :D

... alle Frägen beantwortet? :)
 
Alle Stufentests über 7,5Watt/min Steigung sind mit vorsicht zu geniesen, da hier die Laktatleistungskurve einen rechtsdrift aufweist.

Schnelle Protokolle wie 50Watt 3min sind nur geeignet um die VO2max zu ermitteln aber nicht geeignet um Trainingrelevante Intenitätsparameter zu gewinnen.

Zudem zählen nur Werte von geeichten Ergometern. Rollen sind nicht geeicht, genauso wenig SRM, Ergomo und Powertabs. !

Profis auf internationalem Spitzenniveau im MTB erreichen bei 68-70kg eine Abbruchleistung von 480 Watt bei 7,5Watt/min. Im Sprint auf 40Sek eine Durchschnittsleistung von 1000 Watt. Die Dauerleistung über eine Stunde beläuft sich dann > 400 Watt.

Wer Talent hat der sollte ohne Probleme einen guten 45er Schnitt auf 40km fahren können.

Mit obigen Werten erreichte ein Athlet bei der deutschen Zeitfahrmeisterschaft 03 einen 50er Schnitt !

grüße Kappa
(Profitrainer)

www.Hypoxator.de
 
Kappa schrieb:
Schnelle Protokolle wie 50Watt 3min sind nur geeignet um die VO2max zu ermitteln aber nicht geeignet um Trainingrelevante Intenitätsparameter zu gewinnen.

Zudem zählen nur Werte von geeichten Ergometern. Rollen sind nicht geeicht, genauso wenig SRM, Ergomo und Powertabs. !

Die belastungsspezifische VO2max wird mit einem solchen Testprotokoll ganz schlecht bestimmt! Dazu bräuchtest du ein Rampenprotokoll, das schnell steigert (z.B. alle 2 sek 1 Watt) und nach ~ 12 min zum Abbruch führt.
50Watt 3min führt mit best. Auswertungsmethoden in jedem Falle sehr gut zur Bestimmung der IANS und darauf aufbauend zu entsprechenden Trainingsbereichen. Dazu gibt es genügend hochrangige wissenschaftl. Literatur.
Wenn ich ein SRM-System habe und auf z.B. einer 400m-Bahn einen (Feld-)Stufentest mache, dann "zählen" diese Werte auch und ich kann damit entsprechende Auswertungen machen. Das wird ebenfalls belegt von z.B. Reiser M, Meyer T, Kindermann W, Daugs R.: Transferability of workload measurements between three different types of ergometer. Eur. J. Appl. Physiol. 82, 245-249 (2000). Dort wurden ein Lode-Ergometer, ein Cyclus2 und eine Schoberer-Kurbel miteinander verglichen. Außerdem baut SRM komplette Ergometer mit der eigenen Kurbel und das Teil funktioniert sehr gut! :daumen:

Aber zum Anfang zurück: @dooyou
Wenn jemand gerade so eine Stunde 200 Watt treten kann, dann ist dort auch ungefähr seine IANS. Wenn der Sportler dann so um die 70 kg wiegt, dann ist das eine leicht überdurchschnittliche Leistung, die man von einem Normaltrainierten im Alter von 20 - 30 Jahren so erwarten kann. Aber nichts besonderes.
 
Hallo Dominik,

>>>Die belastungsspezifische VO2max wird mit einem solchen Testprotokoll ganz schlecht bestimmt! Dazu bräuchtest du ein Rampenprotokoll, das schnell steigert (z.B. alle 2 sek 1 Watt) und nach ~ 12 min zum Abbruch führt.

A: Da hast Du natürllich vollkommen recht. Denoch eignen sich Protokolle >7,5 Watt/min meiner Meinung nach nicht zur Bestimmung relevanter Trainingszonen, weder noch der Bestimmung IANS !

Der Unterschied in der IANS zwischen 7,5Watt/min zu 16Watt/min beträgt nahzu 12-15%. Daher wird die IANS bei zu schnellen Protokollen überschätzt. Diese Rechtsverschiebung resultiert in einer Nachakumulation des Laktates nach dem Entnahmezeitpunkt. Selbst mit Atemgasanalysen ist die IANS schwer zu bestimmen.

Die Bestimmung der IANS ist nur mittels Dauerstest bestimmbar und nicht über einen Stufentest ! Die Lakatkurve sollte einfach als biochemische Kennlinie gesehen werden nicht mehr und nicht weniger. Da unterhalb 7,5Watt/min keine Linksverscheibung mehr eintritt, sollte mit 7,5Watt/min der Stufentest absolviert werden.

Wobei noch als weiterer Diskussionspunkt der Sinn der Bestimmung der IANS währe. !

Ist diese doch stark von der Glycogenbeladung abhängig und gibt im Grunde nur indirekt Aufschluss über die Wettkampffähigkeiten.

Entscheident für die Wettkampfleistung ist und bleibt die rel.VO2max als aerobe Kapazität sie ist das Bruttokriterium für die Ausdauerleistungsfähigkeit.

Sowie Sportart und Disziplinspezifisch die anaerobe Kapazität VLamax.

Das methodische Bestimmen der IANS ist aus meiner Sicht her veraltet und überholt ! Hat sie im Grunde nur eine eingeschränkte Aussagekraft über die Kapazitäten.

Vielmehr entscheident aus meiner Sicht ist die Bestimmung der aeroben Kapazität wie auch der aneroben Kapazität und der exakten individuelle disziplinabhängige Balancierung.

Genauso veraltet finde ich ist die Ableitung der Intensitätsbereiche anhand der IANS.

>>>>50Watt 3min führt mit best. Auswertungsmethoden in jedem Falle sehr gut zur Bestimmung der IANS und darauf aufbauend zu entsprechenden Trainingsbereichen. Dazu gibt es genügend hochrangige wissenschaftl. Literatur.

A: hochrangig?

"Stellenwert der Laktatbestimmung in der Leistungsdiagnostik Clasing D, H Weicker, D Böning ) Da steht was aderes drinn.


>>>Wenn ich ein SRM-System habe und auf z.B. einer 400m-Bahn einen (Feld-)Stufentest mache, dann "zählen" diese Werte auch und ich kann damit entsprechende Auswertungen machen. Das wird ebenfalls belegt von z.B. Reiser M, Meyer T, Kindermann W, Daugs R.: Transferability of workload measurements between three different types of ergometer. Eur. J. Appl. Physiol. 82, 245-249 (2000). Dort wurden ein Lode-Ergometer, ein Cyclus2 und eine Schoberer-Kurbel miteinander verglichen. Außerdem baut SRM komplette Ergometer mit der eigenen Kurbel und das Teil funktioniert sehr gut!

A: Das ist ja alles schön und gut, ich arbeite täglich mit dem SRM System. Sicher ist es richtig die Leistungsdiagnostig aerob wie anerob auf dem SRM System zu absolvieren, da man nur so ein Wattgesteuertes Training lückenlos aufbauen kann.

Aber SRM Werte als geeichte Vergleichsdaten heranzuziehen ist "sorry" einfach nicht richtig.

Das SRM ist nicht geeicht ! Hat aber sicherlich für die Trainingssteuerung und der damit verbundenen Diagnostig im Feldtest reproduzierbare Werte.

grüße Kappa

www.Hypoxator.de

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