GPS - Ermittlung der zurückgelegten Höhenmeter ungenau

Wenn ich bei Strava, die Höhenkarten meiner Aufzeichnung mit den von den Kollegen vergleiche, fällt auf, dass meine deutlich glatter ist. Auch wenn man in das Diagramm nicht reinzoomen kann, sind deutlich weniger Spitzen zu sehen.
Damit erscheinen meine 560 Hm nun etwas realistischer als die +/- 840 Hm der Kollegen.
 
Wenn ich bei Strava, die Höhenkarten meiner Aufzeichnung mit den von den Kollegen vergleiche, fällt auf, dass meine deutlich glatter ist. Auch wenn man in das Diagramm nicht reinzoomen kann, sind deutlich weniger Spitzen zu sehen.
Damit erscheinen meine 560 Hm nun etwas realistischer als die +/- 840 Hm der Kollegen.

Bei nicht bekannten Geräten, also bei allen Aufzeichungen, den Strava nicht entnehmen kann, ob diese mit einem Höhenmesser (Barometer basiert) protokolliert wurden oder ohne, also rein GPS basierte Höhenwerte, nimmt Strava immer eine automatische Höhenkorrektur vor:

https://support.strava.com/hc/de/articles/216919447-Höhenmeter-deiner-Aktivitäten
 
Wir hatten hier im Forum mal eine Diskussion über GPS-ermittelte Höhenmeter. Dort haben wir die Problematik recht ausführlich beleuchtet.

Wem die vier Seiten zu viel sind: GPS hat systembedingt eine größere vertikale Abweichung als die horizontale. Wenn du gerade aus halbwegs flott unterwegs bis (Fahrrad), ist horizontal mal eine Position "zu kurz", mal "zu lang", aber in der Summe passt's. Vertikal bist du mal einen (oder zwei oder zehn) Meter zu hoch oder zu tief. Ohne Glättung summierst du vertikal aber die ganzen Schwankungen. Wie das Gerät glättet, wissen aber nur die Programmierer. Sprich, So lange du den Algorithmus nicht selbst geschrieben hast, weißt du auch nicht, mit welchen Fehlern du rechnen kannst.

Dazu kommt, dass kleine Änderungen (auch bei barometrischer Messung) ignoriert werden, weil unterhalb der Messgenauigkeit. Selbst wenn die Messgenauigkeit im mm-Bereich wäre, hättest du Diskussionen, was richtig ist. Beispiel: du fährst 10 Mal den Randstein hoch und wieder runter. Soll jetzt dein Höhenmesser 1 m "Höhengewinn" anzeigen oder nicht?

Am Ende ist bei halbwegs langen Steigungen und Gefällen die "min-max" Methode die "genaueste: Die tiefsten und höchsten Punkte in einer Landkarte finden, und die Differenzen addieren. Bitte hier nicht OSM-Daten verwenden, die sind massiv geglättet, verfälscht und sonstwie unbrauchbar gemacht.
 
Meine Uhr schickt die Daten auf die zugehörige ZEPP-App. Zepp synct dann mit Strava.
In Zepp werden die identischen Werte wie in Strava angezeigt. Also findet zwischen den Apps offensichtlich keine Anpassung mehr statt.
Angenommen, die Aufnahmeraten von Uhr und Handy sind identisch, rechnen also die Apps unterschiedlich.
 
Müsste aber... siehe die Liste der nicht unterstützen Modelle:
https://apps.apple.com/de/app/barometer-altimeter-pro/id923043780
Du hast recht, es hat ein Barometer...
1650616474973.png
 
wofür benötigt man eigentlich eine genaue HM Angabe bei Fahrrad?

Kenne das immer nur so: Losfahren und Zurückkommen und dazwischen viel Spaß

Die GPS Angaben sind bei Consumergeräten eher mit Vorsicht zu betrachten. Abschattung oder Signalreflexion, energiesparende Abtastraten und Algorithmen tun das übrige.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Manche Leute messen halt gerne ihre Leistung, wie bei anderen Sportarten auch 🤷

Bei initial angegebener Runde sollte man allerdings doch auch ohne Messung fühlen/merken, ob man 550 oder 850 hm getreten hat?

Wer das nicht merkt, brauch auch nix messen, der tritt auch 4000 am Tag ohne Problem 🙂
 
Manche Leute messen halt gerne ihre Leistung, wie bei anderen Sportarten auch 🤷

Bei initial angegebener Runde sollte man allerdings doch auch ohne Messung fühlen/merken, ob man 550 oder 850 hm getreten hat?

Wer das nicht merkt, brauch auch nix messen, der tritt auch 4000 am Tag ohne Problem 🙂
Von Leistung kann keine Rede sein, also muss da nix gemessen werden 🤪
Bei mir persönlich geht's rein um einen Anhaltspunkt, ich führe da nicht Buch oder so, aber wenn Strava das eh ausspuckt...
Gefühlt liegen jedenfalls die 840Hm der Kollegen deutlich näher an der Realität.

Von daher möchte ich schon wissen, ob mich meine Uhr bescheißt. Ist wie bei einer Waage, wenn die immer gleich daneben liegt, kann man die Ergebnisse trotzdem gebrauchen 😁
 
Damit erscheinen meine 560 Hm nun etwas realistischer als die +/- 840 Hm der Kollegen.
Gefühlt liegen jedenfalls die 840Hm der Kollegen deutlich näher an der Realität.
Hm ja, was jetzt?

Wenn du den GPS-Track hier veröffentlichen kannst/darfst/willst (oder mir per PM schickst), analysiere ich den und versuche, mit der Min-Max-Methode "realistische" hm zu bekommen. Dann hättest du wenigstens grob einen Anhaltspunkt, welche Geräte näher an der "gefühlten Realität" sind.
 
Um die Geräte zu "eichen" würde ich im ersten Schritt eine höhenmeterlastige Route planen, die dann später tatsächlich abgefahren wird.

Zunächst wird die festgelegte Route mit mehreren unterschiedlichen Planungstools erstellt, die idealerweise eine untereinander abweichende Datenbasis und unterschiedliche Näherungs-/Glättungsverfahren verwenden, z.B. Google Maps, mapy.cz, Komoot, Garmin und Strava. Höhenmeter notieren und ggf. mitteln.

Dann alle zu "eichenden" Geräte in einen Rucksack stecken, Route abfahren und anschließend Höhenmeter direkt vom Gerät - vor dem Upload - notieren.
Dann nach dem Upload, um zu sehen, was der Algorithmus daraus macht.

Danach weißt du ungefähr, wie die HM einzuordnen sind.
 
Um die Geräte zu "eichen" würde ich im ersten Schritt eine höhenmeterlastige Route planen, die dann später tatsächlich abgefahren wird.

Zunächst wird die festgelegte Route mit mehreren unterschiedlichen Planungstools erstellt, die idealerweise eine untereinander abweichende Datenbasis und unterschiedliche Näherungs-/Glättungsverfahren verwenden, z.B. Google Maps, mapy.cz, Komoot, Garmin und Strava. Höhenmeter notieren und ggf. mitteln.

Dann alle zu "eichenden" Geräte in einen Rucksack stecken, Route abfahren und anschließend Höhenmeter direkt vom Gerät - vor dem Upload - notieren.
Dann nach dem Upload, um zu sehen, was der Algorithmus daraus macht.

Danach weißt du ungefähr, wie die HM einzuordnen sind.
das wird dir nicht viel bringen. auf einer anderen strecke können die Geräte wieder eine ganz andere Reihenfolge einnehmen. Abtastrate, Empfang, Signalreflektion und Abschattung sind jedesmal anders.
Wenn man die Höhenmeter ermitteln will geht das am besten mit der händischen min-max Methode.

Richtig genau wird es unterwegs nur mit einem Gyro.
 
Richtig genau wird es unterwegs nur mit einem Gyro.
Was meinst Du damit? Ein Gyro ist ein Sensor, der die Drehung um eine der Achsen misst und bei fixen Navigationsgeräten in Autos kommt dieser zur Anwendung und die Rotation des Fahrzeugs in dessen Hochachse festzustellen und dann, mit Hilfe der Projektion der Fahrzeugbewegung auf die Karte, dessen Position exacter auf der Karte zu bestimmen. Ist vor allem dann nützlich, wenn eine Landstraße eine Zeit lang parallel zur Autobahn läuft. Sobald diese eine Kurve macht, kann das Navi dann genau feststellen, ob das Fahrzeug auf der Autobahn oder der Landstraße fährt.
Allerdings bringen diese Gyros nichts bei der Höhenmessung und auch bei Bikes allgemein null, weil Bikes ja nie so konstant fahren wie Autos. Insofern frage ich mich was Du meinst?
 
Allerdings bringen diese Gyros nichts bei der Höhenmessung und auch bei Bikes allgemein null, weil Bikes ja nie so konstant fahren wie Autos. Insofern frage ich mich was Du meinst?
Ich bin da schon bei @Bernd-S . Ein Gyro würde da schon funktionieren, brauchst halt was exaktes mit drei Achsen, dazu noch einen 3-Achsen Beschleunigungssensor. So ein System wirst du aber für die gewünschte Genauigkeit nicht für das Geld von einem mittelmäßigen Handy bekommen.
 
Zunächst wird die festgelegte Route mit mehreren unterschiedlichen Planungstools erstellt, die idealerweise eine untereinander abweichende Datenbasis und unterschiedliche Näherungs-/Glättungsverfahren verwenden, z.B. Google Maps, mapy.cz, Komoot, Garmin und Strava. Höhenmeter notieren und ggf. mitteln.

Dann alle zu "eichenden" Geräte in einen Rucksack stecken, Route abfahren und anschließend Höhenmeter direkt vom Gerät - vor dem Upload - notieren.
Dann nach dem Upload, um zu sehen, was der Algorithmus daraus macht.
Dann weißt du am Ende die Differenzen und kannst höchstens mit Wahrscheinlichkeiten rechnen, welche Geräte näher zusammen sind. Aber sonst ist die Messung für den Müll.

Ich hab mal in grauer Vorzeit versucht, elektronische km-Zähler zu eichen. Also die, die einen Speichenmagneten haben und wo du den Umfang (oder den Radius oder Durchmesser) eingibst, und der berechnet dann Geschwindigkeit und Entfernung. Die erste Eichung war mit einer praktisch geraden Strecke von mehreren km länge (ausgemessen mit dem BayernAtlas). Ergebnis: Die Geräte haben unterschiedliche Umfänge benötigt, um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, und keiner der Umfänge war auch nur annähernd da, wo er laut Berechnung hätte sein müssen. Zweite Eichung: Die Entfernung hat dann gestimmt, aber sobald ich eine Geschwindigkeitsänderung gemacht habe, sind die auseinander gefallen, weil die die Beschleunigung und Verzögerung (z.B. bei Kurvenfahrt) unterschiedlich verwertet haben. Im Endeffekt habe ich nur gewusst, dass ich diesen Geräten auf keinen Fall zu viel glauben kann. Wenn selbst bei so "primitiven" Berechnungen so gravierende Unterschiede sind, vergiss alles, was mit Höhen und "Genauigkeit" zu tun hat.
 
Das Problem hat nichts mit Genauigkeit zu tun. Hm lassen sich prinzipiell nicht ermitteln, mit keinem Geraet der Welt. Dachte das hatten wir am Anfang schon.

Wenn es um Leistung geht, sind Hm auch kein guter Indikator, welbst wenn man sie ermitteln koennte.
1000Hm auf 8% gleichmaessigem Asphalt vs. 300Hm 25% auf abgebrochenem Schotterweg usw.

Was man sinnvoller Weise trotzdem zB machen kann,
  • Immer mit dem gleichen Geraet messen. Dann sind die Werte zumindestens unetereinander halbwegs vergleichbar, da sie auf der gleichen Approximationsmethode beruhen
  • Fuer Routen mit wenigen dominanten Anstiegen jeweils die Differenzen aus Start-/Endhoehe aufaddieren. Absolute Hoehen sind in den Maps meisst recht genau erfasst und lassen sich auch gut bestimmen. Quasi eine einfache Hausmannsapproximationsmethode, welche fuer solche Routen recht vergleichbare Ergebnisse liefert.
  • Fuer alles mit welligem Charakter eher auf Wegbeschaffenheit, Steilheit und Distanz achten, um eine Idee davon zu bekommen, was einen erwartet.
 
Wir hatten hier im Forum mal eine Diskussion über GPS-ermittelte Höhenmeter. Dort haben wir die Problematik recht ausführlich beleuchtet.

Wem die vier Seiten zu viel sind: GPS hat systembedingt eine größere vertikale Abweichung als die horizontale. Wenn du gerade aus halbwegs flott unterwegs bis (Fahrrad), ist horizontal mal eine Position "zu kurz", mal "zu lang", aber in der Summe passt's. Vertikal bist du mal einen (oder zwei oder zehn) Meter zu hoch oder zu tief. Ohne Glättung summierst du vertikal aber die ganzen Schwankungen. Wie das Gerät glättet, wissen aber nur die Programmierer. Sprich, So lange du den Algorithmus nicht selbst geschrieben hast, weißt du auch nicht, mit welchen Fehlern du rechnen kannst.

Dazu kommt, dass kleine Änderungen (auch bei barometrischer Messung) ignoriert werden, weil unterhalb der Messgenauigkeit. Selbst wenn die Messgenauigkeit im mm-Bereich wäre, hättest du Diskussionen, was richtig ist. Beispiel: du fährst 10 Mal den Randstein hoch und wieder runter. Soll jetzt dein Höhenmesser 1 m "Höhengewinn" anzeigen oder nicht?

In der Pre-GPS Phase, also in der Phase, in der der damals geniale Hac4 quasi eine kleine Monopolstellung innehatte, wurde gänzlich auf eine Glättung verzichtet und nur ein Hystresefilter zwischengeschaltet.

Das hat sehr gut funktioniert und da die alten Höhenmesssonden nur in 1 Meter Schritten auflösen konnten (die Konkurrenz mitunter sogar nur in 10m Schritten), konnte man mit dieser Hysterese (meistens ein fester Faktor zwischen 1- 3 Metern) relativ gute und vor allem vergleichbare Aufstiegsmeter berechnen.

Dann kamen Barometermesssonden auf den Markt, die in cm Abstufungen auflösen konnten, und alles wurde etwas komplizierter, sodass viele Hersteller an den Werten der Hysteresefilter Hand angelegen mussten und jedes barometerbasierte Gerät - und sogar Modellserien - mitunter stark abweichende kumulierte Aufstiegsmeter zu Tage förderten.

Und dann kamen die GPS basierten Geräte auf den Markt und das Chaos war perfekt :) Und nachdem die Planungsportale nun alles noch mittels 'SRTM'-Datenbanken nachbearbeiten, herrscht sozusagen Anarchie, weil niemand mehr weiß, welche (Höhen)Werte jetzt eigentlich als Basis der Berechnung dienen , wie die Glättung erfolgt und ob bzw. welcher Hysteresefaktor Verwendung findet :)

Manchmal wünscht man sich die gute alte Zeit zurück, da lief alles noch in geordneten Bahnen ab.
Just kidding, ... aber nicht immer liefert die ausgeklügelste Messtechnik auch die besten Ergebnisse, sondern der Mensch sollte immer noch mal einen Blick darüber werfen.

PS: Der Hac4 war schon ein geniales Gadget damals :daumen:
 
In der Pre-GPS Phase, also in der Phase, in der der damals geniale Hac4 quasi eine kleine Monopolstellung innehatte, wurde gänzlich auf eine Glättung verzichtet und nur ein Hystresefilter zwischengeschaltet.

Das hat sehr gut funktioniert und da die alten Höhenmesssonden nur in 1 Meter Schritten auflösen konnten (die Konkurrenz mitunter sogar nur in 10m Schritten), konnte man mit dieser Hysterese (meistens ein fester Faktor zwischen 1- 3 Metern) relativ gute und vor allem vergleichbare Aufstiegsmeter berechnen.

Dann kamen Barometermesssonden auf den Markt, die in cm Abstufungen auflösen konnten, und alles wurde etwas komplizierter, sodass viele Hersteller an den Werten der Hysteresefilter Hand angelegen mussten und jedes barometerbasierte Gerät - und sogar Modellserien - mitunter stark abweichende kumulierte Aufstiegsmeter zu Tage förderten.

Und dann kamen die GPS basierten Geräte auf den Markt und das Chaos war perfekt :) Und nachdem die Planungsportale nun alles noch mittels 'SRTM'-Datenbanken nachbearbeiten, herrscht sozusagen Anarchie, weil niemand mehr weiß, welche (Höhen)Werte jetzt eigentlich als Basis der Berechnung dienen , wie die Glättung erfolgt und ob bzw. welcher Hysteresefaktor Verwendung findet :)

Manchmal wünscht man sich die gute alte Zeit zurück, da lief alles noch in geordneten Bahnen ab.
Just kidding, ... aber nicht immer liefert die ausgeklügelste Messtechnik auch die besten Ergebnisse, sondern der Mensch sollte immer noch mal einen Blick darüber werfen.

PS: Der Hac4 war schon ein geniales Gadget damals :daumen:
Und wie hat der Hac4 gemessen ohne Barometer und ohne GPS? Ear das jener, den man in bestimmtem Winkel an den Lenker montieren musste und der dann anhand von Neigungswinkel und Wegstrecke die Höhenmeter ableitete?
 
Wenn es um Leistung geht, sind Hm auch kein guter Indikator, welbst wenn man sie ermitteln koennte.
1000Hm auf 8% gleichmaessigem Asphalt vs. 300Hm 25% auf abgebrochenem Schotterweg usw.
Es geht hier um hm, nicht um Leistung. Deshalb sind hm hier sehr wohl gefordert. Leistung ist eine ganz andere Baustelle.
 
Und wie hat der Hac4 gemessen ohne Barometer und ohne GPS? Ear das jener, den man in bestimmtem Winkel an den Lenker montieren musste und der dann anhand von Neigungswinkel und Wegstrecke die Höhenmeter ableitete?
Der geniale Hac4 samt seinem kleinem Bruder, dem CM414(M) hatte natürlich ein Barometer integriert. Das gesamte System war von der Technik her sehr gut durchdacht, da haben zwei sehr schlaue Köpfe mitgewirkt, ein Physiker und der 'Afro' Frommwieser, der hauptsächlich Fluggeräte (Variometer) für Drachen und Gleitschirmflieger entwickelt hatte.

Was Du meinst, was quasi der Vorvorgänger (Ciclomaster II glaube ich) vom Hac4, ein System, das aber nix taugte :oops:

Hier eine nette Aufschlüsselung: https://lebenslaenglich.bike/digitalisierung/
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kamen Barometermesssonden auf den Markt, die in cm Abstufungen auflösen konnten,
Nein, konnten sie nicht, die haben nur so getan.

Kleiner Ausflug in die Meteorologie: Der Luftdruck wird in hPa gemessen. "Normaldruck" auf Meereshöhe ist 1.013,25 hPa. Die Wetterschwankungen sind bei uns typischerweise grob zwischen 990 und 1.030 hPa (kann auch mehr sein, ist dann aber eher selten). Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab. Auf Meereshöhe kann man bei 8 m Höhenunterschied 1 hPa annehmen, auf 5.500 m Höhe 16 m pro hPa ("barometrische Höhenstufe"). Wenn wir mal der Einfachheit mit 10 m pro hPa rechnen, kommen wir bei 1 cm auf einen Druckunterschied von 0,001 hPa. Und das für ein Gerät, das Drücke von ca. 500 hPa (was etwa 5.500 m Meereshöhe entspricht) bis 1.040 hPa (0 m Meereshöhe bei Hochdruckwetter) verkraften muss. Sprich, diese Genauigkeit wirst du nie bei Konsumer-Geräten finden.

Daneben sind bereits die meteorologischen Schwankungen weitaus größer als die 0,001 hPa, und das in Zeitskalen von Sekunden. Zusätzlich erzeugen bereits Anströmungen von Luftöffnungen, je nach Winkel, größere Druckunterschiede als die 0,001 hPa. Von vorbeifahrenden Druckwellen von Autos reden wir lieber erst gar nicht. Ich habe da selbst mal experimentiert, wie weit man das treiben kann und ob Messungen im dm-Bereich sinnvoll sind. Ergebnis: Sind sie nicht, wegen den meteorologischen Schwankungen.

Jeder kann zu Hause ein kleines Experiment machen. Du brauchst dazu einen Barometer / barometrischen Höhenmesser mit entsprechend genauer Anzeige und eine Küche mit Dunstabzug nach außen. Verschließe alle Fenster und Türen, schaue auf den Barometer /Höhenmesser, und schalte dann den Dunstabzug an. Und dann schau, was am Gerät an Druck / Höhe angezeigt wird.
 
Nein, konnten sie nicht, die haben nur so getan.

Kleiner Ausflug in die Meteorologie: Der Luftdruck wird in hPa gemessen. "Normaldruck" auf Meereshöhe ist 1.013,25 hPa. Die Wetterschwankungen sind bei uns typischerweise grob zwischen 990 und 1.030 hPa (kann auch mehr sein, ist dann aber eher selten). Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab. Auf Meereshöhe kann man bei 8 m Höhenunterschied 1 hPa annehmen, auf 5.500 m Höhe 16 m pro hPa ("barometrische Höhenstufe"). Wenn wir mal der Einfachheit mit 10 m pro hPa rechnen, kommen wir bei 1 cm auf einen Druckunterschied von 0,001 hPa. Und das für ein Gerät, das Drücke von ca. 500 hPa (was etwa 5.500 m Meereshöhe entspricht) bis 1.040 hPa (0 m Meereshöhe bei Hochdruckwetter) verkraften muss. Sprich, diese Genauigkeit wirst du nie bei Konsumer-Geräten finden.

Daneben sind bereits die meteorologischen Schwankungen weitaus größer als die 0,001 hPa, und das in Zeitskalen von Sekunden. Zusätzlich erzeugen bereits Anströmungen von Luftöffnungen, je nach Winkel, größere Druckunterschiede als die 0,001 hPa. Von vorbeifahrenden Druckwellen von Autos reden wir lieber erst gar nicht. Ich habe da selbst mal experimentiert, wie weit man das treiben kann und ob Messungen im dm-Bereich sinnvoll sind. Ergebnis: Sind sie nicht, wegen den meteorologischen Schwankungen.

Jeder kann zu Hause ein kleines Experiment machen. Du brauchst dazu einen Barometer / barometrischen Höhenmesser mit entsprechend genauer Anzeige und eine Küche mit Dunstabzug nach außen. Verschließe alle Fenster und Türen, schaue auf den Barometer /Höhenmesser, und schalte dann den Dunstabzug an. Und dann schau, was am Gerät an Druck / Höhe angezeigt wird.
Schöne Klarstellung der dahinterstehenden Technik!

Ich bin ein Softwaremensch, mich interessiert am Ende, was das Gerät auswirft :)

Ernsthaft, ich schrieb ja nicht ohne Grund, dass der Drang nach immer mehr Genauigkeit letztlich nicht immer zu besseren Ergebnisse führt. Ist wahrscheinlich auch so ein Marketing Ding.

Diese Luftdruckmessonden sind ein sehr gutes Beispiel: durch diese künstliche Genauigkeit, die uns diese Luftdruckmesser vorgaukeln, wird es auch für Softwaremenschen immer verzwickter, weil man das neu hinzugekommene Rauschen filtern muss.
Nicht nur der kleine Hubbel muss jetzt gefiltert werden, sondern selbst der kleinste Luftzug, sodass es Sinn macht, die Höhenwerte erst mal intern auf Integer-Werte zu runden.

Ich finde es jedenfalls immer lustig, wenn ich Aufzeichnungen vor mir liegen habe, die die Höhenmeter in cm aufschlüsseln, wie das neuerdings mehr oder weniger alle Geräte machen, da im FitFile Format für die Höhe eine Fließkommazahl genutzt wird.
Und dann fängt hinterher wieder das große Rausrechnen an, weil man den ganzen Mist erst mal wieder begradigen muss :)

Weniger ist manchmal mehr...
 
Schöne Klarstellung der dahinterstehenden Technik!

Ich bin ein Softwaremensch, mich interessiert am Ende, was das Gerät auswirft :)

Ernsthaft, ich schrieb ja nicht ohne Grund, dass der Drang nach immer mehr Genauigkeit letztlich nicht immer zu besseren Ergebnisse führt. Ist wahrscheinlich auch so ein Marketing Ding.

Diese Luftdruckmessonden sind ein sehr gutes Beispiel: durch diese künstliche Genauigkeit, die uns diese Luftdruckmesser vorgaukeln, wird es auch für Softwaremenschen immer verzwickter, weil man das neu hinzugekommene Rauschen filtern muss.
Nicht nur der kleine Hubbel muss jetzt gefiltert werden, sondern selbst der kleinste Luftzug, sodass es Sinn macht, die Höhenwerte erst mal intern auf Integer-Werte zu runden.

Ich finde es jedenfalls immer lustig, wenn ich Aufzeichnungen vor mir liegen habe, die die Höhenmeter in cm aufschlüsseln, wie das neuerdings mehr oder weniger alle Geräte machen, da im FitFile Format für die Höhe eine Fließkommazahl genutzt wird.
Und dann fängt hinterher wieder das große Rausrechnen an, weil man den ganzen Mist erst mal wieder begradigen muss :)

Weniger ist manchmal mehr...
Ist natürlich ziemlich komplex das Thema. Und ich frage mich, wie das Garmin bei seinen Bike Computern macht, womit ich die Edge 820 und 830 meine. Der 820er hatte manchmal keinen Abgleich zwischen GPS und Höhe gemacht und ich wusste nicht, wie man das forcieren kann, der 830er macht das innerhalb kürzester Zeit, ich vermute, weil der Algorithmus verbessert wurde und, nicht zuletzt, weil auch die Hardware nochmals verbessert wurde. Von der Höhenprazision ist es sicher sinnvoll, GPS und Barometer zu kombinieren.
 
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