Also jetzt mal Schritt für Schritt.
Das sind einfach die falschen Träger für das Vorhaben.
Für Fullys gab es mal so etwas
https://fotos.mtb-news.de/p/1914844?in=setKannst dir auch mal die Sachen von Thule anschauen
https://www.thule.com/de-de/bike-pa...nniers-and-bike-bags/thule-tour-rack-_-100090
Bessere Träger als die am Nevada habe ich noch nicht gefunden. Der Leichtsinn ist nicht für Fullys, die Thule stützen sich auf den Hinterbau ab. Um sowas mache ich lieber einen weiten Bogen.
Kleines Rechenexempel:
- Fahrrad plus Fahrer 90 kg, davon 30 kg vorn, 60 kg hinten
- ungefederte Masse vorn und hinten je 2 kg
Jetzt beladen wir je 4 kg vorn und hinten.
Beim Nevada:
- vorn 2 kg ungefedert, 32 kg gefedert, Anteil ungefederte Masse 6%
- hinten 2 kg ungefedert, 62 kg gefedert, Anteil ungefederte Masse 3%
Beim Thule:
- vorn 6 kg ungefedert, 28 kg gefedert, Anteil ungefederte Masse 18%
- hinten 6 kg ungefedert, 58 kg gefedert, Anteil ungefederte Masse 10%
Die Sensibilität wird also mal eben gedrittelt! Und das waren nur 8 Kilo Beladung in meinem Beispiel. Ich würde niemals Gewicht an Hinterbau oder Gabelunterbau anbringen. Käme ja auch keiner auf die Idee beim Auto oder Motorrad.
Die Gepäckträgerauswahl ist für dieses Projekt längst abgeschlossen, die sind ja von Anfang an integraler Bestandteil des Rads gewesen, siehe Eröffnungs-Post. Aber schauen, wie das andere so gelöst haben, ist natürlich weiterhin gern erlaubt. Also immer her mit den Vorschlägen. Ich ergänze dann gegebenenfalls den Eröffnungs-Post.
Das fängt m.M.n. schon mit einer falsch gewählten Rahmenhöhe an.
Das muss schon ne Sattelstütze mit Überlänge sein bei dem Auszug und die Sitzposition auf dem Tourbild wirkt wirklich sehr gedrungen. Ist das komfortabel für dich?
Ja, schon. Sowohl ich als auch der Eigner sind 1,73 m groß, das Nevada ist ein 49 cm-Rahmen. Das ist also keine untypische Paarung bei einem Mountainbike. Die gedrungene Sitzposition ist eher der geraden Sattelstütze zu verdanken. Der
Sattel war auch noch weit vorn montiert (war ja noch die erste Probier-Tour). Das bedingt dann auch immer, dass die Stütze weit ausgezogen werden muss.
Es handelt sich übrigens um eine 350 mm lange Stütze.
Vielleicht täuscht der Rahmen oder das Foto auch ein bisschen. Ich zum Beispiel fahre ein Strike Größe M mit 380 mm-Stütze plus
Sattel weit vorn. Das ist aggro, aber jetzt nicht so ungewöhnlich.
Wie gesagt, leichte Bikes, wendige Geo, dünne
Reifen - das macht Gaudi.
Ich bin in der Stadt früher auch gern kleine Rahmen mit schmalen
Reifen gefahren aber nicht auf längeren Touren.
Nanu, warum denn nicht? Weil das zu verspielt ist? Also wir fahren damit so 50 bis 80 Kilometer pro Tag (sind ja nicht nur zum Strampeln auf Tour). Dabei war das noch kein Problem.
Die Hauptfrage ist natürlich, was so viel Federweg bei nem Reiserad bringen soll?
Na das ist ja jetzt eine Haupt-Glaubensfrage. Wir reden hier wohlgemerkt über 87 und 82 mm Federweg. Die Frage haben Riese und Müller und all die anderen Hersteller auch schon gestellt und der Markt hat geantwortet: "Brauchen wir nicht!" Insofern hast du Recht.
Aber ich bin ja nicht der Markt. Ich stehe mit 29 Zoll, Fat Bikes und Scheibenbremse auf Kriegsfuß. Dafür mag ich sensible Fully-Fahrwerke. Das ist ja auch gut so und bereichert die Welt ein bisschen.
Du schreibst selbst, der Federgabelumbau war eigentlich unnötig und am Ende eher ne Fingerübung.
Das könnte man vielleicht auch über den Aufbau sagen - einiges erreicht aber etwas am Ziel vorbei?
Mensch, noch eine Frage zu einem recht großen Thema. Nagut.
1. Nein, nicht am Ziel vorbei. Mit Verlaub, das Urteil kommt zu früh und ist definitiv zu hart. Der Weg ist das Ziel und noch sind wir nicht fertig mit dem "Basteln".
2. Ich habe keine Lust mehr auf Bikes von der Stange. Da probiere ich lieber was neues und scheitere. Schon mein erstes Rad vor 20 Jahren war aus dem Bike Workshop zusammengestellt, sowas reizt mich nicht mehr. Jeder Zwölfjährige kann mit dem Finger auf einen blauen Vorbau zeigen und ihn vom Radladen dran montieren lassen. Aber um eine Capreo zum Laufen zu bringen muss man Übersetzungen berechnen, Lieferanten auftreiben, Bauteile nacharbeiten. Sowas ist heute mein Hobby, das Zusammenkonfigurieren überlasse ich gerne anderen. (Nicht missverstehen, auch dabei entstehen tolle Dinge, jeder wie er will mit seinem Hobby.)
Ich verstehe das Rad auch vorn und hinten nicht mehr? Alles sehr wild zusammengebastelt.
Gerade für Bikepacking würde ich dickere
Reifen bevorzugen. Wenn man trotzdem fix unterwegs sein will, tut es auch weniger Profil. Nur ist wenigstens die Stabilität gegeben.
Gegenfrage: Schon mal ein leichtes Fully mit 26x1 Zoll gefahren? Man spürt jeden Kiesel, braucht aber trotzdem keine Angst vor Schlaglöchern zu haben. Ich mags.
Wir fahren damit keinen Alpencross. Vielleicht kommt daher das Missverständnis. Ich habe das möglicherweise noch nicht genau genug beschrieben: Wenn Gepäck montiert ist, dann Straße und Waldwege. Wenn kein Gepäck montiert ist: dann manchmal Gelände (mit dicken
Reifen), sonst Straße und Waldwege.