Hier mal mein kurzer Erfahrungsbericht nach 10 Tagen mit dem Nirvana Essential.
Zunächst mal zu meinem Fahrrad-Hintergrund: Ich fahre seit über 45 Jahren Rad, hab mir Anfang der 90iger mein erstes MTB gekauft, ein Brodie Dynamo mit MAG 21 Federgabel, damals ein super Teil
. Dieses hab ich dann fast 10 Jahre im Odenwald bewegt, dann immer seltener.
Bis ich mir dann vor 2 Jahren ein Canyon Pathlite 6.0 gekauft habe, ab 50 fährt man halt eher nur noch Waldautobahnen...dachte ich...
Seit mein Sohn zum 11ten Geburtstag ein MTB mit Federgabel geschenkt bekommen hat, haben wir regelmäßigen Kontakt zu Trails, alles andere ist "langweilig".
Also musste der Papa sich was geeignetes kaufen, was aber für den Anfang nicht zu teuer sein durfte.
Raus gekommen ist ein Ghost Nirvana Essential in Rot, Größe L (bei 181cm, 85 SL).
Nun die ersten Erfahrungen nach 10 Tagen Dauereinsatz aus den Münchner Isar-Trails zuwischen Tierpark und Grünwald. Bitte immer berücksichtigen, ich schreibe hier als Anfänger, der die letzten 2 Jahre Waldautobahn mit einem Crossbike gefahren ist:
Zur Geometrie. Das ist wohl (noch) ein Alleinstellungsmerkmal des Nirvana im LowBudgetBereich.
Man sitzt recht bequem, aufrecht aber doch sportlich leicht gestreckt....schwer zu beschreiben.
Obwohl das Rad recht lang ist, ist es in den engen Trails sehr wendig/agil und gleichzeitig laufruhig.
Aber auch auf der "Autobahn" läuft es gut. Wie haben die das hinbekommen bei Ghost?
Die Schaltung: Die SLX 1x12fach ist ein Gedicht. Schaltet genauso weich und zackig wie die XT/SLX 2x11fach am Pathlite. Die Abstufung und Bandreite ist genau richtig. Wenn ich den niedrigsten Gang brauche, ist´s so steil, dass das Vorderrad fast abhebt, im höchsten hat man selbst mit Gefälle schon ganz schön zu treten.
Die ominöse Federgabel: wie gesagt habe ich als Vergleich nur die antike MAG21 und eine Santour NRX Air.
Auf Waldwegen mit wenigen/kurzen Schlägen ist sie etwas unkomfortabel, spricht etwas träge an. Wenn sie aber gefordert wird, in grobem verblocktem Gelände tut sie genau was sie soll. Ich habe es bisher noch nicht geschafft dass sie durchschlägt/den kompletten Federweg freigibt, sind immer noch 1-2 cm übrig.
Habe die Gabel 10-15 kg unter mein tatsächliches Gewicht eingestellt, sprich deutlich weniger Druck als empfohlen.
Die Bremsen: Die kenne ich schon aus dem Pathlite. Beim Nirvana aber mit größeren Scheiben.
Nach ordentlichem Einbremsen bremsen die sehr gut. Bremshebel ziehen: bremst, Bremshebel fester ziehen: ankert! Standfest sind die wohl auch, habe letztes Jahr in Tirol mit vielen Hm Abfahrten keine Probleme feststellen können. Aber tatsächlich ist das Ansprechverhalten recht schwammig.
Wenn man die Bremsen auch als "Fahrdynamik"-Unterstützung nutzen will sind die eher schlechter.
Die Verarbeitung: hier konnte ich bis jetzt nichts negatives feststellen. Bei mir knackt und knarzt auch nichts.
Alles in Allem bin ich für den Anfang/Einstieg sehr zufrieden mit meinem Nirvana Tour Essential.