GA1 Training für Anfänger überhaupt sinnvoll?

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Hallo zusammen,

ich fahre nun seit ca. 2 Jahren Rad, weil es mir Spaß macht, aber vor allem um Fit zu werden. Bisher habe ich weder auf meinen Puls noch auf irgendwelche Trainingsbereiche wie GA1 usw. geachtet sondern bin einfach gefahren.

Vor 2 Wochen habe ich mir nun eine Pulsuhr gekauft und wollte mich mal dran machen GA1 zu fahren.
Da ich noch keine Leistungsdiagnose gemacht habe, habe ich mal den GA1 Bereich für mich zwischen 120 und 135 angenommen.

Nun musste ich ziemlich schnell feststellen, dass das Ganze gar nicht so einfach ist. Bin bisher 4x für je 1,5 Stunden im flachen Gelände gefahren und war erstaunt das ich gerade mal eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 20 km/h fahren konnte. Teilweise war meine Geschwindigkeit (wohlgemerkt im Flachen) bei Gegenwind gerade 17 km/h und mein Puls schon bei fast 135.

Ist das normal bei einem Anfänger wie mir oder muss ich davon ausgehen das mein Fitness doch schlechter ist als gedacht?
Ich bin ehrlich gesagt nicht mehr so sicher ob ich mit diesem Training so weiter machen soll...

Gruß,
magus09
 
bist du mit 2 jahren erfahrung wirklich noch anfänger?

wenn man ein ziel vor augen hat ist es immer sinnvoll, zu trainieren. wenn man kein ziel hat sondern nur spaß haben möchte, dann kann man auch nach lust und laune fahren, wie man möchte. in der regel ist es aber nun so, dass die gut trainierten mehr spaß, lust und laune am biken haben als die untrainierten :)

aus meiner sicht möchte ich dir mitteilen, da ich schon nach puls und nach watt trainiert habe, dass ich das trainieren nach puls weniger effektiv finde, als das trainieren durch wattmessung. klar geht auch trainieren nach puls, ist aber aufgrund der meist unsteten umstände in der freien umgebung (steigungen, gefälle, gegenwind, rückenwind, tagesform*) nicht optimal zu steuern.

aus diesem grund bevorzuge zum beispiel ich, nachdem ich eine leistungsdiagnostik bekomme, das gleichmäßige trainieren auf einem indoorergometer, mit dem ich den genau erwünschten trainingsbereich einstellen und danach fahren kann. im gegensatz zu den meisten anderen trainierenden (so deute ich zumindest die ständigen contra-argumente gegen ergometertraining) macht mir das gleichmäßige treten auf einem indoorergometer spaß. ich kann das argument, dass das trainieren im freien mehr spaß macht, persönlich eher nicht nachvollziehen. denn was mich am trainieren draußen stört, sind die unsteten verhältnisse.

nicht stören tun mich gegenwind und steigungen dann, wenn ich mit anderen menschen zusammen auf tour gehe, denn dann sind wind und steigungen für alle gleich und alle gleich quälend :) anders ausgedrückt bedeutet das auch: ich trainieren sehr, sehr gerne ganz allein, da ich mich dann ganz auf mein ziel konzentrieren kann ohne in versuchung zu kommen, wegen anderen meinen trainingsinhalt zu verlassen.

nachdem ich vom puls- auf das wattbasierte training gewechselt habe konnte ich feststellen, dass ich in den jahren des pulsbasierten trainings nie wirklich konstant im GA1 gefahren bin, was mich im nachinein natürlich leicht deprimiert, weil ich wirklich recht gutes potential ungenutzt ließ. beim training auf dem ergometer weiß ich wenigstens woran ich bin, ob ich ich in der gleichen zeit mit 5-10 watt mehr fahren kann als die woche zuvor aber nach dem training nicht kaputter bin, als mit 5-10 watt weniger. draußen weiß ich eben nicht, warum der km/h-schnitt jetzt kleiner oder größer wurde und ob ich zurecht schlapp oder noch erholt war.

ich gehöre zu den sportlern, die gerne an der frischen luft ihren tourspaß haben aber nicht so gerne outdoor trainieren.

und du befindest dich wohl an einem scheideweg: mit spaß aber ohne ziel weiterfahren? oder ernsthafter trainieren, um besser mit anderen mithalten zu können (weil das spaß macht)? man denkt nicht einfach mal so über etwas ernsteres training nach, wenn man kein konkretes ziel hat. auch wenn es erst mal das einfacher formulierte ziel sein sollte, in einer gruppe nicht immer nur hinten oder in der mitte mit zu fahren, sondern auch mal weiter vorne mitfahren zu können.

wenn du draußen trainierst und deinen km/h-schnitt fährst, sollte dir immer klar sein wie alt und schwer du bist und wie effektiv dein rollfahrzeug fährt. fährst du mit einem leichten carbonrennrad? oder fährst du mit einem marathon-mtb aus aluminium mit stollenbereifung?

und was mir ja am meisten an deiner aussage auffällt: bevor du deine leistung in irgendeiner form gemessen hast (puls, km/h), da hattest du anscheinend spaß am biken. während dir nun puls- und km/h-werte etwas die unsicherheit in die psyche einbaut und erste zweifel aufkeimen lässt. diese sich anbahnende entwicklung schon zu beginn, finde ich nicht besonders motivierend.

meine stimme spricht sich klar für eine leistungsdiagnostik und das wattgesteuerte trainieren mit wochenumfängen von 4-6 stunden aus (bis zu 4x 90 minuten pro woche), wobei das GA1-training in den ersten 6 wochen des saisonanfangs den stoffwechsel auf das später intensiver werdende training vorbereitet.

*tagesform ist nicht abhängig von der trainingsumgebung
 
Für dich scheint es wohl nur darum zu gehen bei der nächsten LD 5W mehr zu treten.
Für die meisten gehts einfach nur darum beim Biken draußen Spass zu haben und die Leistungssteigerung ist dabei nur ein netter, in manchen Fällen auch wichtiger Nebeneffekt.

Das mit dem deprimiert sein, weil du nicht immer 100% im GA1 Bereich gefahren bist finde ich auch lustig. Ich denke kein Spitzensportler trainiert so strikt und 100%ig wie du.
Wenn Jens Voigt im Winter vor den Trainingslagern mit dem seinem stinknormalen MTB ohne SRM und co. durch den schneebedeckten Grunewald fährt wird er wohl auch nicht immer 100% im GA1-Bereich fahren.

Einem Anfänger einen strikten, monotonen Trainingsplan auf dem Ergo zu empfehlen ist wohl auch nicht das gelbe vom Ei.
 
Gerippe, möchtest du mir mein training madig machen? oder möchtest du magus09 behilflich sein? dann antworte ihm doch auf seine frage, kläre ihn von deiner sichtweise aus auf oder berichte ihm von deinen persönlichen erfahrungen. aber bitte, BITTE verschwende doch keine unnütze gedanken über das training eines jens voigt, eines anderen spitzensportlers oder über ein jedermanntraining wie meines. als ob genau das dir oder magus09 was bringen würde ... wenn du ihn unterstützen möchtest, dann gehe auf auf seine belange ein. ich brauche keine führung deinerseits, ich habe meinen weg schon gefunden. wenn du jedoch auch mir noch etwas mitteilen kannst was ich bisher noch nicht kannte - und es zufälliger weise auch noch konstruktiv und effektiv sein sollte - dann baue ich das gerne noch ein in meinen weg. sonst wäre ich ja dumm, täte ich das nicht.

du scheinst zu der sorte leser/zuhörer zu gehören deren hirne schon nach 30 sekunden dicht machen und anfangen zu qualmen, wenn eine aussage mehr als 3 sätze beinhaltet. und als resultat davon, im wahrsten sinne des wortes, deren hirne ihren geist aufgeben und vor dem rest des textes kapitulieren. aber mittlerweile erwarte ich von dir auch nicht mehr.

und zitiere mir bitte noch die abschnitte in denen ich behaupte von LD zu LD um 5w steigern zu wollen, nicht auf die thematik "spaß vs ernst" eingehe oder nicht genau beschreibe, weshalb ich "spaß und nutzen" - persönlich - anders sehe.

danke schon mal im voraus dafür, mein bester!
 
Guten Morgen,

ja. natürlich macht Grundlagentraining Sinn. Ganz besonders für Anfänger. Damit bekommst du erst das Fundment für deine Leistungsfähigkeit.

Sehr viele Sportler trainieren nahezu ausschließlich mit einem Stoffwechsel fast ohne Energiegewinnung aus Fett.

Also, traniere abwechlungsreich mit Spass, nutze Deine Pulsuhr und fahre viel in einem Bereich von 65% Deiner maximalen HF.

Lasse mal die Kohlenhydrate in Trinken und bei dem Training bis 120' weg und auch unmittelbar vor dem Training.

viel Spass bei den neuen Erfahrungen.
 
also erst mal danke für die ausführlichen Antworten.
@x-rossi
ich möchte zwar kein Profi werden, aber wie du schon richtig bemerkt hast, möchte ich halt meine Grundlagenausdauer verbessern um bei den anderen Bikern besser mithalten zu können und mich bei Touren nicht so quälen zu müssen.
Allerdings finde ich es im Moment sehr deprimierend mit meinem MTB (Fully, 13kg) beim GA1 Training so durch die Gegend zu schleichen. Und ausschließlich auf dem Ergometer möchte ich halt auch nicht trainieren.

@all
Um meine Motivation fürs GA1 etwas zu verbessern würde ich halt gerne mal wissen ob andere die selben Probleme hatten und wie bzw. wann man eine Verbesserung der Leistung erwarten kann.
Mittlerweile ahne ich warum die meisten Biker ein Rennrad zum GA1 nehmen...

@ctwitt
das mit den Kohlenhydraten ist ja ein interessanter Tipp. Habe gerade viele Kohlenhydrate zu mir genommen. Habe ca. 2 Stunden vor dem Training Müsli gegessen und während der Fahrt Apfelschorle getrunken. Soll ich das weglassen?
 
Beim Training geht es ja — im Gegensatz zum einfach vor sich hin radeln — ja darum seine Leistung gezielt zu verbessern, indem man seinen Körper an ungewohnte/höhere Belastungen gewöhnt. Beim GA1 Training besteht diese Belastung nicht in der Intensität, denn man versucht ja gezielt "langsam" zu fahren, sondern in der Extensität, also in der Dauer. Bei GA1 Training solltest du also weniger darauf schauen wie schnell du fährst, sondern mehr darauf wie lange du durchhältst.

Die Pulsangaben würde ich auch nicht als strikte Grenzen ansehen, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen, sondern eher als Grenzen für den Durchschnittspuls. Natürlich sollte beim GA1 Training keine heftigen Intervalle gefahren werden, aber bei einer kleinen Windböe einfach mal mit Kraft dagegenhalten ist auch kein Problem. Da könntest du auch Ansätzen, wenn du aus zeitlichen Gründen keine längeren GA1 Einheiten machen kannst. Einfach hier und da kürzere, nicht zu intensive Intervalle einbauen.

Was Getränke/Nahrung angeht: Du musst vor dem GA1 Training nicht fasten, aber zusätzlich was Essen ist auch nicht nötig. Für unterwegs reicht Wasser aus, da du ja hauptsächlich in einem Bereich fährst, wo die Fettverbrennung der Hauptenergielieferant ist. Es schadet aber vermutlich auch nicht ein bisschen Saft dazu zu mischen, vor allem, wenn du zum ersten Mal eine deutlich längere Einheit fährst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich weiß, ist das überhaupt nicht möglich. Der Fettstoffwechsel steigt kontinuierlich mit der Intensität. Da er aber nur beschränkt steigerbar ist, wird bei höherer Last immer mehr KH zusätzlich verbraucht. Das bedeutet, dass der Fettstoffwechsel zwar absolut gesehen stetig steigt, prozentual aber fällt.

Ein gut trainierter Sportler kann seine KH-Reserven in weniger als 1h soweit aufbrauchen, dass der Körper dicht macht um das Gehirn zu schützen, denn das läuft ausschließlich mit KH als "Kraftstoff"
 
Was mir so auffällt, Grundlageneinheiten auf dem Rad mit 1,5 Stunden sind eher an der alleruntersten Grenze. Klar gibt es das Durcheinander zwischen verschiedenen Faustregeln und Trainingsempfehlungen mit "90% Grundlage", andererseits "Grundlage fängt erst ab 90min an", aber ich würde auf jeden Fall versuchen ab und an (1x die Woche?) mal eine Einheit mit deutlich mehr Dauer einzuschieben. Bei 3 Stunden bist Du erstmal auch im "gebremsten" Grundlagenbereich hinterher platt. Und das ist eigentlich mit ein Sinn der Sache, den Körper auf Ausdauerleistung zu trainieren. Wenn Du irgendwann mal Touren fahren willst, die vielleicht 5-6 Stunden Fahrzeit am Tag erfordern, und das womöglich über mehrere Tage, brauchts auch ohne Höchstleistungsanspruch ein wenig mehr davon.
Ob das nun mit einer Veränderung des Fettstoffwechsels einhergeht, die Regenerationsfähigkeit des Körpers verbessert wird, oder sonstwas kann Dir für die Praxis erstmal egal sein. Warum auch immer, der Effekt ist unbestreitbar.

P.S.: Das mit der Motivation ist vielleicht auch eine Frage der Herangehensweise. Den Puls in einem bestimmten Bereich zu halten ist nur eine Messgrösse, das eigentliche Ziel konstante Leistung (also ohne nach der Hälfte immer schwächer zu werden) über lange Zeit fahren zu können, und das dann auch noch so, daß Dein Körper das in absehbarer Zeit regenerieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich lese immer wieder vom Fettstoffwechsel beim GA1. Die Fettverbrennung ist doch überhaupt nicht so wichtig. Es ist doch rein theoretisch egal ob nun Fett oder KH verbrannt werden. Wichtig ist die Grundlagenausdauer.
Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden GA1 Training zu machen und nicht damit mehr Fett verbrannt wird....
 
ich lese immer wieder vom Fettstoffwechsel beim GA1. Die Fettverbrennung ist doch überhaupt nicht so wichtig. Es ist doch rein theoretisch egal ob nun Fett oder KH verbrannt werden. Wichtig ist die Grundlagenausdauer.
Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden GA1 Training zu machen und nicht damit mehr Fett verbrannt wird....

Du hast da einen entscheidenden Punkt übersehen. Der Fettstoffwechsel ist deswegen wichtig, weil er die einzige Energiequelle ist, die in großer Menge vorhanden ist. Die Menge KH, die der Körper speichern kann liegt im Bereich des Grundverbrauchs für einen Tag. Diese Menge kannst du bei einer langen und/oder intensiven Tour locker verbrauchen. Sobald du dich diesem Punkt näherst, wird deine Leistungsfähigkeit komplett einbrechen, jede Windböe und jedes Hügelchen treibt deinen Puls in ungeahnte Höhen und du fühlst dich einfach nur noch elend. Mit leicht verdaulichen KH kannst du es hinauszögern, aber da bei intensivem Training die Verdauung eher schlecht funktioniert, ist das keine optimale Lösung.

Um mit den KH-Reserven möglichst lange aus zu kommen versucht der Körper den Fettstoffwechsel zu verbessern und beim GA1 Training schafft der Körper das wohl am effizientesten.
 
Sehr viele Sportler trainieren nahezu ausschließlich mit einem Stoffwechsel fast ohne Energiegewinnung aus Fett.
Wie kommst du denn auf die Annahme?

Wie lange kann man in dem Intensitätsbereich fahren, in dem der Energieumsatz fast ausschließlich ohne die Heranziehung von Fett abläuft?
Belastungen im Schwellenbereich. Also nicht länger als eine Stunde.

Soweit ich weiß, ist das überhaupt nicht möglich. Der Fettstoffwechsel steigt kontinuierlich mit der Intensität. Da er aber nur beschränkt steigerbar ist, wird bei höherer Last immer mehr KH zusätzlich verbraucht. Das bedeutet, dass der Fettstoffwechsel zwar absolut gesehen stetig steigt, prozentual aber fällt.
Wenn man der anaeroben Schwelle recht nahe kommt, dann fällt der Fettstoffwechsel absolut auch wieder langsam ab.
 
Woher weißt du überhaupt, dass du GA1 Training machst? Wie bist du auf die 120-135bpm gekommen?

ist mir schon klar das ich um eine Leistungsdiagnostik nicht rumkomme um bei diesen Werten Klarheit zu bekommen.
Aber solange ich noch keine gemacht habe, habe ich mal die Formel 220 - Lebensalter genommen...
Und da liege ich mit 65-75% bei 121-139bpm.
 
Ich kann dir ja mal sagen, was ich so von der ganzen Sache halte, vielleicht hilft dir das ein bischen.
Mountainbike fahren tue ich erst seit April diesen Jahres, generell wirklich trainineren seit Anfang März.

Ein Anfänger bist du garantiert nicht mehr.

Zunächst mal, mit welchem Rad man GA1 trainiert ist ja egal.
Klar, mit dem MTB kommt man sich im Flachen im GA1 immer vor, als würde man schleichen. Das ist einfach normal.
Was mir immer Probleme bereitet hat war, überhaupt im GA-1-Bereich zu bleiben.
Ich trainiere aber seit Anfang an mit Pulsuhr, mein trainingsanreiz war, dass ich mich im November für ein 24-h-Rennen im 4-er Team angemeldet habe.
Im November bin ich mit meinem alten Rad im GA1 nen Schnitt von 19-19,5 gefahren.
Jetzt auf meinem 29-er Hardtail (übrigens auch 13kg) sinds mittlerweile je nach Tagesform 23,5 bis 24,5
(Anmerkung: mit meinem alten Rad bin ich in der Ebene kaum merklich langsamer, eigentlich überhaupt gar nicht)

Du schreibst diesen Beitrag ja garantiert, weil du dir schon Gedanken über die nächste Saison machst. Ich würde sagen, diese Saison noch nach Lust und Laune fahren ;)

Je nachdem, wann du mit der Vorbereitung für dein Radjahr 2014 anfangen willst, würde ich dann erstmal mit GA1 starten (z.ß für die ersten 8 Wochen), um eben die wichtige Grundlage zu legen. Angenommen, du fährst den Winter durch, kannst du z.ß. im Dezember schon mit GA1 Anfangen, und dann nach und nach mal ne härtere Einheit einschieben.

Zu deiner Motivation:
Ga1 ist und bleibt stinklangweilig, auch wenn effektiv ist.
Gerade bei den Touren wirst du irgendwann merken, dass man letzendlich einen viel längeren Atem hat.



Ich habe im März mit GA1 angefangen, im April, als das neue Rad da war, kamen natürlich noch intensivere Einheiten dazu. Im Mai dann ein 24-h-Rennen und generell übers Jahr verteilt paar "Hobbyrennen" Auch im Juni noch viel Ga1.

Mittlerweile mache ich kaum noch GA1-Einheiten, ab und zu mal zur Abwechslung. Ich merke aber eindeutig im Gegensatz zu denen, die kein Grundlagenausdauertraining betrieben haben, dass ich ab Fahrzeiten von 3 Stunden die Vorteile klar auf meiner Seite haben.
Zudem hat man mehr puffer, auch mal 3 Tage am Stück längere und harte Strecken zu bewältigen.

Ich persönlich werde im Dezember richtig anfangen, fürs nächste Jahr zu trainieren, und erstmal 3-4 Monate ziemlich viel Ga1 fahren.

Letzendlich steht aber auch der Spaß im Vordergrund, und deshalb werde ich es auch in der GA1-Zeit einmal in der Woche krachen lassen, und einfach frei Schnauze fahren, Anstiege bolzen, das ganze Programm halt.
 
Huhuhu, eine Frage! :)
Auch wenn sie jetzt nicht direkt mit der Fragestellung des Erstellers zusammenhängt :D
Und zwar passiert es mir relativ häufig, dass ich einfach grundlos in ein richtiges Loch falle. In so einem bin ich jetzt gerade. Vor zwei Wochen ein Rennen gefahren, wobei ich davor quasi 5 Wochen ausser 2 mal in den Alpen nicht gefahren bin (wobei es mich gewundert hat, dass ich als Flachländler, der davor erst einmal im leben mehr als 1000hm gemacht hat, 2* hintereinander 45 km mit 1200 hm und 1600 hm in den Alpen machen konnte, und gut mit der Gruppe mithalten konnte. Muskelkater war irgendwie egal, der ging während dem fahren weg... Lag vllt. daran, dass ich mich da das erste Mal richtig ausgewogen ernährt habe? Mit Müsli und Obst und Salat und so?) . Auch ansonsten konnte ich im Sommer so lang wie noch nie fahren - 90-130 km Tagestouren waren kein problem, obwohl meine normale Runde imemr nur 30 km hat. Verwundert mich jetzt noch, an was das lag :D So, genug der Lobhudelei und des Palawerns: Jetzt -nach dem Rennen vor 2 Wochen- bin ich in ein totales Loch gefallen. Gestern bin ich ganze 10 km gefahren (100 hm!!!) und das hat gereicht, um mir heute Muskelkater zu bescheren. Letzte Woche meine normale Trainingsrunde - mit 2 stunden immerhin ne gute Stunde langsamer als im Sommer. Und so was passiert mir immer wieder! Übertraining schließ ich jetzt mal aus, Ernährung richtet sich nach Bauchgefühl und Trainingsplan halte ich bei meiner Motivation für grotesk übertrieben (->kein Übertraining). Aber dennoch würde ich gerne wissen, warum auf einmal meine Beine so schnell schlapp machen...Und vor allem dann, wenn schönstes Wetter draußen ist! :(
 
Wie lange kann man in dem Intensitätsbereich fahren, in dem der Energieumsatz fast ausschließlich ohne die Heranziehung von Fett abläuft?

Belastungen im Schwellenbereich. Also nicht länger als eine Stunde.

Kann es sein, dass es nicht nur bei dir am Basiswissen hapert?

Der KH-Stoffwechsel überwiegt bei Ausbelastungen bis max. 2min (typisches Beispiel 400m Lauf). Schon bei ca. 2min (800m Lauf) wendet sich das Bild- der Fettstoffwechsel überwiegt.
Und wenn, wie von ctwitt aufgeführt, der Fettstoffwechsel fast gänzlich außen vor steht, wird das nur bis etwa 20s möglich sein. Ein recht kurzes Training also, weshalb das

Sehr viele Sportler trainieren nahezu ausschließlich mit einem Stoffwechsel fast ohne Energiegewinnung aus Fett.

Unsinn ist.
 
Ich bin ehrlich gesagt nicht mehr so sicher ob ich mit diesem Training so weiter machen soll...

Mal ganz oberflächlich: Glaubst du, dass ein Training, das deutlich leichter ist, als dein bisheriges Training und dich sogar langweilt, effektiver ist? Das klingt doch schon absurd...
Training lebt von Reizen- und die müssen hoch bzw. lang genug sein. Das ist anstrengend.

Und wieder oberflächlich, schließlich kenne ich dich ja nicht: Da ja bei dir eine gewisse Leistungssteigerung angestrebt wird, du aber ein begrenztes Zeitbudget hast, sollte das Training möglichst intensiv sein. Mit anderen Worten, kannst du das G1-Gedöns sein lassen.
 
ist mir schon klar das ich um eine Leistungsdiagnostik nicht rumkomme um bei diesen Werten Klarheit zu bekommen.
Aber solange ich noch keine gemacht habe, habe ich mal die Formel 220 - Lebensalter genommen...
Und da liege ich mit 65-75% bei 121-139bpm.

Vergiss es, diese Formel ist sehr ungenau. Mein Maximalpuls ist um mehr als 20 Schläge höher als mit solch einer Formel berechnet, mittlerweile wäre mein Schwellenpuls ca. so hoch wie der Maximalpuls nach dieser Formel. Es könnte natürlich bei manchen ungefähr stimmen, aber es gibt eben auch Hochpulser und Niedrigpulser. Ich habe selber nach mehrjähriger Pause im Winter wieder mit Radsport angefangen und erstmal kleine Brötchen gebacken und so einige Überraschungen mit Pulswerten erlebt.

Eine Leistungsdiagnostik braucht man nicht unbedingt, das kann man auch gut mit einem 30 min. Fahrtest machen. Dennoch benötigt man eine gewissen Kondition um solch einen Test zu machen in höheren/grenzwärtigen Pulsbereichen, diesen auch durchzuhalten um vernünftige Werte zu erhalten. Bringt ja nichts wenn man während dem Test muskulär eingeht und einem die Kraftausdauer an der Schwelle fehlt und wenn man darüber hinaus sogar fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre auch erst 2 Jahre und mache seit Frühjahr kein alleiniges GA1 mehr als Training und hab keinen Leistungsabfall. Auf Touren die ich fahre, hab ich ich immer wieder Leistungsbereiche dabei die GA1 entsprechen. Also Kondition bei mir ist saugut und ich komme am besten damit klar mit leeren Magen zu starten und unterwegs nichts Nennenwertes an kh zu mit zu nehmen.

Aus eigener Erfahrung bei mir, sind neue Trainingsreize wichtiger als GA1.

Ich find GA1 nicht schnöde oder langweilig, weil dabei kann man schön abschalten, ne Tour mit Trails macht aber mehr Spass.
 
Darf ich nochmal eine Frage einwerfen, die wieder mit egoistischem Hintergrund verknüpft ist? (der TO soll sich jetzt nicht auf den Schlips getreten fühlen :D)
Heute morgen Muskelkater und kaum 25 hm überwinden können, heute Abend dann in (guter) Sommerform gefahren -Muskelkater hin oder her. Dazwischen liegen noch nicht mal 8 Stunden, um von der katastrophaler Form der letzten Wochen zur (guten) Sommerform zurückzukehren. Warum zur Hölle diese Formschwankungen? :(
 
das mit den Kohlenhydraten ist ja ein interessanter Tipp. Habe gerade viele Kohlenhydrate zu mir genommen. Habe ca. 2 Stunden vor dem Training Müsli gegessen und während der Fahrt Apfelschorle getrunken. Soll ich das weglassen?
eine ernährungsform, die kohlehydratlastig ausfällt tendiert dazu, den wichtigen fettstoffwechsel zu stören bzw zu senken. die ergebnisse medizinischer studien nennen dabei werte von bis zu 30% verminderten fettstoffwechselvermögens.

Was mir so auffällt, Grundlageneinheiten auf dem Rad mit 1,5 Stunden sind eher an der alleruntersten Grenze. Wenn Du irgendwann mal Touren fahren willst, die vielleicht 5-6 Stunden Fahrzeit am Tag erfordern, und das womöglich über mehrere Tage, brauchts auch ohne Höchstleistungsanspruch ein wenig mehr davon.
vor 2 wochen bin ich einen 7-etappen-alpencross mit einem 17km/h-schnitt gefahren, welcher 400km/11.000hm hatte. vorbereitet habe ich mich mit maximal 90 minuten (also gerne auch mal weniger als 90 minuten) GA1 pro einheit und wochenumfängen von maximal 6h. im späteren verlauf bin ich natürlich auch intervalle gefahren, die anfangs weniger intensiv aber länger waren und später immer intensiver und kürzer wurden. aber die GA1-einheiten waren ehrlich nicht länger als 90 minuten. ein grund, weshalb der alpencross so viel spaß gemacht hat. man muss zu den sehr langen GA1-einheiten auch anmerken: wer lange trainiert, kann sich nicht lang erholen.

ich lese immer wieder vom Fettstoffwechsel beim GA1. Die Fettverbrennung ist doch überhaupt nicht so wichtig.
alle bereiche sind gleich wichtig.

Training lebt von Reizen- und die müssen hoch bzw. lang genug sein. Das ist anstrengend.
weshalb ich schon ende 2012 (oder zu beginn 2013) provokativ behauptet habe, dass ein großteil der pulstrainierer und GA1-ablehner womöglich gar nicht wissen, wie ein effektives GA1 training gestaltet werden kann und wie intensiv es in wirklichkeit ausfällt.

Aus eigener Erfahrung bei mir, sind neue Trainingsreize wichtiger als GA1.
klar, wenn du GA1 nur über den puls bewertest, da dieser womöglich immer zwischen 125-135 schlagen soll. wenn du GA1 jedoch aus der leistungsperspektive betrachtest, dann kannst du deine GA1-leistungsfähigkeit in einem überschaubaren zeitraum von 150 watt auf 175, 200, 225, 250, 275 watt steigern. real könnte das idealerweise für dich bedeuten, dass du an einem berg bei 275 watt noch relativ gemütlich in deinem gut trainierten GA1-bereich pedalierst und deine fast unerschöpflichen fettreserven anzapfts, während dein mitstreiter bei seinen 275 watt schon im verschwenderischerem GA2- oder EB-bereich pedalieren muss und schon seine kohlenhydrate verpulvert, von denen er vielleicht maximal 600 gramm in leber und muskulatur speichern konnte.
 
klar, wenn du GA1 nur über den puls bewertest, da dieser womöglich immer zwischen 125-135 schlagen soll. wenn du GA1 jedoch aus der leistungsperspektive betrachtest, dann kannst du deine GA1-leistungsfähigkeit in einem überschaubaren zeitraum von 150 watt auf 175, 200, 225, 250, 275 watt steigern. real könnte das idealerweise für dich bedeuten, dass du an einem berg bei 275 watt noch relativ gemütlich in deinem gut trainierten GA1-bereich pedalierst und deine fast unerschöpflichen fettreserven anzapfts, während dein mitstreiter bei seinen 275 watt schon im verschwenderischerem GA2- oder EB-bereich pedalieren muss und schon seine kohlenhydrate verpulvert, von denen er vielleicht maximal 600 gramm in leber und muskulatur speichern konnte.

Also das ist echt mal ein guter Vergleich. :daumen:

Aber braucht man umbedingt ein Leistungsmesser. Ist mir zwar schon klar, dass es sich damit genauer aufzeichnen lässt. Da damit ja die Störfaktoren wie Gegenwind usw. wegfallen.
Aber wenn ich Durchschnittspuls im Bezug zur Durchschnittsgeschwindigkeit nehme kann ich doch so auch grob eine Leistungssteigerung erkennen...
 
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