Fett für Dichtungen

Das Motorex 2000 erscheint mir an den Abstreifern etwas zu dünn. Wenn man die Rohre rauszieht nach dem fetten, dann bleibt kaum noch was haften an der Wulst.

Das Motorex ist top!! Das, was am Fett die Schmier- und Korrosionsschutzleistung übernimmt, ist das im Eindicker (Lithium-, Calzium-, Aluminiumkomlexseife usw.) eingearbeitete Grundöl. Desto dicker (höherviskoser) das Grundöl, desto besser die Schmierung, was aber nicht heißt, das wir bei hohen Drehzahlen Fette mit hoher Grundölviskosität verwenden können.
@xrated Auch wenn kaum noch etwas haftet, es reicht aus.
Folgende Grundlagen sind zu beachten:
Einbaulage --- festere Fette eignen sich besser für senkrechte oder schräge Einbaulage.
Fliehkraftbeanspruchung --- feste Fette sind günstiger.
Abdichtungseffekt --- festere Fette unterstützen die Abdichtung.
Förderbarkeit--- weichere Fette sind leichter förderbar, dies ist wichtig bei langen Leitungen und tiefenTemperaturen.
Ölabgabe --- weicher Fette geben mehr Öl ab als festere.
Die Ölabgabe ist wichtig, damit kann die Schmierfrist beeinflusst werden kann.
Die zusätzlichen Aufgaben eines Fettes übernimmt die "Additivierung". (@Dr_Stone bitte keine Diskussion über das Wort losttreten, wie in anderen Foren). Man könnte auch Legierung sagen, den frühere Motoren- und Getriebeöle waren "unlegiert". Additive sind z.B.:
Oxidationsinhibitoren --- Veringern und Verzögern von Oxidation
Rostinhibitoren --- Verringern von Rostbildung auf eisenhaltigen Oberflächen
Korrosionsinhibitoren --- Verringern von Korrosion an eisenhaltigen und kupferhaltigen Materialien

Warum gibt es kein Super Allround Fett für alle Bereiche?? Weil nicht alle Additive zu den Verdickern passen.

Maßnahmen bei Schmierungsproblemen (Bikebereich)
Ungünstige Umgebungsbedingungen / Abdichtung:
Bei feuchten Bedingungen sind z.B. Ca-Fette oder Li-Ca-Fett einsetzbar.
Die Abdichtung wird durch haftfähige Fette oder Fette der höheren Konsistenz verbessert.
Die Eigenschaften eines Fettes entnimmt man der Produktinformation.

Bei eventuellen Fragen einfach melden.
 
Wenn die Viskosität hoch ist, ist nicht gleich die Schmierung sehr gut. Eher wird die Trennwirkung verbessert.
Je nach Gegebenheit tritt sogar das Gegenteil ein.

Je nach Zusammensetzung sind Fette mit einer Lithium-Seife recht gut gegen Feuchtigkeit.

[…]
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Viskosität hoch ist, ist nicht gleich die Schmierung sehr gut. Eher wird die Trennwirkung verbessert.
Je nach Gegebenheit tritt sogar das Gegenteil ein.

Je nach Zusammensetzung sind Fette mit einer Lithium-Seife recht gut gegen Feuchtigkeit.

[…]

Das hatte ich ja auch so nicht nur geschrieben. Wenn die Trennwirkung verbessert wird ist doch das Ziel erreicht, denn was ist schlechte Trennwirkung?? Reibung!! Verschleiß!!Das haben schon die alten Römer gewußt.
In Fachvorträgen ist der Leitspruch des geschätzten Dr. Wilfried J.Bartz (Handbuch der Tribologie) immer: "Viskosität schmiert".
Natürlich immer in Verbindung mit der Anwendung (Drehzahlkennwert, Umgebungstemperatur). Aus Versuchen in der Praxis konnte man auch noch nie ableiten, dass niedrigviskose Öle schlechter sind als höherviskose Öle.

Wenn ich Metallseifen in Ihrer Chraktereigenschaft vergleiche, dann sind Fette mit einer Lithiumseife "ausreichend" wasserbeständig.
Calziumseifen sind "sehr wasserbeständig. Und das macht bei uns Bikern den Unterschied.

Lithiumseifenfette sind Lithiumseifenfette, d.h. gleiche Wasserbeständigkeit. An der Zusammensetzung des Verdickers kann ich da nicht mehr viel ändern, ich kann das Grundöl ändern, kann das Additivpackage ändern, aber da tut sich nix in der wasserabweisenden Eigenschaft. Außer ich mache mir ein Lithium-Calzium Seife. Diese Fette vereinen die guten thermischen Eigenschaften einer Lithiumseife mit der Wasserbeständigkeit und dem sehr guten Förderverhalten einer Calziumseife.
Zum Thema Grundöle:
Synthetische Grundöle können Dichtungen schrumpfen lassen, welche "mineralölresistent" sind und bei Feuchtigkeit kann Hydrolyse eintreten.

Wem das alles zu fachchinesisch ist, kann ich nur sagen: Immer gut alle zu schmierenden Stellen fetten und pflegen, so hält das Material einiges ab. Verlasst euch nicht auf das, was ein anderer oder der Hersteller macht. Ich habe schon Lager ohne Fettfüllung gesehen, in der Industrie werden manchmal Fette verwendet, welche gar nicht zu Anwendung passen.

Durch Reibung und Verschleiß bedingte Verluste (jährlich):
BRD ca. 5 Milliarden Euro
USA ca. 100 Milliarden Euro
 
Auf eine Dichtung gehört Dichtungsfett. Es gibt spezielle Haftfette, die Dichtungsverträglich sind und nicht gleich abfließen. Gibt es u. a. von OKS, aber natürlich auch von anderen Herstellern.
 
Wem das alles zu fachchinesisch ist, kann ich nur sagen: Immer gut alle zu schmierenden Stellen fetten und pflegen, so hält das Material einiges ab. Verlasst euch nicht auf das, was ein anderer oder der Hersteller macht. Ich habe schon Lager ohne Fettfüllung gesehen, in der Industrie werden manchmal Fette verwendet, welche gar nicht zu Anwendung passen.

Offene Lager sind immer ohne Fett.
 
Nunja, das Zeug was vorher drauf war (vermutlich Militarygrease), scheint schon deutlich zäher gewesen sein. Da ist einfach mehr Fett hängen geblieben an der Dichtung.
 
Nunja, das Zeug was vorher drauf war (vermutlich Militarygrease), scheint schon deutlich zäher gewesen sein. Da ist einfach mehr Fett hängen geblieben an der Dichtung.
Ist gut möglich das es ein Fett der NLGI 3 Klasse war. Oder der Eindicker war fester.
Militarygrease oder Fett der NATO ist meist nix besonderes. Habe ich bei EADS bzw. Dornier öfters, dass diese Schmierstoffe angefragt werden. Bei der Umschlüsselung kommen dann meist alte Fettnamen der grossen Hersteller raus.
Aber keine anspruchsvollen Sorten. Beim Bund wurde ja viel geschmiert, ob nötig oder nicht.
Wer da war kennt das ja.
 
Ganz selten und nur vor dem
Einbau, sonst wäre die Lebensdauer gering, wie diese, welche ich gesehen habe.
Ohne Fett wäre tribologisch gesehen Unfug.

In der Industrie laufen extrem viele offene Lager. Die werden dann natürlich je nach Anwendung mit der für den Zweck nötigen Art und Menge Fett befettet bzw. werden durch Schmierstoffanlagen mit Fett oder ÖL versorgt. Es gibt aber auch Lager mit Trockenschmierung.

Bei dem Fett einfach auf Materialverträglichkeit achten und das es auch für senkrechte Wellen geeignet ist.
Vor dem Fetten das alte Fett entfernen, da es evtl. nicht mit dem neuen kompatibel ist.
Zitat: "Neben der Mischbarkeit der Grundöle muss bei Fetten auch die Verträglichkeit der Verdicker beachtet werden."

Evtl. eins von diesen (bzw. von einem anderem Hersteller)
http://www.oks-germany.com/de/produkte/fette/

Das soll wohl auch gut sein:
http://www.sas-industrie.de/molykot...etische_fette_silicone/MOLYKOTE_55_O-Ring.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
was ich mich frage ist weniger welchen kostengünstigen ersatz es gibt, sondern wie sich der originalkrempel zueinander positioniert.

- pm600: nehme ich für innere dichtungen und luftkolben
- dynamic seal grease: packe ich unter die staubabstreifer, weil mir pm600 da irgendwie zu klebrig ist
- parker o-lube: habe ich nach anleitung für o-ringe in dämpfern genommen
- sram butter: keine ahnung wie sich die jetzt einordnet, aber damit soll man bei einigen aktuellen modellen staubabstreifer und luftinnereien schmieren
- suspension specific grease: und weil die vielfalt an "offiziellen" schmiermitteln bei rock shox anscheinend nicht groß genug ist, findet sich in der aktuellen monarch-wartungsanleitung neben dem dynamic seal grease auch noch diese unspezifische angabe, wobei es auf einigen bildern pm600 sein könnte.

kann man davon ausgehen, dass die schmierungsempfehlungen für abfahrtsorientierte gabeln (boxxer, pike), also 0w30 und sram butter, eher in richtung performance zielen während der ausdauerbereich (sid, reba etc.) mit 15w und pm600 eher auf wartungsarmut für höhere kilometerleistungen getrimmt ist?
 
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