Sorry, ich habe ein paar Stunden nicht mitgelesen, würde aber gerne bei ein paar Punkten einhaken, daher wir das jetzt länger... ?
welche Trails in Osten werden bestehen bleiben
Die Sorge habe ich auch. Idealerweise kommt ein allgemeines "Share the trail"-Konzept dabei raus, also eine offizielle Ansage der Stadt, die eben nicht lautet: "So, wir haben jetzt endlich das Bike-Problem gelöst. Die dürfen jetzt nur noch auf 2-3 Strecken im Nesenbachtal fahren." sondern "Biker und Spaziergänger sind im Stuttgarter Wald gleichermaßen willkommen, wir können abe nicht jedem seine eigenen Strecken bauen, also vertragt Euch gefälligst! An Brennpunkten haben wir zudem ein paar extra Strecken für Biker genehmigt, die zur Entzerrung beitragen sollen."
(ja, vielleicht unwahrscheinlich, andererseits: WASEG-Papier (Ansage der Freizeit-Verbände auf Bundesebene, Wege für die gemeinsame Nutzung freizugeben) und Nutzungsdruck: die Stadt hat ja das Haupt-Problem, nicht die Biker. Wir könnten uns auch weiter mit der Ist-Situation arrangieren. Das größte Problem für eine Lösung in Stuttgart (neben der bornierten Haltung der Ämter), wird die hohe Dichte von unterschiedlich strengen Naturschutzgebieten sein. Von daher verstehe ich, wenn man nicht an die Chancen einer ausreichenden Legalisierung glaubt.)
Alternativ kann man für den bisher weitgehend naturnahen Osten nur darauf hoffen, dass der bei der ganzen Diskussion einfach komplett ausgeklammert wird. So als wäre da nur Wiese.
Die ersten Aussagen des Vereins - kein Verzicht auf Kilometer und auf richtige MTB-Strecken - ist auf jeden Fall schon mal eine gute Basis.
Eben!
Das ist mal eine starke Ansage, an der sich der neue Verein messen lassen muss. Oder - wenn es nicht klappt - vielleicht auch öffentlich erklären kann: "Die Stadt Stuttgart war nicht in der Lage uns ein faires, funktionierendes und bedarfsgerechtes Angebot zu machen. Wir können das vor den Stuttgarter Bikern nicht vertreten und brechen daher die Zusammenarbeit beim MTB-Konzept ab." Dann wäre die Stadt wieder allein mit der jetzigen Situation. Die entscheidende Frage wird sein, welche Biker für welche Biker am Ende entscheiden müssen, ob der zwangsläufig dabei herauskommende Kompromiss eher faul ist oder gerade noch OK.
es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus: Sie (Gemeinde, Kommunen, Wanderer etc) wollen uns nicht.
Solche Verallgemeinerungen sind halt immer wenig hilfreich. Das mag zwar oft so sein, aber mit Freiburg gibt es ein prominentes, positives Beispiel. Daran sollte man sich orientieren.
@RomainK Deine Argumentation, dass dann die anderen (nicht legalen) Trails zerstört werden würden und damit sich die Situation verschlechtert, ist hinfällig.
Allen Locals sind doch die relevanten Trails bekannt.
Zweimal nein, weil nicht unbedingt die Trails gemeint sind, die aktuell schon zerstört werden, sondern die Kollateralschäden, wenn nur einige wenige Trails dann offiziell legal sind und damit alle anderen doppelt und dreifach illegal. Jeder Stuttgarter Biker sollte sich darüber im klaren sein, dass er nicht alle für Biker attraktiven Strecken in Stuttgart und Umgebung kennt und dass es auch andere, weniger bekannte, naturnahe Trails und Wege gibt, die ebenso Spaß machen können. Und zwar nicht nur den "langweilgen Genuss-Touren-Fahrern".
egal ob mit oder ohne Beteiligung eines Vereines
Ich finde es eben nicht egal. Mit Beteiligung besteht zumindest die Chance, dass ein annehmbarer Kompromiss dabei herauskommt oder zumindest eine Schadenbegrenzung. Wir können natürlich die Stadt auch mit dem Konzept alleine lasse und kollektiv sagen: "Macht was Ihr wollt. Nennt es wie Ihr wollt. Wir halten uns eh nicht dran." Aber es werden sich unter 60.000 immer ein paar Biker finden, die sich gebauchpinselt fühlen, wenn die Stadt überhaupt mit ihnen redet und auf jeden Kompromiss eingehen, wenn sie eine (1) legale Strecke in ihrer Gegend bekommen. Da lass ich mich lieber von einem Verein vertreten (und arbeite dort aktiv mit), der jetzt schon mal proklamiert: "Natürlich wären wir auch bereit, den ein oder anderen Trail aufzugeben, falls der Naturschutz ein Befahren unmöglich macht – allerdings nur, wenn wir
im Gegenzug die gleichen Trailkilometer an einer geeigneten Stelle wiederbekommen. Es muss ein
angemessenes Angebot für Biker geben –
nur dann wird es auf Akzeptanz stoßen und funktionieren." Hoffen wir, dass die Stadt ein Interesse daran hat, dass es am Ende funktioniert und es nicht nur als Alibi-Maßnahme sehen.
Ich setze lieber die kleinen vergessenen Wege wieder instand, die seit zig Jahren bestehen aber in Vergessenheit geraten sind,
Auch'ne gute Arbeitsteilung, wobei wir Deine Meinung und Stimme in dem neuen Verein wirklich gut gebrauchen könnten.
Was wir bräuchten wäre ein kleiner feiner Bikeparkbereich um diese wilde Buddelei ala Dischinger Burg zu kanalisieren.
Ja, und das am besten in jedem zweiten Stadtteil. Die Buddelfraktion ist stark und zahlreich und will eigentlich vor allem krasse Kicker. Die müssen von sich aus nicht unbedingt im Wald sein, zumal sie ja eher keine Touren fahren, sondern "Sessions" machen.
Habe mir sagen lassen, dass die Freiburger z.B. sehr glücklich sind mit ihrem Verein und den offiziellen Strecken.
Bei dem Vergleich mit Freiburg sollte man drei Sachen beachten:
- Freiburg hat aktuell mehr als 5 Trails, die aufgrund der Topographie jeweils mindestens dreimal länger sind als unsere längsten Trails. Wir bräuchten also mindestens 15 fette, explizite Bike Trails, um auf das gleiche Niveau zu kommen. Und das würde schon mal viel Bedarf abdecken, Nutzungsdruck aufnehmen und kanalisieren.
- aber zusätzlich (!) gilt dort auch "Gemeinsam Natur erleben", also Schilder die auch auf vielen anderen Strecken, die keine expliziten Bike Trails, aber durchaus für das Biken attraktive naturnahe Wege sind, die gemeinsame Nutzung explizit erlauben!
- zudem hat die Stadt und der Forst Freiburg darauf verzichtet, diese legalen Lösungen im Sinne einer Ghettoisierung zu kommunizieren, sondern machen deutlich, dass die Biker in FR allgemein und offiziell willkommen sind. Einzelne Probleme wie trotzdem stattfindende Wildbauten werden zw. Forst und Bikern geregelt, teilweise indem weitere Trails legalisiert werden, teilweise im Gespräch mit den Buddlern, aber eben ohne öffentliches "Ihr dürft nur dort!"
Freiburg Zum Beispiel ist zugeschnitten auf einige Leute. Die Mehrzahl der Biker verlieren durch solche Ghettos die Berechtigung und Akzeptanz für deren Strecken.
Nein, siehe oben "Gemeinsam Natur erleben". Man hat in Freiburg eben nicht den Eindruck, dass man nur noch auf den offiziellen Biketrails fahren darf (zumindest ich nicht, als ich dort war und mit Locals gesprochen habe). Viele Biker beschränken sich aber freiwillig auf die offiziellen Vereins-Strecken, weil die tatsächlich attraktiv sind, Vielfalt bieten und mehr als eine Tagestour abdecken.
Ich denke, da überschätzt du die Bedeutung dieses Themas für viele andere Waldbesucher
Es reichen wenige "Du hast doch jetzt X legale Trails, Du darfst jetzt nur noch dort fahren."-Stinkstiefel, um einem die Tour zu vermiesen.
Natürlich gibt’s auch Leute die lieber auf Wanderwegen unterwegs sind (sollen sie bei entsprechender Rücksichtnahme von mir aus auch gerne tun), aber halbwegs gepflegte, dedizierte MTB-Trails reizen halt mehr, da kann ich nicht anders... und ich vermute den meisten geht’s auch so.
Und das kann man so halt nicht verallgemeinern: ich fahre auch gerne dezidierte MTB-Trails, aber ich fahre nicht gerne immer die gleichen Trails und ich will vor allem von der Haustür aus auf attraktiven Strecken zu den dezidierten Trails fahren, die ich dann gerne in meine Touren einbaue. Dafür ist Stuttgart aktuell ein absolutes Paradies! Und nur weil manche Biker, nur die üblichen, bekannten Trails kennen, heißt das nicht, dass sich alle anderen damit auch zufrieden geben müssen. Der neue Verein wird die schwierige Aufgabe haben, für möglichst alle Stuttgarter Biker zu sprechen.