"Europa-Preise" amerikanischer Hersteller

Wonko

humorlos
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25. Oktober 2003
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Was mir derzeit immer wieder auffällt, sind die teilweise extremen Differnzen zwischen den Preisen, die US-amerikanische Hersteller für Ihre Bikes in Europa und in den USA fordern.

Beispiel: Specialized Stumpjumper FSR Pro

Listenpreis USA: 2710$, entspricht derzeit 2150 EUR
Listenpreis Europa: 3250 EUR

"Europa-Aufschlag" somit 51%!

Mir ist schon klar, dass sich aufgrund von Wechselkursschwankungen immer gewissen Preisdifferenzen ergeben werden (jedenfalls solange die Listenpreise für eine Saison konstant bleiben sollen, und nicht laufend angepasst werden). Ich weiß auch, dass der Euro gegenüber dem Dollar seit etlichen Monaten kräftig zugelegt hat. Trotzdem scheint mir ein 50prozentiger Aufschlag etwas sehr heftig und ich kann mich nicht erinnern, dass die Preisdifferenzen schon einmal zugunsten von uns Europäern ausgefallen wären, wie es bei Schwankungen eigentlich zu erwarten wäre.

Als Käufer erhofft man sich von einem Fahrrad, welches deutlich teurer als vergleichbare Modelle ist ja in der Regel irgendwelche schwer fassbaren Vorzüge, die nicht unmittelbar der Austattungsliste zu entnehmen sind (Verarbeitung, Haltbarkeit, Qualität etc.) und akzeptiert es, diese "weichen" Vorzüge mit einem entsprechenden Preisaufschlag honorieren zu müssen. Wenn man aber sieht, dass das gleiche Bike in den USA keineswegs mit einem Premiumaufschlag verkauft wird, sondern dort ein ganz normal kalkuliertes Brot-und-Butter-Bike ist, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass man für das gleiche Bike hier in Europa keinen "Premiumzuschlag" bezahlt hat, sondern einfach nur zuviel. (Die Klagen über die mäßige Lackqualität bei Specialzed-Rahmen lassen vermuten, dass dem auch tatsächlich so ist.)

Selbstverständlich können Specialized und Co. ihre Preise gestalten, wie es ihnen richtig erscheint und als Verbraucher ist man ja keineswegs gezwungen, dieses Angebote anzunehmen. Man sollte sich halt nur bewusst sein, dass es diesen 50prozentigen Euro-Aufschlag gibt und sich fragen, ob man bereit ist, diesen zu bezahlen. Es ist jedenfalls eine Illusion, dass der hohe Preis durch besonders sorgfältige Fertigung o.ä. bedingt und gerechtfertigt sei - das gleiche Modell wird in den USA schließlich sicherlich nicht unter Wert verkauft, und der Preis, für den es dort über den Ladentisch geht, der wird schon angemessen sein.

Mindestens kann man als Interessent seinen Händler mal damit konfrontieren und etwas in die Zange nehmen.
 
Der Händler kann da wohl am wenigsten für! Dazu kommt, dass die Händlermarge nicht gerade gewaltig ist. Je nachdem wie viele Räder er verkauft, kriegt er auch vom Importeur entsprechend mehr Prozente (getreu nach dem Motto der Autobranche).

Wer kräftig zulangt, sind die Importeure. Diese führen dann voran, dass sie für den Zuschlag auch gaaanz teure Transport- und Versicherungskosten, Personalkosten, Lagerkosten haben und dazu noch Garantiefälle und Reklamationen zu bearbeiten haben (was in den meisten Fällen äusserst mangelhaft gemacht wird). Meiner Meinung langen die Importeure ZU kräftig zu, ein Händler der sich dem Joch der Importeure entziehen will, muss sich schon ordentlich bemühen.

Besserung ist nicht in Sicht.....

Grüz
R.
 
@ WONKO

du hast mit Deiner "Beschwerde" über die Premiumpreise für US-Bikes nur bedingt Recht:
Auf Fahrräder aus den USA sind nach derzeit gültigem Zoll-Tarif 15% Zoll zzgl. 16 % Einfuhr-Umsatzsteuer zu berappen, d. h.
Einkaufspreis USA umgerechnet 2150,--€ + alle Kosten bis Europa
(z. B. pauschal 100,--€)
= Zollwert 2250,--€ x 15% = 337.50€
= 2587,50€
das ganze noch mit 16% Umsatzsteuer
= 2587,50€ x 16% = 414,--€

macht zusammen ~ 3000,--€

Selbst wenn man davon ausgeht, dass in dem US-Preis noch etwas US-Steuer enthalten ist, die dann rausgerechnet wird,
bleiben doch ca. 2800 - 2900 € übrig.
Mit der Rechnung sieht die die goldene Nase, die sich anscheinend der Importeur verdient, auch nicht mehr so glänzend aus.

Wenn Du wissen willst, was für Import-Zölle aus den verschiedenen Herkunftsländern auf Bikes und Parts zu zahlen sind (immer vom jeweiligen EK ausgehend),
dann sei Dir folgender Link empfohlen http://www.zoll.de/
dort auf der rechten Seite den Link "Zolltarif (TARIC)";
in Bildschirmmitte Button "Blättern";
dann "Abschnitt XVII";
dann "Kapitel 87";
dann "8712" für Fahrräder oder "8714" für Teile;

bei Fahrräder ist es einfach, sich durchzublättern, die EU kennt nur zwei verschiedene Arten: solche mit und solche ohne Kugellager :D ; kein Witz!!
Bei den Teilen muss man schon etwas mehr blättern;
Zum Schluß kommt wieder die Anfangs-Maske, diesmal mit TARIC-Code, drunter das Ursprungsland der Ware auswähler (woher kommt's?);
dann auf Button "Zollsätze"

Viel Spass :D :D
 
Das mit der Berechnung der MWST und der Zölle stimmt natürlich absolut, gilt aber in diesem Fall nur für den privaten Importeur.
Der Generalimporteur profitiert von ganz anderen (tieferen) ab-Werk-Preisen und wird trotz Transport, Zoll und MWST deutlich unter dem Abnahmepreis des Privaten bleiben. Deshalb reichts ja auch oft immer noch, um einen Generalimporteur für Europa und das jeweilige Land zu unterhalten.....

Greez R.:o
 
jojo.. hät auch schier nen herzinfarkt bekommen als ich gesehn hab was das GT DHI drüben kostet und was es hier kostet.. war glaub knapp 2000euro unterschied...
 
Original geschrieben von Sesselpupser
@ WONKO
du hast mit Deiner "Beschwerde" über die Premiumpreise für US-Bikes nur bedingt Recht:
Auf Fahrräder aus den USA sind nach derzeit gültigem Zoll-Tarif 15% Zoll zzgl. 16 % Einfuhr-Umsatzsteuer zu berappen, d. h.
Einkaufspreis USA umgerechnet 2150,--€ + alle Kosten bis Europa
(z. B. pauschal 100,--€)
= Zollwert 2250,--€ x 15% = 337.50€
= 2587,50€
das ganze noch mit 16% Umsatzsteuer
= 2587,50€ x 16% = 414,--€

macht zusammen ~ 3000,--€

Was rechnest Du da aus? Was es *mich* kosten würde, wenn ich das Rad selbst importieren würde? Das würde vermutlich ungefähr hinkommen, auch wenn mir die pauschal aufgeschlagenen 100,- Euro recht viel erscheinen (wofür sind die konkret - Transport?) und ich beim Einkauf dem Händler in den USA ja auch nicht zwangsläufig den Listenpreis bezahlen muss. Und da sich jede hundert EUR Ersparnis beim Zollwert gleich mit 133 EUR Ersparnis in der Endrechnung bemerkbar machen, reden wir da nicht unbedingt über Peanuts.

Aber die Rechnung geht am Punkt vorbei, weil der Importeur bzw. Specialized Europa als Einkaufspreis selbstverständlich nicht den US-Endkundenpreis bezahlt, sondern vermutlich eher etwas in der Gegend von 50% des Endkundenpreises oder weniger. Und der Transport wird *sehr* billig, wenn man nicht einzelne Räder versendet, sondern gleich containerweise Waren verschifft. Und dann sieht die Rechnung eher so aus, dass der Zollwert für das Beispielrad vielleicht irgendwo in der Gegend von 1000 - 1200 EUR liegt. Das ist zugegebenermaßen alles sehr grob geschätzt, aber zumindest die Größenordnung dürfte stimmen.


Selbst wenn man davon ausgeht, dass in dem US-Preis noch etwas US-Steuer enthalten ist,

Ups. Nein, in dem Preis auf der US-Website von Specialized ist noch keine Steuer enthalten - das hatte ich übersehen und das vermindert die Preisdiferenz in der Tat nennenswert.


Mit der Rechnung sieht die die goldene Nase, die sich anscheinend der Importeur verdient, auch nicht mehr so glänzend aus.

Naja, der Zoll dürfte bei dem Beispielbike nicht viel mehr als 150 EUR betragen, aber die deutsche Mehrwertsteuer ist in der Tat ein ziemlich dicker Klops (450,- EUR, wenn ich mich nicht verrechnet habe). Bliebe ein "Europa-Aufschlag" von nur noch rund 500 Euro. Immerhin.


Wenn Du wissen willst, was für Import-Zölle aus den verschiedenen Herkunftsländern auf Bikes und Parts zu zahlen sind (immer vom jeweiligen EK ausgehend),
dann sei Dir folgender Link empfohlen http://www.zoll.de/

Danke, das war ganz interessant.
 
Original geschrieben von evilrogi
Der Händler kann da wohl am wenigsten für!

Das wollte ich auch gar nicht behauptet haben. Der Satz mit den Händlern sollte ausdrücken, dass man als Interessent/Kunde das Thema wohl dem Händler gegenüber ansprechen müsste, in der Hoffnung, dass etwas davon dann beim Hersteller/Importeur landet.


Wer kräftig zulangt, sind die Importeure. Diese führen dann voran, dass sie für den Zuschlag auch gaaanz teure Transport- und Versicherungskosten, Personalkosten, Lagerkosten haben und dazu noch Garantiefälle und Reklamationen zu bearbeiten haben

Mag sogar alles sein, aber um eine Preisdifferenz zwischen den USA und Europa zu erklären, taugt das nicht viel, da die meisten dier genannten Kosten auch in den USA anfallen. Und dazu möglicherweise noch ein paar hundert Millionen aus Produkthaftungsklagen, weil vergessen wurde, darauf hinzuweisen, dass Fahrradfahren gefährlich sein kann. ;-)
 
also, dass dem starken Euro Respekt gezollt wird zeigt die Marke Trek.

Im letzten Jahr hat das FX7700 noch ca. 1.400 Euro gekostet.
Dieses Jahr kostet es ca. 1.200 Euro

Das Fuel 90 (V-Brake Version) ist sogar von 2.000 auf 1.500 Euro reduziert worden.

Leider scheint Trek die Ausnahme zu sein!
 
Original geschrieben von evilrogi
Das mit der Berechnung der MWST und der Zölle stimmt natürlich absolut, gilt aber in diesem Fall nur für den privaten Importeur.
Der Generalimporteur profitiert von ganz anderen (tieferen) ab-Werk-Preisen und wird trotz Transport, Zoll und MWST deutlich unter dem Abnahmepreis des Privaten bleiben. Deshalb reichts ja auch oft immer noch, um einen Generalimporteur für Europa und das jeweilige Land zu unterhalten.....

Greez R.:o

Hey Du Superschlauer, weißt ja alles besser. Fakt ist doch der, das die US VK Preise immer ohne Steuer sind, das mal zum nachdenken. Dann arbeiten die Amis mit geringeren Margen, da die Kosten auch geringer sind. Überleg mal was ein Arbeiter dort verdient! Und selbst wenn der Importeur einen geringeren Einstandspreis hat, dazu kommt immer der Transport und dann auf diese Gesamtsumme der Zoll. Und ums nicht ganz zu vergessen, der deutsche Händler muß ja auch was verdienen um seine Kosten zu decken und um zu leben. Und glaube ja nicht, daß der Händler sich ne goldene Nase verdient.
 
Original geschrieben von gate
also, dass dem starken Euro Respekt gezollt wird zeigt die Marke Trek.

Im letzten Jahr hat das FX7700 noch ca. 1.400 Euro gekostet.
Dieses Jahr kostet es ca. 1.200 Euro

Das Fuel 90 (V-Brake Version) ist sogar von 2.000 auf 1.500 Euro reduziert worden.

Leider scheint Trek die Ausnahme zu sein!

Tja, das scheint wohl so. Aber ich denke, die Jungs habens klassisch gemacht und günstigere Teile verbaut bzw. haben im letzten Jahr mehr verdient.
 
hi,
so einen aehnlichen thread gab's vor'n paar wochen im gt forum, war ganz interessant.

die meisten us marken produzieren ja in fernost. wenn diese bikes nach usa geliefert werden, wird in usa auf taiwan bikes zoll bezahlt.
wenn der europaeische importeur die bikes importiert, kommen die ueblicherweise direkt aus taiwan (es sei denn es geht um eine amerikanische spezial-"apotheke" mit mini stueckzahlen), d.h. der europaer zahlt zoll auf taiwan ware.
@saturno: verzollt wird der rechnungswert ohne transportkosten.

der springende punkt ist, dass die us-company den importpreis festlegt, unabhaengig von den faktischen produktionskosten.
d.h. die us company setzt die weltweite preispolitik fuer ihre marke fest. aehnlich wie bei brauner ware (also hifi, etc) und pc's ist es halt so, dass die us companies den europaeischen markt ganz einfach als "high margin" markt ansehen und recht guten profit aus auropa ziehen (ich arbeite fuer eine us company...).

tatsache ist auch, dass der us markt viel besser strukturiert ist im sinne von distribution und handelswegen: es gibt keinerlei zollgrenzen, der markt ist groesser als das (derzeitige) europa und die internen kosten (loehne, distributionsmargen, logistik, steuern) sind niedriger. alles in allem, leichter zu handhaben.

auf keinen fall sollte man bei seiner berechnung "usa vs europa preise" dem amerikanischen uvp (also endverbraucherpreis) zuviel beachtung schenken.
zum einen wird in aller regel in den usa oft ein schoener cash discount gezahlt (z.b. kaufts dir eine 100er packung dvd scheiben bei comp-usa , kostet ca $299.- , kriegst aber an der kasse einen "rebate" von $50.-), d.h. der echte endverbraucherpreis ist oft sogar niedriger als das was wir hier als us preis diskutieren.
zum anderen kennt der us markt keine preisbindungsgesetze, rabattbeschraenkungen, etc.

stimmt aber auch, dass in usa preisangaben netto, ohne mwst gemacht werden (dort state tax, z.b. 8.5% in new york state)

zurueck zur preisgestaltung:
unabhaegig von den einstandskosten werden us-markenartikel (jeans, turnschuhe, electronics, bikes etc) in europa (beinahe) immer erheblich teurer verkauft, als in usa.
zum einen gibt die us-company ihrer europaeischen niederlassung und/oder importeur einen hoeheren ek, zum anderen sind die europaeischen kosten extrem hoch und letztlich kann der traditionelle handel nur mit relativ "hohen" margen ueberleben.

somit hat es mindestens 3 problembereiche:
- eine arrogante / ignorante preispolitik der us firmen kombiniert mit protektionistischer us handelspolitik, die sowas foerdert
- unflexible und teure kostenstrukturen in europa (da kann nur die politik was aendern -> steuern, subventionen, etc)
- (teilweise) unflexible und altmodische handelspraktiken des einzelhandels in europa (das aendert sich ja langsam bedingt durch die konkurrenz aus dem www und aus gesamteuropa).

was ich hier meterlang ausfuehre, erlebe ich taeglich im beruf (verkauf marketing IT branche), das kann aber problemlos uebertragen werden auf markenturnschuhe (produktion auf den phillipinen), jeans (produktion suedamerika, fernost, etc).

[provokationsmodus an]
so ganz nebenbei ist ja vielleicht zu ueberlegen, ob man als europaer oefter mal europaaeische marken kauft. gerade bei bikes ist meistens der einzige unterschied - die marke. die komponenten sind identisch, die rahmen sind groesstenteils kinesis oder sowas....
[provokationsmodus aus]
muss zugeben, ich liebe meine gt's (hasse aber den schlechten vertrieb, den saumaessigen service und mondpreise)

fuer den fall, das ich jetzt dem vorwurf von anti-amerikanismus ausgesetzt werde oder "der hat keine ahnung von usa": bin amerikaner, lebe aber in europa (ist schoener hier).

so long
oldman
(so, jetzt ist die mittagspause rum)
 
Original geschrieben von oldman

....so ganz nebenbei ist ja vielleicht zu ueberlegen, ob man als europaer oefter mal europaaeische marken kauft. gerade bei bikes ist meistens der einzige unterschied - die marke. die komponenten sind identisch, die rahmen sind groesstenteils kinesis oder sowas....

Hab mir u.a. deswegen jetzt ne Magura-Gabel gekauft:D anstatt eines amerikanischen Produkts mit miesem Service (Siehe Beispiel RockShox bei Sport Import). Wobei man bei Gabeln ja schon recht früh Alternativen hatte.
Mich kotzt das ewige Hochloben amerikanischer Produkte eh an. Was machen die denn so viel besser? Nur weil da irgend ein Logo drauf steht? Mir doch egal. Ich meine wenn man keine Wahl hat, oder die Produkte wirklich besser sind, dann kann man das ja ruhig kaufen.
Ich hab nix gegen amerikanische Produkte im Allgemeinen, aber sooo toll sind die Sachen von denen ja nu auch net alle.
 
Original geschrieben von Wonko
Ich weiß auch, dass der Euro gegenüber dem Dollar seit etlichen Monaten kräftig zugelegt hat

aber du scheinst nicht zu wissen daß es sich hier um eine mengen- und nicht mehr um eine wertnotierung handelt wie früher! sprich, die bikes müssten noch billiger werden da 1,28 $ ja mittlerweile einem euro entsprechen!

rechenbeispiel:

preis USA: 3300$

kurs: 1,10 $ = 1€

folglich wäre der preis 3000€

kurs: 1,30$ = 1€ (wo wir momentag ja fast sind)

oreis: 2538 €

sprich die bikes müssten analog dem sprit billiger werden wenn der euro stärker wird weil wir dann für einen $ weniger € hinblättern mpssen oder für einen € eben mehr $ bekommen. so viel zum exkurs in die finanzwelt
 
der perfekte thread :) :cool:

Helft mir ma büdde kurz
hab vor mir in den staaten biketeile zu bestellen. es geht um nen rahmen, lenker, laufräder und anderen kleinkram...

insgesammt komm ich auf 803,66 $ incl versand (95 $)...
Was muss ich nun noch an extrakosten für zoll/mwst./etc. zahlen?
(gilt das als fahrrad wenn ich teile bestelle?)

Hab da leider nicht so die übersicht...

also hab das mal durchgerechnet (mit 15% tax und 16% mwst)und komme auf einen endbetrag von 836,14 € bis das bike vor meiner Tür steht. Ist das richtig so? (ganz schön viel, wa? :( )


Gruß
mm

:bier:
 
Du liegst FAST richtig....

Du bezahlst also an den Versender in USA den Rechnungsbetrag und die Versandgebühr. Irgendwelche Steuern fallen in USA nicht an.
Für Fahrradteile gilt ein Zollsatz von 4,7 oder 4,8%, dazu kommt nochmal 16% Einfuhrumsatzsteuer. Diese Beträge bezahlst Du dann meistens als Nachnahmegebühr oder Du bekommst eine Rechnung von dem Versandunternehmen.
Wieviel Du genau bezahlen musst darfst Du Dir selbst ausrechnen ...;-)

Happy Trails,

Markus
 
Original geschrieben von sharky

aber du scheinst nicht zu wissen daß es sich hier um eine mengen- und nicht mehr um eine wertnotierung handelt wie früher!

Ich kenne den Unterschied, sehe aber nicht, inwiefern das hier irgendeine Bedeutung haben soll, ob ich den Wechselkurs in $/€ oder in €/$ angebe? Führ das doch bitte mal näher aus.

Die Aussage "Ich weiß auch, dass der Euro gegenüber dem Dollar seit etlichen Monaten kräftig zugelegt hat" hast Du offenbar leider nicht oder falsch verstanden. Damit sollte ausgedrückt werden, dass sich der Wechselkurs seit der Kalkulation der Euro-Listenpreise zugunsten des Euro verschoben hat, was die Höhe der Preisdifferenz teilweise erklärt.


sprich, die bikes müssten noch billiger werden da 1,28 $ ja mittlerweile einem euro entsprechen!

rechenbeispiel:

preis USA: 3300$

kurs: 1,10 $ = 1€

folglich wäre der preis 3000€

kurs: 1,30$ = 1€ (wo wir momentag ja fast sind)

oreis: 2538 €

Ja. Und? Worin genau unterscheiden sich Deine Rechenbeispiele nun von dem von mir ausgeführten Rechenbeispiel auf der Basis eines Wechselkurses von 1,26$/€? Irgendwie gar nicht, gell? Hätte ich tatsächlich Mengen- und Preisnotierung verwechselt, wie Du offenbar annimmst, dann hätte das Ergebnis meiner Beispielrechnung anders aussehen müssen, woll?

Du hast den Artikel doch gelesen, oder? ;-)


sprich die bikes müssten analog dem sprit billiger werden wenn der euro stärker wird weil wir dann für einen $ weniger € hinblättern
mpssen oder für einen € eben mehr $ bekommen. so viel zum exkurs in die finanzwelt

Ja, das war im Wesentlichen der Inhalt meines Artikels. Ich verstehe nicht, was genau Du durch Deinen "Exkurs in die Finanzwelt" nun eigentlich ergänzen oder korrigieren wolltest. Fomulier Deinen Artikel doch noch einmal um, vielleicht wird es dann klarer.
 
Original geschrieben von oldman


[viel Lesenswertes]

der springende punkt ist, dass die us-company den importpreis festlegt, unabhaengig von den faktischen produktionskosten.
d.h. die us company setzt die weltweite preispolitik fuer ihre marke fest. aehnlich wie bei brauner ware (also hifi, etc) und pc's ist es halt so, dass die us companies den europaeischen markt ganz einfach als "high margin" markt ansehen und recht guten profit aus auropa ziehen (ich arbeite fuer eine us company...).

High-Margin-Markt ist eine nette Formulierung. ;-) Und wer wollte es den US-Unternehmen auch verdenken, wenn sie in Europa höhere Preise und Profite mitnehmen, solange der europäische Kunde bereit ist, sie zu zahlen?


[provokationsmodus an]
so ganz nebenbei ist ja vielleicht zu ueberlegen, ob man als europaer oefter mal europaaeische marken kauft. gerade bei bikes ist meistens der einzige unterschied - die marke. die komponenten sind identisch, die rahmen sind groesstenteils kinesis oder sowas....
[provokationsmodus aus]

<shrug>

Warum sollte das provokativ sein? Das wäre es vielleicht, wenn man allein deswegen zum Kauf "einheimischer" Produkte aufriefe, weil sie einheimisch sind. Bei den Bikes geht die Überlegung aber doch eher dahin, einheimische Produkte zu kaufen, weil man mehr "Bike for the Buck" bekommt. Das ist doch ganz normales und legitimes Verbraucherinteresse. Zumal es gerade im Bike-Markt nicht mit Verzicht verbunden wäre - nicht nur Specialized, Trek, Cannondale und Scott (und GT natürlich, sorry ;-) bauen schöne Bikes, sondern auch Fusion, Simplon, Rotwild, Bergwerk, Cube und Principia. Und Nicolai. Und Steppenwolf. Und [...]
 
Original geschrieben von Dr. Einstein
Du liegst FAST richtig....

Du bezahlst also an den Versender in USA den Rechnungsbetrag und die Versandgebühr. Irgendwelche Steuern fallen in USA nicht an.
Für Fahrradteile gilt ein Zollsatz von 4,7 oder 4,8%, dazu kommt nochmal 16% Einfuhrumsatzsteuer. Diese Beträge bezahlst Du dann meistens als Nachnahmegebühr oder Du bekommst eine Rechnung von dem Versandunternehmen.
Wieviel Du genau bezahlen musst darfst Du Dir selbst ausrechnen ...;-)

Happy Trails,

Markus

cool danke

hoffe das stimmt so dann spar ich ja knapp 10 % meiner rechnung :bier:
 
noch was kurzes zu den wechselkurs geschichten:
jede firma die mit mehr als einer waehrung zu tun hat, sichert sich gegen wechselkursverluste ab.

d.h. aus x% des bruttogewinns werden ruecklagen gebildet. wenn meine leitwaehrung gegen mich steigt/faellt, habe ich im idealfall dieses delta durch die ruecklagen abgesichert.
im moment verdient jeder importeur, der in $ kauft und in euro verkauft, eine extra-marge (falls nicht, macht er was falsch).
soll heissen, ich brauche meinen vk nicht zu erhoehen, habe troztdem eine hoehere marge, da mein (in euro umgerechneter) ek um xx% niedriger ist.
das ist aber normal, nicht jeder gibt wechselkursschwankungen komplett an den endverbraucher weiter. sowas gibt's bei pc-rams oder festplatten, die werden naemlich beinahe wie an der boerse gehandelt, aber nicht so oft bei "consumer products".


@fr33r!d0r: eben, egal ob per post oder ups/tnt/fedex/dhl - dein packet/bike landet im zollager, spediteur meldet sich bei dir und lassen sich von dir beauftrage, das ding in deinem namen zu verzollen. u.u. hast du mehr lauferei wenn's ueber die post laeuft, da musst evtl die papiere selber ausfuellen.
nach maximal einer woche hast du das bike zuhause und eine rechnung fuer zoll, eust, handlingskosten und "porti & papiere", evtl. noch irgendeinen anderen posten.

einfacher ist's halt nach usa in'nen urlaub und das bike mitbringen... null zoll, null fracht, null extrakosten, nulll

oder du kennst jemanden, der nach usa und zurueck muss, der bringt's dir mit (hurra, endlich ist mein original usa-zaskar da, NULL ZOLL BEZAHLT!!!!)

so long
oldman-der-dieses-wochenende-endlich-sein-nullzollbezahlt-zaskar-aufbaut
 
Dass Du einen GT-Rahmen unverzollt "rübergebracht" hast, ist schön für Dich. Kann ja auch jeder halten wie er will.
Aber m. E. sollte hier nicht unbedingt zu gesetzeswidrigem Verhalten aufgerufen werden, da es kein allzu erfolgversprechendes Rezept dafür gibt, seine Waren sicher am Zoll vorbeizubekommen.
Wer erwischt wird, und die Gefahr ist relativ groß, zahlt sowieso den für die betreffende Ware bestehenden Höchstzollsatz, keine Vergünstigungen möglich. Dazu kommt noch ein Zollzuschlag bis zur Höhe der Abgaben, und wenn's ganz dumm läuft, auch noch ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung. So leer wie die Staatskassen zur Zeit sind, wird das wohl die Regel sein.
Und dann wird aus dem Schnäppchen sehr schnell bitterer Ernst.
Da ich aus der Branche bin, kenn ich die Verhältnisse ziemlich genau.
 
Original geschrieben von Dr. Einstein
Du liegst FAST richtig....

Du bezahlst also an den Versender in USA den Rechnungsbetrag und die Versandgebühr. Irgendwelche Steuern fallen in USA nicht an.
Für Fahrradteile gilt ein Zollsatz von 4,7 oder 4,8%, dazu kommt nochmal 16% Einfuhrumsatzsteuer. Diese Beträge bezahlst Du dann meistens als Nachnahmegebühr oder Du bekommst eine Rechnung von dem Versandunternehmen.
Wieviel Du genau bezahlen musst darfst Du Dir selbst ausrechnen ...;-)

Happy Trails,

Markus

Musst Du dabei noch bedenken, daß Du die Steuern auf den Rechnungsbetrag bezahlst, also Waren UND Versandkosten - habe ich so erlebt bei Buchbestellungen in den United States of Arrogance...
 
Original geschrieben von Strunzow


Musst Du dabei noch bedenken, daß Du die Steuern auf den Rechnungsbetrag bezahlst, also Waren UND Versandkosten - habe ich so erlebt bei Buchbestellungen in den United States of Arrogance...

Richtig, so ist es, Kaufpreis + Fracht und dann darauf den Zoll. Aber bei kpl. Rädern sind es mehr wie 4,7%. Glaube es sind 16%.
 
Tach auch,
Hm gute Amisshops können dir nen Rahmen, ne Gabel usw. auch als Geschenk zustellen lassen, dann zahlst du keinen Zoll. Hat ein Kumpel von mir so gemacht und nen Bullitrahmen für um 1.200.- Euro mit 5th Element gekauft. Naja Garantie wird schwierig, aber ansonsten schon interessant, und nicht illegal.

CU
Claude
 
Original geschrieben von Vince Vega
Tach auch,
Hm gute Amisshops können dir nen Rahmen, ne Gabel usw. auch als Geschenk zustellen lassen, dann zahlst du keinen Zoll. Hat ein Kumpel von mir so gemacht und nen Bullitrahmen für um 1.200.- Euro mit 5th Element gekauft. Naja Garantie wird schwierig, aber ansonsten schon interessant, und nicht illegal.

CU
Claude

Da hat der Kumpel vor allem Glück gehabt, dass der Rahmen durchgeschlüpft ist. Als Geschenksendung gilt sowas aber in keinem Fall (weder in DE noch in der Schweiz)! Sowas ist halt bei den heutigen Warenverkehrsmengen und elektronischen Zollverfahren eine Kleinsendung und die kann in der Kontrolle gut mal durchschlüpfen.
Merke: Sendungen von Shops an Private werden anlässlich einer Kontrolle sowieso nicht als Geschenk akzeptiert! Wenns so dargelegt wird, als wärs privat-privat, ist der Wert immer noch höher als für eine Geschenksendung erlaubt und wird verzollt und versteuert. Und eben: Rutschts durch, hast Du einfach Glück gehabt!

Greez
 
Hi allerseits,

ich habe die Händlerseite im Bikegeschäft in den USA ganz gut kennengelernt. Ich habe 4 Jahre in San Francisco einen Shop geführt oder gemanaged, wie man heute sagt. Da das nur ein kleiner Shop war, der mir nicht gehörte, ist das ein schöner Begriff für Mädchen für alles.
Meine Erfahrungen mit den "Großen" der Branche war, daß die das nicht zum Spaß machen. Hinter lustigen bunten Werbungen und coolen Freeridern verbergen sich eisenharte Geschäftsmänner. EISENHART! Ohne die Berechnungen vom Tisch wischen zu wollen, aber die Deutschen bezahlen mehr, weil sie mehr bezahlen können. Made in USA hat hier immer noch Zugkraft (siehe Scottusa). Auch wenn es vielleicht nur ein paar Euros sind, das ist auch Geld.

Ich hatte mal einen Gary Fisher Salesrep da, weil ich überlegt habe, die Marke zu führen. Dem sind vor Lachen fast die Tränen gekommen als er uns gesehen hat. Ich muss dazu sagen, daß wir 2002 450.000 Dollar umgesetzt haben und fast 300 größtenteils niederpreisige Räder verkauft haben. Das war denen zu klein.

Mit den Großen schließt man Verträege ab, die das Wort kaum verdienen. Spezialized will, daß 60% Prozent deines Warenbestands von ihnen kommt. Deshalb gibt es meist nur eine große Marke pro Laden oder Kette. Präsentation der Ware ist größtenteils vorgeschrieben. Komplettradabnahme sind mindestens 150 und müssen vor der Saison bestellt und z.T. bezahlt werden. Shipping ist natürlich extra. Du schiesst also ein bischen ins Dunkel mit den Modellen, Farben, Größen und Stückzahlen. Overstock ist selbstredend dein Problem. Die Profitmarge der Räder war mit 33% Standard. Alle Discounts kommen aus deiner Tasche. Nachbestellungen sind schwierig und Warranty dauert im Schnitt 6 Wochen unter lautem Gebrüll. (Von SF fährt man etwa 11/2 Stunden bis zu deren Hauptquartier.) Wenn du nicht höllisch aufpasst, hast du das Shipping für Garantiefälle auch an der Backe.

Komme jetzt zum Punkt: ich habe neue Leute für 7 Dollar die Stunde Anfangsgehalt eingestellt. Keine Krankenversicherung. 5 bezahlte Tage frei im Jahr (das ist incl. Kranktage! Doch, doch richtig gelesen). Ich selbst habe 12$ bekommen, Krankenkasse und 10 bezahlte Tage frei (mein letztes WG-Zimmer hat 700$ im Monat gekostet- teure Stadt...). Wir waren 7 Tage in der Woche auf (davon war ich meist 7 Tage da). Im ganzen Jahr hatten wir überhaupt nur 4-6 Tage geschlossen.
Profit 2002? 7000 $. In Worten siebentausend. Incl. oder trotz "kreativer" Buchführung.

Ich habe gern in "meinem" Laden gearbeitet. Habe auch darauf geachtet, daß der Laden nicht zu "Mcdonalds" wurde.

Ich es nie verstanden: Die "Großen" sind vergleichsweise kleine Firmen. Warum die den Einzelhandel knebeln müssen... Warum kosten Spitzenbikes jetzt 6000 und mehr €'s, während der Profi MTBsport zusammenklappt und die Trails aller Orten geschlossen werden???

Entschuldigung, ich bin seit 9 Monaten wieder da und verarbeite immer noch 6 Jahre Usa. Ich bin abgeschweift und habe wahrscheinlich wenig zur Diskussion beigetragen. Aber ich musste das mal loswerden.

Danke!
 
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