Erfahrungen mit medialer Schlittenprothese

Duffy71

Duffy71
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27. Juni 2007
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Kranenburg
Hallo Bike-Gemeinde,

mir ist Anfang Juni eine Schlittenprothese ins Knie eingebaut worden. Gibt es hier Biker mit dem gleichen Schicksal? Mich würde einfach mal interessieren wie lange es dauert bis man wieder schmerzfrei biken kann. In der Reha geht es jeden Tag ein Stück besser und ich hoffe das ich es am Ende der dritten Woche nach der OP zumindest wieder ein paar Minuten auf den Ergometer schaffe.
Wie sind denn eure Erfahrungen mit dem biken?

Gruß Frank
 
Hallo Frank "Duffy" ... wie geht es Dir aktuell mit der Schlittenprothese? Frage für meinen Sohn ... er hat gestern OP ... Knorpelglatze ... Womöglich ist die Schlittenprothese die vorab bessere Wahl ... evtl. ist noch eine Knorpeltransplantation möglich - das dauert aber ewig, bis er wieder MTBiken darf/kann ....
Freue mich auf Deine Info.
VG Sigi
 
Hallo Sigi, erstmal gute Besserung für deinen Sohn.

Mit dem Schlitten ist das bei mir so eine Sache. Radfahren geht so einigermaßen, allerdings nur ohne starke Belastung. Das heißt zum Beispiel das fahren mit "Druck" und fahren im Wiegetritt bei mir unmöglich ist. Im Alltag geht auch "hocken" oder "knien" mit dem Implantat nicht. Selbst Schwimmen geht nicht mehr. Was sich bei mir deutlich gebessert hat ist das "Gehen" und das Schlafen (ich werde nicht mehr von den Schmerzen wach). Ich habe dann ein Jahr nach der OP mein MTB verkauft weil es mir nicht mehr möglich war es artgerecht zu bewegen. Dafür habe ich mir ein E-Tourenbike zugelegt. Damit kann ich zumindest wieder hügelige Touren fahren. Ansonsten nutze ich mein Gravelbike. Solange es nich hügelig und holperig wird geht es damit relativ gut. Das ist der Stand bei mir.
Ich habe allerdings auch einen Bekannten mit einem Schlitten dem es damit richtig gut geht und der eigentlich völlig problemlos Rad fährt. Auch im Alltag hat er keinerlei Probleme. Wir sind sogar beide vom selben Arzt operiert worden. Es kann also auch alles super laufen.
Mittlerweile habe ich das Klinikum gewechselt und lasse mich woanders betreuen. Dort sagte man mir das im Schnitt 80% der Patienten mit einem Schlitten nicht zufrieden sind. Dort hätte man mir auch von einem solchen Implantat abgeraten. Ich muss allerdings dazu sagen das drei Ärzte vorab unabhängig voneinander der Meinung waren das dieser Schritt unumgänglich ist.
Falls also die Schlittenprothese die wirklich einzige Lösung sein sollte dann würde ich es definitiv in einer Klinik machen lassen die solche Implantate häufig einbaut. Da gehört sehr, sehr viel Erfahrung zu oder halt sehr viel Glück. Ich hatte damit leider sehr viel Pech.

Gruß Frank
 
Danke Frank für Deine ehrlichen Worte. Sohnemann hat eine 5,2 cm² große Knorpellücke. Am anderen Knie hatte er bereits schonmal eine Knorpeltransplantation und das geht noch ganz gut, nur ab und zu knirscht es. Er ist gerade sehr geknickt, weil er aktiver MTBer - Downhill und Enduro - fährt und eigentlich d.J. wieder bei Alp'de Huz (schreibt man das so?) und in Madeira bei einem limitierten Event gemeldet war ... mit guten Siegoptionen ( :cool: ) .... nun muss er halt entscheiden. Entweder einen Versuch mit Transplantat versuchen, was dann aber mind. 15 Monate dauert bis er es wieder "gut" belasten kann mit der anhängenden Option eines z.B. Oxford-Schlittens. Den könnte man evtl. auch nach Jahren nochmal erneuern. Aber jetzt ist gerade einfach alles doof für ihn (36J.) An sich stellt sich auch die Frage, ob man stoffwechsel- oder ernährungstechnisch noch was rausfinden kann, warum er so anfällig ist (Knie, Schulter, Ellenbogen ... ) Die Ärzte machen es sich oft einfach und sagen, das kommt vom vielen Sport, aber so richtig austesten und hinterfragen ist nicht drin. Das ist echt traurig in der heutigen Zeit ... keine Zeit mehr für den Patient. ..... Kannst Du mir sagen, wo Du warst, und wo Du jetzt bist ? Er war in der OCM München.
VG Sigi
 
Den Oxford-Schlitten habe ich auch. Bei mir ist der so schief verbaut das er in zwei bis drei Jahren wieder erneuert werden muss. Ich habe den Radsport nur als Hobby betrieben. Ohne Druck, mit ein paar kleineren Marathons hier und da. Von daher kann ich da noch relativ entspannt mit umgehen. 36 ist auch noch sehr jung für ein Implantat. Ich war 48 Jahre alt und selbst das ist eigentlich noch zu jung. Hyarolonsäure wäre auch noch eine Möglichkeit. Die Chancen dabei stehen wohl 50/50 das es vorübergehend hilft.
Ich wohne direkt an der niederländischen Grenze in Kranenburg. Die OP war in einem Krankenhaus ganz in der Nähe. Da hatten mir die Ärzte auch zu geraten, weil diese OPwohl nur eine "Kleinigkeit "wäre. Naja, nachher ist man immer schlauer. Mittlerweile lasse ich mich in der Orthopädie der LVR Kliniken in Viersen betreuen. Die haben da deutlich mehr Erfahrung und haben schon auf den Auswertungen vor der OP einiges gesehen, was mir vorher niemand erzählt hat. Die Revisionsoperation würde ich dann auch dort, oder vielleicht sogar in Wuppertal oder Hamburg machen lassen. Das sollen wohl die besten Adressen für normalsterbliche sein.

Gruß Frank
 
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