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Erfahrungen mit Brooks o.a. Ledersätteln

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Hallo,

mir ist letztens bei meinen Fahradhändler des Vertrauens ein Kunden-MTB mit Brooks Ledersattel aufgefallen.
Hat optisch nicht so ganz zu dem Poison gepasst aber er meinte die Dinger wären super weil sie sich dem Hintern anpassen. Da ich ja bis heute noch nicht meinen Sattel gefunden habe, wollte ich mal nachhören wer von euch Erfahrung mit diesen Ledersätteln hat.

Hab auch schonmal bei Brooks geschaut...die Preisspanne ist ja riesig...vom 80€ Flyer bis zu 250 und mehr...

Den Flyer gibts bei Ebay ja schon für 50€ aber es gibt ja auch noch andere Marken wie Lepper oder Gilles die bei Ebay nicht vertreten sind.

Danke für eure Antworten!
 
Man kann generell sagen, dass Ledersättel sehr bequem sind. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Kunststoffsätteln mit Lederbezug flext die komplette Lederdecke bei Unebenheiten und dämpft damit Stöße sehr effizient.
Die meisten (aber nicht alle) Ledersättel müssen durch den Fahrer erst eingefahren werden, bevor sie richtig bequem werden. Ist halt ähnlich wie ein paar Schuhe - am Anfang kann es durchaus sein, dass es an einigen Stellen etwas zwickt, aber kurze Zeit später merkt man gar nichts mehr. Die Einfahrzeit kann zwischen mehreren hundert oder z.T. bis zu 1000Km betragen.

Leder ist ein Naturprodukt und muss in der Regel öfter gepflegt werden (Ausnahme s.u.). Weiterhin sind Ledersättel empfindlich gegenüber Regen und Nässe (Ausnahme s.u.). Viele schwören da auf die berühmte Plastiktüte, die man unter den Sattel klemmt und bei Bedarf drüberzieht.

Für Leichtbaufreaks sind Ledersättel eher nichts - bis zu nem halben Kilo kann so ein Ledersattel durchaus wiegen. Für den eher Tour-orientierten Einsatz ist so ein Sattel aber schon OK. Macht auch optisch vor allem an Retro-orientierten Rädern ne gute Figur.

Brooks ist einer der bekanntesten und größten Hersteller von Ledersätteln und Accessoires. Unter dem Zusatz "pre-aged" bietet der Hersteller auch Sättel an, die bereits von Anfang an eingefahren und damit auch nicht so knochen-hart sind.

Wie Du bereits selbst festgestellt hast, gibt es aber (wieder) noch ein paar mehr Hersteller, die Ledersättel anbieten (scheint wohl wieder in Mode zu kommen).

Auf der diesjährigen Velo in Berlin habe ich zufällig einen Ledersattel entdeckt, der sich von den sonst üblichen Verdächtigen abhebt. Er hat zum einen eine anatomische Aussparung und der wohl interessanteste Punkt ist, dass er wasserfest ist und somit keinen Regenschutz benötigt. Weiterhin ist er von Anfang an eingefahren und benötigt praktisch keine Pflege. Lt. Herstellerangaben darf er sogar gar nicht mit den sonst üblichen Pflegeprodukten (in der Regel Fett bzw. Wachs) behandelt werden. Damit sind praktisch alle Nachteile (naja, bis auf's Gewicht) eines Ledersattels ausgemerzt. Durch die anatomische Aussparung wird zum einen der Druck auf den Damm entlastet und zum anderen flext die Satteldecke dadurch rechts und links völlig unabhängig. Dadurch passt sich der Sattel der Pedalierbewegung an und unterstützt den Fahrer (siehe Video in den Links unten). Bei dem Sattel handelt es sich um den Selle An Atomica Titanico, der ausschließlich in Wisconsin, USA hergestellt wird.

Hier ein paar Links dazu:

http://www.selleanatomica.com/ (Home)
http://www.used-hq.de/used-website/german/produkte/SelleAnAtomica/selle.html
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=511399&p=8167617
 
Ich kenne Brooks eher als Hersteller von Sportschuhen und da hab ich sehr gute Erfahrungen mit gemacht.

In größeren Fahrradgeschäften hat man die möglichkeit seinen Hintern quasi vermessen zu lassen. Man sezt sich auf ein Gelpolster auf dem man dann nen Abdruck hinterlässt und anhand dessen man (also der Fachhändler) sehen kann welcher Sattel unter deinen Hintern gehört.
Oft kann man dort auch verschiedene Sättel probe sitzen.
Natürlich macht es einen unterschied ob du fünf Min. probesizt oder dir nach einem Tag auf dem Rad der A*** weh tut aber ich glaube dadurch kann man schon den einen oder anderen Kandidaten ausschließen.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
 
man muss halt unterscheiden: Kernledersättel - und solche wo lediglich die Oberfläche Leder ist. Im weiteren beziehe ich mich nur auf Brooks-Kernledersättel.

fahre selber schon immer seit ich längere Strecken fahre auf Brooks Kernledersätteln,
derzeit habe ich 2 Champion Flyer auf Treckingrädern Einsatz, die sehr viele km gefahren werden, und es kommt demnächst ein ebensolcher auf nem MTB-lastigen Crosser dazu.
Ausserdem habe ich einen B67 auf meinem Museumsstück, das freilich nur selten gefahren wird.

Ich bin hochzufrieden mit denen. Musste allerdings im Laufe der letzten 20 Jahre auch zwei ersetzen weil sie sich nicht mehr nachspannen liessen oder Streben gebrochen waren. Man beachte dazu aber mein Gewicht, das die meiste Zeit so bei 115 kg oder gar mehr lag. insgesamt habe ich in der Zeit wohl so 100 tkm auf Brooks Sätteln verbracht.

+Ich habe noch nie Probleme mit Taubheitsgefühlen im Schritt gehabt
+Version mit Spiralfdern - für mich hinreichender Komfort ohne Hinterbaufederung oder gefederte Sattelstütze bei null Wartungsaufwand

man sollte freilich wirklich die Pflegehinweise beachten, also vor 1. Fahrt mit dem speziellen Brooks Lederfett fetten, dann so 2 mal im Abstand von nem halben Jahr, dann so 1* jährlich, an den Stellen wo von unten kein Fett hinkommt auch gerne öfter mit ganz wenig Fett von oben - dann natürlich wenn nötig nachspannen - und möglichst nicht nass werden lassen

zum einsitzen eines neuen Sattels fahre ich den erstmal auf nem Alltagsrad, bevor ich damit auf Tour gehe - heute gibt es freilich auch die "pre-aged" variante ohne "einsitzen"

Sättel wie der Flyer eignen sich nicht so für nen sehr aktiven Fahrstil bei dem man öfter aus dem Sattel geht - das Leder geht halt seitlich unten etwas auseinander. Bei den "aged" oder "imperial" Ausführungen hat man da aber jetzt eine Spannschnur und kann das nach Wunsch rreduzieren

Brooks hatte übrigens bereits vor ca. 100 Jahren Sättel mit "anatomischen Aussparungen" und hat diese jetzt wieder aufleben lassen: "Imperial" Serie
 
Machbar ist alles, allerdings sind die Ledersättel erfahrungsgemäß relativ breit, so dass es mit schnell hinter den Sattel gehen schon problematisch werden kann. Sollte man also nach Möglichkeit einen schmalen Sattel wählen. Fahre selbst einen An-Atomica Titanico und da ist das mit dem hinter den Sattel gehen schon grenzwertig.
Ansonsten gibt's eigentlich sitztechnisch nichts besseres (Liegeräder ausgenommen).
 
Ich brauche einen neuen Sattel, weil meiner zu schmall ist (130mm) und gemessen ( mit einem Tool beim Händler) bräuchte ich 145mm.
Ich tendiere zum Brooks Swift (152mm)
Was mich nur stört, dass sind die Ösen hinten und natürlich kommt dazu noch, ob das Gestell lange hält.
 
Ich brauche einen neuen Sattel, weil meiner zu schmall ist (130mm) und gemessen ( mit einem Tool beim Händler) bräuchte ich 145mm.
Ich tendiere zum Brooks Swift (152mm)
Was mich nur stört, dass sind die Ösen hinten und natürlich kommt dazu noch, ob das Gestell lange hält.

Na ich denke mal mit dem Gestell solltest Du keine Probs haben. Diese "Hängematten-Konstruktion" ist schon sehr lange bewährt. Wenn Du nicht gerade 150Kg aufwärts wiegst (was dann meist außerhalb sämtlicher Hersteller-Vorgaben wäre), brauchst Du Dir denke ich keinen Kopf machen. Die Ösen (für eine Werkzeug-Satteltasche) sind wahrscheinlich aus der Historie übernommen. Du könntest sie ja einfach entfernen, wenn sie Dich so stören. Was vielleicht noch erwähnenswert ist - an das Sattelgestell passen keine Befestigungs-Clips für Werkzeugtaschen, die man aufsteckt (z.B. von Topeak). Du bräuchtest dann eine Tasche mit Bändern.
 
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