Nein, 61° Lenkwinkel an Bionicon (mal abgesehen vom Ironwood) würde ich nicht für sinnvoll halten. Aber 63° bei 180mm FW ist finde ich bergab auf technisch schwierigeren Sachen schon perfekt (oder halt 64° bei 150mm Federweg). Liteville machts mit dem 601er vor - das hat 64° Lenkwinkel bei 180mm Federweg. Da kannst sogar auf 63° gehen in der flachen Position.
Flacher Lenkwinkel, dazu 40-50mm Vorbau, kurzes Steuerrohr, breiter Flatbar, ist einfach wenn man sich mal drauf einstellt zig mal besser wie steiler Lenkwinkel, und hoher Lenker und macht ein Bike deutlich universeller. Bei einem 70cm Lenker komme ich mit Flatbar kaum zurecht, aber bei 76cm (bin 180cm, aber relativ eher kurze Arme/schmal gebaut) ist es nach Gewöhnung einfach deutlich besser. Bergab bekommt man mehr Druck aufs VR, und wenn man es mal aus dem Kopf draußen hat, dass flach = Überschlag, dann bemerkt man sofort die Vorteile. Bergauf ist durch den tiefen Lenker, dann auch ein großer FW weniger störend - da man eben bei Rampen durch die tiefere Position effektiv genauso gut draufsitzt wie bei einem deutlich längeren Vorbau.
Durch diesen Trend, ist der Bedarf für eine Federwegsverstellung wie bei Bionicon deutlich geringer. Wenn man also einen modernen 0815 180mm Freerider hernimmt, hinten einen Luftdämpfer mit Druckstufenblockierung, und vorne eine absenkbare Gabel, hat man im Prinzip eh das Bioncion System, nur halt ohne den komfortablen Knopf, dafür aber mit vernünftiger Federung. Bei einem 180er Freerider hat man normalerweise hinten 50-60mm Sag. Mit blockierter Druckstufe bleiben davon aber maximal 2cm übrig. Sprich man kommt genauso wie bei Bionicon hinten rauf. Nächstes Jahr kommt Marzocchi angeblich wieder mit überarbeitetem ETA raus - dann gibt es also wohl wieder 180mm Federgabeln die man auf 80-100mm absenken kann. Im XC-AM Bereich ist es ja jetzt schon kein Problem die Geometrie Uphill/Downhill ähnlich gut wie bei Bionicon hinzubekommen. Wenn Bioncion nicht ordentlich nachlegt bei den Gabeln (Hinterbau funktioniert ja recht gut) - dann gibt es einfach keinen Grund ein Bionicon zu kaufen.
Beim Specialized Enduro S-Works hat es ja zum Beispiel auch eine Doppelbrückengabel im AM/Enduro Bereich. Die wiegt nicht mehr wie die Double Agent, aber ist um Klassen steifer, und von der Performance auch eine andere Welt.
Das Golden Willow hat eine Geometrie die bergab, schon an 160-180mm Bikes rankommt, dazu 150/120mm FW. Daher sollte man doch erwarten können, es wie einen Mini-DHer zu fahren. Gewichtsmäßig ist es ja auch von Rahmen/Gabel in derselben Klasse wie so einige Mini DHer.
Und der Hinterbau am GW ist auch alles andere als steif. Merkt man wenn man einen dicken
Reifen drinnenhat. Beim reintreten verwindet sich der locker 2-3mm. Sprich mit 3mm Abstand
Reifen/Kettenstrebe streift der
Reifen leider beim fahren trotzdem, einfach weil der Hinterbau so weich ist. Wenn man das weiß kann man das Rad aber auf 4mm Abstand zur Kettenstrebe, 2mm zur anderen Seite zentrieren, dann streift es weniger obwohl vom Abstand im Prinzip ungünstiger.
Das Golden Willow ist für mich sehr gut durchdacht, aber leider halt einfach unterirdische Performance der Gabel und zu viele faule Kompromisse (Lenker, Laufräder, Reifenfreiheit) bzw einfach seit dem es erschienen ist nur ganz kleine Verbesserungen - aber im Prinzip wohl von Bioncion schon abgeschrieben (Reed 140 dürfte der eindeutig als Nachfolger gelten).
P.S Bilder meinen GW gibts einige hier im Bionicon Foto Thread, Dämpfer ist der einfache (GWII), vom Iron Horse 7 Point gibt es Pics im Iron Horse Forum, Dämpfer Fox Van R)