Ein neues Bikermädl ist auferstanden...

Blauer Vogel schrieb:
Das ist auch noch ein guter Tip. Ich glaub das hab ich so bewußt nicht gemacht. Mit den Kurven habe ich ein ganz blödes Problem und zwar kann ich viel schlechter Links- als Rechtskurven fahren. Das Üben von Linkskurven macht deshalb auch keinen Spaß und so habe ich das bisher vernachlässigt. Das sollte man wohl nicht tun und eher das Üben was man nicht kann.

Fahr auf einen schmalen Feldweg und übe dort das Kurvenfahren (besonder eben die Linksrum), mit aktiven Kopfdrehen! Der Kopf und damit der Blick sollte immer 45-60° in die Kurve gerichtet sein. Beobachte dich dabei, wie du den Kopf drehst, das ist das wichtigste. Das Rad fährt dann exakt die (vorausgeschaute) Linie nach.
Passend zur Frage gabs mal wieder in einer der beiden grossen Zeitschriften ein Training mir Manni Stromberg.

Gruss
B.
 
Hattori Hanzo schrieb:
Bist Du Linkshänder?!
Nein, aber es muß was mit der Koordination im Gehirn zu tun haben.

Breagel schrieb:
Fahr auf einen schmalen Feldweg und übe dort das Kurvenfahren (besonder eben die Linksrum), mit aktiven Kopfdrehen! Der Kopf und damit der Blick sollte immer 45-60° in die Kurve gerichtet sein. Beobachte dich dabei, wie du den Kopf drehst, das ist das wichtigste. Das Rad fährt dann exakt die (vorausgeschaute) Linie nach.
Passend zur Frage gabs mal wieder in einer der beiden grossen Zeitschriften ein Training mir Manni Stromberg.

Gruss
B.
Ja, man fährt immer dahin wo man hinschaut. Trotzdem funktioniert das mit dem Linksrumfahren nicht so wie ich mir das vorstelle. Ich muß aber zugeben, wirklich Fahrtechnik geübt habe ich bisher selten. Ich habs mir aber jetzt fest vorgenommen.
 
Blauer Vogel schrieb:
Nein, aber es muß was mit der Koordination im Gehirn zu tun haben.


Ja, man fährt immer dahin wo man hinschaut. Trotzdem funktioniert das mit dem Linksrumfahren nicht so wie ich mir das vorstelle. Ich muß aber zugeben, wirklich Fahrtechnik geübt habe ich bisher selten. Ich habs mir aber jetzt fest vorgenommen.

Dann kann ich Dir nur Juchhus legendären Garagencontest empfehlen.

Dazu brauchst eine ebene, befestigte Fläche von der Größe eines Garagenvorplatzes. Des Weiteren brauchst PET-Flaschen (ich nehme für meine Kurse immer die 1,5 l PET von ALDI bzw. LIDL, natürlich leer;) ).

Dann stelle ich im Abstand 50-100 cm an den Außenseiten des Garagenvorplatzes auf, so dass ein gedachte Linie durch die PET-Flachen ein "U" ergibt (mit 12 - 18 Stk. kann man schon schön spielen). Dabei sollte eine kurze Seite des Rechtecks offen sein.

Nun fährst Du in Zentralposition (Pedalen waagerecht, stehend über dem Tretlager, Arme fast durchgestreckt, aber locker) an einer Innenseite in das "U" hinein. Sobald Du das geschlossene Ende des "U" erreicht hast (gewissen Abstand halten), lenkst Du ein, drehst, und fährst bezogen auf die Hinfahrt auf der gegenüberliegenden Seite des "U" zurück.

Ziel ist es dabei, nicht die Füße abzusetzen. Zur Krafteinleitung wählst Du am Anfang einen mittleren Gang (mittleres Kettenblatt, 4-6 Gang auf der Kassette, später experimentierst DU mit dem Gang, um festzustellen, mit welchem Drehmoment Du am besten klar kaommst). Dabei ziehst DU die vordere Pedale etwas hoch und drückst sie zur Krafteinleitung etwas über die Waagerechte nach unten. Ich nenne die Technik "Tick-Technik", d.h. wir arbeiten nicht mit vollständigen PEdalenumdrehungen, da bei jeder Kurbelumdrehung der Schwerpunkt sich ändert, was bei sehr langsamer Fahrt für zusätzliche Unruhe sorgt.

Natürlich Rechts- und Linkskurven üben. Sobald Du eine Wende auf 3m Breite schaffst (ca. Breite einer Garage), reduzierst Du den Abstand der langen PET-Flaschen-Seiten zu einander, so dass der Wenderaum immer weniger wird.

Der Abstands-'Rekord' bei uns liegt bei weniger als einer MTB-Länge, ohne das Vorder- bzw. Hinterrad umzusetzen.

Viel Spass beim Üben.

VG Martin

PS: Wenn Du lange genug übst, kannst Du bald auf Deinem Bike (auf einer Stelle) stehen. Dann solltest Du Dich an das Umsetzen der Räder machen, welches DIr Wenden auf kleinstem Raum ermöglicht.
 
Blauer Vogel schrieb:
Ja, man fährt immer dahin wo man hinschaut. Trotzdem funktioniert das mit dem Linksrumfahren nicht so wie ich mir das vorstelle. Ich muß aber zugeben, wirklich Fahrtechnik geübt habe ich bisher selten. Ich habs mir aber jetzt fest vorgenommen.

Ich möcht nochmal das aktive KOPFDREHEN hervorheben. Als ich mal einer Freundin ein kleines Anfängertraining gegeben habe (war ganz schön stolz), schaute sie zuerst immer nur aus den Augenwinkeln in die Kurve, mit mässigem Ergebnis. Erst nach dem aktiven Kopfdrehen hatte sie es raus.


Das Ding von Juchhu macht bestimmt mit mehreren Leuten erst recht Spass.
B.
 
juchhu schrieb:
Ziel ist es dabei, nicht die Füße abzusetzen. Zur Krafteinleitung wählst Du am Anfang einen mittleren Gang (mittleres Kettenblatt, 4-6 Gang auf der Kassette, später experimentierst DU mit dem Gang, um festzustellen, mit welchem Drehmoment Du am besten klar kaommst). Dabei ziehst DU die vordere Pedale etwas hoch und drückst sie zur Krafteinleitung etwas über die Waagerechte nach unten. Ich nenne die Technik "Tick-Technik", d.h. wir arbeiten nicht mit vollständigen PEdalenumdrehungen, da bei jeder Kurbelumdrehung der Schwerpunkt sich ändert, was bei sehr langsamer Fahrt für zusätzliche Unruhe sorgt.
Mir hat es beim Wenden auf kleinstem Raum am Anfang sehr geholfen, die Hinterradbremse ganz leicht anzuziehen - auf keinen Fall die Vorderradbremse!

Dies sorgt zusätzlich für Ruhe und verhindert, dass das Rad beim "Ticken" oder auch normalen Treten nach vorne prexcht und außer Kontrolle gerät.

Viele Grüße

Mischiman
 
Breagel schrieb:
(1)Ich möcht nochmal das aktive KOPFDREHEN hervorheben. Als ich mal einer Freundin ein kleines Anfängertraining gegeben habe (war ganz schön stolz), schaute sie zuerst immer nur aus den Augenwinkeln in die Kurve, mit mässigem Ergebnis. Erst nach dem aktiven Kopfdrehen hatte sie es raus.


(2)Das Ding von Juchhu macht bestimmt mit mehreren Leuten erst recht Spass.
B.

Mischiman schrieb:
Mir hat es beim Wenden auf kleinstem Raum am Anfang sehr geholfen, (3)die Hinterradbremse ganz leicht anzuziehen - auf keinen Fall die Vorderradbremse!

Dies sorgt zusätzlich für Ruhe und verhindert, dass das Rad beim "Ticken" oder auch normalen Treten nach vorne prexcht und außer Kontrolle gerät.

Viele Grüße

Mischiman

  1. Fürs MTB-Fahren, ob nun geradeaus oder bei Kurvenfahren, gleich welcher Art, ist dies der wichtigste Tipp.
    Oder anders gesagt: "Dort, wo ich hinschaue, werde ich hinfahren!"; dabei den anvisierten Punkt nicht zu nahe vor das Vorderrad 'legen'. Je schneller, desto weiter vorne muss diese virtuelle Markierung liegen. Spätestens auf Singletrails in schwierigen Gelände, z.B. an einer Hangkante, weiß man, was folgen wird, wenn man zu lange und zu tief in den Abgrund schaut.:D
  2. Yep, ist bei den Fahrtechnikkursen, egal bei welchem Kurslevel (BASIC I - III) immer wieder ein Highlight. Gerade in einer großen Gruppe wird das wechselseitige Anfahren (also Links- bzw. Rechtkurvenüben) zum johlenden Contest. Wenn dann der Abstand noch verringert wird, geht der OK-Kampf los. Zum Schluß, wenn nur noch eine Handvoll Cracks :lol: übriggeblieben sind, fahren diese unmittelbar hintereinander in die 'Garage'. Dabei müssen durch unterschiedliches Tempo und Technik schon mal Standzeiten eingebaut werden. Die 'Artistik', die dabei an den Tag (gekonnt oder unfreiwillig :D ) gelegt wird, führt bei den umstehenden, bereits ausgeschiedenen TeilnehmerInnen immer zu Lachattacken. Ich kann das Nachmachen in einer großen Gruppe nur empfehlen.:daumen:
  3. Danke, ein weiteren guter Tipp, den ich in meiner Übungsdarstellung nicht erwähnt habe. Vorderradbremse geht schon, aber das führt zu einer ganz anderen Wendetechnik. Dabei wird das Hinterrad umgesetzt. Aber das zu erklären, sprengt jetzt hier den Rahmen.
VG Martin
 
@juchu
Vielen Dank für die supertolle Anleitung. Mit Abstand messen und sehen ob man sich verbessert, wird das Üben doch gleich interessanter. Ich werd’s mal in den nächsten Tagen ausgiebig testen. Was mich auch besonders interessiert ist wie sich verschiedene Federwege und Lenkwinkel auf das Kurvenfahren auswirken. Das werde ich mit einer Gabel von 85 bis 130 mm testen und dann mal schreiben wie es funktioniert.

Breagel schrieb:
Ich möcht nochmal das aktive KOPFDREHEN hervorheben. Als ich mal einer Freundin ein kleines Anfängertraining gegeben habe (war ganz schön stolz), schaute sie zuerst immer nur aus den Augenwinkeln in die Kurve, mit mässigem Ergebnis. Erst nach dem aktiven Kopfdrehen hatte sie es raus.


Das Ding von Juchhu macht bestimmt mit mehreren Leuten erst recht Spass.
B.
Ich muß mich mal genau beobachten, ob ich das wirklich mache. Ich glaube es hängt auch damit zusammen, dass ich schlecht linksrum fahren kann, weil ich wenn ich auf den Pedalen stehe, immer den linken Fuß vorne habe und das passt dann nicht zusammen mit dem Linksrum fahren.

Mischiman schrieb:
Mir hat es beim Wenden auf kleinstem Raum am Anfang sehr geholfen, die Hinterradbremse ganz leicht anzuziehen - auf keinen Fall die Vorderradbremse!

Dies sorgt zusätzlich für Ruhe und verhindert, dass das Rad beim "Ticken" oder auch normalen Treten nach vorne prexcht und außer Kontrolle gerät.

Viele Grüße

Mischiman
Ja stimmt, mit der Hinterradbremse geht das gut. Wenn ich ganz langsam fahren will in der Garageneinfahrt, muß ich sowieso etwas bremsen weil die Einfahrt leider ganz leicht abfallend ist.
 
Blauer Vogel schrieb:
...
Ich muß mich mal genau beobachten, ob ich das wirklich mache. Ich glaube es hängt auch damit zusammen, dass ich schlecht linksrum fahren kann, weil ich wenn ich auf den Pedalen stehe, immer den linken Fuß vorne habe und das passt dann nicht zusammen mit dem Linksrum fahren.
...

Idealerweise sollte bei Kurveneinfahrt das kurvenabgewandte Bein vorne auf der Pedale stehen. Denn sollte die Kurve mehr Schräglage erfordern, muss das vordere Bein nur in normaler Kurbeldrehrichtung bis zum Tiefpunkt (06:00 Uhr Stellung) bewegt werden. Anderfall kann das kurveninnenliegende Pedal Bodenkontakt bekommen, oder mann/frau müsste untypischerweise rückwärts kurbeln.

VG Martin

PS: Es lohnt sich also bei schnellen Kurvenfolgen, z.B. auf Singletrails, vorausschauend zu fahren und ständig darauf zu achten, dass mann/frau mit dem Kurvenschokoladenfuß vorne steht. Die Grundhalteposition ist eh stehend mit waagerechten Kurbeln auf dem Bike.
 
Ich hab jetzt mal das Garagenvorplatzkurvenfahren von juchu geübt. Mit Gabel 130 mm (Lenkwinkel ca. 69°) beträgt die Länge des Fahrrads 174,5 cm, bei 85 mm (Lenkwinkel ca. 71,5°) beträgt die Länge 173 cm. Geschafft habe ich Wegbreite 190 cm (Gabel auf 130 mm Position) und 180 cm bei 85 mm. Dann hat es angefangen zu regnen und ich habe aufgehört. Da könnte aber noch weniger gehen wie 180 cm. War aber alles rechtsrum. Es ist gar kein so großer Unterschied bei der Wegbreite zwischen niedriger und hoher Gabel, aber man merkt es schon dass es mit einer niedrigen Gabel leichter geht, d.h. es liegt am Lenkwinkel. Das macht auf jeden Fall Spaß und ich werde das noch ausgiebig üben, natürlich auch linksherum.

Jetzt hätte ich noch eine andere Frage. Da gibt es in der Kaufberatung doch den lustigen Threadtitel „Hübsche Sie Ende 30 sucht schönes erstes MTB“ wo eine Anfängerin ein MTB sucht und die Singletrail-Skala http://www.singletrail-skala.de/ entdeckt hat und S-3 und S-4-Trails fahren will. Gut, das ist vielleicht nur ein Fake, oder Wichtigtuerei oder Selbstüberschätzung, na ja egal. Ich frag jetzt mal wie das ist mit den normalen Mountainbikern die man immer so sieht, also die, die einige Jahre fahren, die in Gruppen ihre Feierabendrunden drehen, was glaubt Ihr, wie viel Prozent von diesen Leuten kann S-3 fahren? Und wie viele können S-4 fahren? Ich meine jetzt keine Freerider, Downhillfahrer oder Trialkünstler sondern ganz normale Durchschnittsbiker, die auch mal nen Marathon fahren. Ich meine, S-2 sieht ja schon schwer genug aus, wenn man die Bilder betrachtet. Treppen, steile Spitzkehren, ein Weg der nur aus dicken Steinen besteht und bis zu 70 % Gefälle.
 
Blauer Vogel schrieb:
Ich habe mal vor Jahren Profis beim CC-Weltcup-Rennen in St. Wendel beobachtet. Die fahren alle die steilsten Sachen in der Haltung runter wie der Flo Ackermann auf dem Bild. Keiner von denen hat den Hintern hinter den Sattel geschoben oder gar bis fast aufs Hinterrad. Die sind da eine Abfahrt runter die fast zu steil zum Laufen ist und mit großen Steinen drin (Bouillon-Würfel, falls das jemand kennt).

Offtopic: Das speziell hab ich noch nicht live erlebt, aber irgendwie vergleichbar ist was ich als Triathlet erlebt habe. Aus Spaß mal ein paar Rad-Straßenrennen mitgefahren. Tja, und meine Fahrtechnik (oder mein Mut) waren gerade mal soweit entwickelt, daß ich immer schön in jeder Kurve überholt wurde. Und dann auf der Geraden alles wieder aufholen mußte. Damals war Windschattenfahren im Triathlon noch verboten. Also null Erfahrung.

Flo Ackermann und Konsorten: das ist einfach mal 100% Konzentration, Erfahrung und Routine.

@dubbel:
Dein Erfahrungsschatz läßt sich vielleicht am besten mit: "Quäl Dich, Du Sau!" zusammenfassen.:D
 
Blauer Vogel schrieb:
Ich hab jetzt mal das Garagenvorplatzkurvenfahren von juchu geübt. Mit Gabel 130 mm (Lenkwinkel ca. 69°) beträgt die Länge des Fahrrads 174,5 cm, bei 85 mm (Lenkwinkel ca. 71,5°) beträgt die Länge 173 cm. Geschafft habe ich Wegbreite 190 cm (Gabel auf 130 mm Position) und 180 cm bei 85 mm. Dann hat es angefangen zu regnen und ich habe aufgehört. Da könnte aber noch weniger gehen wie 180 cm. War aber alles rechtsrum. Es ist gar kein so großer Unterschied bei der Wegbreite zwischen niedriger und hoher Gabel, aber man merkt es schon dass es mit einer niedrigen Gabel leichter geht, d.h. es liegt am Lenkwinkel. Das macht auf jeden Fall Spaß und ich werde das noch ausgiebig üben, natürlich auch linksherum.

Jetzt hätte ich noch eine andere Frage. Da gibt es in der Kaufberatung doch den lustigen Threadtitel „Hübsche Sie Ende 30 sucht schönes erstes MTB“ wo eine Anfängerin ein MTB sucht und die Singletrail-Skala http://www.singletrail-skala.de/ entdeckt hat und S-3 und S-4-Trails fahren will. Gut, das ist vielleicht nur ein Fake, oder Wichtigtuerei oder Selbstüberschätzung, na ja egal. Ich frag jetzt mal wie das ist mit den normalen Mountainbikern die man immer so sieht, also die, die einige Jahre fahren, die in Gruppen ihre Feierabendrunden drehen, was glaubt Ihr, wie viel Prozent von diesen Leuten kann S-3 fahren? Und wie viele können S-4 fahren? Ich meine jetzt keine Freerider, Downhillfahrer oder Trialkünstler sondern ganz normale Durchschnittsbiker, die auch mal nen Marathon fahren. Ich meine, S-2 sieht ja schon schwer genug aus, wenn man die Bilder betrachtet. Treppen, steile Spitzkehren, ein Weg der nur aus dicken Steinen besteht und bis zu 70 % Gefälle.

Wenn man die Beschreibung und Fotos bei der Skala als Maß aller Dinge nimmt, dann liegt mein Fahrvermögen als fahrtechnisch ambitionierter MTB-ler +/- auf S3-Niveau. Dies läßt sich mit entsprechender Ausrüstung (Enduro-/Freeridebike, Protektoren und Helm mit Kinnschutzoder als Fullface) und Übung sowie geeignetem Gelände etwas nach oben schieben.

Wenn ich aber sehe, welches fahrtechnischen Unterschiede bei 'unseren' Feierabendrunden oder Touren nebeneinander herfahren, dann habe ich als Guide eher das Bedürfnis, in meinen Fahrtechnikkursen/-touren das Niveau durchschnittlich auf S2 und darüber anzuheben, als mein fahrtechnisches Können wesentlich über S3 zu verbessern.

Ich finde es in einer Gruppe sehr entspannend, wenn man weiß, dass bei der gewählten Route keiner über seine fahrtechnischen Grenzen hin gefordert wird, aber keiner auch unterfordert wird.

Das ist meiner Ansicht nach ein Aspekt, der in der Gruppe verhindert, dass es zu Bikeunfällen kommt.

VG Martin
 
Also müsste ich eher fragen, wie viele überhaupt S-2 fahren können.

Ich muß zugeben, ich bin bestimmt 15 Jahre mit einem mountainbikeähnlichen Rad gefahren (17 kg schweres ungefedertes Billigrad), auch manchmal schwierigere Wege, aber ich habe gar nicht versucht, die schwierigen Wege überhaupt zu fahren. Ich habe dann gesagt, da kann man nicht fahren und bin abgestiegen. Ja, ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, es zu probieren und habe dadurch wohl auch in all den Jahren nichts gelernt. Aber heute will ich lernen, so viele schwierige Stellen wie möglich zu fahren. Am liebsten würde ich sowieso nur Trails fahren, denn dadurch lernt man am meisten, doch leider gibt es nicht genug.
 
Blauer Vogel schrieb:
(1)Also müsste ich eher fragen, wie viele überhaupt S-2 fahren können.

Ich muß zugeben, ich bin bestimmt 15 Jahre mit einem mountainbikeähnlichen Rad gefahren (17 kg schweres ungefedertes Billigrad), auch manchmal schwierigere Wege, aber ich habe gar nicht versucht, die schwierigen Wege überhaupt zu fahren. Ich habe dann gesagt, da kann man nicht fahren und bin abgestiegen. (2)Ja, ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, es zu probieren und habe dadurch wohl auch in all den Jahren nichts gelernt. Aber heute will ich lernen, so viele schwierige Stellen wie möglich zu fahren. (3)Am liebsten würde ich sowieso nur Trails fahren, denn dadurch lernt man am meisten, doch leider gibt es nicht genug.
  1. Stimmt, aber ob mann/frau nun S2 oder höher fahren kann, ist m.A. nach nicht so wichtig. Wichtiger, und da zitiere ich jetzt ein User aus 'meinem' Unterforum Nr. 21, ist es, den richtigen Zeitpunkt zum Feige sein, nicht zu verpassen. Will sagen, je mehr mann/frau übt und auf technischen Singletrails fährt, desto sicherer kann mann/frau fahren. Und durch die gewonnen Erfahrungen abschätzen, was mann/frau nach bisherigem Erfahrungs- und Kenntnis- bzw. Anwendungsstand nicht kann bzw. nicht sicher genug kann.
  2. Das ist die Situation (um das Wort Problem zuvermeiden:D ), die alltäglich bei (Feierabend- und normalen) Touren vorkommt. Jemand fährt vor, die anderen hinterher, manchmal mehr schlecht als recht. Aber in den wenigsten Fällen nimmt sich die Gruppe Zeit, einen interessanten Spot mehrmals ggf. mit Anleitung durch Erfahrenere anzufahren und z.B. Haltungs-, Lenk- und Bremstechnik zu optimieren.
  3. Ja und nein. Natürlich macht es 'tausend' Mal mehr Spass, auf einem flowigen Singletrail dahin zu surfen als auf einem Gargenvorplatz Haltungs-, Lenk- und Bremstechniken zu üben. Aber gerade die Übungen sehr langsames Fahren z.b. Slalomfahren oder ein Wettrennen "Der Langsamste gewinnt ohne den Fuss abzusetzen", balancieren auf der Stelle, die Tick-Technik, Vorderrad anheben und ggf. versetzen sowie Hinterrad anheben und versetzen sind BASICs, die unter immer wieder gleichen Bedingungen nur schlecht auf einem Singletrail geübt werden. Meine Empfehlung lautet an die TeilnehmerInnen meiner Fahrtechnikkurse und -touren, nun ja nicht zu glauben, dass einige Stunden Fahrtechniktraining zu einem dauerhaften Verbessern der Fahrtechnik führen würden. Da ist üben, üben, üben ... angesagt. Allerdings sollten man den realistischen eigenen Anspruch dabei nicht aus den Augen verlieren. Wer größtenteils nur über Forstautobahnen dahin donnert, braucht m.A. nach kein regelmäßiges Techniktraining.;)
VG Martin
 
Blauer Vogel schrieb:
Also müsste ich eher fragen, wie viele überhaupt S-2 fahren können.
Ich finde den Versuch, zu klassifizieren in Ordnung und auch gut, allerdings fehlt m.M. nach dann die Ungabe, ob aufwärts oder abwärts und die Geschwindigkeit.

Anders als beim Bergsteigen, wo Geschwindigkeit eher kaum eine Rolle spielt (außer beim Speedklettern) oder relativ gleich langsam ist, kann man ein S3 (wenn man es denn so nennen will) langsam oder schnell, hoch oder runter fahren.

Also ein U2 oder D2 oder F2 (Up- oder Downhill oder Flat) und die Geschwindigkeit, also bis 5km/h = a, bis 15km/h = B, > 15km/h = C.

Also F3c oder U2a oder so. :daumen:

Ich würde sagen S-1 fahre ich meist, S-2 geht gut, bei S-3 kriege ich richtig Schmerzen, weil ich ja ganz starr fahre. S-4? Könnte hinhauen, höchstwarscheinlich nicht. ;)


Fahr nur das runter, wo Du auch rauf kommst, dann bleibst Du - meist - auch heile. :daumen:

Viele Grüße

Mischiman
 
also hier in freiburg gibt es in den wäldern genug breite forstwege bei denen du keinerlei angst haben solltest (bis auf die giftigen löwen und bösen verbrecher im wald). diese wege fahren sich praktisch wie strassen, nur sind dort keine autos, kein lärm und frische luft. wenn du dann etwas sicherer bist kannst du dich ja auch an die kniffligen trails wagen.

wenn du tipps brauchst sag einfach bescheid
 
Bin ich noch normal?? :confused:



Du bist noch normal. Es gibt unter euch Frauen immer wieder Talente. Ein Beispiel für dich. Meine Freundin hat im Januar 2005 mit Spinning angefangen und im April dann ihr erstes Fahrrad bekommen. Dann ging es draußen los und im Winter wieder in der Halle auf dem Spinbike. Im Winter das Rad wieder verkauft und im Februar dieses Jahr einen Rocky Mountain Rahmen geholt und das Bike kpl. aufgebaut. Dann jetzt bis zum August knapp 50000 hm geschruppt und am 05.08.06 den Ironbike in Ischgl mit der grossen runde als Finisher beendet. Vorher aber auch schon bei ein paar Rennen auf dem Treppchen gestanden.

Das zu dem Thema was normal ist. Einfach immer den Spass bei behalten, der Rest kommt von allein. Du wirst auf jeden Fall wenn du fleisig Trainierst diverse Männer unter den Tisch fahren. Das gibt euch immer ein schönes Gefühl, dass weiß ich aus besster Quelle.
 
Blauer Vogel schrieb:
Ich frag jetzt mal wie das ist mit den normalen Mountainbikern die man immer so sieht, also die, die einige Jahre fahren, die in Gruppen ihre Feierabendrunden drehen, was glaubt Ihr, wie viel Prozent von diesen Leuten kann S-3 fahren? Und wie viele können S-4 fahren?

Ich würde mal schätzen, dass ganz viele, die mit dem MTB unterwegs sind, schon bei einem Schotterweg mit 20% Gefälle mentale Probleme haben. Es gibt ganz viele, die stieren der Berg hoch wie sonstwas und würden am liebsten mit der Gondel runterfahren. Ich denke, dass 90% der Mountainbikefahrer hauptsächlich platte Schotterwege oder S 0 Trails fahren. Von den restlichen 10%, die dann eh schon die ambitionierteren sind, fahren vielleicht 50% S2, nach oben wird´s dann immer dünner. S4 denke ich, fahren echt nur eine Handvoll Leute...
Aber S2-3 sollte für einen ambitionierte Biker erlernbar sein, sofern Wille und etwas Mut vorhanden ist.
 
juchu schrieb:
1. Stimmt, aber ob mann/frau nun S2 oder höher fahren kann, ist m.A. nach nicht so wichtig. Wichtiger, und da zitiere ich jetzt ein User aus 'meinem' Unterforum Nr. 21, ist es, den richtigen Zeitpunkt zum Feige sein, nicht zu verpassen. Will sagen, je mehr mann/frau übt und auf technischen Singletrails fährt, desto sicherer kann mann/frau fahren. Und durch die gewonnen Erfahrungen abschätzen, was mann/frau nach bisherigem Erfahrungs- und Kenntnis- bzw. Anwendungsstand nicht kann bzw. nicht sicher genug kann.
2. Das ist die Situation (um das Wort Problem zuvermeiden ), die alltäglich bei (Feierabend- und normalen) Touren vorkommt. Jemand fährt vor, die anderen hinterher, manchmal mehr schlecht als recht. Aber in den wenigsten Fällen nimmt sich die Gruppe Zeit, einen interessanten Spot mehrmals ggf. mit Anleitung durch Erfahrenere anzufahren und z.B. Haltungs-, Lenk- und Bremstechnik zu optimieren.
3. Ja und nein. Natürlich macht es 'tausend' Mal mehr Spass, auf einem flowigen Singletrail dahin zu surfen als auf einem Gargenvorplatz Haltungs-, Lenk- und Bremstechniken zu üben. Aber gerade die Übungen sehr langsames Fahren z.b. Slalomfahren oder ein Wettrennen "Der Langsamste gewinnt ohne den Fuss abzusetzen", balancieren auf der Stelle, die Tick-Technik, Vorderrad anheben und ggf. versetzen sowie Hinterrad anheben und versetzen sind BASICs, die unter immer wieder gleichen Bedingungen nur schlecht auf einem Singletrail geübt werden. Meine Empfehlung lautet an die TeilnehmerInnen meiner Fahrtechnikkurse und -touren, nun ja nicht zu glauben, dass einige Stunden Fahrtechniktraining zu einem dauerhaften Verbessern der Fahrtechnik führen würden. Da ist üben, üben, üben ... angesagt. Allerdings sollten man den realistischen eigenen Anspruch dabei nicht aus den Augen verlieren. Wer größtenteils nur über Forstautobahnen dahin donnert, braucht m.A. nach kein regelmäßiges Techniktraining.

VG Martin

Zu 1) Fahrtechnik ist wichtig, wenn man mal ein Rennen fahren will. Sonst wird man bergab immer überholt und es kann zu gefährlichen Situationen kommen. So ein Rennen zu fahren, wäre schon eine echte Herausforderung für mich.

Zu 2) Ich bin ja früher nicht wirklich Mountainbike gefahren. Wenn ein schwierigerer Weg kam, war das meist Zufall. Heute gehe ich die Wege suchen. Wege waren mir eigentlich egal, ich wollte nur in schöner Landschaft fahren. Ich bin auch manchmal mit Leuten gefahren, da durfte das Rad nicht schmutzig werden. Einen Helm hatte ich auch nicht. Früher war ein Mountainbiker so eine Art „Gott“ für mich. :lol: Noch früher dachte ich die sind verrückt. ;) Selbst auch so fahren wollte ich erst als ich mal ein paar Rennen gesehen habe und selbst mal eine kurze Marathonstrecke gefahren bin.

Zu 3) Ich meinte eher dass ich mehr Trails statt Forstwege fahren muß um was zu lernen. Meistens lassen die sich aber nicht so aneinanderreihen, dass das ein längeres Stück Trail ergibt, aber einige schwierige Felsenwege gibt es schon in der Nähe, die sich gut eignen zum Üben. Ich denke auch, dass das Üben vorm Haus sehr wichtig ist, noch wichtiger als auf dem Trail.

Mischiman schrieb:
Ich finde den Versuch, zu klassifizieren in Ordnung und auch gut, allerdings fehlt m.M. nach dann die Ungabe, ob aufwärts oder abwärts und die Geschwindigkeit.

Anders als beim Bergsteigen, wo Geschwindigkeit eher kaum eine Rolle spielt (außer beim Speedklettern) oder relativ gleich langsam ist, kann man ein S3 (wenn man es denn so nennen will) langsam oder schnell, hoch oder runter fahren.

Also ein U2 oder D2 oder F2 (Up- oder Downhill oder Flat) und die Geschwindigkeit, also bis 5km/h = a, bis 15km/h = B, > 15km/h = C.

Also F3c oder U2a oder so.

Ich würde sagen S-1 fahre ich meist, S-2 geht gut, bei S-3 kriege ich richtig Schmerzen, weil ich ja ganz starr fahre. S-4? Könnte hinhauen, höchstwarscheinlich nicht.


Fahr nur das runter, wo Du auch rauf kommst, dann bleibst Du - meist - auch heile.

Viele Grüße

Mischiman

Also ich glaube die Singletrail-Skala ist hauptsächlich bergab gemeint. Sie dient wohl dazu vielbefahrene Wege in den Alpen zu beschreiben, damit einer weiß was ihn erwartet wenn er 1000 hm bergab fahren will. Ich denke mal, S-3 wird auch keiner hochfahren wollen, höchstens die Trialer werden kurze Stücke fahren wollen, die können dann die Felsen raufspringen.

Ich fahre schon auch runter wo ich nicht mehr rauf komme, allerdings 40 % fahre ich weder rauf noch runter und das ist ja schon in S-1 enthalten. Wenn der Weg steil ist kommt es auch viel darauf an, ob Stufen im Weg sind, Kurven oder viele lose Steine.

Pfadfinderin schrieb:
Ich würde mal schätzen, dass ganz viele, die mit dem MTB unterwegs sind, schon bei einem Schotterweg mit 20% Gefälle mentale Probleme haben. Es gibt ganz viele, die stieren der Berg hoch wie sonstwas und würden am liebsten mit der Gondel runterfahren. Ich denke, dass 90% der Mountainbikefahrer hauptsächlich platte Schotterwege oder S 0 Trails fahren. Von den restlichen 10%, die dann eh schon die ambitionierteren sind, fahren vielleicht 50% S2, nach oben wird´s dann immer dünner. S4 denke ich, fahren echt nur eine Handvoll Leute...
Aber S2-3 sollte für einen ambitionierte Biker erlernbar sein, sofern Wille und etwas Mut vorhanden ist.

Bei uns gibt es einen Marathon, da sind einige Trail-Abfahrten mit 30 und 35 % Gefälle drin, teilweise mit Stufen, da schieben schon etliche Leute. 35 % klingt jetzt so harmlos, aber wenn man oben steht, ist es fast senkrecht und beim Rad runterschieben muß man auch schon etwas aufpassen. Und das soll dann S-1 sein? Ich glaube Du hast Recht, das fahrtechnische Niveau ist gar nicht so hoch wie ich dachte.

scotty33 schrieb:
Du bist noch normal. Es gibt unter euch Frauen immer wieder Talente. Ein Beispiel für dich. Meine Freundin hat im Januar 2005 mit Spinning angefangen und im April dann ihr erstes Fahrrad bekommen. Dann ging es draußen los und im Winter wieder in der Halle auf dem Spinbike. Im Winter das Rad wieder verkauft und im Februar dieses Jahr einen Rocky Mountain Rahmen geholt und das Bike kpl. aufgebaut. Dann jetzt bis zum August knapp 50000 hm geschruppt und am 05.08.06 den Ironbike in Ischgl mit der grossen runde als Finisher beendet. Vorher aber auch schon bei ein paar Rennen auf dem Treppchen gestanden.
Das finde ich ja klasse. Ich glaube Talent braucht man auf jeden Fall, sonst wird es schwierig mit dem Lernen.
 
Blauer Vogel schrieb:
Bei uns gibt es einen Marathon, da sind einige Trail-Abfahrten mit 30 und 35 % Gefälle drin, teilweise mit Stufen, da schieben schon etliche Leute. 35 % klingt jetzt so harmlos, aber wenn man oben steht, ist es fast senkrecht und beim Rad runterschieben muß man auch schon etwas aufpassen. Und das soll dann S-1 sein? Ich glaube Du hast Recht, das fahrtechnische Niveau ist gar nicht so hoch wie ich dachte.


die meinen aber andere 30% als die auf der Website :cool:
In einem anderen Thread wurde der Unterschied zwischen Grad und Prozent in Bezug auf Steigungen mehr als ausführlich betrachtet. :lol:
Die von die gemeinten Abfahrten beim IGB Marathon sind imho 30° und keine 30% und das fällt teilweise schon unter schwere S2, also keine Schande dort zu schieben. ;)

Gruß
Michael
 
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