Nach gestriger Fahrt bei -1 Grad und leicht frostiger Strecke kann ich mein Rad und die zugehörigen Komponenten wärmstens empfehlen. 50 Kilometer am Abend, kein Problem.
Knackige Schaltvorgänge, butterweicher Lauf der Rohloff, leicht federnder Rahmen, bissige Scheibenbremsen, Reserven im Gelände.
Flink auf Asphalt mit den Big Apple
Reifen, Hoch- und Runterhüpfen von Bordsteinen macht genauso Laune wie Zirkeln durch Kurven und On- Offroadfahrten zwischen Asphalt und Feldwegen. Mal schnell der Abzweig den Hügel hinunter, wieder auf Asphalt. Das Konzept geht voll auf und macht richtig Laune.
Mit dem Surly Moloko Lenker hatte ich Bedenken bei der Auswahl. Er wird ja oft als praktischer Bikepackinglenker beschrieben, ich war aber unsicher, weil eben nirgends Demoräder verfügbar waren.
Die Bedenken waren unbegründet. In Räumen und Durchgängen ist er gefühlt etwas breiter als ein Standardlenker, aber überall kommt er gut durch. Da steckt einiges von Surly an Erfahrung in den Abmaßen und Winkeln.
Das kann ich Euch allen nur empfehlen: Praktisches Hantieren und Ausprobieren ist so viel wichtiger als theorisieren. Einfach Räder ausleihen, zur Probe fahren. Gravel- Trekking- Reiserad, Rohloff, Kettenschaltung, Dropbar, Ergobar, Stahl, Titan, SQ- Lab
Sattel, Brooks... Ganz schnell ist dann das Richtige gefunden. Was für mich funktioniert, ist bedingt eine Empfehlung für andere. Das ist ganz normal.
Den SON 28 habe ich verbaut, weil mein Bruder ihn seit 40.700 Kilometern am Dienstrad fährt. Ohne irgendein Anzeichen von Problemen. Am Dienstrad bin ich den
Shimano XT Nabendynamo viele tausend Kilometer gefahren. Den kann ich als Alternative empfehlen.
Thema Kettenspanner: Das habt ihr alle richtig erkannt. Nepo hat schon vor ein paar Wochen empfohlen, ihn nicht zu verbauen. Gerade bei so einem durchdachten Rahmen mit verstellbaren Ausfallenden ist es nicht nötig. Auch Exzenterlager kenne ich, beide Systeme funktionieren sehr gut. Ich habe den Kettenspanner verbaut, weil ich ihn einfach mag. Einmal Rad einstellen, festschrauben, fertig. Dann wird gefahren, bis die Kette eine gewisse Länge überschritten hat, dann Rohloff Steckritzel umdrehen, Kettentausch, bis zur Längung fahren, Steckritzel drehen, wieder die erste Kette aufziehen, dann zweite Kette runterfahren, usw.
Mal schauen, wie das klappt.
Farbwahl: Hier wollte ich den oberen Teil in Schwarz halten, um nicht den Kontrast zwischen Lenker und silbernen Teilen zu haben. Ich habe aber festgestellt, dass sich das ganz unkompliziert mixen läßt. Sattelklemme gab es nur in Silber und das stört nicht. Unterer Teil ist diebstahlsicher in Silber gehalten.
Was mir wirklich gefällt: Wenn Das Rad angeschlossen ist, sieht es aus, als ob Omas Dienstrad in Benutzung ist. Sehr unscheinbar, mit den wichtigen Qualitäten beim Fahren. Dennoch wird es mit einem dicken Bügelschloß angeschlossen.
Nepo: Guter Tipp mit dem Klett. Die kleine Ortlieb kannst Du mit einer Gummikordel später verschließen, der Magnetverschluß ist aber im Alltag deutlich verschleißresistenter. Die silberne Sattelstütze ist etwas für später. Die ist echt schick.