Ein Zelt passt da vom Packmass her schon meist gar nicht in die Taschen, hab ich auch schon gemacht, fand es aber suboptimal.
Mein Lunar Solo kann ich in einer leichten Meru-Tasche unter dem Vorbau festzurren - hat so Kokusnussgröße. Das versperrt mir nicht einmal die Sicht auf den
Reifen. Die Stange ist dann am Rahmen festgemacht, und die Heringe sind in einer kleinen Dreieckstasche von
Deuter. Darin befinden sich auch ein Ersatzschlauch und ein leichtes Schloss.
Die Werte sehen ja ganz gut aus - kommen an Goretex Flo2 und Event zwar nicht ran, übertreffen aber die meisten anderen Alternativen. Hast du eine Ahnung, wie sich der Stoff kommerziell nennt? Wahrscheinlich hat er so einige Namen bei den verschiedenen Herstellern.
Mir wäre allerdings ein Boden aus Cuben zu empfindlich. Reicht er dir wirklich?
Bei diesen kombinierten Tarp-Biwi-Lösungen gibt es ja zwei Grundansätze, die beide mit recht kleinen Tarps arbeiten:
a) Das Tarp - oft in Ponchogröße - macht die meiste Arbeit und ein lediglich wasserabweisender Biwaksack ergänzt es ein bisschen. Das scheint so der amerikanische Stil zu sein und ist hier in Deutschland aus irgendwelchen Gründen bekannter. Notfalls bedeutet das, unter einem niedrigst abgespannten A-Frame auszuharren, nur weil es moderat regnet.
b) Der Biwi besorgt im Zweifels- und im ernstesten Ernstfall den eigentlichen Schutz. Das u.U. noch kleinere, aber geräumiger abgespannte Tarp sorgt für Bewegungsraum, ordentlich Kopffreiheit - überhaupt für Komfort, so der Sturm nicht zu schlimm wird. So lieben es offenbar die Briten, die sich mit Wetter ja auskennen. Und weil ich selber einer bin, finde ich diese Variante auch einleuchtender. Da fällt aber meist der Biwaksack sehr viel schwerer aus als bei dir - bis hin zum Kilosack vom Militär. Mein Terra Nova Discovery (Flo2) hat 530g, ist dafür allerdings sehr atmungsaktiv und geräumig... für mich wichtig, wenn er mal als Alleinbehausung dienen muss.
Eine dritte Tarplösung verzichtet natürlich ganz auf den Biwaksack. Dafür ist die Plane dann viel größer. Aber #b interessiert mich am meisten - dergleichen mache ich manchmal auch selbst. Da wäre dein Ansatz (
@coredump) doch ebenfalls einzuordnen, oder? Der Biwi ist doch dein primärer Schutz. Sehe ich das richtig?
Ich selber habe dazu inzwischen ein Rab Siltarp1: 2,40 x 1,50m - der Aufbau ist stets im Flying V vorgesehen. Bis vor ein paar Tagen hatte ich ein Micro Tarp von backpackinglight.co.uk im Einsatz. Aber das war mir doch zu klein. Ich will: a) bei Nieselwetter noch oben auf dem Biwi drauf liegen können (bin embryonaler Seitenschläfer); b) bei richtigem Regenwetter noch trocken ein- und aussteigen, mich aufrichten und kochen können; c) den Kopf auch bei schwerem Regen mit heftigerem Wind meist noch außerhalb des Biwaksacks haben; d) nicht schon deshalb in den Biwaksack kriechen müssen, weil die Stechmücken unterwegs sind (deshalb ist noch eine 85g Bug-Pyramide von S2S dabei). Und auf der anderen Seite will ich bei Platzmangel auch ganz auf das Tarp verzichten können. Ditto bei plötzlichem Gewitter in den Bergen.
Ja, ich weiß: Richtiger Minimalismus geht anders.