Fett auf Mineralölbasis kann ich ja durch die Zugabe von Mineralöl "verdünnen" uns so die gewünschte Viskosität einstellen.
Theoretisch könnte man dies bestätigen. Jedoch gibt es
hierbei ein paar Probleme. Als Beispiel für die Erläuterung
dient in diesem Fall das "Motorex Grease 2000". Wenn
man dies mit Gabelöl aus Mineralöl mischt denkt man
zuerst, dass das mischen geglückt ist. Nach ein paar
Tagen stellt man jedoch fest, dass das Fett nicht mehr homogen
ist, sondern flockig. Wenn man dieses Gemisch nun in die
Luftkammer tut hat man zwei Nachteile. Der erste ist, dass
sich das Öl leider nicht im Fett hält. Ein gewisser Teil schon
jedoch nicht alles. Das andere Problem ist, dass dieses Fett
trotzdem immer wieder vom Trennkolben in der Luftkammer
nach oben geschoben wird und noch ein paar Wochen auch oben
bleibt, da sich das meiste Öl wieder vom Fett gelöst hat.
Das ist einer der Gründe wieso ich das mischen nicht empfehle
und auch nicht freigebe.
Bei Rock Shox gab es oder gibt es immer noch Federgabeln, die
zwei Luftkammern haben. Eine positive und eine negative. Beide
werden nur durch den Trennkolben voneinander getrennt. Bei RST
wurde die untere Luftkammer durch eine Feder ersetzt. Wenn sich
nun wie in diesem Beispiel das Öl wieder vom Fett löst, kommt dieses
langsam aber sicher an den Dichtungen vom Trennkolben vorbei und
füllt die untere Luftkammer. Dadurch wird die untere Kammer größer
(Öl + Luft) und die Federgabel besitzt nicht mehr den vollen Federweg;
sie sinkt ein.
Aber kann man auch Silikonfett "verdünnen"? Mit Silikonöl z.B.?
Das kann man ohne Probleme. Man kann auch Phenyl und Methyl ohne
Probleme mischen. Es gibt aber auch dickflüssigere Siliconöle von OKS
(siehe Amazon) Viskosität: 50 bis 5.000 mm2/s (cSt)
Zweite Frage, der Schaumgummiring unter den Dichtungen wird ja normalerweise mit hochviskosem Öl getränkt. Bei meiner Gabel war da nur ein wenig Fett reingezogen...
Bei RST und den neuen Federgabeln von
Magura wird nur Fett verwendet.
Da ich mir dachte, daß sich Silikonfett nicht mit Mineralöl verträgt, habe ich die Ringe in Isopropanol ausgewaschen und so gut es ging ein wenig Silikonfett "reingeknetet". Für diese Schaumstoffringe wäre ja dann (wenn es sich verträgt) Silikonöl die richtige Wahl, oder?
Man verwendet Silikonfett an den Simmerringen, damit es nicht
durch mineralisches oder synthetisches Öl für die Schmierung
der Gleitbüchsen ausgewaschen wird. Jedoch werden die Gleitbüchsen
unter anderem bei RST und
Magura nur mit Fett geschmiert.
Silikonfett hat den extremen Vorteil, dass es sogar im Winter eine
fast unveränderte Konsistenz hat. Zusätzlich lässt es sich von Reinigungsmittel
oder Wasser kaum beeindrucken. Es ist sehr beständig und hat eine
sehr lange Haltbarkeit.
Das Silikonfett ist aber nur bei Federgabeln mit Ölschmierung unabdingbar.