Habe letzten Sonntag auch endlich (nochmal) aufgehört. Ich habe bis dahin etwa 10 Jahre geraucht, zum Schluss etwas mehr als ein Marlboro Big-Pack täglich. Ich habe leider schon einige Versuche verteilt auf die letzten 5 Jahre hinter mir. Es ist schon echt komisch. Bei mir zieht leider weder die Abschreckung durch ekelhafte Bilder (passiert mir eh net) noch die Aussicht zigtausend Euro auszugeben (ich kann ja wenn ich wirklich mal irgendwann knapp bei Kasse sein sollte immer noch aufhören). Bin auch als Raucher immer recht sportlich gewesen, das mit dem "ich komm beim Treppensteigen außer Atem" funktioniert bei mir auch net.
Was ich in letzter Zeit erschreckend fand ist die Erkenntnis, dass ich das Rauchen echt garnet unter Kontrolle habe. Ich habe immer 'ne Ausrede parat mehr zu rauchen: Stress, Langeweile, einfach mal entspannen, Unglück haben, Glück haben, bevor ich irgendeine Aufgabe angehe, wenn eine Aufgabe geschafft ist, nach Erledigung von Teilen einer Aufgabe etc pp. - immer gehört 'ne Fluppe dazu. Leider hatte ich in den letzten paar Wochen ein paar mal das Gefühl ich müsste mir eine anstecken, obwohl ich gerade eine Fluppe im Mund hatte. Normale rote Marlboros wirken also garnet mehr - hatte also ein paar mal während dem rauchen Schmacht. Also kam nur entweder was Stärkeres oder Aufhören in Frage.
Ich bilde mir ein dass meine derzeitigen Entzugserscheinungen weit weniger schlimm sind als bei meinen vorhergehenden Versuchen. Was ich diesmal anders mache:
- keine Kippen-Notration irgendwo
- keine Nikotin Kaugummies, Pflaster
- keine Kräuterzigaretten
- ich höre nur auf zu rauchen, ändere sonst garnichts (Habe früher immer gemeint, ich sollte z.B. Tee anstatt Kaffee trinken, nix scharfes essen, mich von Rauchern fernhalten + was es da sonst noch alles für Tipps gibt)
- Bislang wollte ich "eigentlich" weniger rauchen ums mir dann ganz abzugewöhnen, um nur Genussraucher zu sein und vielleicht ab und an auf Parties zu rauchen.
Diesmal bin ich mir ganz sicher, das ich nicht mehr Rauchen will. Wenn ich mir jetzt doch 'ne Kippe anstecken sollte, kann ich also ganz sicher sein, dass es mir am nächsten Tag schlecht gehen wird, da ich, selbst wenn ich aus irgendeinem blöden Grund 'nen Rückfall habe, deshalb nicht weiterrauche sondern auf jeden Fall hart bleibe.
Ich glaube die Überzeugung echt aufhören zu wollen ist das Wichtigste. Die ganzen Entzugserscheinungen sind doch eh Einbildung. Ich glaube das Unterbewustsein verarscht da das Bewustsein und erzeugt psychische Ausfälle (ich meine jetzt sowas wie Agressivität) und sogar Schmerzen. Und das passiert anscheinend zum großen Teil nicht, wenn man sich selbst keine Hintertürchen wie Notrationen oder so offenlässt.
Ich traus mich kaum zu schreiben, aber nach zwei Touren gestern und vorgestern zu je etwa 50km am MTB habe ich das Gefühl jetzt schon nen kleinen Leistungs-Unterschied zu spüren und für meine Verhältnisse sehr schnell regeneriert zu sein (1 Tag reicht bei mir ab ner gewissen Belastung normalerweise nicht)
Naja ich wünsche allen Aufhörern (inkl. mir) auf jeden ein gehöriges Maß an Durchhaltevermögen.
Bye Mojo