Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

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Nur Strasse - sorry 🙉
 
@Stefan090801
Wäre die Grünkohlherrlichkeit nicht eine neue Regentschaft wert?
Ich habe eingehend über eine weitere Regentschaft nachgedacht und mich auch intensiv mit meinem Berater Herrn Ed unterhalten.
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Wir sind übereingekommen, dass eine weitere Verpflichtung den Terminkalender des Attachés sprengen würde.

Ich muss daher auf das Amt verzichten, bin aber bereit eine Patenschaft für die Kohlköpfe zu übernehmen. Also bin ich ab sofort auch noch ein Pate.
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Mit freundlichen Grüßen
Don Vito Kohleone.
 
Ich habe eingehend über eine weitere Regentschaft nachgedacht und mich auch intensiv mit meinem Berater Herrn Ed unterhalten.
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Anhang anzeigen 2060031Wir sind übereingekommen, dass eine weitere Verpflichtung den Terminkalender des Attachés sprengen würde.

Ich muss daher auf das Amt verzichten, bin aber bereit eine Patenschaft für die Kohlköpfe zu übernehmen. Also bin ich ab sofort auch noch ein Pate.
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Mit freundlichen Grüßen
Don Vito Kohleone.
Ich finde du machst dich gut als Kohlpate! Jetzt mehr Rezepte als Kohlsuppe!
 
Heute Morgen wache ich in Bellegarde auf - das Städtchen hat sich gestern Abend als ziemlich nett erwiesen.
Die Gänge im Hotel sind eisig kalt. Aiaiai, wie wird das heute bloss zu fahren sein? Aber draussen erweist sich die Kälte als weniger unangenehm, zudem wärmt der Aufstieg Richtung Jura ordentlich.

Links plätschert ein Bach, Vogelgezwitscher, kein Verkehr: was für ein schöner Kontrast zur gestrigen Etappe :love:
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Ziemlich bald komme ich in den Schnee, aber die Strasse ist zum Glück tipptopp geräumt.
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Im Aufstieg kommt mir eine junge Wanderin entgegen. Sie macht die Tour de Valserine und hat das Zelt dabei. Letzte Nacht hat sie aber in einer Herberge übernachtet, verständlich bei dem Schnee. Heute wandert sie recht viel auf der Strasse, denn sie hat keine Gamaschen dabei und hat keine Lust auf nasse Socken, auch verständlich 😅

Das Plateau de Retord hat auf einer Familientour vor sechs Jahren mit seiner kargen Schönheit mein Herz erobert.
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Auf Inforoute-Seite des Departements Ain unterscheiden sie vier Stufen:
🟢 normale
🟡 délicate
🔴 difficile
⚫ impossible.
Gestern war auf meiner heutigen Route noch einiges als schwierig angegeben, heute ists höchstens heikel - ich bin froh darüber, denn so sind die Strassen nur ab und zu ein bisschen schneebedeckt.
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Diese Weite :love:
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La Chapelle du Retord:
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Es geht sanft wieder abwärts, und ich komme ins Valromey.
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Im Tourbericht von damals lese ich: Die Kinder spielen «Wer führt den blödligsten Tanz auf». Das ist spassig und gibt schön warm.
Dieses Mal ist tiefster Winter, und ich friere noch viel mehr als damals. Und so frage ich mich beim von dieser Seite aufstiegslosen Col de la Cheminée leicht verzweifelt, wo wohl das verdammte Cheminée ist?
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Im Brénod hat zum Glück die Bäckerei offen. Ich kaufe einen Panettone und frage, ob man hier irgendwo zu Mittag essen kann. Ja, klar, in der Bar-Tabac-Presse-Souvenirs-Épicérie-Restaurant gleich gegenüber. Was habe ich für ein Glück, in dieser Abgelegenheit Punkt zwölf eine vollwertige Mahlzeit zu finden!
Das Menu schmeckt echt lecker, aber ich friere auch drinnen einfach weiter. Langsam bin ich wirklich besorgt ob der Kälte, und am Ende schwinge ich mich wieder in den Sattel und hoffe auf eine kleine wärmende Steigung.
Das geübte Auge wird erkennen, dass ich da gerade ohne Trinkflasche losfahre, aber das merke ich erst viele hundert Tiefenmeter weiter unten...
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Zum Glück gibts vor der episch langen Abfahrt vom Jura runter tatsächlich eine kleine Steigung; zusammen mit der Balaclava macht sie die Kälte knapp erträglich.

Unten in der Ebene ists eine Spur wärmer, dafür schlägt mir jetzt der Hochnebel ordentlich auf mein sonnenverwöhntes Walliser Gemüt. Im Hintergrund der verschneite Jura.
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Er leiht dem Departement seinen Namen: L'Ain.
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Tea-Time in Priay! Ich glaube, ich muss einfach in jedem Dorf etwas Warmes trinken, dann wirds vielleicht aushaltbar mit der Kälte...
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Es folgen viele Kilomter durch die Étangs de la Dombes. Eindrücklich, wie die abwechslungsreiche Landschaft der Biodiversität zugute kommt: ein Vogelliebhaber könnte euch jetzt da sicher ein paar schöne Namen nennen.
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Ich kann leider nur einen Namen bieten: Niedersachsen! Denn in all der Abwechslung finden sich recht viele Maisfelder, was mich unmittelbar an meine Tour nach Bremen erinnert 😅
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Es ist noch witzig, wie die öde Landschaft nach den Seen meine Sinne schärft: da ein schöner Baum, hier ein Vogelschwarm, dort ein Bauer auf dem Feld. Ach Welt, irgendwie bist Du einfach überall schön :love:
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A propos Schönheit: ich finds schön, wie rücksichtsvoll die Franzosen fahren. Kein einziges knappes Überholmanöver in diesen zwei Tagen, keinerlei Drängeln, maximales Am-Rande-Fahren beim Kreuzen - wunderbar 🤗
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In Trévoux an der Saône findet die heutige Radelei ein Ende. Leider ist das Hôtel des Voyageurs nicht auf Booking, und so lande ich in einer Ferienwohnung. Das Nachtessen verspeise ich dann aber im Voyageurs. Die bieten zwar nur Essen für die Hotelgäste an, aber die Frau vom Patron hütet heute Abend die Take-Away-Pizzeria des Sohns, und so komme ich mit netten Gesprächen und unter interessierten Blicken zu meinen Kalorien.
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Ich bin ja eigentlich immer gerne unterwegs, aber ich muss gestehen, diese Kombi von Hochnebel und Kälte macht mich fertig... Wenns morgen nicht besser wird, breche ich ab.
Karte.

Savièse - Atlantique: Tag 1 - hier - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9
 
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Ich bin ja nicht der Erste, der feststellt, dass das Grau alles uniform macht und so richtig Lust hatte ich die letzten Tage nicht das Handy aus der Tasche zu ziehen. irgendwer entschuldigte sich auf der letzten Seite sogar nur Asphaltbilder zu zeigen. Jeder der sich aktuell aufs Rad begibt, hat meinen Respekt...weil Spaß macht das gerade nicht wirklich. Was mich an vielleicht 9 von 10 Tagen raus treibt, ist der Glaube an den nächsten schönen Tag und dem Homeoffice ein bisschen Struktur zu verleihen.

Natürlich wegen Galerie heute Bilder gemacht
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@drWalliser mir ist gerade ein "härte Siech!" entfahren und ich schüttle den Kopf.

Du hast mal zu einer Tour von mir geschrieben:
Bei dem Wetterbericht wäre ich gar nicht erst losgefahren.

Das denk ich mir gerade auch. Wobei: Du musst "nur" über den Hochnebel kommen, oder seine Einflusssphäre verlassen, dann könnte das noch was werden.

Aber zapfig bleibt es wohl.
 
Der heutige Tag beginnt mit aufgewärmten Pizzaresten von gestern Abend und einer Tasse heissen Wassers. Die Wohnung ist nicht sonderlich warm, und so fällt mir der Abschied leicht.
Der Abschied von Trévoux ist ein bisschen schwieriger: eine weiterer netter Ort, den ich nur bei Nacht gesehen habe...
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Ich bin irritiert: die Brücke über die Saône bringt mich nicht ins Departement Saône-et-Loire, sondern Rhône.
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In der knackigen Steigung auf den ersten Hügel gibt der AXS-Akku nach nur 300 km auf. Leider verabschiedet er sich final, wahrscheinlich sind die Ladekontakte korrodiert.
Die gute Nachricht vom ersten Hügel: das sieht doch tatsächlich so aus, als wäre da ein nebelloser Himmel 🤗

Ach, wie habe ich auf Sonne gehofft - und da ist sie 😍
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Und weil Sonne so gut tut gleich nochmal!
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Ach, mit Sonne ist das Radeln ein fröhliches Dahingleiten, da stört die eisige Kälte nicht, und die rumpelige Abfahrt vom ersten Hügel auch nicht. Die Reben? Wir sind im Beaujolais.
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Hügel zwei ist dann schon wieder ein bisschen harziger - eine halbe Pizza zum Frühstück ist einfach zu wenig bei diesen Temperaturen. Aber da kommt zum Glück Pontcharra-sur-Turdine. In der Bar La Maison Bleue gönne ich mir eine heisse Schokolade und ein heisses Tee sowie drei Viennoiseries von der Bäckerei gegenüber. Ufff, besser... Das ewige Problem bei den Indoor-Pausen bleiben die nass-feuchten Klamotten: wechseln oder nicht? Und falls wechseln: wo trocknen?

Nach einer Weile schlüpfe ich wieder in die feuchten Sachen und nehme Hügel drei in Angriff. Üble Sache: es hat wieder Nebel, und meine Motivation sinkt auf den absoluten Tiefpunkt. Eine innere Stimme sagt mir: kehr um und nimm in Pontcharra den nächsten Zug nach Hause!
Aber ich radle trotzdem weiter bergan (u.a. weil nach Pontcharra runter eine fiese kleine Gegensteigung dabei wäre 😅), und irgendwann bin ich so richtig fett in der Suppe drin:
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Ich spüre in mich hinein: wirklich abbrechen? Ich wäge hin und her und bleibe unentschlossen.
Beim Hineinspüren fühle ich aber vor allem eins: Hunger! Zwei Snickers helfen dagegen, aber sie werfen auch Fragen auf: ich finds schon im Sommer schwierig genug zu essen auf Tour, und wenn ich jetzt noch für die Heizenergie futtern muss, wird das ein Ding der Unmöglichkeit! Zumal die Tage sehr kurz sind und man das Tageslicht nicht unbedingt mit Essen vertrödeln will...

Am höchsten Punkt, auf 800 müM, immer noch stockdichter Nebel 😵‍💫
Die Sicht ist eingeschränkt 😅
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Wenigsten stimmt die Abfahrt ein bisschen fröhlich, und als sich Panissières am Ortseingang als capitale de la cravate vorstellt, muss ich laut lachen. Tja, lieber René, Florian, Beat und Richi, jetzt wisst ihr schon, was es von mir zu Weihnachten gibt 😂

Während dem Essen im Restaurant (das einzige Menu mit erbärmlich wenigen Kohlenhydraten...) fragt mein Bruder, ob ich dank Bise noch immer Mitwind habe. Ich bin total resigniert und whatsapple zurück: Nö, nur Nebel, Kälte und Schweiss...

Und zurück in die feuchten Kleider und weiter mit der Abfahrt. Ok, das macht schon noch Spass! Im Tal angekommen bin ich trotzdem noch keineswegs überzeugt von der Tour, lasse aber den Bahnhof von Feurs rechts liegen.

Ich überquere die Loire - so ein schöner Fluss!
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Auf dem Weg nach Montbrison schliesse ich ein bisschen Frieden. Die Dinge sind wie sie sind, und auch unter dem Nebel findet sich viel Schönes: ein Vogelschwarm, der umherzieht, ein gepflügter Acker, die Strasse, die mich trägt - irgendwie dieses pure, unglaublich einfache Sein.
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(Am Abend schickt mir eine liebe Kollegin die Todesanzeige von einem kleinen Walliser Mädchen, welches diese Woche an einer seltenen Krankheit verstorben ist. "Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die den meisten Platz in deinem Herzen einnehmen" steht da - ich bin sprachlos 🥹).

Montbrison, mon amour :love: Hier hat mich vor fünf Jahren ein sehr netter Velomech nach Feierabend vor dem Tourabbruch wegen Speichenbruchs bewahrt (die Story gibt es hier bei Tag 4). Ich suche sein Geschäft, finde es aber auf die Schnelle nicht. Dafür finde ich ein quirliges Stadtzentrum im vorweihnächtlichen Taumel - und ich finde eine ruhige Insel.
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So, jetzt brauche ich noch ein bisschen Verpflegung - ah, da ist ja schon eine Bäckerei.
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Die Verkäuferin wärmt mir ein Stück Pizza, und wir kommen ins Gespräch. So eine bescheidene und nette Person! Schon noch krass: sie verkauft einfach Brot, aber auf die Art und Weise, wie sie es tut, bringt sie Freude und Helligkeit in das Leben unzähliger Menschen 🙏
Ich finde es auf Reisen immer wieder berührend, diese schlichte, fundamentale Güte der Menschen zu spüren 🥲

Nach dieser Begegnung ist klar, die Tour geht weiter. Und so rufe ich bei der Jasserie des Airelles an und reserviere ein Bett. Jetzt also nur noch auf den Col du Baracuchet!

Während der Tourplanung wollte ich eigentlich über einen Gipfel der Monts du Forez, aber wegen der Schneefälle vom Wochenende sind die unerreichbar geworden. Der Col du Béal ist ebenfalls gesperrt. Dass ich den Baracuchet schon 2019 gefahren bin, merke ich erst im Verlauf des Tages 😅
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Genau wie beim dritten Hügel heute Morgen fahre ich irgendwann in die Suppe rein.
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Aber dann beginnt sich nach einer Weile der Nebel zu lichten, und ich komme in einen Zauberwald.
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Die letzten Kilometer vor dem Pass werden wegen des Gewässerschutzes nicht gesalzen. Was für ein Fest, auf dem gepressten Schnee zu fahren!
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Die Nebeldecke über dem Loiretal.
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Im letzten Licht des Tages erreiche ich den Pass.
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Nach drei nicht immer ganz einfachen Tagen solche Ausblicke in die unendlichen Weiten der Auvergne zu erleben ist einfach - mir fehlen die Worte 🥲

Noch ein paar Kilometer auf der schneebedeckten Passstrasse runtereiern, und dann komme ich in der Wärme der Jasserie unter. Paradiesisch :love:
Karte.

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Der heutige Tag beginnt mit aufgewärmten Pizzaresten von gestern Abend und einer Tasse heissen Wassers. Die Wohnung ist nicht sonderlich warm, und so fällt mir der Abschied leicht.
Der Abschied von Trévoux ist ein bisschen schwieriger: eine weiterer netter Ort, den ich nur bei Nacht gesehen habe...
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Ich bin irritiert: die Brücke über die Saône bringt mich nicht ins Departement Saône-et-Loire, sondern Rhône.
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In der knackigen Steigung auf den ersten Hügel gibt der AXS-Akku nach nur 300 km auf. Leider verabschiedet er sich final, wahrscheinlich sind die Ladekontakte korrodiert.
Die gute Nachricht vom ersten Hügel: das sieht doch tatsächlich so aus, als wäre da ein nebelloser Himmel 🤗

Ach, wie habe ich auf Sonne gehofft - und da ist sie 😍
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Und weil Sonne so gut tut gleich nochmal!
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Ach, mit Sonne ist das Radeln ein fröhliches Dahingleiten, da stört die eisige Kälte nicht, und die rumpelige Abfahrt vom ersten Hügel auch nicht. Die Reben? Wir sind im Beaujolais.
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Hügel zwei ist dann schon wieder ein bisschen harziger - eine halbe Pizza zum Frühstück ist einfach zu wenig bei diesen Temperaturen. Aber da kommt zum Glück Pontcharra-sur-Turdine. In der Bar La Maison Bleue gönne ich mir eine heisse Schokolade und ein heisses Tee sowie drei Viennoiseries von der Bäckerei gegenüber. Ufff, besser... Das ewige Problem bei den Indoor-Pausen bleiben die nass-feuchten Klamotten: wechseln oder nicht? Und falls wechseln: wo trocknen?

Nach einer Weile schlüpfe ich wieder in die feuchten Sachen und nehme Hügel drei in Angriff. Üble Sache: es hat wieder Nebel, und meine Motivation sinkt auf den absoluten Tiefpunkt. Eine innere Stimme sagt mir: kehr um und nimm in Pontcharra den nächsten Zug nach Hause!
Aber ich radle trotzdem weiter bergan (u.a. weil nach Pontcharra runter eine fiese kleine Gegensteigung dabei wäre 😅), und irgendwann bin ich so richtig fett in der Suppe drin:
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Ich spüre in mich hinein: wirklich abbrechen? Ich wäge hin und her und bleibe unentschlossen.
Beim Hineinspüren fühle ich aber vor allem eins: Hunger! Zwei Snickers helfen dagegen, aber sie werfen auch Fragen auf: ich finds schon im Sommer schwierig genug zu essen auf Tour, und wenn ich jetzt noch für die Heizenergie futtern muss, wird das ein Ding der Unmöglichkeit! Zumal die Tage sehr kurz sind und man das Tageslicht nicht unbedingt mit Essen vertrödeln will...

Am höchsten Punkt, auf 800 müM, immer noch stockdichter Nebel 😵‍💫
Die Sicht ist eingeschränkt 😅
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Wenigsten stimmt die Abfahrt ein bisschen fröhlich, und als sich Panissières am Ortseingang als capitale de la cravate vorstellt, muss ich laut lachen. Tja, lieber René, Florian, Beat und Richi, jetzt wisst ihr schon, was es von mir zu Weihnachten gibt 😂

Während dem Essen im Restaurant (das einzige Menu mit erbärmlich wenigen Kohlenhydraten...) fragt mein Bruder, ob ich dank Bise noch immer Mitwind habe. Ich bin total resigniert und whatsapple zurück: Nö, nur Nebel, Kälte und Schweiss...

Und zurück in die feuchten Kleider und weiter mit der Abfahrt. Ok, das macht schon noch Spass! Im Tal angekommen bin ich trotzdem noch keineswegs überzeugt von der Tour, lasse aber den Bahnhof von Feurs rechts liegen.

Ich überquere die Loire - so ein schöner Fluss!
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Auf dem Weg nach Montbrison schliesse ich ein bisschen Frieden. Die Dinge sind wie sie sind, und auch unter dem Nebel findet sich viel Schönes: ein Vogelschwarm, der umherzieht, ein gepflügter Acker, die Strasse, die mich trägt - irgendwie dieses pure, unglaublich einfache Sein.
Anhang anzeigen 2060711

(Am Abend schickt mir eine liebe Kollegin die Todesanzeige von einem kleinen Walliser Mädchen, welches diese Woche an einer seltenen Krankheit verstorben ist. "Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die den meisten Platz in deinem Herzen einnehmen" steht da - ich bin sprachlos 🥹).

Montbrison, mon amour :love: Hier hat mich vor fünf Jahren ein sehr netter Velomech nach Feierabend vor dem Tourabbruch wegen Speichenbruchs bewahrt (die Story gibt es hier bei Tag 4). Ich suche sein Geschäft, finde es aber auf die Schnelle nicht. Dafür fiinde ich ein quirliges Stadtzentrum im vorweihnächtlichen Taumel - und ich finde eine ruhige Insel.
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So, jetzt brauche ich noch ein bisschen Verpflegung - ah, da ist ja schon eine Bäckerei.
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Die Verkäuferin wärmt mir ein Stück Pizza, und wir kommen ins Gespräch. So eine bescheidene und nette Person! Schon noch krass: sie verkauft einfach Brot, aber auf die Art und Weise, wie sie es tut, bringt sie Freude und Helligkeit in das Leben unzähliger Menschen 🙏
Ich finde es auf Reisen immer wieder berührend, diese schlichte, fundamentale Güte der Menschen zu spüren 🥲

Nach dieser Begegnung ist klar, die Tour geht weiter. Und so rufe ich bei der Jasserie des Airelles an und reserviere ein Bett. Jetzt also nur noch auf den Col du Baracuchet!

Während der Tourplanung wollte ich eigentlich über einen Gipfel der Monts du Forez, aber wegen der Schneefälle vom Wochenende sind die unerreichbar geworden. Der Col du Béal ist ebenfalls gesperrt. Dass ich den Baracuchet schon 2019 gefahren bin, merke ich erst im Verlauf des Tages 😅
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Genau wie beim dritten Hügel heute Morgen fahre ich irgendwann in die Suppe rein.
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Aber dann beginnt sich nach einer Weile der Nebel zu lichten, und ich komme in einen Zauberwald.
Anhang anzeigen 2060706Anhang anzeigen 2060707

Die letzten Kilometer vor dem Pass werden wegen des Gewässerschutzes nicht gesalzen. Was für ein Fest, auf dem gepressten Schnee zu fahren!
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Die Nebeldecke über dem Loiretal.
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Im letzten Licht des Tages erreiche ich den Pass.
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Nach drei nicht immer ganz einfachen Tagen solche Ausblicke in die unendlichen Weiten der Auvergne zu erleben ist einfach - mir fehlen die Worte 🥲

Noch ein paar Kilometer auf der schneebedeckten Passstrasse runtereiern, und dann komme ich in der Wärme der Jasserie unter. Paradiesisch :love:
Karte.
Das ist ja schöner zu lesen als eine Weihnachtsgeschichte. You made my Day!
 
Gestern war ich auf der Achterbahn der Gefühle unterwegs und landete am Ende in schon fast himmlischen Höhen.
Und heute? War's einfach nur schön :love:

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von meinem Gastgeber und ziehe weiter. Die Temperatur ist sehr deutlich unter null Grad, und die Stille absolut.
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Der Blick geht weit über Wälder und Täler aufs Nebelmeer hinaus.
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Die Sonne meint es gut und verwöhnt mich heute vom ersten bis zum letzten Meter 🙏
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Ich habe wie immer mit Gravel schnell geplant und nur kontrolliert, dass nicht viel Schotter dabei ist. Als ich gestern das Höhenprofil der heutigen Etappe checkte, war ich ein bisschen erstaunt ob einer ordentlichen Steigung am Etappenanfang - dabei will ich doch einfach den Col de Baracuchet runtersausen 🤔
Ich bin dem nicht weiter nachgegangen und finde heute an der Kreuzung der D109 und D139 des Rätsels Lösung: Gravel schnell schickt mich über den Col des Supeyres. Das ist schön, denn vor fünf Jahren traversierte ich velowandernd über die Weiten der Hautes Chaumes vom Baracuchet zum Supeyres, und jetzt also die gleiche Verbindung auf der Strasse.
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Ich fahre ganz sanft hoch, denn auf dieser Tour bin ich schon oft genug verschwitzt auf irgendwelchen Höhen angekommen. Und seien wir realistisch: bei diesen Strassenverhältnissen ist Tempo eh nicht die beste Option 😅
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Auf dem Dach dieser Tour 🤟
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Die Aussicht reicht bis zu den weissen Vulkanen.
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Ein paar Langläufer finden meine Unternehmung interssant, sorgen sich jedoch wegen der Abfahrt. Und tatsächlich, es beginnt mit schattigen Kilometern auf gepressten Schnee, angereichert mit ein bisschen Eis. Mit angepasster Geschwindigkeit ist das aber kein Problem, und schon bald folgen sonnige Abschnitte und kleine Gegenanstiege.
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Ich liebe die Dörfer der Auvergne - hier Valcivières.
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In der Auberge des Dorfes vermag das Feuer im Ofen die Eisblumen nicht zu verscheuchen.
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Aber das ist vielleicht auch gar nicht das Ziel - vielleicht soll die Wärme einfach Ausserirdische anlocken?!
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Irgendwie tut sie das auch, denn den meisten Leuten erscheine ich mit meiner Wintertour wie von einem anderen Planeten 😅
Wintertour? Na ja, heute ist es dank Sonne sehr angenehm, und im Tal unten ist der Schnee weg. Das ergibt beim nächsten Anstieg neuartige Probleme: wohin bloss mit all den Kleiderschichten, die ich nicht brauche?

Ich mags nicht, wenn ich auf Tour an die Arbeit erinnert werde 😝
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Die Berge des Livradois sind ein bisschen weniger spektakulär als die Monts du Forez. Den höchsten Punkt der letzteren, die Pierre-sur-Haute, erkennt man rechts des Kreuzes.
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Dafür hat es im Livradois gefühlt mehr Dörfer, alle von schlichter Schönheit. Was mich erstaunt: meistens sind sie ziemlich lebendig. So lande ich zum Beispiel Punkt zwölf im Restaurant von Bertignat, kriege aber nichts zu essen, weil sie ausgebucht sind. Aber die Wirtin (übrigens mit Schweizer Wurzeln) ist nett und lässt mich zu meinem Tee den jurassischen Panettone essen, den ich seit Tagen über die Hügel schleppe.

Verbunden werden die Dörfer und Weiler durch ein Gewusel von kleinen und grossen Strassen. Bei der Navigation verlasse ich mich nicht auf die alten Schilder, sondern ganz und gar auf mein Handy.
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Gravel schnell jagt mich stotzig auf Hügel hinauf und auf breiten Strassen wieder runter, durch Wälder und einsame Täler, vorbei an kleinen Weilern und Dörfern mit klingenden Namen wie Saint-Amant-Roche-Savine.
Egal ob schmal oder breit, steil oder sorgfältig trassiert: allen Strassen ist gemein, dass der Schneepflug mindestens einmal durchgefahren ist. Schwarzgeräumt ist aber meistens nicht. Das wäre auch schwierig aufrechtzuerhalten, denn von den Bäumen kommt immer wieder Nachschub runter.
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Die weissen Vulkane kommen immer näher, aber ein Bild will mir nicht recht gelingen. Das liegt auch am Hunger, denn so ein Panettone vermag den gewaltigen Appetit eines Wintervelofahrers nur bedingt zu befriedigen. So stürze ich um drei Uhr ausgehungert ins Restaurant von Condat-lès-Montboissier - und habe Riesenglück, denn der Chef bereitet mir ein riesiges Sandwich zu.
Auch hier: das pralle Leben, denn die Dorfkinder und die Dorfältesten haben ihren gemeinsamen Nachmittag. Ach, ist das schön, mampfend ihrem vergnüglichen Treiben zuzuschauen und ein bisschen mit der Wirtin zu schwatzen :love:

Es folgt eine epische Abfahrt entlang des Astrou, bevor ich in Sauxillages das letzte Bild des Tages schiesse.
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Issoire hätte ein schönes Zentrum, aber ich habe viel zu tun: beim Velohändler erwerbe ich einen neuen Akku für die Schaltung (63.- für so ein korrosionsanfälliges Ding 😵‍💫), und im Lavoir kommt der Schweiss der letzten Tage von den Kleidern runter.
Bezüglich meiner Pläne für Morgen gehen die Meinungen der Issoiriens auseinander. Aber in einem Punkt sind sich Velohändler, Hotelier und Pizzabäcker einig: es wird Wind geben.
Karte.

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Gestern war ich auf der Achterbahn der Gefühle unterwegs und landete am Ende in schon fast himmlischen Höhen.
Und heute? War's einfach nur schön :love:

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von meinem Gastgeber und ziehe weiter. Die Temperatur ist sehr deutlich unter null Grad, und die Stille absolut.
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Der Blick geht weit über Wälder und Täler aufs Nebelmeer hinaus.
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Die Sonne meint es gut und verwöhnt mich heute vom ersten bis zum letzten Meter 🙏
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Ich habe wie immer mit Gravel schnell geplant und nur kontrolliert, dass nicht viel Schotter dabei ist. Als ich gestern das Höhenprofil der heutigen Etappe checkte, war ich ein bisschen erstaunt ob einer ordentlichen Steigung am Etappenanfang - dabei will ich doch einfach den Col de Baracuchet runtersausen 🤔
Ich bin dem nicht weiter nachgegangen und finde heute an der Kreuzung der D109 und D139 des Rätsels Lösung: Gravel schnell schickt mich über den Col des Supeyres. Das ist schön, denn vor fünf Jahren traversierte ich velowandernd über die Weiten der Hautes Chaumes vom Baracuchet zum Supeyres, und jetzt also die gleiche Verbindung auf der Strasse.
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Anhang anzeigen 2061218Anhang anzeigen 2061219

Ich fahre ganz sanft hoch, denn auf dieser Tour bin ich schon oft genug verschwitzt auf irgendwelchen Höhen angekommen. Und seien wir realistisch: bei diesen Strassenverhältnissen ist Tempo eh nicht die beste Option 😅
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Auf dem Dach dieser Tour 🤟
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Die Aussicht reicht bis zu den weissen Vulkanen.
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Ein paar Langläufer finden meine Unternehmung interssant, sorgen sich jedoch wegen der Abfahrt. Und tatsächlich, es beginnt mit schattigen Kilometern auf gepressten Schnee, angereichert mit ein bisschen Eis. Mit angepasster Geschwindigkeit ist das aber kein Problem, und schon bald folgen sonnige Abschnitte und kleine Gegenanstiege.
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Ich liebe die Dörfer der Auvergne - hier Valcivières.
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In der Auberge des Dorfes vermag das Feuer im Ofen die Eisblumen nicht zu verscheuchen.
Anhang anzeigen 2061226Anhang anzeigen 2061227

Aber das ist vielleicht auch gar nicht das Ziel - vielleicht soll die Wärme einfach Ausserirdische anlocken?!
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Irgendwie tut sie das auch, denn den meisten Leuten erscheine ich mit meiner Wintertour wie von einem anderen Planeten 😅
Wintertour? Na ja, heute ist es dank Sonne sehr angenehm, und im Tal unten ist der Schnee weg. Das ergibt beim nächsten Anstieg neuartige Probleme: wohin bloss mit all den Kleiderschichten, die ich nicht brauche?

Ich mags nicht, wenn ich auf Tour an die Arbeit erinnert werde 😝
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Die Berge des Livradois sind ein bisschen weniger spektakulär als die Monts du Forez. Den höchsten Punkt der letzteren, die Pierre-sur-Haute, erkennt man rechts des Kreuzes.
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Dafür hat es im Livradois gefühlt mehr Dörfer, alle von schlichter Schönheit. Was mich erstaunt: meistens sind sie ziemlich lebendig. So lande ich zum Beispiel Punkt zwölf im Restaurant von Bertignat, kriege aber nichts zu essen, weil sie ausgebucht sind. Aber die Wirtin (übrigens mit Schweizer Wurzeln) ist nett und lässt mich zu meinem Tee den jurassischen Panettone essen, denn ich seit Tagen über die Hügel schleppe.

Verbunden werden die Dörfer und Weiler durch ein Gewusel von kleinen und grossen Strassen. Bei der Navigation verlasse ich mich nicht auf die alten Schilder, sondern ganz und gar auf mein Handy.
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Gravel schnell jagt mich stotzig auf Hügel hinauf und auf breiten Strassen wieder runter, durch Wälder und einsame Täler, vorbei an kleinen Weilern und Dörfern mit klingenden Namen wie Saint-Amant-Roche-Savine.
Egal ob schmal oder breit, steil oder sorgfältig trassiert: allen Strassen ist gemein, dass der Schneepflug mindestens einmal durchgefahren ist. Schwarzgeräumt ist aber meistens nicht. Das wäre auch schwierig aufrechtzuerhalten, denn von den Bäumen kommt immer wieder Nachschub runter.
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Die weissen Vulkane kommen immer näher, aber ein Bild will mir nicht recht gelingen. Das liegt auch am Hunger, denn so ein Panettone vermag den gewaltigen Appetit eines Wintervelofahrers nur bedingt zu befriedigen. So stürze ich um drei Uhr ausgehungert ins Restaurant von Condat-lès-Montboissier - und habe Riesenglück, denn der Chef bereitet mir ein riesiges Sandwich zu.
Auch hier: das pralle Leben, denn die Dorfkinder und die Dorfältesten haben ihren gemeinsamen Nachmittag. Ach, ist das schön, mampfend ihrem vergnüglichen Treiben zuzuschauen und ein bisschen mit der Wirtin zu schwatzen :love:

Es folgt eine epische Abfahrt entlang des Astrou, bevor ich in Sauxillages das letzte Bild des Tages schiesse.
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Issoire hätte ein schönes Zentrum, aber ich habe viel zu tun: beim Velohändler erwerbe ich einen neuen Akku für die Schaltung (63.- für so ein korrosionsanfälliges Ding 😵‍💫), und im Lavoir kommt der Schweiss der letzten Tage von den Kleidern runter.
Bezüglich meiner Pläne für Morgen gehen die Meinungen der Issoiriens auseinander. Aber in einem Punkt sind sich Velohändler, Hotelier und Pizzabäcker einig: es wird Wind geben.
Karte.

Einfach nur wow, wow, wow!
 
Die Beschreibungen (welch profanes Wort in Anbetracht des Gelesenen :)) erreichen
... himmlischen Höhen.
Immer wieder, aber diesmal ganz besonders, mit-/hinreißend :anbet:.

Mancher ist froh bei den Bedingungen überhaupt mal zu radeln und Du fährst Tag für Tag sehr beeindruckende Touren und bist auch noch in der Lage, darüber so phantastisch zu schreiben :daumen: und mit wunderbaren Bildern :bier: wiederzugeben :anbet::anbet:- vielen Dank !
 
Heute zum Truppenübungsplatz Senne...

da wo Marder und Leopard spielen darf auch das Nuroad hin.

Danach dann noch zum verlassenen Ort wo kilometerlange Cobbles sind und man gut geschüttelt wird.


Nur für Sommerschuhe (Lake RR) wird es jetzt doch zu kalt.Anhang anzeigen 2061540
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Alte Bielefelder Poststraße nach Haustenbeck 👍🏻
Die Verbotsstraße ( rechts ab von der nördlichen Querstraße von A-dorf in Richtung Schranke Donoperteich? ) bist du aber nicht gefahren? Die reizt mich jedes Mal, aber wird teuer wenn der Range Patrol vorbei guckt.
 
Alte Bielefelder Poststraße nach Haustenbeck 👍🏻
Die Verbotsstraße ( rechts ab von der nördlichen Querstraße von A-dorf in Richtung Schranke Donoperteich? ) bist du aber nicht gefahren? Die reizt mich jedes Mal, aber wird teuer wenn der Range Patrol vorbei guckt.
Mein Gott bewahre, mich haben sie schon einmal gehabt und erst nach langer Diskussion fahren lassen. ohne Strafe .
 
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