Bis
@dominik_bsl von seiner Adriaumrundung wieder zu Hause ist
, bring ich meinen kurzen Ausflug in die Westalpen auch noch heim.
ob es dann schon heimwärts geht oder ob noch eine nette Schleife in der PO-Ebene oder so drin ist.
Ich hab tatsächlich noch die Poebene angehängt, allerdings nicht als Schleife, sondern eher als Gerade.
Nach der Nacht in Sampeyre hab ich mir noch ein Schmankerl rausgesucht, also eigentlich eine Abkürzung: Den Colle del Prete. Dafür geht's in Sampeyre direkt den Berg hoch und dann auf einer schönen Piste wunderbar über die Alpweiden.
Auf dem Colle del Prete bin ich etwas überrascht, was sich mir für ein Panorama auftut: Rechts der Monte Rosa, in der Mitte über meinem linken Bremshebel das Matterhorn und links der Gran Paradiso.
(Zwei Carabinieri, die mich unterwegs mit ihrem Jimny überholt hatten, haben mir das Panorama erklärt. Ich dachte schon, die würden Wildcamper suchen, aber sie waren da, um die Jäger zu kontrollieren.)
Es folgt eine kurze Abfahrt auf Piste, dann ein S2 Trail, der nicht komplett fahrbar ist und schliesslich eine längere isohypsige Traverse durch den Dschungel
bevor nach einer weiteren Holperpiste die finale Abfahrt ins Tal des Po folgt. Da, in Paesano, werde ich vom Markt ausgebremst
und finde auch noch den Monte Viso.
Lustigerweise geht es vom Valle Po über ein weiteres kleines Pässchen, die Colletta di Paesano, in die Poebene runter. Dann wird es flach.
Ich fahre meist auf einspurigen Teersträsschen, auf denen ich gut vorankomme, nach Turin.
Da folge ich immer schön dem Po und komme so ohne Autokontakt durch die Grossstadt. Dafür hat es auf den Uferpromenaden natürlich massig Leute. Aber es ist sehr entspannt.
Hinter Turin reduziert sich meine Reisegeschwindigkeit massiv. Es gibt viel Schotter- und Erdwege in unterschiedlicher Qualität. So schreitet der Tag voran. Vorläufig fahr ich Richtung Rom.
Aber eigentlich Richtung Monte Rosa. Der ist jetzt schon etwa 100km näher als am Morgen.
Dafür verschwindet der Monte Viso immer mehr.
Es folgt nun wieder die mit immer grösserer Spannung erwartete Schlafplatzsuche. Ich folge während längerer Zeit dem Canale Depretis. Der wird links und rechts von undurchdringlichem Gebüsch gesäumt. Nach längerem Suchen schaffe ich es, meine Hängematte in einer Gebüschlücke unterzubringen, leider recht nahe an einer Hauptstrasse, so dass mich die Autos blenden und mit ihrem Lärm nerven. Es wird eine unruhige Nacht, v.a. auch darum, weil ich befürchte, dass es zu regnen beginnen könnte und trotzdem zu faul bin, das Tarp aufzuspannen.
Am Tag darauf stehe ich wieder vor Tagesanbruch auf, ich will ja den Treno Gottardo erreichen. Bald bin ich in Santhia', wo es wirklich zu regnen beginnt. Die nächsten etwa 20km sind etwas blöd: Regen, Gegenwind, viel Verkehr und keine Verpflegungsmöglichkeit. Eine ziemlich triste Sache.
Dann finde ich etwas zu essen und die Strecke wird unterhaltsamer, ich jedoch langsamer.
Nachdem ich den Ticino überquert habe, komm ich fast nicht mehr vorwärts.
Aber schliesslich schaffe ich es an den Lago di Lugano in der Schweiz.
Da suche ich mir den erstbesten Bahnhof, es dunkelt ja auch schon fast wieder. Und so sitze ich bald im Zug, der mich wieder nach Hause bringt.
Karte