Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Stellst du irgendwann noch mal eine Übersichtskarte ein?
Ja klar, aber gib mir erst mal Zeit nach Hause zu kommen. Ab Arezzo braucht man dazu 23h (!), weil Velos nur in Intercity und Regioexpress erlaubt sind. Und direkte Züge nach Milano gibt es drei pro Tag. Also "darf" ich in Chiasso übernachten. Morgen früh gehts weiter mit dem Treno Gottardo...
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Bis @dominik_bsl von seiner Adriaumrundung wieder zu Hause ist 👍, bring ich meinen kurzen Ausflug in die Westalpen auch noch heim.
ob es dann schon heimwärts geht oder ob noch eine nette Schleife in der PO-Ebene oder so drin ist.
Ich hab tatsächlich noch die Poebene angehängt, allerdings nicht als Schleife, sondern eher als Gerade.

Nach der Nacht in Sampeyre hab ich mir noch ein Schmankerl rausgesucht, also eigentlich eine Abkürzung: Den Colle del Prete. Dafür geht's in Sampeyre direkt den Berg hoch und dann auf einer schönen Piste wunderbar über die Alpweiden.
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Auf dem Colle del Prete bin ich etwas überrascht, was sich mir für ein Panorama auftut: Rechts der Monte Rosa, in der Mitte über meinem linken Bremshebel das Matterhorn und links der Gran Paradiso.
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(Zwei Carabinieri, die mich unterwegs mit ihrem Jimny überholt hatten, haben mir das Panorama erklärt. Ich dachte schon, die würden Wildcamper suchen, aber sie waren da, um die Jäger zu kontrollieren.)

Es folgt eine kurze Abfahrt auf Piste, dann ein S2 Trail, der nicht komplett fahrbar ist und schliesslich eine längere isohypsige Traverse durch den Dschungel
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bevor nach einer weiteren Holperpiste die finale Abfahrt ins Tal des Po folgt. Da, in Paesano, werde ich vom Markt ausgebremst
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und finde auch noch den Monte Viso.
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Lustigerweise geht es vom Valle Po über ein weiteres kleines Pässchen, die Colletta di Paesano, in die Poebene runter. Dann wird es flach.
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Ich fahre meist auf einspurigen Teersträsschen, auf denen ich gut vorankomme, nach Turin.
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Da folge ich immer schön dem Po und komme so ohne Autokontakt durch die Grossstadt. Dafür hat es auf den Uferpromenaden natürlich massig Leute. Aber es ist sehr entspannt.
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Hinter Turin reduziert sich meine Reisegeschwindigkeit massiv. Es gibt viel Schotter- und Erdwege in unterschiedlicher Qualität. So schreitet der Tag voran. Vorläufig fahr ich Richtung Rom.
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Aber eigentlich Richtung Monte Rosa. Der ist jetzt schon etwa 100km näher als am Morgen.
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Dafür verschwindet der Monte Viso immer mehr.
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Es folgt nun wieder die mit immer grösserer Spannung erwartete Schlafplatzsuche. Ich folge während längerer Zeit dem Canale Depretis. Der wird links und rechts von undurchdringlichem Gebüsch gesäumt. Nach längerem Suchen schaffe ich es, meine Hängematte in einer Gebüschlücke unterzubringen, leider recht nahe an einer Hauptstrasse, so dass mich die Autos blenden und mit ihrem Lärm nerven. Es wird eine unruhige Nacht, v.a. auch darum, weil ich befürchte, dass es zu regnen beginnen könnte und trotzdem zu faul bin, das Tarp aufzuspannen.

Am Tag darauf stehe ich wieder vor Tagesanbruch auf, ich will ja den Treno Gottardo erreichen. Bald bin ich in Santhia', wo es wirklich zu regnen beginnt. Die nächsten etwa 20km sind etwas blöd: Regen, Gegenwind, viel Verkehr und keine Verpflegungsmöglichkeit. Eine ziemlich triste Sache.
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Dann finde ich etwas zu essen und die Strecke wird unterhaltsamer, ich jedoch langsamer.
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Nachdem ich den Ticino überquert habe, komm ich fast nicht mehr vorwärts.
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Aber schliesslich schaffe ich es an den Lago di Lugano in der Schweiz.
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Da suche ich mir den erstbesten Bahnhof, es dunkelt ja auch schon fast wieder. Und so sitze ich bald im Zug, der mich wieder nach Hause bringt.

Karte
 
Moin zusammen,

ich hab mich vergangenes Wochenende auf den Weg Richtung Fehmarn gemacht, um die Familie während der letzten Kurtage zu besuchen und dies mit einer Tour entlang der Ostseeküste zu verbinden.

Tag 1

Los ging es Samstag früh mit dem ICE nach Hamburg.

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Angekommen in Hamburg startete ich entlang der Alster in Richtung Lübeck, welches heute das Ziel sein sollte.

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Das Wetter spiele leider nicht so richtig mit. Permanent wechselten sich Sonne und ergiebiger Regen ab.

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Tschüß Hamburg!

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Hallo Lübeck!

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Durch die vielen Regenpausen wurde es spät, aber gegen 19:30 Uhr erreichte ich im Dunkeln mein Ziel. Eine warme Dusche und die Welt war wieder in Ordnung.

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Nach 83km war somit die erste Etappe geschafft. Danke nochmal an @droehni für die Routevorschläge!
Am nächsten Tag sollte es weitergehen nach Travemünde und entlang der Küste nach Großenbrode unterhalb von Fehmarn.

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Tag 2

Vergangenen Sonntag ging es weiter Richtung Großenbrode entlang des Ostseeküstenradwegs, auf welchen ich über Travemünde einbiegen wollte.

Also raus aus Lübeck und ab nach Travemünde.

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Holstentor
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Bad Schwartau
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Der heutige Tag sollte von Pannen verfolgt sein. Gleich dreimal mußte ich einen neuen Schlauch einziehen. Immer unterschiedliche Stellen... Zum Glück gab es im Verlauf der Strecke genügend geöffnete Radläden zum Sonntag. Eine Urlaubsgegend hat in dieser Hinsicht seine Vorteile, sodass ich sicherheitshalber noch zwei Schäuche nachkaufen konnte. Erste Aktion nach dieser Tour, nach besseren Mänteln schauen als die originalen Maxxis Receptor.

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Guten Morgen Travemünde!

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Endlich Ostseefeeling!

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Grömitz
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Ziel erreicht nach 110km am heutigen Tag.

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Danke fürs mitreisen! Am Dienstag drehte ich noch eine Runde um Fehmarn. Bericht folgt im Anschluß.

Schöne Grüße
Matthias
 
Tag 3

Den Dienstag nutzte ich vor Ort, um auf dem Ostseeküstenradweg eine Runde um Fehmarn zu drehen. Kein Wind und Regen war vorausgesagt, also perfekte Bedingungen für einen schönen Tag auf dem Rad.

Die Fehmarnsundbrücke ist aktuell für den Radverkehr gesperrt, aber ein Shuttle bringt einen aktuell auf die Insel.

Start war 09:00 Uhr und es sollte eine traumhafter Tag werden.

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U-Boot Museum
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Baustelle Fehmarnbelt-Tunnel nach Dänemark

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Puttgarden

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Traumhafter Radweg um die Insel

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Niobe-Denkmal

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Steinbilder am Strand

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Leuchtturm

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Mit einem tollen Tag und 88km endet mein kleiner Ausflug an die Ostsee. Ein wirklich schöner Kurzurlaub endet mit der gemeinsamen Rückfahrt im Auto und dem Rad auf dem Dach :)

Schöne Grüße
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
@olev: Tolle Tour, wunderschön dokumentiert 😍
Danke!
Westalpenkartensabbern...
der Parpaillon ist cool, von dem her hast Du gute Gründe für nochmal in die Westalpen.
Ich hatte diesen Herbst das Glück, dass ich innerhalb von zwei Wochen sowohl in den Dolomiten als auch in den Westalpen war. Da war es für mich schon auffällig, wie ruhig und leer die Westalpen im Vergleich zu den Dolomiten sind. Südtirol ist im Vergleich zu diesen Tälern ein Alpendisneyland - und sausteil, während es in den Westalpen tendenziell flacher zu und her geht.

Die Tour war ein Kompromiss zwischen vorankommen und Perlen. Wenn man mehr Zeit hätte, oder weniger weit vorankommen möchte, könnte man konsequenter auf Strasse verzichten. Dann würde sich für mich allerdings die Frage stellen, ob das Gravelbike das richtige Rad ist. Wenn es wirklich darum geht, Schotterpässe aneinander zu reihen, würde ich auf mein Hardtail zurückgreifen, die Tageskilometerleistung zurückschrauben und noch ein paar Singletrails einbauen.

Aber hier ist ja die Gravelunterwegsgallerie
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