Den Beginn des hiesigen Stadtradelns habe ich direkt genutzt, um aus der Stadt hinaus zu radeln. Auf gings Richtung Usedom, vorbei am ehemaligen KKW Lubmin, das als erstes AKW wieder rückgebaut wird. Mehrere km nicht atmen bringt nichts, ich hab es trotzdem versucht.
Dann musste ich mich etwas sputen, denn in Freest sollte die Fähre um 11 ablegen. Dort angekommen, stellte ich fest, dass ich entweder nicht lesen kann oder die Webseite veraltet war und die Fähre erst in 20min kommt.
Die Gäste wussten schon, warum sie in der Kabine verschwanden. Auf dem Wasser wars arschkalt, die Sonne hat hier Kraft und der Raps fängt an zu blühen, aber Vorpommern wehrt sich mit aller Kraft gegen konstantes schönes Wetter.
Einen Blick auf das olle V2 Werk in Peenemünde gabs derweil auch.
Kaum dort angekommen, begrüßte einen dieses Ungetüm.
Als ehemaliger Zivi war mir das natürlich total egal und nach 500m Straße und einer Kuddelmuddelroute, die Komoot da zusammengezimmert hat, bin ich freestyle abgebogen und hab den Weg auf feinsten Strecken fortgesetzt. Ich muss sagen, die Route war für meine Ansprüche wirklich 10/10.
Und auch recht abwechslungsreich. Da ich auf Waldwege ausgewichen bin, blieb mir die Flut an E-Bike-Rentnern erspart. Zunächst...
Ein paar nette kurze Anstiege hat die Insel auch, hier war es irgendwo bei Koserow. Aber selbst als Brandenburger kann man über die knapp 300hm nur verächtlich lachen. Aber wir wollen mal nicht meckern, die Strecke war top.
Keine Menschen am Strand, nur ein Open und ein grinsender Fahrer dazu.
Hier war dann Endstation. Dinge, die ich unterwegs gelernt habe:
1. Wenn man den Personalausweis mitnehmen würde, kann man auch problemlos ins Ausland.
2. Irgendwie sollte man essen und trinken, bevor man Hunger und Durst hat
3. Je näher man den Kaiserbädern kommt, desto ferner sollte man Gastronomie bleiben
4. Nie, ich wiederhole NIE Urlaub in Heringsdorf oder Ahlbeck in der Saison machen. So schön das auch ist, aber man muss sich durch Heerscharen von Touris und überteuerten Fressbuden mit fragwürdiger Qualität kämpfen.
5. Ich sollte wirklich öfter solche Touren fahren.
6. Nächstes Mal die Route sorgfältiger planen.
Zurück gings es dann mit der rappelvollen Bahn. Hatte überlegt, noch fix von Züssow nach Hause zu radeln, aber die Freundin hat schon gewartet und wenn man dann einmal sitzt...
️ 
