Cybinka Marathon 30.06. - oder das ultimative EBM-Schlamm-Vorbereitungsrennen nach "Moddern Art"
Am Samstag, den 30.06. zog es Schnegge und mich zu einem kleinen Rennen nach Cybinka nach Polen. Kurzfristig konnten wir noch Grenzprofi Eispickel dazugewinnen. Die Wetteraussichten und die (7-seitige) Ausschreibung versprachen uns ein interessantes Zwischen-Highlight im MME/MadEast- Rennkalender. Und natürlich wollten wir unseren Beitrag zur "Verbreitung von Fahrradsport" und "Integration der Einwohner der deutsch-polnischen Grenzgebiete" leisten.
Auch wenn es nur 52km sind. Polnische Rennen sind nie zu unterschätzen und haben ihr eigene Atmosphäre. Nur, das wir diesmal unsere eigene aus Westen mitbrachten.
Irgendwo da drauÃen wartet Rennschnecke...
In Niederlehme stand Schnegge schon eine halbe Stunde an der Tanke, womit Sie dem nassen Tagesintro zuvor gekommen ist.
Grenzprofi Eispickel prophezeite uns das Regenende für 10.00 Uhr, also eine Stunde vor Start. Ich glaube ja immernoch, das ein Blackberry sehr viel Optimismus bereiten kann.
09.30 Uhr Cybinka- Renngelände. Die Scheibenwischer takten schon langsamer, ich habe aber vorsichtshalber auf Tragflächenboot umgeschaltet.
Uns wurde langsam klar, ja es ist Sommer, 30 Grad, wir sind in Polen, und es ist anders.
Huhu Schnegge, mach mal Wetter klar!
Schnegge freut sich drauÃen bereits auf das Rennen. Wir sitzen im U-Boot, passen auf die Räder auf und beobachten die regionale Startvorbereitung: Ein Gewusel aus polnisch bunt mit dem vertrauten Duft von wärmenden Kräuterölen, materialtechnisch vom rostgelösten Garagendampfer bis zum Olympiakarbon - Alles dabei. Irgendwie hat man den Eindruck, dass alles dafür getan wird, damits auch richtig matschig und deftig wird. Eispickel, noch von der Grenztrophy gesteinigt, wechselte spontan von Renn- auf Fotografenmodus, wollte sich dem Matschmodus nicht hingeben. Meine RR-Taktik: Startentscheidung 10.30 Uhr. Die pencilgesteuerte Optimisten-Beere muss ihr Wetterversprechen noch einlösen.
Die Völkerverständigungsgruppe aus Frankfurt an der Oder wird abgelichtet.
Pünktlich 10.35 Uhr schaltete der Himmel auf âschlesisch blauâ. Jetzt gab es kein zurück mehr, schnell angemeldet, Nummer angeschnallt, ab zu Schnegge in den Start.
Amtlich.
Liebes Bike, wir werden gleich eine kurze, intensive Zeit miteinander verbringen. Schnegge ist schon abgetrocknet, aber die Strecke...
Matschmodus: Eispickel erwartet ein spannendes Rennen aus der Kameraperspektive.
WeiÃe Socken für mehr Kontrast.
Das Rennen geht über zwei 26km Runden durch das flankierende Feuchtgebiet. Nachdem Start gings flott auf einem Singeltrail voran, wo man aber leider nicht überholen konnte, um an die vordere Gruppe aufzuschlieÃen. Das blieb später nur Schnegge vorbehalten. Ich musste meine alte MME-Taktik âan Schnegge dranbleibenâ nach schon 4km aufgeben. Mir wars eindeutig zu schnell und das Rad klebte sprichwörtlich am Waldboden.
Ich schaltete auf Mad-East-Taktik um: wenn Schlamm, dann durch. Macht irgendwie Spaà und man sieht aus, wie`ne Sau. Die Strecke ist, wie Scottracer schon schrieb, anspruchsvoll seifig. Romantischer dagegen die Landschaft im Fotografenmodus:
Das Highlight, zwei FluÃdurchquerungen, quasi zum Abspülen. Nach der ersten Querung gehts gleich anspruchsvoll nach oben:
Der Beginn einer weiteren, jungen MTB-Karriere. Papa zeigt die richtige Schiebetechnik.
Nach etwa 2,5 Stunden war der Spuk vorbei. Schnegge hatte komplett zwei Runden rumgematscht. Während der Zieleinfahrt gabs noch Windschatten für die 26km Finisherinnen.
Eispickel und Schnegge bemühten sich anschlieÃend eindringlich der Reinigung des Fotowagens und des Schneggenpukkys.
Planschen macht SpaÃ!
Als Abschluà gab es eine Spezialbehandlung der örtlichen Reinigungskommission mit einer schmutzabweisenden Speziallösung, die angeblich bis zum Rennen im nächsten Jahr halten soll.
Schnegge probiert das neue polnische Patent!
Nach der mittäglichen Schlammattacke, die ich leider vorzeitig aus Luftmangel beenden musste, freuten wir uns aufs polnische Rahmenprogramm. Scottracer empfahl uns die lokale Raceküche mit russischen und polnischen Piroggen sowie frischem Salat. Alles in allem eine sehr sehr leckere Angelegenheit, die wir auf den standesgemäÃen GroÃveranstaltungen bisher nicht erlebt haben.
Diese Helferin gewann das WeiÃkohl-Schnipsel Zeitraspeln
Ohne Verpflegung keine Wiederbelebung.
Schnegge wurde auf dem vierten Rang vermutet, weshalb wir uns bis zur Siegerehrung Zeit lassen konnten. Scottracer belegte in seiner Altersklasse den ersten Rang. Ach ja, und die Tombola, Rennschecke hätte gerne noch ein Flachbildschirm.
Unglaublich: Diese Frau kann aus Schlamm 100 Zloty machen !
Erster Tombolagewinn des Abends: Ein Hund mit Leine. Nein natürlich nicht: das ist Emma Scottracer.
Scottracer - First Maaaan in Altersklasse.
Zum Abschluà gings für einen kurzen Badestopp an den Helenesee. Schnegge wollte unbedingt die Antihaftbeschichtung testen, während wir die echten Tombolagewinne auf Praxistauglichkeit prüften.
Jungs, Huhu. Guckt mal! Die Antihaftbeschichtung macht mich unsichtbar!
Schnegges Tombolagewinn: Einfach nur Style!
Bis bald im SKGT!