Carbonrahmen entlacken mit Nylonbürste

Puh, danke für das Teilen deiner Versuche! 👍
Somit platzen bei mir allerdings gerade ein paar Ideen wie Seifenblasen. Ich dachte das mit dieser Methode eine „einfache und schnelle“ Methode zum Entlacken gefunden wäre…:heul:

Das geht mir genau so. Ich verfolge die Thematik schon relativ lange und wollte es jetzt ernsthaft im neuen Jahr mit einem gebrauchten Centurion Backfire Rahmen angehen, bevor ich mich an anderes Material traue.

Ich würde das gerne selbst machen und da bleibt nur das Sodastrahlen, was ich mir mit meinem technischen Geschick zutraue.

Wer hat damit noch Erfahrungen?
 
Ich habe meinen Rahmen mit Sodastrahlen und Klinge entlackt. Sodastrahlen wird nur mit einem absoluten Profigerät funktionieren. Ich hatte habe nur eine semi professionelle Pistole und einen einen älteren, aber mMn ausreichenden Kompressor.
Es wäre hiermit sehr mühsam und langwierig (auch ne große Sauerei auf der Wiese).
Aus diesem Grund habe ich den größten Teil mit der Klinge gemacht (ging überraschend gut und einfach) und nur die unzugänglichen Stellen und und ein letztes Finish mit dem Strahlgerät ausgeführt.
Trotz der Sauerei würde/ werde ich es immer wieder so machen.
 
Erstmal vielen Dank an @Wastelino für die privatberatung per PN :daumen:

Was ich mich gerade frage:
Bisher wurde lackabbeizer noch garnicht angesprochen. Gab früher ja einige Diskussionen darüber. Ist aktuell scheinbar kein Thema.... Technische Gründe hinsichtlich erzielbarem Ergebnis oder woran liegts?
 
Nein, weil keiner wohl genau weiß, ob der Abbeizet das Harz angreift.
Ich würde die Klinge bevorzugen. Hörte sich für mich am Anfang auch nicht so dolle an, funktioniert aber sehr gut.
 
Diese Erfahrungswerte kann ich nachliefern, wenn auch schon gute zehn Jahre her und ich am entstandenen Desaster selbst schuld war.

Hatte damals ein Canyon „Grand Canyon CF“ mit Lackabbeizer versucht zu entlacken.



Da ich zu diesem Zeitpunkt in den USA gelebt hatte, hab ich mir im dortigen Baumarkt dieses Zeug zum Abbeizen geholt:

IMG_3141.jpeg


Da hat auch super funktioniert! Der Lack ging problemlos ab. Wo ich aber nicht aufgepasst habe, war folgenden Hinweis zu beachten:

IMG_3141.jpeg


„Removes…Epoxy…“! Ist bei einem Carbon-Rahmen natürlich blöd! Das endete dann darin, obwohl ich nur hab kurz einwirken lassen, das es an einer Stelle die Fasern freigelegt hatte, da das Harz sich auflöste:

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Somit war der Rahmen irreparabel versaubeutelt!

Mag von Abbeizer zu Abbeizer unterschiedlich sein, und in meinem Falle stand es ja sogar noch auf der Dose drauf, aber das Risiko wird immer mitschwingen. Zumindest solange es nicht explizit für solche Arbeiten freigegeben ist.

So habe ich den Rahmen dann geteilt und seitdem steht er in meiner Werkstatt und erinnert mich immer daran was passieren kann wenn man beim Basteln nicht aufpasst!

IMG_3142.jpeg
 
Gut ist bei Abbeizer normal, ich putze z.B auch mein Carbon Werkzeug in Aceton, über Zeit löst alles gut, das heißt aber wiederrum nicht, dass man mit einem Aceton getränkten Lappen nicht über einen Felgenring wischen darf/kann.

Vorher einfach Leute fragen, die damit schaffen. Das sorgt vor Problemen.
 
In dem Falle hätte ich gar keinen Fragen brauchen: stand ja dick und fett auf der Dose - ist halt Lehrgeld! Vielleicht hatte ich es damals den Hinweis auch gesehen, aber die Versuchung den Rahmen schnell entlacken zu können war einfach zu groß. :ka:
 
So wie es aussieht gibt es für den Durchschnittstypen wie mich keine Möglichkeit, einen lackierten Carbonrahmen nackig zu machen, die nicht mit sehr viel Geduld und auch handwerklichem Geschick verbunden ist.

An den geraden Rohren kann ich mir noch vorstellen, daß ich den Lack mit einem Messer abkratzen kann. Aber die schwierigen, unzugänglichen Stellen machen mir Kopfzerbrechen. Wie schleife ich da, dass nicht zu viel Material auf der Strecke bleibt?
 
Der Rahmen ist für mich momentan die einzige Alternative, da Stoll mir optisch nicht zusagt, es von Orbea aus dem Bekanntenkreis nichts gutes zu berichten gibt und ich mich für einen China Kracher nicht begeistern kann.
Deine Bedenken die du bzgl den Ecken und unzugänglichen Bereichen hast, kann ich verstehen. Es geht aber mit dem richtigen Werkzeug ganz gut.
Ich hatte mir für 20€ einen alten Carbonrahmen gekauft und es ausprobiert.
Das Ergebnis entschädigt aber für alles🤗
 
„Eteo“ hat da ein tolles Video gemacht…
Immer Geduld haben und nur so lange schleifen das der Staub noch weiß ist.
Wenn der Schleifstaub schwarz wird ist es Zuviel.
 
Ich frag hier einfach mal nach, obwohl es bei mir nicht um einen Rahmen geht:

Kann man mit den besprochenen Methoden auch lackierte Carbon felgen entlacken?
Oder gibt es da bessere Methoden?

Noch eine Frage dazu: Wie viel spart man bei Felgen den so ca?
Klar hängt das viel mit der Menge an Lack, die da drauf ist zusammen, aber in welchen Gewichtsregionen hält man sich da auf?
20-30gr pro Felge? Oder weniger?
 
Ich kann euch mal mein Ergebnis zeigen. Die Nylonbürste habe ich hierfür nicht verwendet.
Begonnen habe ich mit Schleifpapier. Das ging ganz gut, jedoch verbraucht man sehr sehr viel Schleifpapier und daher bin ich irgendwann auf die Klinge übersprungen.

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Für alle, die es probieren wollen: es ist befriedigend wenn es fertig ist, während dem Prozess ist es ein Geduldsspiel. Die großen Flächen gehen schnell. Aber es zieht sich nach hinten raus. Für die letzten 20% braucht man 80% der Zeit.

Das Finish ist jetzt eher satin als hochglanz und ich finde es super so, fällt nicht sofort auf.

Gewichtstechnisch waren es glaub 40g beim Rahmen. Bei der Gabel weiß ich es nicht genau, sie wog am Ende jedoch nur 340g.
 
Ich kann euch mal mein Ergebnis zeigen. Die Nylonbürste habe ich hierfür nicht verwendet.
Begonnen habe ich mit Schleifpapier. Das ging ganz gut, jedoch verbraucht man sehr sehr viel Schleifpapier und daher bin ich irgendwann auf die Klinge übersprungen.

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Anhang anzeigen 2077887

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Für alle, die es probieren wollen: es ist befriedigend wenn es fertig ist, während dem Prozess ist es ein Geduldsspiel. Die großen Flächen gehen schnell. Aber es zieht sich nach hinten raus. Für die letzten 20% braucht man 80% der Zeit.

Das Finish ist jetzt eher satin als hochglanz und ich finde es super so, fällt nicht sofort auf.

Gewichtstechnisch waren es glaub 40g beim Rahmen. Bei der Gabel weiß ich es nicht genau, sie wog am Ende jedoch nur 340g.
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Hier noch mit entlackter Gabel. Mit wenig Licht sieht der Rahmen eher schwarz aus.

Cervelo Logo kommt noch aufs Unterrohr. Noch nicht sicher in welcher Farbe.
 
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