Clickies machen halt schlampig bzgl der Fußsposition. Ich kann die Bewegung auch mit Flat, dann aber nur halb so hoch (was war noch die Hälfte von 0?).
Der Schweinehopp und Bunny Hopp unterscheiden sich hier wenig. Mit Click ziehst du das HR einfacher nach, weil die Verbindung weniger von Spannung zwischen den Füßen abhängig ist.
Zur Physik:
Ähnlich dem Fosbury Flop: das Objekt wird nicht als ein Stück über den höchsten Punkt bewegt sondern sequentiell; bedeutet, immer nur ein kleiner Teil des Objekts muss zeitgleich den höchsten erreichen.
Wenn es um Weite geht, ist es die zeitlich und räumliche Verschiebung des Abhebens und der Landung. Das VR ist (zeitlich) schon in der Luft, während das HR noch Bodenkontakt hat. Das HR folgt erst an der Absprungkante. Bei der Landung ebenso. Das funktioniert sogar beim Schweinehopp ohne L-Bewegung.
Effekt der L-Bewegung: wie du selbst schreibst, geht das VR ja fast alleine nach oben. Wenn man jetzt Schweinehopp und Bunny Hopp vergleicht, hast du 2 positive Effekte:
1. das VR bleibt dauerhaft oben ohne weitere Energiezuführung wg. Manual
2. die komplette Absprungenergie kann für das schwächste Glied in der Kette verwendet werden: dem HR.
Alles klar? Wenn nicht brauchen noch die 3-fache Textmenge von
@Dahigez
Ich versuch dir mal die Physik möglichst kurz aufzudröseln.
Im Grunde ist der Bunny Hop eine überlagerte Bewegung aus zwei Komponenten, erstens ein gerader Sprung nach oben, zweitens eine Rotationsbewegung des Rads, wobei die Rotationsbewegung selbst wieder zweigeteilt ist in zuerst eine Rotation mit dem Lenker nach hinten und dann eine Rotation nach vorne - Rotationsachse ist jeweils parallel zur Tretachse.
Das so zu sehen hilft letztlich auch, die Bewegung zu verstehen. Die Energie für die Bewegung nach oben kommt im Prinzip komplett aus den Beinen, das wird oft missverstanden. Man muss also in der ersten Phase die Beine ganz normal strecken und nach oben abspringen, dadurch gewinnt man die Energie für die Höhe. Je aktiver man abspringt bzw. sich mit den Beinen abdrückt, umso höher kommt man. Das ist nicht anders als ohne Rad.
Gleichzeitig versetzt man das Rad beim Absprung quasi in eine Drehung rückwärts, indem man am Lenker nach oben zieht. Ohne Clickpedale würde man sonst ja vom Rad wegspringen. Hätte das Hinterrad keinen Boden unter dem
Reifen, würde das In-Rotation-Versetzen nicht reichen und der Schwerpunkt des Rads würde nicht nach oben kommen, da das Rad aber hinten noch unterstützt ist, wird das Rad durch die Rotation quasi nach oben gehebelt und der Schwerpunkt des Rads bewegt sich ebenfalls nach oben. Im Idealfall wird durch diese Rotationsbewegung des Rads (mithilfe des Hebels) der Schwerpunkt des Rads stärker nach oben beschleunigt als der Schwerpunkt des Fahrers durch die Sprungbewegung, dann bleiben die Füße nämlich auch sicher auf den Pedalen.
Im zweiten Teil nun, wenn Rad und Fahrer nach oben beschleunigt sind, gibt der Fahrer über den Lenker einen Impuls auf das Fahrrad, sodass sich die Rotation umkehrt. Das Vorderrad bewegt sich dadurch wieder nach unten und das Hinterrad kommt hoch. Da aber jetzt das Vorderrad keinen Bodenkontakt hat, gibt es keinen Hebel und der geradlinige Impuls des Fahrrads ändert sich nicht. Das Fahrrad bewegt sich weiterhin wie auch der Fahrer nach oben, wird natürlich durch die Schwerkraft laufend nach unten beschleunigt, bewegt sich zurück Richtung Boden und kommt irgendwann unten an. Da die Wirkung der Schwerkraft auf das Fahrrad genauso groß ist wie auf den Fahrer, geschieht das auch gleichzeitig mit dem Fahrer. Es gibt also im idealen Fall überhaupt kein Bedürfnis, die Pedale mit den Füßen festzuklemmen und erst recht nicht muss man das Hinterrad mit den Füßen hochziehen. Letzteres ist im Prinzip das Merkmal des Schweinehops, dass man im Grunde (also im Extrem) auf die Rotation des Fahrrads verzichtet, einfach hochspringt und das Rad qua
Griffe und Clickies mit hochzieht. Alles andere sind quasi Zwischenformen.
Wie du gut beschreibst, ermöglicht die Rotation beim Bunny Hop, dass man Hindernisse überspringt, obwohl der Schwerpunkt niedriger bleibt, als man ihn bringen muss, wenn man einen Schweinehop macht, wo die Räder im Prinzip immer auf derselben Höhe sind (also im geschilderten Extremfall). Wie das im Idealfall passiert und wie auch die Räder zum Landen kommen, hängt insbesondere vom Einleiten der Gegenrotation ab; da ist Timing gefragt. Ein ganz häufiger Fehler ist, dass das Einleiten der Gegenrotation zu früh erfolgt. Dadurch kommt die Rotation in der ersten Richtung und dadurch das Abdrücken des Fahrrads über den Hebel des Hinterrads nicht genügend zur Geltung, der Schwerpunkt des Fahrrads wird nicht genügend nach oben beschleunigt und man springt quasi von seinem Fahrrad weg. Das ist dann nur noch durch ein Festhalten des Fahrrads mit den Füßen über die Pedale - Verkeilen - zu retten und man zieht quasi das Hinterrad nach oben wie beim Schweinehop.
Ollie ist genau dasselbe, da wird die erste Rotation und das Hochhebeln des Boards dadurch eingeleitet, dass man mit einem Bein hinter der Hinterachse abspringt. Aber auch beim Ollie springt man mit beiden Beinen ab, was am Anfang auch meistens alles andere als intuitiv ist (die meisten springen zunächst viel zu viel nur übers Hinterbein ab). Die Gegenrotation vom Board leitet denn das vordere Bein durch eine entsprechende Bewegung ein, was als Anfängerfehler aber auch meist zu früh passiert (verstärkt dadurch, dass man mit dem Vorderbein nicht genügend abspringt).
Aber, grau ist alle Theorie und dem Menschen hilft nur üben. Nicht das Hirn muss die Bewegung verstehen, sondern die Muskeln. Das Hirn kann aber helfen, wenn man verstehen will, was man falsch macht. Sagt jemand, der doppelt so hoch bunnyhoppt wie du - was war noch mal das Doppelte von Null?