Hallo,
anfang des Jahres habe ich mir ein CUBE AMS pro gekauft (2007er Model). Bin im Grunde recht zufrieden zumal es mein erstes Fully ist und mir somit Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Durch Zufall bin ich auf dieses Forum und diesen Thread gestoÃen.
Sofort habe ich mein Bike unter die Lupe genommen und siehe da, auch bei meinem Rad zeigen sich nach ca. 1500km erste Scheuerstellen am Rahmen an den besagten Stellen, insbesondere an der Sitzstrebe. Tja, anscheinend haben Bikes der neueren Generation eine sehr geringe Halbwertszeit. Nur mal so zum Vergleich, meinem altes Bike mit Stahlrahmen und 15 Jahre auf dem Buckel hat nicht derartige VerschleiÃerscheinungen. OK, kein Fully aber dennoch. Sehr enttäuschend ...
Also bin ich letztes Wochenende zu meinem CUBE Laden in München gefahren und wollte wissen was sie zu diesem Problem zu sagen haben. Werkstadtmeister: âJa alles kein Problem, mach ich sofortâ OK, dachte ich, das geht ja schnell. Und so war dann auch die Lösung.
Auf eine Fachsimpelei wollte er sich auch nicht einlassen (anscheinend schlecht aufgestanden an dem Tag oder so oder schon tausendmal gehört ...) Kurzerhand hat er den Schaltzug abmontiert und auÃen über die Schwinge geführt. Auf die abgeriebene Stelle an der Strebe hat er einen Streifen Rahmenschutzfolie geklebt. Ich denke das geht in Ordnung da nur die Eloxierung (ich kann eine leichte Mulde mit der Fingerkuppe fühlen) abgescheuert ist. Somit ist es wohl noch keine Sollbruchstelle. Hoffe ich.
Zudem wollte ich noch wissen ob der Schaltzug freibeweglich montiert sein muss oder ob er fest fixiert sein kann. Darauf meinte er, dass er freibeweglich sein sollte damit er beim Einfedern mitgehen (immerhin ca. 5cm auf und ab) kann. Oberhalb der Schwinge hat er ein Stück seitlich aufgeschlitzten Acrylschlauch angebracht, Jagwire halten nicht seiner Meinung nach und verrutschen häufig (der Durchmesser des Acrylschlauchs sollte dann aber auch zum Durchmesser des Schaltzuges passen, nur so am Rande, was er aber nicht tat!) Den Schaltzug hat er wie im Originalzustand wieder mit Kabelbindern unterhalb der Sitzstrebe an den angelöteten Kabelösen festgemacht. Auf den ersten Blick schien es OK zu sein.
Bei der Bremsleitung hat er nichts geändert, passt schon meinte er. Auf Nachfrage hat er mit dort auch noch ein Stück Acrylschlauch angebracht (unterhalb der Querverbindung).
Zu Hause angekommen habe ich das Ganze noch mal analysiert und noch mal durch den Kopf gehen lasse. Tja, der Schaltzug war nur an der unteren Verbindung locker geführt, oben war er fest. Beim Einfedern bog sich der Schaltzug oberhalb der Schwinge. Hätte ich im Laden monieren können, hatte aber nun auch keine Lust mehr mich auf eine hin und her Pendelei zum Fahrradladen einzulassen.
Auch das starke verbiegen des Bremsschlauches überzeugte mich nicht je länger ich darüber nachdachte. Wer wird schon freiwillig seine Bremsleitung auf einen Radius von ca. 5 cm verbiegen wollen?
Meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen da schon im Vorhinein mit so etwas schon fast gerechnet habe.
So hab ich mir noch mal die hier bereits vorgestellten Lösungen angesehen und für mich eine Lösung erarbeitet mit der ich Leben kann. Da die Lösung nun anscheinend funktioniert möchte ich sie mit Euch teilen.
Den Schaltzug habe ich mit jeweils mit 2 kleinen Kabelbindern (einer pro Halterung hätte wohl auch gereicht) an den Kabelösen durch eine Schlaufe geführt, so dass er nun beim Ein- und Ausfedern sich frei auf und ab bewegen kann. Nach den ersten 80km konnte ich keine erneuten Schleifspuren an der Rahmenschutzfolie erkennen. Leider ist immer noch der alte bereits abgescheuerte Schaltzug verbaut. Die Lösung mit dem Acrylschlauch an der Schwinge werde ich noch mal abändern da der
Schlauch ständig verrutscht. Jagwire (Tube Tops 3G ) dürfte hier die Alternative sein.
Auf der anderen Seite habe ich die Bremsleitung (Demontage des Bremssattels) nun auch auÃerhalb der Schwinge montiert. Ihn nur seitlich vorbeilaufen zu lasen gefiel mir nicht, da er dann nun an der AuÃenseite der Schwinge scheuern würde und immer noch sehr stark beim Einfedern gebogen werden würde. Damit das nicht passiert habe ich die Bremsleitung oben auf der Sitzstrebe fixiert. Hierbei habe ich die Leitung an denen sie auf der Sitzstrebe aufliegen würde mit 2 Stücken vom Acrylschlauch unterfüttert. Nun hat die Bremsleitung weit aus mehr Freiraum sich dem Ein- und Ausfedern anzupassen als bei der Variante auf der Innenseite der Schwinge.
Beim aktuellen 2008 Model sind sowohl die Bremsleitung als auch der Schaltzug oben auf der Sitzstrebe montiert. Mal hü mal hot oder wie?
Auf Nachfrage warum sich die Kabelführung jedes Jahr ändert hat meinte der Werkstadtmeister nur lapidar, ja ja, CUBE verbessert ständig seine Produkte. Danke fürs Gespräch. Verkaufe ich hier CUBE Bikes oder ihr?
Ich habe mich lange nicht mehr mit dem Thema Mountainbike auseinander gesetzt aber es kommt mir schon eigenartig vor wie man derartige Details an Bikes dieser Preisklasse verbauen kann. Bei einem Bike für 100⬠aus dem Baumarkt würde man nichts anderes erwarten aber nicht bei Rädern dieser Preisklasse. Da muss man mehr erwarten können!
Was würde ein Kunde beim Autokauf sagen wenn man ihm offenbaren würde, dass die eventuell die Bremsleitung im Laufe der Zeit an der Radaufhängung durchscheuern könnte? Also?
Ich habe das Gefühl da hat sich nie irgendjemand bei CUBE ernsthaft Gedanken zu diesem Problem gemacht. Alles andere sind meiner Meinung nach faule Ausreden. Im Zeitalter von Hydraulikbremsen, Federgabeln und Dämpfern und nun auch noch Steckachsen hätte man auch Lösungen für eine verschleiÃfreie Kabelführung entwickeln können. Dies betrifft nicht nur CUBE Bikes. So genug des Ganzen
Wünsche allen weiterhin frohes Strampeln
stussy