ein sehr ehrlicher kommentar . . . ich hab meine augen offen . . . Ich hab schonmal ein geklautes Auto aus Polen holen dürfen, eher müssen und nun ihr . . .
Also derartige Witze sind inzwischen total unangebracht und zeigen uns eigentlich, dass sich hier wieder jemand nicht auskennt. Weder politisch noch sporttechnisch. Ich denke, dass die Wirtschaftsleistungen für die Polen sprechen. Die haben's in der Zukunft einfach nicht mehr notwendig in die BRD zu fahren um dort was zu klauen, da sie inzwischen alle möglichen PKW's auch in Polen haben. ... und wenn ich momentan auf die Parkplätze unserer Gletscherschigebiete sehe würde ich sagen, dass die Polen (... und das sind inzwischen einige) nicht die schlechteren Autos fahren als die Deutschen. In der Zukunft wird's wohl eher heissen: Fahr nach Polen, denn dein Job ist schon dort. Die Menschen sind gut ausgebildet und sind unserer Kultur sehr nahe, sind aber noch hungrig, wenn es um Erfolg geht.
Jetzt was zum Thema. Meine Wenigkeit hatte bereits ein paar MTB Erlebnisse in Polen. Ich hatte das Vergnügen durch die hügelige Welt der Beskiden zu reiten. Das Land ist sehr ursprünglich und die Leute auf dem Land, sind so wie wo anders auch auf dem Lande, super freundlich, nett und hilfsbreit. Sie helfen gerne, wenn man sich irgendwie ausdrücken kann. Mit Händen und Füßen geht's dann schon. Meine Wenigkeit hat den Vorteil eine polnische Lebensgefährtin zu haben und ich nutze das auch aus. Ich bin gerne dort und sehe das als Chance ein Land kennen zu lernen, das mich ansonst nie im Leben interessiert hätte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dort hin zu fahren, denn wo lebt man schon wie ein Gott in Frankreich? Eh klar: Im schönen Land Tirol! Eine Stadt wie Krakau muss sich hinter Wien, München und Hamburg nicht verstecken. Wer will denn da schon nach Bremen? Deshalb empfind ich's wirklich als guten Anstoß mal über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich auch mal umzusehen, was man woanders bekommen kann. Trailsurfen ist dort z.B. überhaupt kein Thema. Die dortige Bevölkerung wundert sich (noch) wenn jemand scheinbar unbefahrbare Wege rauf und runter fährt. Man winkt dir zu man feuert dich an. ... das Stamperl Wodka sollte man halt nicht immer annehmen.
Da Zakopane angesprochen wurde: Zakopane kann qualitativ locker mit Orten wie Kitzbühel oder Ischgl mithalten. Zakopane hat eine eigene Identität, hat eigene Traditionen die sie hegen und pflegen. In Zakopane habe ich gespeist wie ein kleiner König. Kann man sich so in dieser Forum um dieses Geld bei uns gar nicht mehr vorstellen. Zakopane ist aber wesentlich größer als unsere Alpendörfer und für uns Westler (bis jetzt) vergleichsweise günstig solange man keine Ausrüstung kauft. Man bekommt in Zakpane fast alles an Ausrüstung zu kaufen, nur wesentlich teurer als bei uns.
Zakopane ist für's MTB momentan nicht so geeignet. Das Gebiet der Hohen Tatra ist dort Naturpark bzw. Naturschutzgebiet und Biken ist nicht erlaubt bzw. haben wir dort wirklich keinen Platz. Die Zugänge in die Bergwelt sind mit Stationen besetzt und man zahlt dort geringes Entgelt um in den Naturpark zu kommen. Dies soll aber nicht als Abzocke verstanden werden, nein, man ist mit diesem "Eintritt" versichert und die Bergung bei einem Unfall wäre somit abgedeckt. Ganz blöd sind die ja auch nicht. Abgesehen davon halten sie die Berge sauber. Die polnische Tatra ist aber so klein, dass fast ganz Polen dort hin fährt und man kann sich's teilweise gar nicht vorstellen wieviel dort los ist. Das wäre so wie "Wandern mit Hansi Hinterseer" in Kitzbühel - nur jedes Wochenende. Am Guimont mussten wir uns sicher ne halbe Stunde für den Gipfelsturm anstellen - und das bei schlechtem Wetter.
Meiner Meinung nach liegt das Glück des Mountainbikers in Polen in den Beskiden und nicht in der polnischen Tatra. Wenn Tatra, dann in der Slowakei oder wenn man dem Karpatengürtel folgt in den östlichen Karpaten. Dort wird's dann aber eine echte Herausforderung und dort muss man sich als Mensch noch ein bisserl den Gegebenheiten anpassen. Wobei ich glaube, dass wir als "Nobelbiker" mit der tatsächlichen Härte des dort gebotenen Lebens nicht immer zurecht kommen würden.
Mein großes Ziel wäre eine Rundtour durch die Beskiden. Ich habe diese Tour schon zusammen gestöpselt nur habe ich nie Zeit dafür sie zu fahren, da wir jedes Mal wenn wir dort sind, unsere familiären Pflichten erfüllen und die Pflichterfüllung heisst mindestens zwei Tage Pause machen: Der verdammte Wodka zwingt einen einfach in die Knie.