Hallo Guude,
...wie ich bereits mehrfach schrieb, Dobermänner sind schwierige Hunde, und als Familienhunde wirklich nur in Dobermann erfahrenen Händen sicher zu halten. Dobermänner, wie Du sie beschreibst, sind quasi mein Los.
Ich selbst "besitze" keinen Hund, habe auch noch nie Einen besessen. Trotzdem habe ich immer Hunde; als Pflegestelle. Ganz früher Schäferhunde, und die letzten 11 Jahre ebenjene Dobermänner. Es handelt sich ausschließlich um Tiere, wie von Dir beschrieben. Behördlich als gefährlich eingestuft, misshandelt, falsch oder gar nicht erzogen, das halbe Leben im Tierheim verbracht, da sie als unvermittelbar gelten. Wie Norbert schrieb, die Hunde wurden nicht so geboren, sondern so gemacht. Man schmückt sich ja nur allzu gerne mit solch einem Hund, der in diversen Hollywoodfilmen die Inkarnation des Bösen symbolisiert. Daß dieser Hund mit seinen Rasseeigenschaften einer anderen Haltung bedarf, als ein Retriever, wird gerne verdrängt. Tja! Und dann landen die Tiere total verkorkst wieder beim Züchter oder im Tierheim. Da darben solche unvermittelbaren Hunde nun ihrem Ende entgegen. So wie bei dem Dobermann den ich aktuell in Pflege habe. Er kommt aus Italien, wurde dort einem Eigentümer von den Behörden weggenommen, da er das Tier durch Misshandlungen versuchte "scharf" zu machen. Mehfache Vermittlungen scheiterten. Schwer krank und lebensbedrohlich abgemagert, vegetierte er dann in einem Tierheim dahin. Er wurde nach Deutschland vermittelt, was dann nach wenigen Wochen aufgrund des Aggressionspotentials auch in die Hose ging. Also abermals Tierheim. Nach dem Tod meines vorletzten Pflegis und der erfolgreichen Sozialisation und Vermittlung des letzten Pflegis, kümmere ich mich nun um diesen Hund. Der Resozialisierungsprozess dauert viele Monate. Einige Macken bekommt man gar nicht mehr weg. Dieser Hund ist quasi nicht mehr vermittelbar, und wird nun wohl seine letzten Jährchen bei mir verbringen.
So viel zum "Tierschutzgesülze". Deine Erfahrungen mit Dobermännern lasse ich unkommentiert.
Dito Fichtenopa! Da bin ich ähnlicher Ansicht.
Immerhin, hat man beim VDH inzwischen daraus gelernt, doch gerade im Ausland werden weiterhin Qualzuchten betrieben. Leider regelt die Nachfrage das Angebot. Und wenn - wie hier jetzt schon mehrfach erwähnt - der Hund mehr als Status denn als Sozialpartner oder Arbeitstier herhalten muss, wird es so weitergehen. In der Schweiz ist man da von Gesetzeswegen um Einiges konsequenter.
Gerade was die von Dir angesprochenen Blutlinien betrifft, so gibt es wohl einige Hunderassen (bsp. Pinscher, belg. SH) die womöglich bald aussterben da der Genpool der vorhandenen Zuchttiere nur noch weitläufige Inzucht zulässt. Man mag dies bedauerlich finden, doch ich sehe keinen Sinn im Erhalt einer Rasse, wenn sie nur noch zum Selbstzweck gezüchtet wird, und der Hund seine Eigenschaften gar nicht mehr "abarbeiten" kann. Es gibt in Deutschland wahrscheinlich mehr Hütehundrassen, als es überhaupt noch getriebene Schafherden gibt.
...naja, ein Thema für sich.
...zu den Hinterhofstruppis in seiner Nähe, findet man unter Anderem über die anfangs von mir gesetzten Links. Die Rassespezifischen Seiten bieten ferner Links und Übersichten, zu diversen Tierheimen und Organisationen.
Gruß vom Licht